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Welches Gebiss als "Erstgebiss"
Verfasst: Sa 12. Okt 2013, 17:58
von ehem User
Hallo,
falls es ein ähnliches Thema schon gibt, bitte verschieben, habe in der Suchfunktion nichts gefunden!
Nach reiflicher Überlegung, möchte ich unseren jungen Wallach langfristig gerne auf Gebiss umstellen. Momentan wird er mit LG-Zaum geritten.
Was habt ihr für Erfahrungen damit? Welche Gebisse sind dafür geeignet?
Re: Welches Gebiss als "Erstgebiss"
Verfasst: Sa 12. Okt 2013, 19:43
von Schnucke

Wenn das so einfach wär hätte ich keine Gebisssannlung

. Ich denke das kommt immer auf den "Geschmack" und die Anatomie des Pferdes /Pferdemauls an. Manche stehen auf doppelt gebrochen, manche auf einfach gebrochen, genauso ist´s bei der Stärke des Gebisses dem Gewicht, dem Material etc.
Anders ists bei der Ringform, ich bevorzuge bei Erstgebissen Knebeltrensen, D- Ringtrensen oder Olivenkopftrensen, genau in der Reihenfolge. Da sie dem Pferd eine seitliche Führung bieten und das Pferd seitliches einwirken eher verständlich machen.
Was ich gern mach ist das Gebiss die erste Zeit einfach nur mitzuführen, sprich vierzüglig reiten, ein Zügel in den Kappzaum einer ins Gebiss.
Re: Welches Gebiss als "Erstgebiss"
Verfasst: Sa 12. Okt 2013, 21:23
von Neddie
Es wurde von mehreren Seiten empfohlen, ein doppelt gebrochenes mit D-Ring oder Knebel zu nehmen, dass (falls es die Maulgröße zulässt) ruhig eher dick (20 oder 22 mm) als zu dünn sein darf.
Re: Welches Gebiss als "Erstgebiss"
Verfasst: Sa 12. Okt 2013, 21:33
von Schnucke
Neddie aber bei doppelt gebrochen hat man oft das problem, daß die Gelenke auf den Kieferästen zu liegen kommen, was dann sehr unangenehm sein kann. War sowohl bei meiner Trakistute so als auch bei meiner Stm 170cm Oldenburgerin so. Da kann man doppelt gebrochen dann vergessen.
Die Dicken hängt nicht nur von der länge der Maulspalte ab, sondern auch wie fleischig der Gaumen ist wie die Zunge ist usw., da kann ein dickes Gebiss ganz schnell zu viel Platz brauchen.
Re: Welches Gebiss als "Erstgebiss"
Verfasst: Sa 12. Okt 2013, 23:48
von Never Mind
Schönes Thema

gibt viiiiele viele Meinungen.
Meine Meinung für prinzipizell bzw für Jungpferde ist - jetzt wirklich nur völlig mechanisch/technisch/medizinisch gesehen:
- Schenkel (Ruhelage und Führungsunterstützung)
- anatomisch (gibt genug Studien zu Druckverteilung im Vergleich - außerdem wir bei anatomischen gebrochenen der Laterale Druck weniger - bzw diffizilier einsetzbar)
- einfach gebrochen (da gibts wieder Studien und Theorien - kann man diskutieren - Zwickeffekt - oder je weniger Klimbim, desto besser, desto besser wird die Hand übertragen und desto weniger frimmelt im Maul rum)
- nicht zu dick (die Theorie dick = weich, dünn = scharf ist meiner Meinung nach nicht wahr - also einfach eine dem Pferd angepasste Größe - 20 find ich teilweise schon um einiges zu dick)
- nicht zu leicht/hohl
- kein Plastik oder Gummi
Mit genau so einer fahre ich bis jetzt jahrelang am Besten - wurde eigentlich noch nie nicht gerne genommen.
Natüürlich gilt wie immer, man muss schauen und hinfühlen was das Pferd gerne "hätte". Jedes Pferd ist anders im Mund, es gibt verschiedene Winkel, verschiedene Zahnstellungen - das verändert die ganze Theorie dann wieder.
Über das Thema kann man stundenlang reden

und philosophieren. Sehr interessant

.. aber mal rein um deine Fragestellung zu beantworten würde ich fahren wie oben geschrieben

Re: Welches Gebiss als "Erstgebiss"
Verfasst: So 13. Okt 2013, 01:16
von Biggi
Wir haben unsern "Jüngsten" auch gebisslos angeritten, mit Sidepull. Inzwischen sind wir auf eine nicht zu dicke einfach gebrochene Knebeltrense umgestiegen. Außerdem werden unsere Pferde nach der Reitweise von PK ausgebildet, bei der es eigentlich keinen "Zug nach hinten" gibt, der das einfach gebrochene Gebiss wie einen Nußknacker wirken läßt.
Wir finden diese Kombination prima. Inzwischen gehen bei uns alle 3 pferde mit der Knebeltrense. Vorher gab es Stangen und doppelt gebrochene Gebisse. Bei der Knebeltrense in Verbindung mit der PK-Reitweise haben alle Pferde ihren Frieden gefunden. Ansonsten kann ich den Ausführungen von never Mind sehr zustimmen.
Re: Welches Gebiss als "Erstgebiss"
Verfasst: So 13. Okt 2013, 01:40
von Hina_DK
Das ist ja ein immer wieder gerne diskutiertes Thema

.
Mein Faforit wäre auch eine einfach gebrochene Knebeltrense, wenn der Gaumen des Pferdes nicht zu flach ist.
Alternativen wären sicher auch noch doppelt gebrochenes Olivenkopf- oder D-Ringgebiss oder sogar eine Stange. Ja, es gibt junge Pferde, die werden erst mit der Stange glücklich, so meiner Freundin ergangen. Das Pferd wird also je nach Vorhaben mit Blumhack oder einer leicht gebogenen Stange geritten, bei allem anderen hat er zu gerne rumgespielt, zwar nicht allzusehr beim reiten aber sowie er stand, war er nur noch am spielen. Seitwärtseinwirkung ist entgegen vieler Theorien durchaus auch mit so einer Stange unproblematisch möglich, sie muss allerdings auch passen (Stangen müssen immer größer als Wassertrensen sein).
Tigull wurde in der Grundausbildung an ein stinknormales einfach gebrochenes Wassergebiss gewöhnt. Er mochte es und so haben wir es dann auch behalten und nicht auf Knebeltrense umgestellt.
Re: Welches Gebiss als "Erstgebiss"
Verfasst: So 13. Okt 2013, 08:12
von Never Mind
Hina_DK hat geschrieben:
Alternativen wären sicher auch noch doppelt gebrochenes Olivenkopf- oder D-Ringgebiss oder sogar eine Stange. Ja, es gibt junge Pferde, die werden erst mit der Stange glücklich, so meiner Freundin ergangen. Das Pferd wird also je nach Vorhaben mit Blumhack oder einer leicht gebogenen Stange geritten, bei allem anderen hat er zu gerne rumgespielt, zwar nicht allzusehr beim reiten aber sowie er stand, war er nur noch am spielen. Seitwärtseinwirkung ist entgegen vieler Theorien durchaus auch mit so einer Stange unproblematisch möglich, sie muss allerdings auch passen (Stangen müssen immer größer als Wassertrensen sein).
Ich kenn auch 2 Jungpferde die mit Stange viel glücklicher sind. Doppelt gebrochen erlebe ich nicht oft. Aber Olivenkopf oder D-Ring statt Schenkel - geeht ja in die gleiche Richtung.
Eben - ohne da jetzt eine riesen Philosophiefrage zu starten - als "ich weis nicht was ich nehmen soll" Start - wie beschrieben und dann reinfühlen obs gut ist .. oder nicht gut, dann weiterprobieren in kleinen Abweichungen
Das Gebissthema wirkt immer viel schrecklicher als es ist

Re: Welches Gebiss als "Erstgebiss"
Verfasst: So 13. Okt 2013, 10:59
von anouk
Hina_DK hat geschrieben: ..... oder sogar eine Stange. Ja, es gibt junge Pferde, die werden erst mit der Stange glücklich, so meiner Freundin ergangen. Das Pferd wird also je nach Vorhaben mit Blumhack oder einer leicht gebogenen Stange geritten, bei allem anderen hat er zu gerne rumgespielt, zwar nicht allzusehr beim reiten aber sowie er stand, war er nur noch am spielen. Seitwärtseinwirkung ist entgegen vieler Theorien durchaus auch mit so einer Stange unproblematisch möglich, sie muss allerdings auch passen (Stangen müssen immer größer als Wassertrensen sein).
.....
ich hab mich auch lange damit beschäftigt & sowohl gebisslos als auch gebissmäßig viel rumprobiert mit meinem jungen
- gebisslos kennt er blumhack, lg, knoti, sidepull, kappzaum & kurz mal ein bosal. mit dem lg lief er am zufriedensten
gebisse kennt er
- anatomisch geformt doppelt gebrochen von sprenger .... eine einzige unruhe im maul
- pk schenkeltrense, einfach gebrochen, schön dünn ... ein einziges geknatsche, er hat sie dann einfach nicht mehr ins maul genommen
- applemouth stange ... da war er recht entspannt & hats gern genommen
- billy allen bit .... hat er gern genommen, aber ich hatte es zu klein gekauft
- myler bit mit leichter zungenfreiheit ... ist quasi eine stange, trotzdem seitwärtseinwirkung möglich, er nimmt sie freiwillig, an manchen tagen läuft er total nett damit u bildet einen lippenstiftschaum, manchmal mag er sie eben nicht

- kimblewick als stange ... hab ich noch im spind, aber noch nicht angeboten
also wird eben nach tagesform versucht zu variieren zw lg zaum u myler bit

damit fahre ich ganz gut
Re: Welches Gebiss als "Erstgebiss"
Verfasst: So 13. Okt 2013, 20:50
von Sunny77
Ich stehe ja demnächst vor der gleichen Frage... Daher kann ich (noch) keine Erfahrung, aber wohl meinen Plan teilen:
Enia wird ja am Kappzaum aufgebildet. Der Plan ist, ihr ein doppelt gebrochenes Sprenger Dynamic RS Olivenkopftrense mit in das Kappzaum zu haken und mit 4 Züglen zu reiten. Für später habe ich mir auch ein Bitless Bridle gekauft, in das man zusätzlich auch ein Gebiss einschnallen kann.
Da ich schon erlebt habe, wie sich Pferde mit dem Schenkel regelrecht "aufhängen", mag ich Knebeltrensen nicht :/ Seitliche Führung ist mir aber schon wichtig. Wir haben das Gebiss auch schon mal ausprobiert, sie nimmt es mit Begeisterung und lutscht total gerne darauf herum. Da wir aber noch nicht richtig reiten, will ich es noch nicht übereilen. Ich denke aber, dass wir so schän langsam und schonend auf Gebiss umstellen können. Mal sehen ob's klappt
