Sind wir zu extrem was die Pferde angeht?

Moderator: Stjern

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b.e.a.s.t
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Sind wir zu extrem was die Pferde angeht?

Beitrag von b.e.a.s.t »

Angeregt durch eigene Zipperlein am Pferd und durch einige Tagebücher hier, frage ich mich immer öfters, ob ich noch alle Latten am Zaun habe :tuete:

Sobald mein Pferd mal einen schlechten Tag hat stürzt man ans Telefon ruft Physio, Osteo oder Akkupunkteurin an :oops: :tuete:

Leider bin ich bei mir selber kaum so aufmerksam, ich hatte jetzt 4 Tage einen steifen Hals, konnte den Kopf kaum drehen, fand das wohl unangenehm, aber zum Arzt oder zum Phyisiotherapeuten wäre ich sicher nicht gegangen :tuete: beim Pferd setze ich aber alles in Bewegung was geht, wenn es da irgendwo zwickt.

Warum bin ich so? :-e Ist das normal? Manchmal schäme ich mich weil ich bei meinem Sohn nicht so bin, der ist kein Baby mehr, aber ist das nicht abartig? Liegt es daran das er sprechen kann und mir sagen würde, wenn es ganz schlimm wäre`?

Mein Mann (der keine Ahnung von Pferden hat) sagte letzte Woche zu mir "Schatz, wenn die Pferde in freier Wildbahn mal in ein Loch treten oder sich verlegen habe, es irgendwo zickt oder klemmt, rennt auch keiner zum Arzt" die laufen ein paar Tage stockend, dann wird gebuckelt oder gebockt bis alles wieder passt und gut..."

Sicherlich geht das nicht bei allen Dingen die bei einem Pferd so klemmen, aber manchmal frage ich mir, ob wir nicht alles zu sehr übertreiben, klar gibt es Menschen, die es nicht kümmert ob der Gaul lahm geht oder nicht, aber ich zähle eher zu denen die es sicherlich in mancher Hinsicht übertreiben, selbst der TA sagt manchmal: jetzt erstmal abwarten, das gibt sich sicherlich von selbst....

Wenn ich huste renne ich kaum zum Arzt, da wird ACC eingeworfen und nen Schal umgebunden, hustet aber Belleza steht spätestens am nächsten Tag der TA da und schaut was Sache ist, ist das noch normal?

Ich glaube da muss ich noch dazu lernen....mal abzuwarten ob vieles sich nicht von selbst heilt, sicherlich nicht 2 Monate aber inzwischen müssen 3-4 Tage abwarten drin sein, danach kann immer noch der TA ran...

Seht ihr das nie kritisch was ihr so macht, wenn es ums Pferd geht?
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Maxima
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Re: Sind wir zu extrem was die Pferde angeht?

Beitrag von Maxima »

b.e.a.s.t hat geschrieben: Seht ihr das nie kritisch was ihr so macht, wenn es ums Pferd geht?
Doch, und Leute wie Du (kein Vorwurf!) machen mir manchmal auch ein bißchen schlechtes Gewissen, denn ich gehör zu der genau entgegengesetzten Sorte Mensch die den TA erst holt wenns wirklich nötig ist. Kleine Befindlichkeiten kann ich nach all den langen Jahren Pferdehaltung selber abschätzen oder behandeln, die allermeisten Wehwehchen und Lahmheiten gehen von allein mit der Zeit und entsprechender Schonung genauso schnell weg wie mit teurer Behandlung durch den TA.... ich seh das inzwischen alles sehr entspannt und bisher gibt mir die Gesundheit meiner Pferde auch Recht, mein Bauchgefühl hat mich bisher noch nie getäuscht.
Liebe Grüße
Ulla

Wir werden in Ewigkeiten nicht mehr gut machen können, was wir den Tieren angetan haben. (Mark Twain)

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eseilena
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Re: Sind wir zu extrem was die Pferde angeht?

Beitrag von eseilena »

Doch. :five: Ich denke mir oft, dass ich einen an der Klatsche habe, bei dem Aufwand, den ich um mein Pferd so treibe.

Mir gehts da genauso wie dir: bein Pferd wimmeln die Therapeuten nur so rum (GöGa nennt sie mein "Kompetenzteam" :augenroll:), aber selber war ich z.B. schon 3 Jahre nicht mehr beim Zahnarzt :tuete: , und wenns bei mir wo zwickt: mei, da muß ich durch.

Manchmal fasse ich den Vorsatz, es etwas lockerer zu nehmen. Das hält aber nicht lange vor; ich kann halt nicht aus meiner Haut. Früher hatte ich es in die andere Richtung übertrieben (zu spät bemerkt, was alles schief läuft/nicht paßt), und ich denke, das ist der Punkt, der mich nun einen übermäßigen Gluckimodus treibt. Ich hoffe, dass es sich in den nächsten 10 Jahren dann mal irgendwo in der Mitte einpendelt. :zweiseelen: Schön ist es nämlich so nicht :seufz:; ich komm mir manchmal vor wie einer der vielzitierten "Übermuttis"
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Re: Sind wir zu extrem was die Pferde angeht?

Beitrag von Keshia »

Machen es dann unsere Erfahrungen aus, wie schnell wir den Tierarzt holen?

Ich bin früher mit meinem Katzen selten zum Arzt, höchstens mal für ne Impfung, und einmal als Lucy ne Mandelentzündung hatte, und sie nicht mehr "Miau" sagen konnte. :roll:
Seit aber Lucy gestorben ist und wir die CNI sehr spät entdeckt hatten, habe ich das Gefühl, daß ich mit den anderen beiden sofort bei jeder Kleinigkeit lieber nachgucken lasse und auch sofort sämtliches Zusatzfutter kaufe, das empfohlen wird. :teehee: Da hoffe ich auch, daß sich das bald wieder gibt.

Bei den Pferden bin ich eher so eingestellt wir Maxi. Da hab ich aber auch noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.
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Möhrchen
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Re: Sind wir zu extrem was die Pferde angeht?

Beitrag von Möhrchen »

Beast, damit bist du sicherlich nicht alleine!
Ich erwische mich auch öfters wo ich mich dann zurücknehmen muss und mir denke: "Jetzt übertreibe mal nicht." :oops:
Was mir an mir selber oder auch an anderen Tierbesitzern auffällt:
Es wird oft viel vermenschlicht.

Mein Pony zeigt mir sehr gut und zuverlässig wenn was nicht stimmt. Sei es körperlich als auch emotional.
Ich handhabe es so das ich beobachte und versuche ihn zu verstehen was er sagen möchte wo der Schuh drückt.
TA kommt dann wenn keine Besserung innerhalb ca 2 Tagen in Sicht ist oder das Problem eindeutig ist bzw. zügige Versorgung notwendig ist.
* Merlin und das Tagebuch*

"Haflinger sind nicht stur - sie geben ihren Menschen lediglich die Chance,
ihre Entscheidung nochmals zu überdenken!"
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Re: Sind wir zu extrem was die Pferde angeht?

Beitrag von ehem User »

:ichichich: Ahhhhhhhh! Mein Thema. Babette Teschen hat mal auf einem Lehrgang zu mir gesagt, ich sei beneidenswert unbekümmert im Umgang mit meinem Pferden. Ich mache es mit meinen Pferden genau so wie bei mir selbst: Genau hingucken und beobachten, aber nicht gleich losrennen und in blinden Aktionismus verfallen. Die meisten "Krankheiten" sind normal, Gesundheit ist relativ und immer im Flow. Ohne Krankheiten gibt es keine Selektion und keine Immunkraftentwicklung. Natürlich gehe ich zum Doc, wenn das Bein gebrochen ist, aber nicht bei diffuser Lahmheit, die sich wie die meisten Wehwehchen oder Befindlichkeitenmeistens nach ein paar Tagen von alleine bessert. Wenn nicht, dann kann ich immernoch zum Doc gehen. Die Fälle, wo sich etwas sehr verschlimmert, weil man nicht sofort reagiert hat, sind selten.
Krankheit ist auch immer ein guter Weg, um Aufmerksamkeit und Zuwendung zu bekommen, die man vllt anders nicht bekommt, um nicht arbeiten zu müssen, um bequem und umsorgt zu leben. Das merken auch unsere Pferde. Krankheit als Weg, ich weiß nicht, wer das Buch kennt, aber ich könnte Bände darüber schreiben. Krankes Pferd als Weg wäre der Ergänzungsband, der unbedingt mal geschrieben werden müsste.
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b.e.a.s.t
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Re: Sind wir zu extrem was die Pferde angeht?

Beitrag von b.e.a.s.t »

Spannend ehr spannend, sind Männer da anders?
Nicht nur bei sich, sondern auch bei den Tieren? Ich würde mir wünschen ich wäre auch so 8-). Babette hat es auf den Punkt gebracht, unbekümmert aber nicht leichtsinnig...
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larla
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Re: Sind wir zu extrem was die Pferde angeht?

Beitrag von larla »

Ich glaube, das ist ganz normal 8-)

Ich selber gehe nie zum Arzt (ausser Zahnarzt - 2 mal im Jahr - den mag ich!) und Frauenarzt (fast *äh* regelmässig). Ich nehme auch keine Medis, kann mich zumindest nicht erinnern, wann zuletzt. Aber irgendwie habe ich auch nie was.

Bei meinen Tieren ist das ganz anders, Physio, Tierarzt, Zahntierarzt, alles was notwendig sein könnte...
für mich aber wirklich auch in soweit normal, als dass ich für meine Tiere ja die Verantwortung habe und sie nicht selber zum Telefon greifen können.
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b.e.a.s.t
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Re: Sind wir zu extrem was die Pferde angeht?

Beitrag von b.e.a.s.t »

larla hat geschrieben:Ich glaube, das ist ganz normal 8-)

Ich selber gehe nie zum Arzt (ausser Zahnarzt - 2 mal im Jahr - den mag ich!) und Frauenarzt (fast *äh* regelmässig). Ich nehme auch keine Medis, kann mich zumindest nicht erinnern, wann zuletzt. Aber irgendwie habe ich auch nie was.

Bei meinen Tieren ist das ganz anders, Physio, Tierarzt, Zahntierarzt, alles was notwendig sein könnte...
für mich aber wirklich auch in soweit normal, als dass ich für meine Tiere ja die Verantwortung habe und sie nicht selber zum Telefon greifen können.
Dir habe ich letzten Winter aber eine Standpauke gehalten, zwecks Husten von Rennmaus, du erinnerst dich ????

Ja aber ehrlich ist das normal? Oder sollten wir nicht bisschen mehr wie Maxima und Piebald agieren, die sind ja nicht verantwortungslos oder?
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larla
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Re: Sind wir zu extrem was die Pferde angeht?

Beitrag von larla »

b.e.a.s.t hat geschrieben:
Dir habe ich letzten Winter aber eine Standpauke gehalten, zwecks Husten von Rennmaus, du erinnerst dich ????
Weiss ich gar nicht mehr? Helf mir auf die Sprünge :P Letzten oder vorletzten (vorletzter Winter war der Hustenwinter bei Rennmaus).
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