nicht so Vorhandlastig, wie?

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Winnidonna
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nicht so Vorhandlastig, wie?

Beitrag von Winnidonna »

Hallo, nachdem mein Mann heute Bilder beim Reiten gemacht hat, war ich sehr geschockt. Mein Pferdi sieht aus als läuft es einen Berg runter und das auf flachem Lande :'( Was kann ich verändern? Vielleicht noch als Hintergrundinfo, er wird mit Westernsattel und Sidepull geritten. Er wurde früher sehr hart turniermäßig trainiert und neigt dazu sich einzurollen. Deshalb reite ich ihn ohne Gebiss und ich mit relativ langem Zügel. Hoffe ihr habt ein paar Tipps für mich. Leider bin ich reiterlich auch keine besondere Leuchte :-S. Aber so kann es nicht bleiben...achja und er hat Spat und tritt auch deswegen nicht besonders weit hinten unter. LG
Reitmaus
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Re: nicht so Vorhandlastig, wie?

Beitrag von Reitmaus »

Was für eine Rasse ist denn das Pferd? Bei den Westernrassen sind viele Pferde leider überbaut (Kruppe höher als Widerrist), und schon von daher sieht es so aus als liefen sie ständig bergab. Spat macht das Problem nicht einfacher. Man kann (und sollte) nur versuchen, im Rahmen des Möglichen zu verbessern, sollte aber keinen Ehrgeiz entwickeln, das Pferd zu stark auf die Hinterhand zu bringen. Am besten wäre es, viele Ausritte in fleissigem Schritt zu machen. Also nicht schlurfen lassen. Bergauf reiten im Gelände wär natürlich auch gut, aber da die Hügelchen im Flachland dünn gesät sind... (gleiches Problem bei uns hier...). Massives Hinterhandtraining auf dem Platz (viel enge gebogene Linien reiten, Stangenarbeit) wär nicht so gut für den Spat. Wie gesagt, am risikolosesten und dennoch effektiv scheint mir für Flachländer viel fleissiger Schritt auf geraden Linien (Gelände).
Winnidonna
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Re: nicht so Vorhandlastig, wie?

Beitrag von Winnidonna »

Vielen Dank für Deine Antwort. Du hast recht, er ist ein Quarter und hat sowieso einen recht tiefen Halsansatz. Hmm mit dem Gelände ist das so eine Sache, bin doch selber so ein Angsthase (aber wir arbeiten daran und es gibt auch schon leichte Verbesserungen). ;-) Grundsätzlich frag ich mich halt, ob ich die Zügel vielleicht ein wenig kürzer nehmen sollte, oder bringt das gar nichts? LG
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Sheitana
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Re: nicht so Vorhandlastig, wie?

Beitrag von Sheitana »

Reitmaus hat geschrieben:Was für eine Rasse ist denn das Pferd? Bei den Westernrassen sind viele Pferde leider überbaut (Kruppe höher als Widerrist),
Dem muss ich widersprechen!
Es ist sicherlich so, dass es häufig so aussieht, als wären diese Pferde überbaut. Da sie an der HH nun mal viel Muskeln haben. Es ist aber nicht richtig, dass "viele" Pferde überbaut sind.
Reitmaus
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Re: nicht so Vorhandlastig, wie?

Beitrag von Reitmaus »

Winnidonna hat geschrieben: ...Grundsätzlich frag ich mich halt, ob ich die Zügel vielleicht ein wenig kürzer nehmen sollte, oder bringt das gar nichts? LG
Nein, das wär contra-produktiv. Dann reitest du mir "angezogener Handbremse" und verhinderst, dass das Pferd schwungvoll ausschreiten kann (und das soll es ja gerade tun), und wenn dann von vorne "gebremst" wird, kommt's noch mehr auf die Vorhand. Es verkürzt die Schritte und verspannt sich. Besser ist es, sich auf's richtige Treiben zu konzentrieren, mit dem Sitz geschmeidig mitgehen und das Pferd nicht ausbremsen durch steifen Sitz, und den dadurch aufgebauten Schwung vorne rauszulassen. (Pferd soll nicht "hektischer" werden, sondern locker raumgreifend ausschreiten.)
Winnidonna
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Re: nicht so Vorhandlastig, wie?

Beitrag von Winnidonna »

Okay, Danke werde ich versuchen!

LG
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november
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Re: nicht so Vorhandlastig, wie?

Beitrag von november »

Hallo Winnidonna!

Erstmal hast du ja schon gute Tipps bekommen. Ich denke aber, da ist eine Ferndiagnose schwer. Zwar können dir die Tipps, die hier geschrieben wurden, schon weiter helfen, aber um dir richtig helfen zu können, wäre eine genauere Analyse deines reitstils notwendig. So sehe ich das jedenfalls-Dabei könnten hier die von dir angesprochenen Fotos helfen oder noch besser ein Video. Das empfehlenswerteste wird aber sein, sich vor ort kompetente Hilfe zu suchen, sprich einen guten Trainer.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es mit frischer vorwärts reiten alleine nicht getan ist. Gerade die Einwirkung über den Sitz ist schwer alleine hin zu bekommen, ohne jemanden, der einen von außen korrigiert, so meine Erfahrung.

Wünsche dir viel Erfolg.
Little by little, one travels far.
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Reitmaus
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Re: nicht so Vorhandlastig, wie?

Beitrag von Reitmaus »

*unterschreib*
Ich hatte mich etwas zu kurz gefasst und nur über "richtiges Treiben" und "nicht mit dem Sitz blockieren" geschrieben, aber wie "richtig" treiben geht und wie man so sitzt dass man das Pferd nicht über den Sitz ausbremst, das kann man aus der Ferne nicht so einfach erklären. Beim Schreiben hatte ich zwar schon die Bedenken, dass z.B. "geschmeidig sitzen" als "anschieben mit ruckeldem Po" missverstanden werden könnte, aber ich wollt nicht in die Details gehen, weil das eh relativ aussichtslos wär, das innerhalb eines Postings zu erklären.

Ach ja, und ich hatte auch einfach mal so vorausgesetzt, dass bekannt ist, dass "Zügel nicht kurz fassen" natürlich dennoch heisst, Kontakt zu halten (das geht auch am langen Zügel) und nicht die Zügel "wegschmeissen". Alles eben nicht so ruckzuck zu erklären. Und selbst wenn man es erklärt bekommt, ist es nochmal ein anderes Thema, das dann real auch korrekt umzusetzen. WISSEN wie's korrekt ist und TUN wie's korrekt ist, sind meist zwei verschiedene Paar Schuhe... da bräuchte man schon Jemand, der regelmässig mal draufschaut. Andererseits : Trainer die in der Hinsicht wirklich gut sind, sind leider meist nicht so einfach verfügbar... und ein schlechter RL schadet womöglich mehr als er nutzt.
Stjern
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Re: nicht so Vorhandlastig, wie?

Beitrag von Stjern »

Hallo Winnidonna,

ich war die letzten zwei Tage im Gelände und musste an Deine Frage denken. Ich habe mein Pferd längere Zeit nicht geritten, habe aber viel Bodenarbeit mit Seitengängen gemacht. Diese Arbeit hat sich gut bezahlt gemacht fürs Reiten. Deswegen wäre mein Tipp ausser den Antworten, die Du schon bekommen hast, dass Du zusätzlich Dein Pferd vom Boden aus arbeitest. Damit würdest Du mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Du belastest Dein Spatpferd nicht mit Reitergewicht. Du kannst Übungen ausführen, die Du vielleicht noch nicht reiten kannst, kannst aber vom Trainingseffekt eines Schulterherein oder Kruppeherein schon profitieren. Du und Dein Pferd beginnen besser zu kommunizieren und das hilft Dir sicher auch im Gelände. Bei guter Bodenarbeit wird Dein Pferd Muskulatur aufbauen, die es eben nutzen kann, um sich mehr "auf die Hinterhand zu setzen".
Allerdings wäre es sinnvoll einen Trainer zu finden, der mit Dir Boden- und Handarbeit machen kann oder Du arbeitest Dich selbst in das Thema ein. Uns haben Videos dabei sehr geholfen, da man eben auch SEHEN kann.
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Renate
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Re: nicht so Vorhandlastig, wie?

Beitrag von Renate »

mir fällt auch noch was dazu ein.... hast du den Longenkurs? das ist auch eine gute Art, ein Pferd schonend zu gymnastizieren, wodurch es ja auch von der Vorhand wegkommen kann und das dann Schritt für Schritt auf das Reiten übertragen.
liebe Grüße
Renate
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