Spazierengehen

Moderator: Keshia

Abendsonne

Re: Spazierengehen

Beitrag von Abendsonne »

Nuja eigentlich bin ich anfangs viel zu inkonsequent und lasse sie da schon mit ihrer Schulter an meiner Schulter gehen...
Da muss ich das nächste Spazierengehen mal gut aufpassen, dass sie gleich schon mit ihrer Nase an meiner Schulter geht.
Im Gelände wird sie oft dann schneller und zieht voran, merkt das dann aber und geht um mich eine Runde rundherum bis sie wieder an meiner Schulter ist, wieder so schnell geht und dann kreiselt sie wieder freiwillig...
Das ist alles nicht so gut. Ich sollte von vorne herein konsequent vom Hof raus schon sie mit der Schnute an meiner Schulter losgehen lassen, das machen wir schon, aber vom Hof ganz raus nach dem Halt und der Ausschau um freie Strasse.
Rennfisch
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Re: Spazierengehen

Beitrag von Rennfisch »

Na, meiner würde das auf jeden Fall so verstehen, dass du ihm die Führung überlässt ;) Wenn Frauchen ihren Job nicht macht, dann mach eben ich ihn, so in der Art.

Wirklich verstanden, dass ich wirklich die Führung haben will, hat er auch erst, seit ich mich zu ihm umdrehe, wenn er anfängt, zu überholen. Vorher bin ich immer langsamer geworden, war dann auf seiner Schulterhöhe, und prompt war ich die Geführte. Versuch das einfach mal.
:aquarium2:
ehem User

Re: Spazierengehen

Beitrag von ehem User »

Also zum "ausbremsen" hilft bei meinen beiden sehr gut, wenn man an Strick oder Zügeln "ruckelt". Hm, blödes Wort. Ich meine kein krampfhaftes Rucken, sondern so eine schwingende Bewegung. Tut nicht weh, ist aber (scheinbar) unangenehm. Selbst bei meinem weniger sensiblen Modell hilft das tatsächlich. Bei meinem Jungspund reicht das auch, um ihn in schnelleren Gangarten auszubremsen. Mit dem trabe ich ganz gerne auch mal. Übrigens gebisslos, die Bewegungen vom Strick kommen dann nur noch schwammig an der Nase an.
Isireiter
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Re: Spazierengehen

Beitrag von Isireiter »

Hallo,

wir hatten gestern ein echt blödes Erlebnis. Wir sind seit ca drei Wochen mit unseren Pferde in einem neuen Stall und wollten unsere kleine "Gegendkennenlernrunde" ein wenig vergrößern. Wir sind auch prima bis ins Feld und dann ab in Richtung Wald. Leider hatten wir überhaupt nicht mit den Mücken gerechnet :wall:

Obwohl wir praktisch sofort umdrehten, hat unser Haflinger beschlossen :hand: es reicht, sich losgerissen und sein Heil in rasender Flucht gesucht! Mein Isländer hat sich dann auch nicht mehr halten lassen und weg war er.Es ging so rasend schnell.
Wir haben gerufen, und zuerst sah es auch so aus, als ob der Haflinger zurückkommt, doch dann bog er auch in die Richtung ab, die mein isi schon genommen hatte. :-o Sekunden später sahen wir, wie sie über die Hauptstrasse schossen und in Richtung neuer Stall verschwanden. :uebel:

Die beiden sind schnurstracks zum neuen Stall gerast. Zum Glück waren liebe Nachbarn sofort zur Stelle und haben die Jungs bewacht, bis wir hinterher kamen. Zum Glück ist uns und anderen nichts schlimmes passiert. Bisher waren die beiden beim spazieren echt ok. Mal etwas guckig oder schnell, aber immer artig.

Trotzdem war mir heute extrem mulmig, als wir eine kurze Runde gegangen sind. Ich habe jetzt voll Panik, dass der Haflinger sich wieder losreist. Ich war total angespannt, das hat sich natürlich auch auf meinen Isi übertragen.
Ist schon jemanden von euch so etwas passiert? Was würdet ihr nun machen?

Ausserdem kam sofort die Frage-hat der kein Gebiss drin? Wir hatten die Trense (gebisslos) drauf und darüber Halfter, dazu das Bodenarbeitsseil. Beide Seile haben sich verabschiedet. Wir haben sie auch noch nicht gefunden, deshalb weiß ich noch nicht warum. Ich vermute, die Karabiner sind aufgegangen.

Welche Ausrüstung benutzt ihr, wenn ihr spazieren geht?
Ich bin der Meinung, 520 kg geballte Panik halte ich auch nicht mit Gebiss fest, oder ?
LG Isireiter

:blumen:

The trick about life is to make it look easy ( Spruch vom Poster bei meinem Tierarzt )
Aus der Traum
Abendsonne

Re: Spazierengehen

Beitrag von Abendsonne »

Also ein Gebiss tu ich beim Spazierengehen bestimmt NICHT rein.

Losreißen ist eine echt besch... Sache. Ich kann mir vorstellen, dass man das nächste Mal nicht so entspannt mit den Pferden losgeht...
Aber das würde ich gleich wieder tun. Ich würde gleich nochmal spazieren gehen. Vielleicht eine kleinere Runde und nicht gleich die, an der sie sich losgerissen haben.
Ich denke, was hilft es, auf dem Platz zu üben. Daneben her gehen können sie ja... Ich würde mir Handschuhe anziehen und ein langes Bodenarbeitsseil dran machen. Den Kopf gleich in die Mitte ziehen wenn sie Anstalten machen sich wieder loszureißen. Wenn man Pferde seitlich aus dem Gleichgewicht bringt, dann können sie sich m.M. nach nicht so leicht losreißen. Man könnte sie ein paar Runden longiermäßig um sich kreiseln lassen??? Aber in der Praxis ist mir sowas noch nie passiert. Nur bei einem Gewitter mal, da ließen wir auch 2 völlig aufgedrehte Pferde los nachdem wir abgestiegen sind.
Die liefen dann zum heimischen Stall zurück, da waren Gebisse drin. Und das ist bei mir mehr als 15 Jahre her. Damals war ich noch grün hinter den Ohren, konnte aber schon wild reiten :?
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kolyma
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Re: Spazierengehen

Beitrag von kolyma »

Meiner hat sich mal losgerissen, als wir einer großen Schafherde mitten im Wald begegnet sind. Er hatte wirklich absolut blinde Panik und war gar nicht mehr ansprechbar. Aber so eine blöckende, wabernde Masse von mehr als 500 Schafen auf engsten Raum, direkt auf einen zu ist durchaus ein Grund.
Aber Mücken?! Da mangelt es in meinen Augen ganz deutlich an der Erziehung. Denn ein bisschen Beherrschung kann man von einem Pferd durchaus erwarten.

Ich würde nicht mit Trense führen aber ich habe schon mit Kette geführt. Und wenn ich so ein Pferd hätte würde ich immer wieder zur Kette greifen. Man muss die Kette ja nicht auf Zug haben, aber wenn es zu schwierigen Situationen kommt, nützt kein Stallhalfter und kein Knoti.

Das Pferd einer Miteinstellerin lässt sich schwer führen und steigt und bockt am Strick. Da ich die Pferde im Winter auf die Winterkoppeln stelle gab es zwei Möglichkeiten. Das nicht zu führende Pferd im Stall lassen oder es lernt mit mir brav zu laufen...
Nach zweimal laufen mit Führkette war das Thema gegessen. Er hat versucht zu steigen, ich hatte die Hand einfach still gehalten und er hat sich im Prinzip die Kette selbst auf die Nase gehauen. Das Pferd ist sehr klug und hat sofort gelernt, dass Steigen sehr unangenehm werden kann.
Heute läuft er am Stallhalfter mit ganz entspannter Haltung mit mir überall hin. Jedes Mal wenn er brav war, wird er ausgibig belohnt.
Seine Besi kann ihn bis heute nicht führen...
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sacramoso
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Re: Spazierengehen

Beitrag von sacramoso »

Ich gehe sehr viel mit meinem Pferd spazieren (2-3 mal die Woche) und auch wenn er problemlos am Halfter gehen würde, wenn ich das Hofgelände verlasse dann ist grundsätzlich ein Reithalfter mit Trense drauf. Alleine schon aus versicherungsrechtlichen Gründen. Und im Ernstfall habe ich damit einfach immer noch die beste Einwirkung...
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Re: Spazierengehen

Beitrag von Biggi01 »

Wenn das Pferd nach vorne wegläuft, helfen Gebiss oder Führkette gut. Allerdings muss man bedenken, dass das Pferd sich dann verletzen kann, wenn man trotzdem mal loslassen muss, und es auf den Strick tritt.

Zieht das Pferd rückwärts (so wie meiner früher :-z ), so hilft das gar nichts. Bei uns funktioniert es mit Knotenhalfter am Besten. Dazu ein langer Strick, und im Notfall kann Herr Pferd um mich rum kreiseln. (Loslassen wär natürlich auch gefährlich)
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kolyma
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Re: Spazierengehen

Beitrag von kolyma »

Stimmt, beim rückwärts ziehen hilft die Kette nicht wirklich. Wobei es auch die Möglichkeit gebe die Kette unterm Kinn durch zu führen.

Versicherungstechnisch ist das eh sehr schwammig. Es steht in meiner Versicherung, dass das Pferd mit einer "geeigneten" Zäumung geführt werden soll... Vom Stallhalfter bis zum Steigergebiss kann alles ge- oder ungeignet sein. Je nach dem wie der Richter das am Ende auslegt.
Ich möchte nicht unbedingt bis an die Zähne bewaffnet spazieren gehen.
Ich gehe immer mit Knoti. Allerdings ist mein Pferd mittlerweile an der Hand sehr, sehr brav.
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Re: Spazierengehen

Beitrag von Wallinka »

allerdings frage ich mich, ob ein Pferd, was wirklich in Panik ist, sich über den Schmerz einer Kette soweit beruhigen ließe, dass es führbar bleibt? Bei meinem würde es das "ich will weg!" vermutlich nur verstärken.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
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