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Welchen Hufschutz beim Spatpferd?
Verfasst: So 13. Okt 2013, 21:50
von Jule68
Ich hoffe, ich bin mit diesem Thema hier richtig

.
Bei meinem Pony wurde diesen Sommer Spat diagnostiziert. Auf Grund seiner Erkrankung schleift er mit den Hinterbeinen so sehr, daß er im Moment Hufschuhe trägt, da die Hufe plan abgeschliffen waren.
Jetzt wäre meine Frage, welchen Schutz es für die Hufe ausser Eisen gibt. Die sind leider im Offnstall nicht möglich. Habe mir gebrauchte Hufschuhe erstanden, die aber inzwischen abgenutzt sind. Der Huf schaut vorne raus.
Muss ich damit leben, daß ich mir alle paar Monate neue Hufschuhe kaufen kann? Wie sieht es mit Kuntstoffbeschlag aus? Wäre das eine Alternative? Oder muss ich doch einen herkömmlichen Beschlag drauf machen? Finde ich jetzt irgendwie verkehrt, bei Arthrose noch die Federung beim Laufen wegzunehmen....
Oder gibt es noch irgendeine andere mir unbekannte Alternative?
Freue mich über Antworten!
Re: Welchen Hufschutz beim Spatpferd?
Verfasst: So 13. Okt 2013, 22:28
von Hina_DK
Ich hatte ja ein ähnliches Problem mit Reddi, zwar nicht wegen Spat, sondern weil er damals, als ich ihn kaufte, immer wie irre scharrte, am liebsten auf Stein/Beton. Wir haben viele Varianten hin- und herüberlegt, alles war letztendlich nicht so recht praktikabel, weil auch schnellem Verschleiß ausgesetzt. Letztendlich blieb leider dann doch nur ein Beschlag übrig und das blöde war, auch der war nach 5 Wochen durchgescharrt

. Zum Glück wurde das mit der Scharrerei immer besser und wir brauchen keinen Permanentschutz mehr.
Mittlerweile weiß ich aber, dass man unter Hufschuhe auch Slider, also eine Art spezielles Hufeisen schrauben lassen kann und somit ist der Hufschuh nicht mehr dem sehr starken Verschleiß ausgesetzt, der Huf aber nicht so in seiner Elastizität eingeschränkt. Das sind aber Spezialanfertigungen. Es gibt auch direkt die DALLMER Cuff für Hufeisen. Erfahrungen habe ich damit aber nicht gemacht, kann mir aber gut vorstellen, dass das in so einem Fall sinnvoller als ein direkter Beschlag sein könnte. Wegen der Schlurferei, braucht Dein Pferd ja sicher sowieso eine Spezialanfertigung der Eisen. Bliebe aber das Problem Eisenverbot im Offenstall. Damit würde es dann doch eher bei herkömmlichen Hufschuhen bleiben. Kunststoffbeschläge überleben eine solche Schlurfbelastung sicher noch nicht mal so lange, wie damals unsere Eisen.
Re: Welchen Hufschutz beim Spatpferd?
Verfasst: Mo 14. Okt 2013, 08:18
von Stjern
Es wird so oder so immer auf die Abnutzung herauslaufen und das auch bei Eisen. Die sind auch nach ein paar Wochen durch und Du musst den Beschlag bezahlen. Insofern finde ich die Variante günstig an Hufschuhe zu kommen brauchbar. Und jede Form von "Materialverstärkung, die Du im Abnutzungsbereich draufklebst, verlängert deren Lebensdauer. Vielleicht kannst Du Dir geeigneten Kunsstoffkleber besorgen und so eine Art Kunsstoffflicken auf den Hufschuh pappen? Alternativ kleine Eisenplättchen im "Zehen-Sohlenkantenübergangsbereich" an die Hufschuhe schrauben, allerdings so dass die Schrauben nicht innen im Schuh stören. Mir schweben da die Plättchen vor, wie auch Schuster die früher unter Absätze geschraubt haben bei Leuten, die diese immer so schief abgelaufen haben. Wobei ich wohl eher die Metallschere aus dem Werkzeugkeller holen würde, eine dünne Metallplatte auftreiben und zur Eigenversuchvariante tendieren würde.
Re: Welchen Hufschutz beim Spatpferd?
Verfasst: Mo 14. Okt 2013, 08:27
von Scheckenfan
Jule68 hat geschrieben:Finde ich jetzt irgendwie verkehrt, bei Arthrose noch die Federung beim Laufen wegzunehmen....

Viele Spatpferde können auch nach ner Weile wieder ganz gut laufen, muss also nicht dauerhaft sein.
Hufschuhe gebraucht besorgen und dann sinnvoll verstärken ist ne super Idee, denk ich! Evtl. sogar Hartplastik o.ä. mit nem Heißluftfön draufschmelzen o.ä. Oder schau mal bei nem Kanubauer/-verkäufer vorbei - der hat so Flickmaterial für Boote, das unheimlich fest aushärtet, aber recht easy aufzutragen ist.
Bei den Hufschuhen würd ich drauf achten, dass die ne möglich kurze Zehe haben, damit d auch mit dem aufgetragenen Extramaterial nicht so viel vorn an die Zehe drangebaut ist, dass das Pferd mit den Zehen schleifen MUSS.
EDIT: Evtl. kann man über die Schuhe auch den Abrollpunkt noch optimieren, damit dass Schleifen gar nicht mehr (oder zumindest vermindert) vorkommt

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Re: Welchen Hufschutz beim Spatpferd?
Verfasst: Mo 14. Okt 2013, 08:46
von tara
der Hufschuhdoktor macht neue Sohlen auf durchgelaufenen Hufschuhe.
Re: Welchen Hufschutz beim Spatpferd?
Verfasst: Mo 14. Okt 2013, 10:20
von wiassi
Unser Spatpferd Tengi läuft auch ohne Eisen. Ich achte halt immer sehr auf eine kurze Zehe mit guter Abrollspitze. Barhuf kann ich da eben viel öfter selbst mal korrigierend beigehen. Trotzdem kommt der Hufpfleger max. alle 4 Wochen.
Re: Welchen Hufschutz beim Spatpferd?
Verfasst: Mo 14. Okt 2013, 13:12
von HP-Manu
der Vorteil von Hufschuhen wäre bei euch, dass ihr sie nicht täglich drauf machen müsst. Wenn Beschlag, dann würde ich keine Eisen drauf machen lassen sondern Duplo o.ä. aufgrund der Stoßdämpfung.
Ich habe einige Spatpferde kennen gelernt, aber bisher war es immer so, dass die schlurchenden eher eine eh zu lange Zehe hatten und nicht sich die Zehe zu kurz schmirkelten. Bist du dir sicher, dass er sich die Zehe zu kurz schlurcht?
Re: Welchen Hufschutz beim Spatpferd?
Verfasst: Mo 14. Okt 2013, 15:17
von Ayla
Jule68 hat geschrieben:Ich hoffe, ich bin mit diesem Thema hier richtig

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Bei meinem Pony wurde diesen Sommer Spat diagnostiziert. Auf Grund seiner Erkrankung schleift er mit den Hinterbeinen so sehr, daß er im Moment Hufschuhe trägt, da die Hufe plan abgeschliffen waren.
Beschlag drauf machen? Finde ich jetzt irgendwie verkehrt, bei Arthrose noch die Federung beim Laufen wegzunehmen....
Freue mich über Antworten!
Ich würde den Beschlag nicht generell verteufeln. Mein Kleiner hat auch Spat, der jetzt allerdings gut "durchgeknöchert" ist. Die Tiho-Hannover hatte mir mit der Spatdiagnose den Tipp mitgegeben, das Pferd bei der Verknöcherung des Spat mit orthop. Eisen (hinten) zu unterstützen. Lange habe ich mit meiner Huforthopädin die Eisen vermieden, auch mit dem Gedanken, dass es für den Hufmechanismus nicht gut sein kann usw. Nachdem mein Haus-TA bei der nächsten Punktion des Spatgelenks auch die orthop. Eisen dringend angeraten hatte, habe ich mich dann doch dazu entschlossen. Im Nachhinein bin ich sehr froh, diesen Rat umgesetzt zu haben, da dadurch alles so schnell ging. Jetzt nachdem alles gut durchgeknöchert ist, braucht er die Eisen (zum Glück) nicht mehr und hat darum auch keine. Zum Zeitpunkt der Entzündungsschübe hat es die "Heilung" durch die veränderte Stellung der Gelenkspalten zueinander jedoch ausgezeichnet unterstützt und ich war froh, dass alles dann doch recht schnell ging und er wieder ganz der alte ist. Die Eisen würde ich also nicht nur als Schutz vor dem Abnutzen der Hufe sehen, sondern eher als orthopäd. Hilfe, da es die Stellung der Gelenkspalten zueinander verändert. Gerne mehr per über PN.
Re: Welchen Hufschutz beim Spatpferd?
Verfasst: Mo 14. Okt 2013, 15:48
von Jule68
Danke euch für die Antworten

!!
Die Variante mit der Verstärkung hatte ich auch schon im Auge. Wußte nur nicht, welches Material sich dafür eignen würde. Ich habe mir Easyboot Epic ersteigert, die schon sehr gebraucht waren und vom Vorbesitzer eine Besohlung mit den schwarzen Trotters bekommen haben. So gab es etwas mehr Fläche zum abschlurfen. Aber die sind wie gesagt jetzt durch. Und zwar so, wie er sich die Hufe abgeschlurft hat. Da nützt dann eine neue Sohle leider nichts mehr.
Manu, ich hänge dir mal ein paar Bilder von Ende April dran. Das war die Zeit vor den Hufschuhen. Er schlurft wirklich extrem.
Hinten rechts:
Hinten links:
Und beide zusammen:
Er steht übrigens oft so wie eine "Primabellerina" ....... etwas kuhhessig........
Eisen scheidet bei uns im Offenstall leider aus, da der Dicke in seiner Gruppe inzwischen der Boss ist und auch mal ordentlich auskeilt. Geht darum überhaupt nicht :-ü :-ü :-ü !!!
Re: Welchen Hufschutz beim Spatpferd?
Verfasst: Mo 14. Okt 2013, 16:03
von Scheckenfan
Kannst du mal ein Bild von der Seite machen, mit der Kamera auf dem Boden? So sieht man nicht so gut, wie lang die Hufe sind...