Dual - Aktivierung ( Geitner )

Moderator: Keshia

ehem User

Dual - Aktivierung ( Geitner )

Beitrag von ehem User »

Ich würde mich gerne mit euch austauschen was die Dual-Aktivierung angeht. Welche Figuren baut ihr so, welche Mittel ( Pylonen / Gassen ) habt ihr zur Verfügung und nehmen eure Pferde das Angebot wahr?

Ich merke, dass Übungen mit gestellten Pylonen bei meinem Pony besser sitzen, er sich die dann besser merkt und auch sein Kauen ab und an deutlich vermehrt ist.

Die Aktivierung beider Hirnhälften scheint mir auch sehr schlüssig.

Welche Erfahrungen konntet ihr sammeln?
Reitmaus
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Re: Dual - Aktivierung ( Geitner )

Beitrag von Reitmaus »

Hey, super Thema. Ich brauch auch immer mal wieder neue Ideen für Parcoure. Vor allem longierbare. Zum Reiten hat man ja mehr Auswahl, finde ich.

Aktuell machen wir den Parcours von der ersten Skizze hier :
http://www.westerntrail.de/dual/parcour.htm

Letzte Woche sogar (erstmalig) mit Handpferd durchgeritten, ging erstaunlich (!) gut :D (In der Gasse Handpferd hinter dem Reitpferd gehen lassen, Rest des Parcors nebeneinander).

Ist longierbar und reitbar.

Hab auch noch eigene Pläne von den Vorjahren, werde ich bei Gelegenheit mal "vorzeigbar" aufzeichnen.

Ob das mit den Gehirnhälften so funktioniert wie's die Theorie besagt, da hab ich so meine Zweifel, - es gibt angeblich Untersuchungen, die besagen dass die Gehirnhälften durchaus verknüpft sind. In Experimenten wurde Pferden beigebracht, mit abgedecktem rechten Auge ein bestimmtes Symbol anzustubsen, worauf es Futter gab. Dann wurde das linke Auge abgedeckt, und die Pferde konnten nur mit dem rechten Auge sehen, mit dem sie zuvor das Symbol noch nie hatten sehen können. Alle Pferde hätten trotzdem das richtige Symbol angestubst. Also muss es eine funktionierende Verbindung rechts-links geben.

Aber ich mach die DA eigentlich nur, weil man damit unanbhängig von irgendwelchen Gehirnverknüpfungen gut Koordination und Balance, Biegungen usw trainieren kann, Kommunikation erarbeiten kann usw. Und weil es Pferd und Mensch mehr Spass macht, als einfach nur so in der Bahn rumzukringeln.
ehem User

Re: Dual - Aktivierung ( Geitner )

Beitrag von ehem User »

Mein Geitner liegt in D-land :heul: ich habs vor der Abreise nicht geschafft ihn ganz zu lesen!

Ich nutze die Hütchen gerne als Bande, bei mir einen ganzen Zirkel und dann Punkte an denen ich mich orientieren kann...entweder damit ich die Wege korrekter laufe oder damit Pony die Wege genauer einhält :-D was ich schwierig finde ist das man in den Gassen die Hilfen eigentlich aussetzten sollte (oder?) das ist mit dem LK schwierig, grade auf gebogener Linie muss ich meine da doch etwas mehr unterstützen.
Aber beim Reiten und auf grader Linie geht das kurzfristig.

Demnächst sollen noch Rundhölzer in gelb und blau folgen. Wenns doch scheinbar wissenschaftlich anerkannt ist das fürs Pferd blau und gelb am besten voneinander zu unterscheiden sind/zu sehen sind warum nicht nutzen ;)

Ich denke die Hirnhälften sind auf jeden Fall verbunden, aber eben nicht so gut vernetzt wie beim Menschen...sie kommuninzieren nicht so schnell und reibungslos.
Deshalb sind manche Verhaltensweisen für uns Menschen so schlecht nachvollziehbar.
Durch koordinative Übungen können wir unser Hirn ja auch trainieren, warum sollten Pferde das nicht auch können?
Mmn. sollten sie das im besten Fall im Alltag können....während einer natürlichen Aufzucht, in einer pferdefreundlichen Haltung, in einem abwechslungsreichen Alltag der ihr Hirn fordert und fördert.
Prinzipiell sollte das auch ohne Geitner funktionieren...
ehem User

Re: Dual - Aktivierung ( Geitner )

Beitrag von ehem User »

Ich sehe das auch so, wie Reitmaus und zT wie Neira:

Für die Balance und Beschäftigung ist das toll. Die Pferde verstehen dadurch, was die Aufgabe ist und arbeiten besser mit. Da sie angeblich wie Rot/Grün-blinde Menschen sehen, ist das mit gelb und blau wohl sinnvoll.
Aber die Gehirn-Verbindungs-Idee halte ich für eine pseudowissenschaftliche Vermarktungsidee... Im Studium habe ich gelernt (und schnell wieder vergessen), wie das menschliche Gehirn aufgebaut ist und funktioniert. Und das ist leider bei Leibe nicht so einfach, dass jede Hälfte ihre Aufgabe hat... Da das menschliche Gehirn sich eigentlich größtenteils nur durch die neu hinzugekommene Rinde von anderen Säugergehirnen unterscheidet, schätze ich, dass das bei Pferden auch nicht großartig anders ist.

Also: Geitner-Übungen sind bestimmt toll, aber nicht unbedingt aus dieser Hirnhälften-Begründung heraus.

Achso:
Rundhölzer sind wohl nicht so gut, oder? Ich habe zumindes gehört, dass es besser, weil ungefährlicher, sein soll, wenn es weiches Material ist. Ich würde aber wohl auch mit Holz trainieren, soo schlimme Verletzungen kann es dadurch ja eigentlich nicht geben.
Reitmaus
Nachwuchspferd
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Registriert: Mi 16. Mai 2012, 19:33

Re: Dual - Aktivierung ( Geitner )

Beitrag von Reitmaus »

_Lisa_ hat geschrieben: .... Ich würde aber wohl auch mit Holz trainieren, soo schlimme Verletzungen kann es dadurch ja eigentlich nicht geben.
Rundhölzer können dem Pferd schaden, wenn es halb mit dem Huf auf das Holz tritt und sich dabei vertreten kann. Zum Drübersteigen im Schritt kein Problem, da können die Pferde aufpassen und vorsichtig rüber gehen. Im Trab ist das schon schwieriger, besonders wenn das Pferd noch nicht genug Körperbewusstsein hat (das wollen wir ja erst trainieren, da - leider - die wenigsten Pferde in abwechslungsreichem Gelände aufwachsen, wo sie von klein auf lernen könnten, sich ausbalanciert zu bewegen). Ganz besonders schlimm wird es, wenn man mit Rundhölzern Gassen legt und das Pferd mit einer seitlichen Hufhälfte auf die Stange trifft und weg knickt, da die Gelenke kaum seitlichen Bewegungsspielraum haben. Das kann ganz üble Schäden im Gelenk geben, vor allem wenn man in schnelleren Gangarten arbeitet (und das macht man bei der DA ja auch beim Fortschreiten der Lektionen.)

Dann noch dies zu bedenken : wir wollen ja, dass sich das Pferd locker bewegt, gelöst und schwungvoll durch die Aufgaben trabt. Wenn das Pferd jedoch Angst vor Schmerzen haben muss (und die bekommt es sehr schnell, wenn es mal schief auf 'ne Holzstange tritt und merkt, wie weh das im Gelenk tut), dann wird es fortan "besser aufpassen", und das heisst im Klartext, dass es kürzer tritt, sich verspannt und verkrampft. Das ist ja auch nicht das, was wir mit dem Training erreichen wollten.

Wenn das Pferd bei den weichen Stangen erstmal kapiert hat, dass es nicht schlimm ist, wenn es drauf latscht, wird es entspannter mitarbeiten. Vielleicht "zu" entspannt und der Reiter wird sich beschweren, dass das Pferd "keinen Respekt hat" vor dem weichen Zeug und sich nicht genug anstrengt und überall drauftrampelt. Da muss man dem Pferd klarmachen, dass man möchte dass es sich bemüht die Schaumstoffgassen nicht zu treffen, indem man viel lobt und belohnt, wenn es die Füsschen ordentlich hebt. Dann bemühen sich die Pferde für die Anerkennung, und man kann mit den weichen Sachen effektiv trainieren ohne Verletzunsgefahr und ohne dass der Schuss durch Verkrampfung nach hinten losgeht.
ehem User

Re: Dual - Aktivierung ( Geitner )

Beitrag von ehem User »

wir haben halbe Rundhölzer die flach auf dem Boden liegen, daher auch nicht wegrollen können, sie haben Astdurchmesser...und da bei uns ständig Äste im Paddock liegen, als Hindernisse um die Wege abwechslungsreicher zu gestalten und als Nagematerial :) , mach ich mir da keine Sorgen...
Verletzungen gab es eigentlich noch nie, ich arbeite auch ernst mit den Stangen wenn das Pferd relativ ausbalanciert läuft. Und so trittsicher ist sogar mein Tinkertier ;)

Die Geitnergassen sind wirklich zu lang für meine Halle, ich sehe durch das weiche Material einen deutlichen Vorteil, vielleicht schaff ich es auch irgendwann mal was zu basteln.
Bis dahin werdens die Hölzer und Pylonen tun...
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fledermausy
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Re: Dual - Aktivierung ( Geitner )

Beitrag von fledermausy »

Hat einer von euch in letzter Zeit mal hier was bestellt.

http://www.pferde-bodenarbeit.de/index.php

Ich kann da niemanden erreichen .. weder eMail noch Telefon ... die können doch nicht immernoch Winterpause haben. :shock:
lg marion
ehem User

Re: Dual - Aktivierung ( Geitner )

Beitrag von ehem User »

Ich habe diese Pocket-Karten wo auch Corinna Lehmann Tipps gibt.
Ich nehme sie als Abwechslung zum "normalen" Reitalltag, da sich Jimmy schnell langweilt und er sich bei den Figuren mit "Material" mehr konzentrieren muss. Wenn ich die Übungen reite ist er immer sehr konzentriert und denkt nicht mal ans Losschießen (was sonst ab und an passiert).
ehem User

Re: Dual - Aktivierung ( Geitner )

Beitrag von ehem User »

reitmaus, danke für den tollen link, wenn ich meine gassen mal fertig hab werde ich mich da auch mal ranwagen :-D
ehem User

Re: Dual - Aktivierung ( Geitner )

Beitrag von ehem User »

Reitmaus hat geschrieben:Hey, super Thema. Ich brauch auch immer mal wieder neue Ideen für Parcoure. Vor allem longierbare. Zum Reiten hat man ja mehr Auswahl, finde ich.

Aktuell machen wir den Parcours von der ersten Skizze hier :
http://www.westerntrail.de/dual/parcour.htm

die sind ja super - gibt es da einen grund, warum manchmal stangen und manchmal pylonen genutzt werden? zB bei der langen gasse (3. bild)


Ob das mit den Gehirnhälften so funktioniert wie's die Theorie besagt, da hab ich so meine Zweifel, - es gibt angeblich Untersuchungen, die besagen dass die Gehirnhälften durchaus verknüpft sind. In Experimenten wurde Pferden beigebracht, mit abgedecktem rechten Auge ein bestimmtes Symbol anzustubsen, worauf es Futter gab. Dann wurde das linke Auge abgedeckt, und die Pferde konnten nur mit dem rechten Auge sehen, mit dem sie zuvor das Symbol noch nie hatten sehen können. Alle Pferde hätten trotzdem das richtige Symbol angestubst. Also muss es eine funktionierende Verbindung rechts-links geben.

ja, klar. natuerlich haben pferde ein corpus callosum (balken), das austausch der hirnhälften regelt. geitner behauptet halt, dass man diese verbindungen damit stärkt. ob das durch gelb-blau mit unterschiedlichen augen sehen geht? keine ahnung, ist auch schwer zu zeigen. aber ich denke, dass auch die arbeit mit einfarbigen stangen wirken würde. wobei blau und gelb eben für pferde einfach einen hohen kontrast bilden und deher schlicht aufmerksamkeitsfördernd sind. unabhängig von hirnhälften. ich bin aber überzeugt, dass die pferde aktiver mitarbeiten und mitdenken in solchen parcours. dass sie nicht , wie bei normaler longenarbeit zB oft, ihr hirn auf standby schalten. und dass man durch den gelieferten context assoziatives lernen beschleuningen kann. und die weichen gassen sind eine geniale erfindung.
ich bin kein DA-ler, aber die gassen nutze ich gern, wir haben jetzt auch richitg viele im stall :freu2:
mein herr hü nimmt die gassen als gassen gelegt durchaus gut an. als stangen zum drübertreten nimmt er sie leider gar nicht ernst, und ich könnte im grunde nur hinter ihm herräumen :seufz:
die dinger bleiben halt nicht liegen, wenn er gegentritt. selbst wenn man sie aussen fixiert, knicken sie dann in der mitte ein.
im zweifel tritt er auch einfach auf jede einzelne drauf :augenroll2:

hat da jemand von euch erfahrung mit? die dinger bleiben halt nicht liegen, wenn er gegentritt. selbst wenn man sie aussen fixiert, knicken sie dann in der mitte ein. kann man das erarbeiten?
das größte problem ist im grunde die erste. weitere 3 bekommt er dann oft gut hin, aber an die erste kommt er nie im richtigen abstand dran.
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