Hab ich meinem Pferd zuviel Intelligenz beigebracht? Hilfe!

Moderator: Keshia

Friesling
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Re: Hab ich meinem Pferd zuviel Intelligenz beigebracht? Hil

Beitrag von Friesling »

Ach das beruhigt mich schon mal dass nicht nur Clickerpferde die Tore öffnen können. :-D Ich finde es ja toll dass mein Pferd so motiviert ist und gefordert werden will, aber es macht das ganze auch anstrengender wenn ich mal keine Zeit für ihn habe. Und ja ich will ein intelligentes Pferd dass sich ausdrücken kann, man hat auch immer viel Spaß mit ihm! Manchmal macht er auch da Quatsch, z.B. als ich ihm das Kompliment beigebracht habe, hat er sich dann beim Hufeauskratzen zurückgelehnt, immer im Arbeitsmodus. :lol: Momentan bin ich wirklich jeden Tag dort weil er jetzt in Beritt ist und es tut ihm sichtlich gut täglich zu arbeiten, das merkt man auch dass er nicht mehr so hibbelig ist.

Wo er sich das angefangen hat, da konnte ich 2 Wochen nicht zu ihm weil ich eine OP hatte, sonst war ich 3-4 mal die Woche dort. Aber ich habe draus gelernt dass ich ihn näher zu mir holen muss damit ich öfter rauf fahren kann. Er hat mir gezeigt dass ein Aktivstall mit großem Auslauf und vielen Pferden nicht reicht wenn ich dafür nicht komme. Er langweilt sich dort zu Tode, das war mir bislang nicht bewusst muss ich sagen.

Eine Frage habe ich noch. Sind eure Clickerpferde auch so auf euch fixiert? Lassen sie sich von anderen händeln/reiten? Es ist ja für viele Leute unverständlich was ich mit ihm mache und mein Pferd ist dann schnell verwirrt wenn er wieder mit anderen zu tun hat die ihn nicht so konstant und konsequent belohnen wie ich und unter Umständen mehr Druck machen.
ehem User

Re: Hab ich meinem Pferd zuviel Intelligenz beigebracht? Hil

Beitrag von ehem User »

Jain :mrgreen:
Also Luke ist schon auf mich fixiert. War er von Anfang an, alle anderen Menschen waren bäh. War ein richtiges Problem . Eine Freundin hat sich dann geopfert und mit ihm geübt, wie führen oder Longieren. Am Anfang hat er immer versucht sie zu treten , ist ihr auf den Fuß gestiegen, hat sie angerempelt oder ist abgehauen (das hat er mit allen so gehandhabt wenn er keine Lust mehr hatte). Nun durch viele Möhrchen und viele blaue Flecke wurde es immer besser. Später muße dann mein Mann noch mit ran. Es hat über ein Jahr gedauert aber danach konnten auch andere Menschen ihn führen. Er wurde immer netter. Heute geht mein Mann mit ihm alleine joggen. Er akzeptiert andere Menschen, testet aber auch ob sie ihm würdig sind. Wenn jemand grob wird dann wird er es auch. Er spiegelt ziemlich gut :mrgreen:

Reiten ist eine Sache für sich. Also er lässt sich auch von jemanden anders reiten. Je nachdem ob der ein Hackamore auf hat oder Trense ist er unterschiedlich schwer zu reiten und erwartet auch unterschiedliche Dinge. Mit Hackamore kann man nicht viel falsch machenen außer man nimmt die Zügel zu viel auf. Wenn ihn was nicht passt setzt er einen ab . Wenns mit dem runterbuckeln nicht klappt geht er langsam auf die Knie nimmt den Kopf zur Seite und lässt einen runter rutschen. Dabei ist er auch noch nett. Er wartet bis man sich aus den Steigbügeln gefriemelt hat. Wenn das nicht klappen soll legt er sich ganz ab.

Beim reiten mit der Trense muß es Dressurmäßig sein. Jede Gewichtsverlagerung sieht er als Hilfe (außer bei mir da drückt er auch mal ein Auge zu... ich kündige ihm aber auch meinstens Wörtlich an was als nächtes kommt) wenn es ihm dann zu doof wird bleibt er stehen und guckt einen an oder legt sich ab. Bei mir hat er es in den 4 Jahren einmal gemacht als wir den RL gewechselt hatten und er die Reitweise (nach PK) total scheiße fand. Wenn jemand ihn reitet und ich bin dabei schaut er ständig zu mir rüber.

Da er klein ist (1.30) und die meisten Erwachsenen zu schwer lasse ich sowieso selten mal jemanden auf ihn drauf. Ab und an reitet ein kleines Kind eine Stunde auf ihn bei meiner RL. Das mache ich weil ich möchte das auch später mal meine Enkel ihn reiten können .
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kolyma
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Re: Hab ich meinem Pferd zuviel Intelligenz beigebracht? Hil

Beitrag von kolyma »

Da ich mir das Pferd mit meinem Mann teile ist mein Pferd natürlich auf uns beide sehr eingeschossen. Aber auf jeden von uns ein bisschen anders. Da ich sehr viel BA mache, ist er auf dem Platz mehr bei mir. Mein Mann reitet ein wenig mehr aus als ich, drum ist er draußen mit der Aufmerksamkeit mehr bei ihm. Aber das sind minimale Kleinigkeiten. Ich glaube sogar ab und an, dass er sich freut wenn mal der eine oder der andere kommt. Für ihn bedeutet das natürlich auch viel Abwechslung.

Fremden gegenüber ist er freundlich. Den Hufpfleger vergöttert er, Kinder liebt er. Aber er geht nicht mit Fremden mit. Als ihn der Sattler ein paar Schritte führen wollte blieb er wie ein Bock stehen und erst als ich gesagt habe, dass das schon ok ist, ging er zögernd mit.

Ich finde aber, das hat nichts mit Clickern zu tun. Das ist einfach die allgemeine Beziehung, die Pferde auch völlig ohne clickern haben können. Vielleicht kommt es auch ein wenig auf die Rasse an. Manche Rassen sind anhänglicher und menschenbezogener als andere. Und natürlich kommt es auf die Menschen an und wie sehr sie so eine Beziehung forcieren.
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


"Besser wenig und das Wenige gut."Egon v. Neindorff

leidenschaftliche Pferdefotografie: https://www.facebook.com/melanie.viereckel.photography
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