Erlernte Hilflosigkeit

Moderator: Keshia

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Lottehüh
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Re: Erlernte Hilflosigkeit

Beitrag von Lottehüh »

Berry hat geschrieben:Vor fast 20 Jahren war ich auf einem Kurs einer Aquilar-Schülerin, ...
Die Trainerin hat damals gesagt, 90 % der Pferde sind so.
Ich fürchte, dass es heute nicht wahnsinnig viel weniger Pferde sind als damals.

Von meinen beiden Exemplaren sind mindestens 80% davon betroffen.

Lotti hat 4 ½ Jahre gebraucht, bis sie überhaupt mal IRGENDETWAS selbst wollte. Ich hab sie sogar fürs Betteln belohnt.

80% weil ich bei Pablo glaube, dass er noch nicht so tief darin verankert ist. Er hat für sein junges Leben schon viel zu viel erdulden müssen, aber er ist sehr offen solange man ihm nicht zu viel zumutet und er will unbedingt vertrauen. Er ist da irgendwie von sich aus noch aktiver.
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
ehem User

Re: Erlernte Hilflosigkeit

Beitrag von ehem User »

ich habe das video nach 2 minuten weggeklickt. ich kann weder die lässige und von ihrem tun überzeugte körperhaltung der tarinerin noch das leiden der stute ertragen.
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wiassi
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Re: Erlernte Hilflosigkeit

Beitrag von wiassi »

ich konnte mir das nicht zuende ansehen, unglaublich diese Brutalität! :shock: :-o :(
Einem Tier zu helfen, verändert nicht die ganze Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.

http://www.reitschwein.de
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Hina_DK
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Re: Erlernte Hilflosigkeit

Beitrag von Hina_DK »

Und das wird nichtmal nur einmalig gemacht. Die ganze Prozedur findet an 5 Tagen hintereinander statt. Manche Pferde werden auch später immer mal wieder auf diese Weise dran erinnert, dass sie gefügig sein sollen. Das Argument, was regelmäßig dafür angewendet wird ist, dass diese Pferde ansonsten gar nicht reitbar wären und im Kochtopf landen würden. Komisch nur, dass es überall auf der Welt Trainer gibt, die in der Lage sind, auch schwierigste Pferde mit Zeit, Ruhe, Verstand und Geduld und positiver Verstärkung zu einem Reitpferd auszubilden. Und genau das mahnt da auch die Amtstierärztin an, den Pferden die Zeit zu geben, die sie brauchen und das nicht mit solchen Methoden übers Knie zu brechen. In der Profiwelt ist aber eben Zeit Geld. Leider ist I. A. aber auch für viele Nichtprofis ein Vorbild und sie wird auch ganz regelmäßig nach Deutschland eingeladen :(.
Viele Grüße
Hina

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ehem User

Re: Erlernte Hilflosigkeit

Beitrag von ehem User »

habe die frau mal gegooxelt und bin auf den seiten eines "spezifischen" forums gelandet. angeblich hat es bei der stute so lange gedauert, weil die umgebung so unruhig gewesen ist, also zusachauer, lärm etc. dauert sonst nicht länger als 10 minuten bei ihr sich ein pferd gefügig zu machen. aha.
dann hätte sie ja als professionelle trainerin nach 15 min aufhören können, dann hätte sie wenigstens noch einen hauch größe bewiesen.
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Berry
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Re: Erlernte Hilflosigkeit

Beitrag von Berry »

Hina_DK hat geschrieben:Das Argument, was regelmäßig dafür angewendet wird ist, dass diese Pferde ansonsten gar nicht reitbar wären und im Kochtopf landen würden.
Na und? Dann landen sie eben im Kochtopf.... Immer noch besser, so trainiert zu werden und so weiter leben zu müssen... :(
Ursprünglich eigenen Sinn lass dir nicht rauben! Woran die Menge glaubt, ist leicht zu glauben.
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Hina_DK
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Re: Erlernte Hilflosigkeit

Beitrag von Hina_DK »

Die Isländer stecken so ein Pferd normalerweise dann tatsächlich in den Kochtopf, es sei denn, es ist im Grunde ein Spitzenpferd und muss nach ihrem Verständnis auf Biegen und Brechen auf der Zuchtprüfung vorgestellt werden. Aber sag mal sowas zu jemanden in Deutschland, dass man ein Pferd nicht reiten MUSS :(. Allerdings wurde dann auch schon mal gefragt, weshalb man mit unkooperativen Pferden überhaupt züchtet ? Das ist ja nun nicht der erwünschte Rassestandard.

Abby, die hat vor ein paar Tagen ein neues Interview gegeben. Jetzt ist sie schon bei 20 min. Wenn Du mich fragst, was da gefilmt wurde, ist keine Ausnahme, sondern eine Ausrede. Wer so ein Pferd vor Publikum, das dann auch noch unruhig ist, drangsaliert, der ist wirklich nicht so ganz alleine. Außerdem hat sie ein Mikro und erzählt ja allen, was sie da so treibt. Mit dem Ding kann sie auch die Leute, die da unruhig rumlaufen rausschmeißen oder die ganze Sache abbrechen. Auf die Frage, wieso sie das 45 min gemacht hat, antwortete sie, sie wollte das nicht mit einem negativen Ergebnis für das Pferd beenden, sondern mit einem positiven. Als positiv sah sie dann, dass sie letztendlich auf dem Pferd saß und es ritt. Eigentlich braucht man sowas gar nicht mehr kommentieren, das spricht für sich. Übrigens dauerte die ganze Prozedur am Tag danach NUR 12 Minuten, womit I. A. äußerst zufrieden war. Pferd hätte also gelernt und war ja viel entspannter, nach ihrer Ansicht.
Viele Grüße
Hina

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Berry
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Re: Erlernte Hilflosigkeit

Beitrag von Berry »

Ach, oben muss es natürlich heißen: ALS so trainiert zu werden!
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ehem User

Re: Erlernte Hilflosigkeit

Beitrag von ehem User »

" Auf die Frage, wieso sie das 45 min gemacht hat, antwortete sie, sie wollte das nicht mit einem negativen Ergebnis für das Pferd beenden, sondern mit einem positiven."

:redeye: da fällt mir nichts mehr zu ein.

aber wie du schon geschrieben hast, diese brutalen methoden finden sich ja nicht nur in der islandszene. um das für mich abzuschließen :hutab: vor all den jenigen, die sich von diesen szenen abwenden!
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tara
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Re: Erlernte Hilflosigkeit

Beitrag von tara »

Dann dauert es sicher nicht mehr lange bis ein isländischer "Montir Robertsson" aufsteht und die Pferdeerziehung neu erfindet.
Liebe Grüße
tara
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Ändere deine Einstellung zu den Menschen, und die Menschen ändern ihre Einstellung zu dir.
Samy Molcho



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