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Hufrehe - und nun?

Verfasst: Di 12. Nov 2013, 19:58
von ehem User
Im Moment weis ich nicht so recht weiter.
Meine Hafistute hat Hufrehe und es wird einfach nicht besser. Sie hat nun einen Rehebeschlag, Fütterung wurde umgestellt und sie steht alleine, damit sie sich mit den Schmerzmitteln nicht zuviel bewegt.
Hab nun das zweite Mal das Schmerzmittel runter dosiert. Anfangs war natürlich alles ok und heute lag sie schon wieder und ging danach ganz schlecht.
Klar, muss nun nochmal die TÄ her. Denke, sie wird nochmals röntgen. Eingipsen wurde auch schon angesprochen, allerdings ist mein Schmied davon nicht begeistert. Der findet auch, dass es nicht am Beschlag liegen kann, der passt eigentlich.

Was kann es noch für Gründe haben, dass sie nicht besser läuft?

Re: Hufrehe - und nun?

Verfasst: Di 12. Nov 2013, 20:11
von Cate
Erstmal gute Besserung an deine Stute :gb: und viel Kraft an dich! :hug:

Wir haben das auch schon durch, bei uns haben wir es GsD recht schnell wieder in den Griff bekommen.
Ich würde auf jeden fall auch ein Blutbild - mit Acth-Bestimmung - machen lassen.

Wir haben damals viel Hilfe im Hufreheforum bekommen, und auch im Keinhorn-Forum sind viele Reheexperten unterwegs.

Wie bzw. wo steht sie jetzt, und was bekommt sie zu fressen? Und was für einen Rehebeschlag hat sie?

Re: Hufrehe - und nun?

Verfasst: Di 12. Nov 2013, 20:23
von lungomare
wie lange ist der reheschub her?
Ihr erster?
Was war die ursache?
Blutuntersuchung gemacht?
Pony zu dick? Insulin/Glucose mitbestimmt (ems) bzw acth (cushing)?
Wie sehen die hufe aus? Geröntgt? Absenkung/rotation?

Mein pony war immer leicht übergewichtig mit speckkamm. Es ist aber 12 jahre nix passiert, trotz 24/7 weide mit maulkorb im sommer und 24/7 heu aus netzen im winter. Bei nur heu nahm sie ab, mit gras wieder zu. sie war nun nicht exorbitant fett, aber immer pummelig. Ich habs leider nicht ernst genug genommen, bin einstaller und konnte nicht so sehr viel an der haltung ändern.. Im mai 13 passte es dann, reheschub.

Insulinwert in den wolken -> EMS diagnose.
TA hat drei Tage Infusionen gegeben, bikarbonate. Kein schmerzmittel, nix. Am zweiten Tag war der Insulinwert normal, dritten tag hab ich abends nen rehebeschlag geklebt, ab dem vierten tag war sie soweit lahmfrei, dass wir spazierengehen konnten. 4,5Monate im zweiwochentakt neu beklebt, inzwischen geht sie barfuß auf asphalt, für schotter hat sie schuhe. Haltung geändert: 16h abgestecktes paddock innerhalb der weide mit heu satt aus Netzen, 8h weide (nachts) mit maulkorb. Sie hat nochmal deutlichst abgenommen und ist symptomfrei

Das war es, was in unserem fall und vor jahren auch bei eibem EMS Einstaller half.

Bei hafi kam mir jetzt spontan auch der gedanke EMS.
Sollte cushing mit im spiel sein - verdacht bestünde, wenn reheschub jetzt im herbst frisch kam, könnte man da ansetzen...

Aber rehe ist soooo vielschichtig, da ist hintergrundinfo erstmal wichtig um absichern zu können, woran es lag

Re: Hufrehe - und nun?

Verfasst: Di 12. Nov 2013, 21:21
von ehem User
Also angefangen hat das ganze am 14. Oktober. Sie lahmte vorne rechts minimal. Dachte erst, sie hätte sich vertreten oder es ist ein Hufabszess.
Am Freitag hatte ich dann einen Termin mit der Tierärztin. Als ich in den Stall kam und die Stute zur Untersuchung vom Paddock holte, hab ich schon das schlimmste befürchtet. Was die TÄ auch bestätigte. Nämlich Hufrehe.
Wir haben einen Aderlass gemacht, sie bekam Blutverdünner und Schmerzmittel. Ich stellte sie in eine dick eingestreute Box. Eisen haben wir drauf gelassen.
Tagsüber stellte ich sie auf ein abgetrenntes Stück vom Reitplatz. Der Sand war dort weich und kühl.
Einige Tage später wurde geröntgt und Blut abgenommen, wegen EMS-Test. Dieser viel jedoch negativ aus, ebenso ein Cushingtest.
Die Bilder zeigten eine leichte Rotation und Absenkung. Eigentlich sah es gar nicht so schlimm aus.
TÄ und Schmied waren sich einig, Trachten etwas runter stellen und eben Rehebeschlag, sprich im hinteren Bereich eine Art Polster, darüber eine Platte und ein Steg im Eisen (hinter der Hufbeinspitze).
Beim Ausschneiden viel auf, dass das Horn der Sohle sehr rot war, also eine starke Prellung.
Leider haben wir die Stute zu früh, wieder zur Herde gestellt. Es ist eine kleine Herde und sie ist im Rang die zweite, wird also nicht rumgeschickt.
Weide wurde sofort für alle gestrichen, da wir das Herbstgras in Verdacht haben. Heu wurde auch rationiert und ich befürchte, die Stute hat die anderen immer vom Heu verjagt, was natürlich zuviel war und sie lief wieder schlechter. Haben sie sofort wieder einzeln gestellt.
Anfangs bekam sie nur gewässertes Heu, inzwischen haben wir wieder auf trockenes umgestellt. Dazu etwas Stroh, damit die Fresspausen nicht zu lange sind, da sie schon ein Magengeschwür hatte. Ansonsten bekommt sie nun ihr Mineralfutter, Heuhäcksel, Süßholzwurzel für den Magen und ich füttere gerade langsam Weidenrinde an.

Nach dem absetzten des ersten Schmerzmittels und eben der Nacht in der Herde wurde es nicht besser, sie lag viel und lange und schien immer noch Schmerzen zu haben. Der Schmied glaubt nicht, dass es am Beschlag liegt, wir sollten abwarten und nochmal den TA holen. Wir bekamen nochmals Schmerzmittel. Das hab ich nun langsam reduziert, gestern und heute bekam sie nur noch welches für 150 kg Gewicht. Heute lag sie schon wieder und ging danach sehr schlecht.

Es war die erste Hufrehe. Zumindest bei uns. Wir haben sie nun seit etwas über 4 Jahren.
Die Ursache wissen wir nicht ganz genau, aber wohl eine Mischung aus Übergewicht und Herbstgras/Fruktan.

Re: Hufrehe - und nun?

Verfasst: Di 12. Nov 2013, 21:42
von lungomare
eure Maßnahmen klingen schonmal prima. :)
kann es sein, dass ihr der Beschlag trotz Polster zu starr und Hart ist? Versuchsweise mal dicke Polsterverbände um die beschlagenen Hufe machen und schauen, ob das ne Besserung bringt? dann müsste man nicht alles wieder runterrupfen. manche mögens da möglichst fluffig.
Hufe kalt oder warm? lokal warm? nicht, dass irgendwo ein Nägelchen drückt?
Ich weiß, ich reite grad sehr auf dem beshclag rum - habt ihr verschiedene Polster ausprobiert? da sind die Rehleins ja oft auch sehr speziell und man muss häufig ein wenig rumprobieren, was sie grad gut finden.

Re: Hufrehe - und nun?

Verfasst: Di 12. Nov 2013, 21:53
von ehem User
Werde mich da nochmals mit meinem Schmied beraten. Die Stute steht eigentlich sowieso weich. Das blöde ist nur, dass sich der Sand immer in dem vorderen Bereich ansammelt, fast wie wenn sich Schnee aufstollt. Befürchte, dass könnte durchdrücken. Das ist der erste Reheschlag, mit Polster usw. wie der Schmied das sonst auch immer macht.
Allerdings hat die Stute schon immer eine dünne Sohle. Aber da weis der Schmied auch.
Sobald sie sich ein Eisen abgerissen hatte, ging sie extrem fühlig. Deshalb hab ich immer Hufschuhe griffbereit.

Rufe morgen nochmal die TÄ an. Denke, wie will nochmals röntgen. Von Eisen wieder ab bin ich aber nicht sehr begeistert.

Die Hufe sind vorne warm. Nageldruck schließe ich da aus.

Re: Hufrehe - und nun?

Verfasst: Mo 18. Nov 2013, 23:54
von ehem User
Auch wenn das jetzt sehr militant barhuf klingt, in einen akuten Rehehuf nagelt man doch nicht. :( Die Lederhaut ist entzündet, wenn man da noch nagelt... :shock:
Erst muss die akute Entzündung abklingen (Rehecast mit Polster), dann kann der Rehebeschlag drauf.

Und gaanz wichtig ist, die Ursache zu finden. und diese dann konsequent abzustellen. Das ist oft das schwierigste.

Ich drücke die Daumen, dass es Deiner Stute bald wieder besser geht.

LG

Re: Hufrehe - und nun?

Verfasst: Di 19. Nov 2013, 13:26
von ehem User
Ojeee.... das Hafinettchen kann aber auch nie einfach nur fit sein... :hug: :ohm2:

Wie geht's ihr denn nun?

Re: Hufrehe - und nun?

Verfasst: Mi 20. Nov 2013, 09:40
von ehem User
Die macht Dauerurlaub auf Krankenschein :(.
Unser Aufbauprogramm fand sie wohl jetzt schon zu anstrengend :roll:.

Sie bekommt nun kein Metacam mehr, aber ich füttere Weidenrinde. Sie liegt zum Glück nicht mehr so viel draußen. Läuft schon besser, aber doch noch recht steif.

Sie steht noch immer extra, damit sie die Hufe nicht überlastet, beim Pony jagen.
Das alleine stehen scheint ihr zum Glück nicht so viel auszumachen, obwohl sie sonst so an der Großen hängt.
Bild
Ist sicher froh, immer ihre eigene Heuportion zu haben.

Zumindest einen kleinen Erfolg haben wir schon. Sie hat schon abgenommen:
Kurz nach der Rehe:
Bild
Und ganz aktuell vor ein paar Tagen:
Bild

Aber obwohl die andren nun auch rationiertes Heu bekommen, sieht man da noch nicht so viel :roll: .

Re: Hufrehe - und nun?

Verfasst: Mi 20. Nov 2013, 11:27
von ehem User
Habt ihr beim EMS-Test Insulin UND Glucose testen lassen? Nur mit beiden Werten und einer Berechnung daraus kann man EMS feststellen.

Cushingtest mit speziellen Röhrchen und sofort zentrifugiert und eingefroren und eingeschickt?

Die Trachten finde ich immer noch zu hoch, hat die Zehe eine Schwebe?