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Pferdedecken
Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 14:03
von Flower
Wir bauen gerade einen "Kaltstall/Notoffenstall". Jetzt kann es sein, das es für unser großes älteres Pferd zu kalt wird. Dann würden wir ihn für die paar Tage eindecken. Aber wir haben für ihn keine Decke bzw nur eine mit einem ganz ganz dünnen Vlies.
Was brauchen wir da für eine Decke und wie dick muss die dann gefüttert sein?
Lg
Flower
Re: Pferdedecken
Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 16:32
von Wallinka
Wie wird er denn bisher gehalten? Kennt er Offenstall?
Re: Pferdedecken
Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 16:47
von Flower
Er kennt keinen Offenstall. Er wird im Januar 22 Jahre alt und ist ein Quarter Horse. Ich weiß ja nicht ob das eine Rolle spielt. Ich habe nur mal gelesen das älteren Pferden die kälte schneller etwas aus macht als jüngeren.
Bis jetzt stand er im Sommer ( Von Frühjahr bis ende Oktober/November je nach dem wie das Wetter war) 24 Stunden draußen mit Unterstand. Den Unterstand bauen wir gerade zu einem "Kaltstall/Notoffenstall" um.
Im Winter stand er von frühs bis spät draußen. Er kam für max. 8 Stunden nachts in die Box.
Bei unserem Pony mache ich mir da weniger gedanken.
Lg
Flower
Re: Pferdedecken
Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 19:20
von Wallinka
Gut ist, dass er jetzt die ganze Zeit draußen stand- dann hat er sich jetzt über den Herbst schon gut akklimatisieren können. Er hat bestimmt schon recht gut Pelz, oder? Hatte er denn bisher im Winter Probleme mit der Kälte? Haben die Pferde, wenn sie jetzt draußen bleiben, durchgehend Zugang zu Heu? Wenn ja, im Stall oder draußen im Freien?
Was man nicht vergessen darf: Pferde sind keine Höhlenbewohner

ich habe auch lange gebraucht, bis ich verstanden habe, das meine Pferde im Winter mit der Kälte im allgemeinen viel weniger Probleme hatten und weniger im Stall standen, als im Sommer mit dem Nervstechzeugs- vor dem sind sie gern in den Stall geflüchtet. Und das liegengebliebener Schnee auf dem PFerd nur heißt, dass die Isolierung gut funktioniert und die Pferde nur wenig Wärme durch das Fell verlieren.
Was ich wichtig finde ist der dauerhafte Zugang zu Heu- denn die Verdauungswärme hilft beim Warmhalten. Und was ich auch wichtig finde ist eine Möglichkeit, im trockenen Fressen zu können. Damit die Pferde nicht aus Hunger stundenlang bei ekligem Wetter draußen stehen müssen zum Fressen (wobei viele da wenig Probleme mit haben und es vielleicht wieder meine Meinung als "Höhlenbwohner" ist, dass das besser wäre. Auf der anderen Seite muß ich dann nicht so viel Heu entsorgen, weils zu lange im Nassen gelegen hat, insofern ist dieser Wunsch von mir auch Selbstsucht)
Grundsätzlich finde ich im Winter die Möglichkeit, sich zu bewegen wenn einem kalt ist auch besser als in einer Box zu stehen. Wer sich bewegen kann, kann sich nämlich auch warmlaufen, wenn er friert.
Und dann ist es einfach eine Sache der Beobachtung. Ist er verspannt, friert er, braucht er beim Aufwärmem vor dem Arbeiten deutlich länger als sonst, bis er geschmeidig wird (zB auch bei gewissen Wetterlagen wie Regen mit eklig Wind) , dann wär das für mich ein Grund, ihn einzudecken. Oder wenn er trotz immer Futter abnimmt, weil er nicht genug Energie zu sich nehmen kann.
Mein Senior ist mit 21 Jahren Offenstaller geworden, vorher war er auch sein ganzes Leben lang im Sommer draußen und im Winter tags draußen, nachts drin. Der hatte die ersten Jahre überhaupt keine Probleme, kam prima ohne Decke zurecht. Jetzt ist er 28, die Zähne werden schlechter, darum hat er mir im letzten Jahr über den Winter zuviel abgenommen und er ist ab diesem Winter Deckenpferd. Ich bin also definitiv kein Deckenprofi,

Wir haben bisher eine 150 g Decke jetzt für die Übergangszeit und eine 350 g Decke, falls die erste nicht reichen sollte. Ich hoffe, damit kommen wir hin.
Re: Pferdedecken
Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 19:29
von ehem User
Also, ich bin sonst auf für Natur pur, aber.......
.....ich decke auch ein! Und meine sind nicht so alt.
Wenn der alte Herr das nicht kennt, dann würde ich bei trockenem Wetter tagsüber die Decke ab lassen und zur Nacht wieder anziehen.
Am besten eine wasserdichte, atmungsaktive Decke mit Half Neck und 50g Füllung oder für den eisekalten Winter eine mit 100g.
Bei Dauerregen immer drauf lassen.
In dem Alter braucht man die Energie auch für andere Sachen und warum soll man unseren domestizierten Pferden nicht etwas helfen im betagteren Alter.
Er wird es mit Sicherheit zeigen, wenn ihm etwas nicht passt.
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Re: Pferdedecken
Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 19:48
von Flower
Man sieht schon das er Pelz hat, nur kommt der mir nicht so dick vor. Er ist nicht geschoren. Gegenüber unserem Pony ist sein Pelz ein Witz. Aber das Pony ist auch ein Shetty. Ich kann ja mal schauen ob ich ein Foto vom Winter habe. Ob man da vielleicht sieht wie pelzig er ist.
Und bis jetzt habe ich ihm immer nur eine Decke drauf gemacht, wenn es die ganze Zeit geregnet hat oder den ganzen Tag geschneit hat bzw Schneesturm gab.
Also sie können 24 Stunden Heu fressen wie sie wollen. Das Heu ist in zwei Wandraufen in dem Offenstall und eine Raufe steht bei guten Wetter draußen.
Sie haben ca. 1 Hektar zum bewegen.
Er hatte bis jetzt keine Probleme mit der kälte im Winter. Der Ta meinte nur wir sollen ihn bei Nieselregen und Dauerregen eindecken. Und im Winter wenn es halt stark schneit und Schneesturm ist.
Sie bekommen im Winter auch warmes Wasser. Er trinkt dann mehr als wenn es kaltes Wasser ist.
Lg
Flower
Re: Pferdedecken
Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 19:55
von Hina_DK
Die Wärmeenergie, die beim Heu verdauen erzeugt wird, können die Pferde zu nichts anderem gebrauchen, als zur Thermoregulierung. Insofern spart man da keine Energie, wenn man das Pferd eindeckt, man spart nur Heu, weil dann automatisch etwas weniger gefressen wird.
Ein Shetty sollte grundsätzlich im Winter viel mehr Pelz haben, als ein großes Pferd, weil das Shetty viel leichter auskühlt (Masse/Fläche).
Wenn der bisher nie Probleme im Winter mit der Kälte hatte, ist es auch nicht anzunehmen, dass er sie plötzlich haben wird. Ein wenig was auf den Rippen wäre natürlich nicht schlecht aber der Speck machts eigentlich auch nicht wirklich, sondern Heu, Heu, Heu und das hat er ja. Nur bei der Verdauung von Raufaser wird sinnvoll Wärmeenergie erzäugt, ca. 300 W/kg. Das macht für ein Pferd mit funtktionstüchtigem Winterfell sehr viel aus.
Wenn es permanent regnet und kaum eine Chance zum trocknen ist und die Nässe wirklich durchs Fell durchgeht, dann ist zeitweiliges Eindecken mit einer Regendecke durchaus auch sinnvoll. Aber mit einer Daunendecke bringt man die Thermoregulation des Pferdes eher arg durcheinander. Würde ich nur machen, wenn das Pferd wirklich ernsthaft friert oder geschoren ist, denn da hat man ja sowieso die Natur ausser Kraft gesetzt.
Ich habe in dem anderen Thrad zu dem Thema schon mal diesen Link gesetzt. Ist zwar ein langer Text aber macht vieles verständlicher, warum wärmende Decken nicht immer so sinnvoll sind.
http://www.academialiberti.de/de/articl ... reszeiten/
Re: Pferdedecken
Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 20:16
von Wallinka
Hina, das ist ja alles richtig, aber was machst du, wenn die Pferde trotz aller dieser Faktoren ihr Gewicht nicht halten können, weil die Verdauungsenergie nicht ausreicht und sie Muskulatur abbauen, um die Temperatur zu halten?
Re: Pferdedecken
Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 20:27
von Hina_DK
Hab ich ja geschrieben, wenn ein Pferd tatsächlich friert (oder eben extrem zusetzen muss), dann würde ich auch eindecken. Aber bisher friert er ja im Winter nicht und hat ja bisher wohl auch insgesamt keine Probleme damit gehabt. Insofern würde ich ihn nicht vorsorglich eindecken, sondern erstmal schauen, ob er klar kommt. Eine normale Regendecke mit Fleece ist ja auch vorhanden.
Re: Pferdedecken
Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 20:29
von Wallinka
gut, dann sind wir uns ja einig
Denn meine Pferde waren bisher alle nie eingedeckt und sind prima zurecht gekommen, auch der Senior- aber meine Beobachtung hat jetzt gezeigt, dass der Senior es ohne nicht mehr schafft.