Das Reitwaisen Forum

Hallo alle zusammen,

ich hätte eine kurze Frage zum Thema "Anschraten".
Vorneweg: Wir arbeiten erst seit kurzem intensiv mit dem LK, hatten bis vor 2 Wochen auch 4 Monate krankheitsbedingte Pause gehabt. FiS klappt schon gut wie ich finde, Übertreten lassen je nach Tagesstimmung mal mehr, mal weniger. Beides haben wir vor der langen Pause auch schon geübt, sodass es nicht neu für uns ist.

Beim Anschraten jedoch gibt es Probleme. Sobald ich anfange schneller zu laufen und zu schnalzen, läuft sie zwar schneller im Schritt, legt dabei aber gleichzeitig die Ohren an und schlägt mit dem Kopf. Lasse ich mich davon nicht beirren, trabt sie auch an, allerdings weiterhin mit angelegten Ohren und Kopf schlagend, sodass ich keine Verbindung zum Kappzaum halten kann.
Zum einen weiß ich in dem Moment nicht, ob ich sie für das richtige Verhalten -> schneller werden/antraben <- loben soll, ignorieren soll und weitermachen oder wieder langsamer werden soll und neu anfangen.
Bisher habe ich letzteres gemacht, heißt ich bin selbst langsamer geworden und habe sie wieder in Stellung geführt, bis sie wieder konzentriert bei der Sache war und einen neuen Versuch gestartet. Ich habe aber die Befürchtung, dass sie das verwirrt- weil die richtige Reaktion (schneller werden) kommt ja - nur eben leider mit unerwünschten Begleiterscheinungen.

Zum anderen bin ich mir auch nicht sicher, wie ich das Verhalten deuten soll. Es ist auf ihrer händigen Seite deutlicher zu sehen, was mich vermuten lässt, dass es ihr einfach verdammt schwer fällt und sie deswegen maulig wird.
Allrdings zeigt sie das gleiche Verhalten auch bei der "Freiarbeit" als "Spielgesicht" (so nannte es zumindest meine Trainerin!); heißt, wenn sie mir ohne Strick/Halfter folgt und ich losjogge, trabt sie mir hinterher, die ersten Schritte dabei jedoch immer mit angelegten Ohren und kopfschlagend.
Lasse ich sie freilaufen, habe sie normal an der Longe oder sitze ich drauf, macht sie das beim Antraben nicht.

Wie sollte ich mich verhalten und wie finde ich heraus, wieso sie sich so verhält?

Ich freue mich auf Antworten!

Liebe Grüße

Ich glaube im Longenkurs ist auch beschrieben, dass die Pferde sich bei den ersten Anschrat-Übungen so verhalten. Meiner macht das auch und wird auch direkt etwas aufmüpfig. Ich denke die körperliche Nähe, da man ja doch recht nah dran ist und die geforderte Geschwindigkeit löst eine gewisse Anspannung aus, die sich dadurch äußert. Ich nehme an, sobald sie sich an die Situation gewöhnt haben, hört das auch wieder auf.

Ich glaube, ich würd mich erstmal freuen, wenn dass Pferd auf Aufforderung schneller wird, auch wenn es noch kein Trab ist. Ich mein, Babette hat da irgendwo was zu geschrieben, ich weiß aber grad nicht wo.

Sehr interessant, weil genau aus diesem Grund habe ich das Anschraten sein lassen. Meine Stute wird auch extrem grätzig, wenn ich darum bat, dass sie ganz langsam in den Schrat kommt. Kopf schlägt hoch u. runter u. sie schnappt. Daher hab ich das sein lassen. Mittlerweile sind wir aber ein wenig voran gekommen u. ich werde das jetzt einfach noch mal versuchen!

Ich finde dass das Anschraten keine wirklich einfache Übung für das Pferd ist. Für manche ist das wirklich sehr schwer. Sobald Verspannungen im Genick/BWS- Bereich sind, ist die Anforderung in den Trab zu gehen, während am Kappzaum geführt wird, durchaus schwierig, denn dann müsste das Pferd an bestimmten Punkten loslassen oder sich balancieren, wo ihm das schwerfällt.
Insofern würde ich das Ohrenanlegen als ein "Fällt mir schwer, mag ich nicht" interpretieren.

Evtl mal einen Therapeuten zu Rate ziehen und Genick und BWS angucken lassen. Schauen ob es auf kleine Entfernung (mit Longe angefasst statt Kappzaum) leichter fällt.

Wir hatten das auch, besonders auf der händigen Seite, obwohl es nirgends zwickte und zwackte. Ich hatte das der Ostheo kürzlich sogar demonstrativ vorgeführt.

Leider war so an Arbeit nicht wirklich zu denken. Deswegen nähere ich mich dem ganzen aus der Distanz. D.h. ich lasse Nelli zum Antraben mehr Raum, lasse ca. einen halben Meter Longe, und bestehe auch nicht direkt auf Stellung. Sondern arbeite mich an diese wieder ran, wenn Antraben und Durchtraben stressfrei funktionieren. Das dauert unter Umständen eine Weile, aber im Moment trägt es bei uns wirklich Früchte. Ich darf langsam wieder näher ran und kann Stellung fordern sowie die Schulter kontrollieren. Und so trabt sie nun sogar auch schon mal in Stellung aus dem FiS an. Alles bei freundlichem Gesicht.

Samtnase; so mach ich es auch, ich versuche die Distanz ein wenig zu vergrößern und sie dann ganz langsam losschicken, es fällt ihr wirklich schwer, sie fängt dabei gerne an zu rennen, was bei DEM Kreis nur noch schräg wird.
TA kommt morgen, vielleicht liegt das Problem auch woanders u. es tut ihr einfach weh und deshalb wird sie gnatschig!

Es gibt rechts Ansätze, dass sie das Tempo halten kann, achte ich auf Stellung, haut mir das Hinterteil ab, Kopf innen, aber Hinterteil wech ...
Auf größerem Kreis zeigt sie zu 90 % schöne Dehnungshaltung, Innenstellung sind wir noch fleißig am üben.

Das haben alle meine Pferde gemacht, auch beim Targetjagen im Schritt. Auch mein Jungpferd und der rennt wirklich gern. - Ich hatte es bis anhin als Spielegesicht interpretiert.

snöflingan hat geschrieben:

Das haben alle meine Pferde gemacht, auch beim Targetjagen im Schritt. Auch mein Jungpferd und der rennt wirklich gern. - Ich hatte es bis anhin als Spielegesicht interpretiert.

Snöf, ich glaube, das ist ein Unterschied. Das hat Nelli beim Targetjagen auch, oder wenn wir zusammen toben. Das ist dann wirklich das Spiel- oder "Jagd"gesicht. Aber beim Anschraten, welches ich über Wortsignal und Steigerung meiner eigenen Energie einleite, ist es bei ihr definitiv eher eine Art Pampigkeit, weil es ihr schwer fällt. Besonders eben auf einer Hand. Meine Ostheo hat das beim Zugucken genau so gedeutet.

okay, macht sinn. ich schrate meine ponies ja noch gar nicht an und wir spielen nur. das eine ist zu wenig ausgebildet und das andere macht es einfach nicht

muss dann genau drauf achten wenn mir dann mal so weit sind.