Hallo,
ich stelle mir im Moment des Öfteren die Frage, wie oft man denn in der Woche gymnastizieren soll und wie oft man ausreiten (bei uns bedeutet das also eher vor sich hinbummeln) kann/darf. Früher - als kleines Kind - hatte ich keine Erfahrungen mit "richtigem" Reiten (ich konnte eben Grundgangarten reiten, ein paar Dressurlektionen, bremsen, lenken) und habe 2 Ponys bekommen. Heute - als 14-Jährige - möchte ich alles richtig machen. Und ganz genau deswegen, weil meine beiden nun schon etwas älter und beide nicht hervorragend bemuskelt sind. Deshalb die Frage an Euch: Wie oft sollte man denn in der Woche gymnastizieren? Eigentlich sollte man ja so gut wie bei jedem Mal bewegen durch den Menschen gymnastizierend auf das Pferd einwirken, oder? 1x in der Woche durch's Gelände bummeln wäre also okay, aber nicht öfters, oder? Das Problem ist, dass ich im Moment sehr guten und teuren Reitunterricht bekomme, jedoch noch nicht "perfekt" reiten kann (geschweige denn, ich kann das überhaupt mal) und es mir somit schwer fällt, ein Pferd im Vorwärts-Abwärts zu arbeiten, geschweige denn versammelt zu reiten/longieren. Ich habe den Longenkurs, allerdings bin ich noch nicht ganz so weit. Und noch eine zweite Frage: Wie lange hat es gedauert, bis Ihr richtige Erfolge in Sachen Gymnastizierung (Vorwärts-Abwärts/Dehnungshaltung oder sogar Versammlung) bemerkt hat - sowohl beim Reiten, als auch beim Longieren? Ich weiß, dass es bei jedem Reiter und auch bei jedem Pferd anders lange dauert, aber einzelne Antworten von verschiedenen Menschen werden wir schon einmal viel weiterhelfen, um nicht die Motivation zu verlieren.
Ich würde mir da keinen "Stundenplan" auferlegen, sondern kucken, was euch gefällt. Es spricht an und für sich überhaupt nichts dagegen täglich ins Gelände zu gehen. Im Gegenteil! Deinem Pferd und dir macht es Spass und man kann die Dinge, die ihr im RU erarbeitet habt, super auch draußen abfragen. Du kannst den Rahmen deines Pferdes auch im Gelände variieren, du kannst Übergänge reiten, Seitengänge, mal ganze Paraden üben, Schlangenlinien usw.. Und auch das ist Gymnastik!
Und natürlich dürft ihr auch mal alles hängen lassen und einfach schön rumbummeln - das ist ja auch gut für die Seele.
Mein Wochenplan sieht in der Regel wie folgt aus - auch wenn er nicht starr ist.
2x die Woche RU
2 - 3x ausreiten
1-2x BA (Clickern, Doppellonge, Freilaufen, Freispringen, LK - was uns halt grad Spass macht)
1x wandern - das heißt - ein möglichst langer Spatziergang
Das ein oder andere fällt mal weg und es gibt dann auch mal einfach nur nen Tag frei.
Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...
"Besser wenig und das Wenige gut."Egon v. Neindorff
Hab ich das richtig verstanden, ihr wart bisher nur im Gelände und jetzt überlegst du nur noch einmal pro Woche raus zu gehen? Das finde ich eine krasse Umstellung.
Mein Ziel ist es jeweils
einmal die Woche auf dem Platz reiten (ca. alle zwei Wochen RU)
einmal die Woche ausreiten (da frage ich auch immer zwischendurch Sachen aus dem RU ab)
zweimal die Woche Fahren
einmal Handarbeit (longieren, BA)
plus diverses am WE wie Fahrtraining, Turniere, Kurse, Landwirtschaftliches, Spazieren, frei, was auch immer
Je nach Jahreszeit und Ausbildungsstand variiert das auch.
Kurz, ich bin kein Fan davon täglich auf dem Platz zu üben, das vorwärts kommt mir dabei zu kurz.
Man kann im Gelände sehr hervorragend gymnastizieren, wenn man sich die "richtigen Stellen" dafür aussucht. Also ich würde jetzt keine Traversale auf einer buckeligen abschüssigen mit Steinen gespickten Wiese reiten. Aber sehr wohl ein Schulterherein oder Kruppeherein zwischendrin auf einem sowieso eher langweiligen ebenem Weg. Ansonsten kann man nach Geländeherausforderungen suchen und mal ein Stück hochklettern mit dem Pferd. Über Baumstämme steigen etc., sich um natürliche Hindernisse (Bäume, herumstehende Dinge) herumkringeln. Es kommt aufs Gelände an, das man zur Verfügung hat und auch auf die Geländeerfahrung, die das Pferd und der Reiter haben. Man muss selber die Gefahren abschätzen können und das Pferd muss die Herausforderungen leisten können (körperlich und psychisch). Ansonsten muss man sich und das Pferd dahingehend ausbilden (lassen).
Auch sollte man durchaus mal absteigen und mit seinem Pferd zwischendrin Teile des Weges gehen. Reiter neigen dazu, sich die ganze Zeit vom Pferd tragen zu lassen und das kann Pferde erschöpfen.
Ansonsten ist es gut, die unterschiedlichen Trainingseinheiten Reitunterricht, Longieren, Ausreiten abzuwechseln und abwechslungsreich zu gestalten. Dann wird es auch spannender für Dich und Deine Pferde.
Toll finde ich, dass Du Dich für gut ausgeführte Bodenarbeit interessierst und Dich mit dem Longenkurs beschäftigst. Wenn Deine Eltern so nett sind, Dir den Reitunterricht zukommen zu lassen, wäre es auch mal eine Idee an einem Longenkurs teilzunehmen. Dann kommst Du bestimmt schnell weiter und Longenkurse finden immer wieder mal in verschiedenen Teilen Deutschlands statt. Du kannst aber auch bei Babette nachfragen, wann und wo Longenkurse stattfinden.
Weiterhin würde ich Dir empfehlen Deine Aktivitäten mit dem Pferd auf Dinge wie Spielen mit dem Pferd zu erweitern. Anregungen findest Du sicher hier im Forum.
