Große Entscheidung: ich brauche eure Hilfe!

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Veilchen
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Re: Große Entscheidung: ich brauche eure Hilfe!

Beitrag von Veilchen »

Raifi hat geschrieben:Ich finde die Ansicht hier auch erschreckend, in der die Sorge zum Ausdruck kommt, dass man mit einem unreitbaren Pferd ja "nur spazieren gehen kann".

Ich kenne viele Pferdebesitzer, die sich, aus welchen Gründen auch immer, gegen das Reiten mit ihrem gesunden Pferd ausgesprochen haben. Und seit dem WzP-Zeitalter wissen wir ja, dass es auch anders geht :nix:
Klar ist ab und zu Reiten für uns alle etwas Schönes, aber ein unreitbares Pferd vereitelt das einem ja nicht. Da gibt es so viele Möglichkeiten :nix:
Raifi, ich denke, da gibt es einfach unterschiedliche Ansichten. Meine Pferde bekommen was sie brauchen, obs TA, Sattler, Ostheo oder was auch immer ist. Aber ich bin keine reine Bodenarbeitstante und ich würde mit nur Bodenarbeit und spazieren gehen nicht glücklich werden. :oops: Wir halten unsere Pferde zum Reiten und Fahren, zum spazieren gehen oder streicheln, kann ich mir auch einen Hund anschaffen, der kommt deutlich günstiger. ;)

Aber ich ziehe den Hut vor jedem, der sich bereits wissentlich ein unreitbares Pferd als Einzelpferd kauft und damit dann auch glücklich wird. Ich könnte das nicht. 8-)
Liebe Grüße vom Veilchen

Es ist, wie es ist. :giraffe:
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Schnucke
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Re: Große Entscheidung: ich brauche eure Hilfe!

Beitrag von Schnucke »

Raifi hat geschrieben:Ich finde die Ansicht hier auch erschreckend, in der die Sorge zum Ausdruck kommt, dass man mit einem unreitbaren Pferd ja "nur spazieren gehen kann".

Ich kenne viele Pferdebesitzer, die sich, aus welchen Gründen auch immer, gegen das Reiten mit ihrem gesunden Pferd ausgesprochen haben. Und seit dem WzP-Zeitalter wissen wir ja, dass es auch anders geht :nix:
Klar ist ab und zu Reiten für uns alle etwas Schönes, aber ein unreitbares Pferd vereitelt das einem ja nicht. Da gibt es so viele Möglichkeiten :nix:

Raifi, mit machen kranken Pferden kann man nunmal nur noch spazieren gehen. Gerade bei Einschränkungen eines Gelenks kann jedes Mehr wirklich Schaden. Ich hab mit meinem Wallach die letzten Jahre nur Bodenarbeit gemacht, Longenkurs, Langzügel, Zirkuslektionen ect. Clickern fand er leider immer doof, obwohl ich Clickererfahren bin und mir das Spaß macht. Wir haben wirklich viel gemacht, wir hatten viel Spaß auch ohne Reiten, nur weiß ich heute ich habe den Verschleiß dadurch beschleunigt. Klar weiß man nicht ob der neue Sehnenschaden nicht auch ohne BA zustande gekommen wär, aber ich hab deshalb wirklich ein schlechtes Gewissen. Nun ist er wirklich Platt, jetzt ist neben dem Zehenstrecker auch noch die tiefe Beugesehen hin und mit so einer Kombiverletzung kannst du eben sogut wie gar nix mehr machen, außer eben spazieren gehen und clickern.
Dazu kostet mich dieses Pferd seit Jahren ca 100€ mehr im Monat. Wenn es dann eh schon knapp ist mit Geld kann man sich reiten, wenns einen überkommt, auf anderen Pferden eben nicht mehr leisten. Also mir würde da auf die schnelle nichts einfallen, wie ich ohne eigenes Pferd aufs Pferd käme ohne dafür ordentlich zahlen zu müssen. Zumal das auch nicht vergleichbar mit einem eigenen reitbaren Pferd ist.

Wie gesagt ich habe meine Rentner alle gern bei mir, ich versorge und umsorge sie mit allem was geht und ich bin die letzte die einem Pferd das Gnadenbrot verwehrt. Aber ich würde mir nie ein Pferd anschaffen, was von vorn herein schon eine so große Baustelle ist und bei dem ich von Haus aus sage ich werde es nie reiten.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

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charmel
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Re: Große Entscheidung: ich brauche eure Hilfe!

Beitrag von charmel »

Hallo,
ich stehe vielleicht bald vor einer ähnlichen Entscheidung und kann dich daher gut verstehen.

Die Tochter (10 J.) meines ersten Pferdes stand seit 5 Jahren nur auf der Weide und wurde nun kürzlich im Reitverein :augenroll: wieder angeritten.
Das ging wohl einige Zeit gut, dann fing sie an unter dem Reiter zu lahmen (aber wohl völlig unbeständig).
Der Tierarzt konnte nichts feststellen.

Jetzt steht sie wieder auf der Weide und die Besitzer machen sich Gedanken über einen Verkauf als Beisteller oder an den Schlachter (wer weiß, ob es schlimmer wird und man noch die Einschläferung etc bezahlen muss (eben Hof-Denken :cry: ))
Wenn der Besitzer das Pferd wirklich verkaufen möchte, habe ich ihn um ein Jahr als Pflegebeteiligung gebeten mit anschließender Kaufoption. Müsste ich mich jetzt entscheiden, ich wüsste nicht was ich täte.

Worauf ich aber eigentlich hinaus will:
Das Stütchen stand vor vier Jahren mit meinem Wallach im selben Stall und seitdem hänge ich an ihr. Ich hab sie seit der Zeit nicht oft gesehen und noch nie mit ihr gearbeitet.
Da sie zu klein für mich ist, kann ich sie eh nicht reiten und würde wenn nur Bodenarbeit mit ihr machen.
Das Stütchen ist aber so entzückend und hat einen so tollen Charakter; selbst wenn man nichts mit ihr machen könnte, würde ich sie noch nehmen. (Sie geht mir halt seit Jahren nicht mehr aus dem Kopf.)

Würde ich sie nicht übernehmen, würde ich mir das ewig nachtragen. (Zumal sie vielleicht nur zu schnell antrainiert wurde. :-z )

Wenn du an diesem Pferd ohne Wenn und Aber hängst und es finanziell machbar für dich ist; warum nicht?
---
Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber ob ich vielleicht in zwei Jahren mit meinen Freund zusammenziehe, würde für mich keine Rolle bei der jetzigen Entscheidung spielen. :nix:

Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du die richtige Entscheidung für dich triffst. :hug:
Viele Grüße
Melanie
Viele Grüße :-)
Melanie
Schimmelchen
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Re: Große Entscheidung: ich brauche eure Hilfe!

Beitrag von Schimmelchen »

Ich stand vor ein paar Jahren vor derselben entscheidung. Zu der Zeit ritt ich in einem Schulbetrieb und hatte alles genau geplant. Ich wollte ordentlich reiten lernen und mir dann einen Araberwallach kaufen. Das war schon lange mein Traum.
Ich wusste sogar ganz genau, wie er aussehen und welche Abstammung er haben sollte :lol:

Eines Tages stand ein Welshpony vom Händler für den Kinderreitunterricht im Stall. Leicht verwahrlost, mochte offentsichtlich keine Menschen (besonders keine Kinder) und ging lahm. Der Reitbetrieb stand auf dem Standpunkt: nichts machen und abwarten. Nur, dadurch verschwand die Lahmheit leider nicht.
Obwohl das Pony für mich viel zu klein war, hat es mich sofort magisch angezogen. Ich habe mich dann um ihn gekümmert. Der Stallbesitzer gab mir ein halbes Jahr Zeit, um den Kleinen "hinzukriegen", ansonsten müsse der unnütze Fresser :evil: wieder weg.
Lange Rede kurzer Sinn, nach vier Monaten hat er die Geduld verloren und ich stand vor der Entscheidung kaufen oder nicht. Mir war klar, dass ich mir dann meinen Traum von einem Araber bis auf weiteres nicht erfüllen konnte. Zwei Pferde konnte ich zu der Zeit finanziell nicht stemmen, zumal das Pony eindeutig nicht gesund war und ich mit höheren Kosten rechnen musste.

Auch ich brauchte einigt Zeit zum Überlegen - so eine Entscheidung sollte man nicht leichtfertig treffen. Mein Herz rief "JA", mein Verstand sagte "was willst du denn da tun, hast du sie noch alle " ? Beinahe jeder, mit dem ich darüber geredet habe, hat mir abgeraten.
Schlussendlich habe ich auf mein Herz gehört, das Pony gekauft und es keinen Tag bereut. Er war mein Herzenspferd und wir hatten einige wunderschöne Jahre bevor ich ihn 2008 gehen lassen musste.

Viell hilft dir das ein wenig bei deiner Entscheidung. Man kann nicht das ganze Leben vorausplanen, wer weiß schon, was morgen passiert und reiten ist nicht alles !
Den ganz genau richtigen Zeitpunkt für etwas abzuwarten, kann auch dazu führen, dass man zu lange wartet. Die absolute Sicherheit gibt es nicht.

Bez. des Karpalgelenkes: kennt man die Ursache für die Verdickung, wäre ev. eine OP möglich ?
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BiJu
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Re: Große Entscheidung: ich brauche eure Hilfe!

Beitrag von BiJu »

Huhu!

Ich war bisher nicht aktiv hier im Forum, habe aber das ganze Thema hier gelesen. Gibt es denn inzwischen eine Entscheidung?

Und egal wie sie ausgegangen sein mag, ich bin sicher, dass du die richtige getroffen hast :)

LG Bianca
BiJu = Bianca und Justin (das Pferd von der Käsetheke) :bounce:

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Grinsekatze
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Re: Große Entscheidung: ich brauche eure Hilfe!

Beitrag von Grinsekatze »

Hallo zusammen!

Nachdem ich ein paar Mal gefragt worden bin:

Ja, ich habe mich entschieden.

Und nein, es ist nicht für das eigene Pferd ausgefallen.

Es war eine Kopf-Entscheidung. Der hat mein Herz schlußendlich überstimmt.

Was mich letztlich davon abgehalten hat, war der Kostenfaktor. Ich habe es ja wie angekündigt ausprobiert (2 Monate).

Im laufenden Unterhalt schon anstrengend zu stemmen, aber es wäre sicher möglich gewesen. Aber wenn mein Ole in die Klinik müsste oder ähnliches, vielleicht etwas langwieriges passiert: ich käme mehr als arg ins Schleudern.
Ich weiß, es kann immer und muss nie.
Aber ich bin mir selbst gegenüber zu konsequent, als dass ich das jetzt hätte tun können.
Wenn ich ein Pferd nehme, dann muss da ein gewisses Polster für Krankheitsfälle sein. Ich finde es ansonsten nicht fair gegenüber dem Tier, für das man eine lebenslange Verantwortung übernommen hat.

Diese Entscheidung war zu groß, um sie leichtfertig zu treffen und ich danke euch ALLEN von Herzen, dass ihr mir dabei geholfen habt und die Sache aus allen verschiedenen Aspekten beurteilt habt.

Wer mich vielleicht noch aus dem WzP-Forum kennt ("meine Schönwetterwolke"):
Es läuft prima. Wir sind ein richtig gutes Team, was uns von außen immer wieder bestätigt wird. Hufe geben geht mittlerweile ganz ohne Stress im größten Trubel, von Hand und alle viere. Wir haben Halsringreiten angefangen und galoppieren und fangen mit den ersten Seitwärtstritten an am Halsring. Ein irres Gefühl!
Letztens war nochmal eine Situation, wo jemand (der ihre Verhgangenheit nicht kannte) viel Glück hatte, als er sie anfassen wollte. Der Tritt hätte gut gesessen...
Aber es blitzt mittlerweile nur noch so selten auf, dass ich es immer wieder vergesse, dass sie so war.

Ich weiß, ich werde nie diese Beziehung zu ihr haben, wie ich von Anfang an zu Ole hatte.
Aber wir sind so fest zusammen geschweißt. Wenn die besi ausreitet und ich mit dem Rad vorbei fahre und grüße, wiehert sie mir nach...

Wer weiß, was die nächste Zeit bringt.

Mein Herzens- und Seelenpferd gehe ich derweil am Koppelzaun besuchen... Es tut weh, aber es ist richtig.
Vielleicht kreuzen sich unsere Wege doch noch einmal und dann soll es so sein!

In diesem Sinne: DANKE!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich grüße mich mittlerweile recht freundlich, wenn ich mir selbst im Weg stehe. Ist ja nicht das erste Treffen! :ohm:
Wallinka
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Re: Große Entscheidung: ich brauche eure Hilfe!

Beitrag von Wallinka »

:hutab: zu dieser Entscheidung.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
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november
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Registriert: Mi 16. Mai 2012, 09:54

Re: Große Entscheidung: ich brauche eure Hilfe!

Beitrag von november »

Respekt für diese Entscheidung!
Scön zu lesen, dass es mit deiner Wolke weiterhin so gut läuft!
Little by little, one travels far.
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