Warum wehren sie sich so selten wirklich?

Moderator: Keshia

Ulla
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Re: Warum wehren sie sich so selten wirklich?

Beitrag von Ulla »

Keine Panik Wallinka ich bleib auf jeden Fall friedlich. Ich bin es fast schon gewöhnt angefallen zu werden. ;)

Ich lebe für die Tiere und liebe sie wirklich. Immer wenn ich versuche die Menschen dazu zu bringen zu sehen was unsere Tiere uns geben und was sie alles für uns tun, sind welche dabei die es falsch verstehen oder nicht sehen wollen.

Ich mache das um den Tieren zu helfen ihre Botschaft rüberzubringen. Viele körperliche Probleme und auch "Verhaltensstörungen" der Tiere können gelindert oder sogar geheilt werden wenn der zum Tier gehörende Mensch versteht was das Tier zeigt.
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. (Antoinne de Saint Exupery)
Nucades
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Re: Warum wehren sie sich so selten wirklich?

Beitrag von Nucades »

Auch, wenn das Eis in diesem Thread schon dünn geworden zu sein scheint, wage ich meine Gedanken mitzuteilen...

Das Thema "Warum wehren sie sich so selten wirklich?" beschäftigt mich seit Jahrzehnten insbesondere in Bezug auf Hunde. Diese lassen sich als Beutegreifer in keinster Weise mit Pferden vergleichen, neigen aber doch auch zu so großer Erduldung von Misshandlung, dass es mich oft wütend gemacht hat und ich gedacht habe: "Hund, wehr Dich doch, Du hast doch Waffen!!!" Dasselbe denke ich bei manchem Pferd... und auch bei vielen Menschen!

Ich denke, zwei Punkte verhindern bei Hund, Pferd und Mensch die Chance, Grenzen zu setzen.
Zum einen die Erfahrung, dass es schlimmer wird, wenn hund, pferd, mensch sich wehrt. Luftikus hat ein passendes Beispiel beschrieben. Fazit für das Opfer: Lieber nur ein bisschen Haue und nicht mucken :(
Zum anderen spielt m. E. die eigene Leidensfähigkeit und/oder -bereitschaft des Tieres/Menschen eine große Rolle. Misshandlung wird nicht immer gleich erlebt und verursacht nicht immer gleich großes Leid...

Und noch eins: Die Tiere, die sich wehren, "verschwinden" ganz oft und übrig bleiben die, die sich arrangieren...
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Cashew
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Re: Warum wehren sie sich so selten wirklich?

Beitrag von Cashew »

Mich beschäftigt bei diesem Thema irgendwie die Frage: Gehören zum "Wehren" nicht immer zwei? Jemand, der sich wehrt, und jemand, der das - in welcher Form auch immer - zulässt? Oder anders gesagt: Entfaltet sich unser eigenes Verhalten genau wie das Verhalten unserer Tier nicht ausschließlich mit einem anderen "Gegenspieler"? Dann könnte man die Frage nämlich komplett umdrehen: warum bringen wir Pferde (oder Hunde, oder unseren Partner, oder unsere Kinder,... lässt sich beliebig fortsetzen) in Situationen, in denen sie sich (unserer Meinung nach) besser wehren sollten?

Oder aber: wie kommt es, dass wir so oft gar nicht wahrnehmen, wenn ein anderes Lebewesen sich wehrt? Denn auch "sich wehren" gibt es doch zweifelsfrei in sehr verschiedenen Variationen. Wenn ich den Thread durchlese, scheint immer von spektakulären, ziemlich aggressiven Abwehrreaktionen die Rede zu sein, aber ist es nicht so, dass "sich wehren" schon in ganz kleinen, fast unbedeutenden Dingen zum Vorschein kommt?

Ich hatte schon eher eine Reaktion geschrieben, sie dann wieder verworfen und kann es nun doch nicht sein lassen... ;) Und hab jetzt der ursprünglichen Frage eigentlich nur noch mehr Fragen hinterher gehängt :tuete:
Viele Grüße,
Sarah und Co


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in memoriam Die Orgelpfeifenbande
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kolyma
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Re: Warum wehren sie sich so selten wirklich?

Beitrag von kolyma »

Unsere Pferde wehren sich ja tagtäglich... Sie bocken, buckeln, steigen, schnappen, zappeln, schlagen mit dem Kopf, drücken den Rücken weg, reißen ihre Köpfe hoch, sperren das Maul auf, bleiben stocksteif stehen, gehen durch, zackeln, scharren, ignorieren, laufen weg, lassen sich nicht einfangen, usw....

Das ist einfach ihre Sprache. Und da wir nicht richtig zuhören können (in vielen Fällen), übersehen wir das oder bewerten es falsch. Und so schnell kommen die Tiere in eine Art erlernte Hilflosigkeit....


Wir haben aber ja auch so tolle Möglichkeiten die Gegenwehr zu ignorieren... Sperrende Mäuler werden mit Sperriemen und engen Reithalftern zugezogen, auf zackelnden Pferden wird unter Einsatz des gesamten Körpergewichts ausgehaart, Bocker, Steiger und Buckler kriegen eine übergebraten, usw...

Pferde sind schnell am Ende mit ihren Möglichkeiten. In einer engen Box kann man nicht weglaufen, gegen einen Sperriemen oder Ausbinder kann man sich schlecht wehren... Und wenn man mal wirklich tritt? Na - dann ist aber was los...

Sie wehren sich - man muss es nur sehen... Aber es ist schwer sich selbst einzugestehen, dass sich das eigene Pferd gegen einen zur Wehr setzen muss. Denn eigentlich lieben wir alle unsere Pferde. Und wir wünschen uns alle, dass es sich nicht gegen uns wehren muss.
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


"Besser wenig und das Wenige gut."Egon v. Neindorff

leidenschaftliche Pferdefotografie: https://www.facebook.com/melanie.viereckel.photography
ehem User

Re: Warum wehren sie sich so selten wirklich?

Beitrag von ehem User »

Mich beschäftigt bei diesem Thema irgendwie die Frage: Gehören zum "Wehren" nicht immer zwei? Jemand, der sich wehrt, und jemand, der das - in welcher Form auch immer - zulässt? Oder anders gesagt: Entfaltet sich unser eigenes Verhalten genau wie das Verhalten unserer Tier nicht ausschließlich mit einem anderen "Gegenspieler"? Dann könnte man die Frage nämlich komplett umdrehen: warum bringen wir Pferde (oder Hunde, oder unseren Partner, oder unsere Kinder,... lässt sich beliebig fortsetzen) in Situationen, in denen sie sich (unserer Meinung nach) besser wehren sollten?
Spannende Frage! Ja, Du hast völlig Recht. Unser eigenes Verhalten entfaltet sich mit einem "Gegenspieler" und du kannst Deine Frage sogar noch weiter fortspinnen: warum bringen uns Pferde in Situationen, in denen wir sie "klein" halten wollen? Vielleicht ist die Frage nach dem Warum gar nicht zielführend. Vielleicht kommt man weiter, wenn man sich bewusst macht, was da eigentlich passiert, wenn mensch Pferd unterdrückt.
Ich bin mir sicher, wenn jemand aus unserem Stall diesen thread hier lesen würde, würde er es ganz weit von sich weisen, sein Pferd irgendwie zu misshandeln oder zu unterdrücken. Dass die Peitsche am Hintern des Pferdes, das nicht in den Hänger will, zerbricht, weil so stark zugeschlagen wurde, wird gar nicht als Misshandlung empfunden. "Wir haben doch alle unsere Pferde sooooooooo lieb" ist das Credo.
Oder aber: wie kommt es, dass wir so oft gar nicht wahrnehmen, wenn ein anderes Lebewesen sich wehrt? Denn auch "sich wehren" gibt es doch zweifelsfrei in sehr verschiedenen Variationen. Wenn ich den Thread durchlese, scheint immer von spektakulären, ziemlich aggressiven Abwehrreaktionen die Rede zu sein, aber ist es nicht so, dass "sich wehren" schon in ganz kleinen, fast unbedeutenden Dingen zum Vorschein kommt?
Mein Vorschlag einer Antwort auf diese Frage: die Fähigkeit, eine eigene Grenzüberschreitung (in der Täterrolle) bewusst wahrzunehmen und zu spüren, ist genauso weit oder eben nicht weit entwickelt wie die Fähigkeit, Grenzüberschreitungen (in der Opferrolle) bewusst wahrzunehmen und zu spüren.
Wer selbst tief im "Ich muss-Modus" verankert ist und sein ganzes Leben damit verbringt, sich für , Familie, Karriere, Lebensunterhalt etc. ohne wirkliche Rücksicht auf die eigenen Reserven abzurackern, der leidet zwar irgendwie darunter, aber "irgendwie leiden" ist nicht dasselbe wie "bewusst wahrnehmen und spüren". So jemand wird genau dasselbe von einem anderen Wesen auch fordern, ohne bewusst wahrzunehmen, was er da eigentlich anrichtet. Wer seine eigenen Grenzen nicht spürt, spürt auch die der anderen nicht. Also komme ich auch hier wieder dazu: es ist eine Frage der eigenen Bewusstheit. In dem Maße wie diese zunimmt, nehmen die Übergriffe sich selbst und anderen gegenüber ab.

Bei "sich wehren" geht es doch um eine Grenzsetzung. Wie soll ein Wesen, das seine eigenen Körpergrenzen nichtmals bewusst spürt, da eine Grenze setzen? Das ist doch genauso wie bei uns Menschen auch.
Die Art, wie die Pferde sich wehren, ist in der Regel nicht effektiv. Verzeiht mir den drastischen Vergleich, aber das ist wie bei geprügelten Ehefrauen, die zwar auch weinen und leiden unter ihrem gewalttätigen Mann, aber unfähig sind zu einer klaren Grenzziehung und sich wieder neu einlassen. Auch das ist für mich eine Frage der Bewusstheit. Eine wirklich erwachsene, klare Frau würde so etwas niemals mit sich machen lassen, bzw. würde schon gar nicht erst einen solchen Mann anziehen. Und Pferde sind eben ein bisschen wie Kinder oder auch wie Frauen, die ihre eigene Kraft völlig vergessen haben. Nur bin ich mir bei Pferden nicht sicher, wie weit entwicklungsfähig die überhaupt sind. Hat vielleicht damit zu tun, was wir ihnen zutrauen und wie wir sie sehen?!

Weiterhin nachdenklich,

Tanuschka
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Hina_DK
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Re: Warum wehren sie sich so selten wirklich?

Beitrag von Hina_DK »

Wenn dieses Bewusstsein tatsächlich existieren würde, würde es sehr wahrscheinlich einige Formen der Arbeit mit Pferden überhaupt nicht geben, die eben genau darauf aus sind, das Pferd mittels Grenzensetzung zu erziehen. Dabei geht es nicht um Grenzüberschreitungen des Pferdes, das macht das, was die Natur ihm vorgibt, sondern es darf unsere Grenzen nicht überschreiten. Das bedeutet jedoch nicht, dass diejenigen zwangsläufig in irgendener Weise grob mit den Pferden umgehen. Und mal ganz weit gesponnen, wir würden nichtmal mehr auf die Idee kommen, ein Pferd überhaupt zu reiten, denn dazu ist es nicht geschaffen. Wir bringen es nur dazu, auch das zu erdulden.
Viele Grüße
Hina

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Re: Warum wehren sie sich so selten wirklich?

Beitrag von ehem User »

Hina_DK hat geschrieben:Wenn dieses Bewusstsein tatsächlich existieren würde, würde es sehr wahrscheinlich einige Formen der Arbeit mit Pferden überhaupt nicht geben, die eben genau darauf aus sind, das Pferd mittels Grenzensetzung zu erziehen. Dabei geht es nicht um Grenzüberschreitungen des Pferdes, das macht das, was die Natur ihm vorgibt, sondern es darf unsere Grenzen nicht überschreiten. Das bedeutet jedoch nicht, dass diejenigen zwangsläufig in irgendener Weise grob mit den Pferden umgehen. Und mal ganz weit gesponnen, wir würden nichtmal mehr auf die Idee kommen, ein Pferd überhaupt zu reiten, denn dazu ist es nicht geschaffen. Wir bringen es nur dazu, auch das zu erdulden.
Ich glaube tatsächlich, dass mensch mit zunehmender Bewusstheit das Reiten in Frage stelllen wird. Denn es ist, bzw. es kann die massivste Grenzverletzung überhaupt sein. Wir sind da oben drauf Puma oder Hengst ;) .

Allerdings ist ja alles in Entwicklung begriffen und Entwicklung findet nun mal an der Grenze statt, nicht davor und nicht dahinter. Wir müssen also an die Grenze, um sie zu erweitern. Aber es ist ein riesiger Unterschied, ob ich eine Grenze einfach überschreite oder mich achtsam genau dem Mittelpunkt zwischen zwei aufeinander treffenden Grenzen annähere und bewusst sowohl auf meine eigene als auch auf die Bereitschaft meines Gegenübers achte, unsere jeweiligen Bereiche zum Überlappen zu bringen. Diesen Prozess gilt es für mich zunehmend fein zu justieren.
Für mich ist Reiten inzwischen undenkbar, wenn mein Pferd mich - wenn auch freundlich lächelnd - irgendwie erdulden müsste. Ich will ihr glasklares Ja. Das setzt voraus, dass sie glasklar auch Nein sagen darf, ohne irgendetwas befürchten zu müssen. Also keine Kontrollmittel mehr, kein Sattel für besseren Halt, kein Gebiss, keine Routine, kein "ich muss sie bewegen" oder derlei Dinge.
Jetzt komme ich schon wieder mit so einem drastischen Vergleich aus der Menschenwelt. Die sog. "schönste Sache der Welt" zwischen zwei Menschen kann Quelle größer Freude wie auch größer Qual sein. Ich denke, das ist beim Reiten ähnlich, da das auch eine extrem intime Verbindung zwischen zwei Wesen ist. Also auch wenn ich im Moment nicht mehr reite, so bleibt das Reiten doch für mich der krönende Gipfelpunkt eines gemeinsamen Entwicklungsprozesses, an dessen - vorläufigen - Endpunkt zwei Wesen frei und auf Augenhöhe miteinander zu einer Einheit verschmelzen.
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Hina_DK
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Re: Warum wehren sie sich so selten wirklich?

Beitrag von Hina_DK »

Sicher, die Frage hat sich ganz bestimmt schon jeder umsichtige Reiter gestellt, ob es überhaupt fair ist, ein Pferd zu reiten. Spätestens da finden wir uns in der Pflicht besonders achtsam mit unseren Pferden umzugehen. Ein Pferd ist nicht dazu erschaffen, einen Menschen auf seinem Rücken zu tragen es ist ihm aber durchaus möglich. Nur, dafür müssen wir auch was tun, das Pferd so darauf vorzubereiten, dass es das auch unbeschadet tun kann. Ein ungymnastiziertes Pferd wird da potentiell auf eine sehr harte Proble gestellt, wie lange es das unbeschadet erdulden und aushalten kann. Wenn ein Pferd dagegen umsichtig behandelt wird, wird es trotz der nicht so natürlichen Sache reiten, dennoch in der Lage sein, uns umbeschadet zu tragen und seine ganze innere und äußere Schönheit entfalten. Das ist aber eben keine Einbahnstraße, daram muss gemeinsam gearbeitet werden und das mit dem höchsten Respekt.
Viele Grüße
Hina

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Re: Warum wehren sie sich so selten wirklich?

Beitrag von Ulla »

Cashew hat geschrieben:Mich beschäftigt bei diesem Thema irgendwie die Frage: Gehören zum "Wehren" nicht immer zwei? Jemand, der sich wehrt, und jemand, der das - in welcher Form auch immer - zulässt? Oder anders gesagt: Entfaltet sich unser eigenes Verhalten genau wie das Verhalten unserer Tier nicht ausschließlich mit einem anderen "Gegenspieler"? Dann könnte man die Frage nämlich komplett umdrehen: warum bringen wir Pferde (oder Hunde, oder unseren Partner, oder unsere Kinder,... lässt sich beliebig fortsetzen) in Situationen, in denen sie sich (unserer Meinung nach) besser wehren sollten?

Oder aber: wie kommt es, dass wir so oft gar nicht wahrnehmen, wenn ein anderes Lebewesen sich wehrt? Denn auch "sich wehren" gibt es doch zweifelsfrei in sehr verschiedenen Variationen. Wenn ich den Thread durchlese, scheint immer von spektakulären, ziemlich aggressiven Abwehrreaktionen die Rede zu sein, aber ist es nicht so, dass "sich wehren" schon in ganz kleinen, fast unbedeutenden Dingen zum Vorschein kommt?

In diese Richtung wollte ich als ich meinen Beitrag schrieb. Leider kam ich nicht wirklich dazu weil da ein paar Menschen völlig falsch verstanden haben was ich ausdrücken wollte oder ich hab mich falsch ausgedrückt :flag:

Wenn ein Mensch wütend auf sein Pferd eindrischt ist meistens seine unbewußte Angst schuld daran. Nur jemand der sich klein fühlt hat es nötig so aggressiv und gewalttätig zu reagieren.
Ein Pferd ist so sensibel das es diese unbewußte Angst aufnimmt und automatisch dadurch ängstlich wird. Nach außen zeigt der Mensch Wut und Aggression obwohl die innerliche Angst viel stärker ist.
Im ungekehrten Fall kann der Hund eines nach außen hin ruhig und zurückgezogen wirkenden Menschen durchaus bissig und aggressiv sein.

Tiere sind deshalb viel sensibler als Menschen weil sie sind wie sie eben sind. Sie akzeptieren ihr Leben, denken nicht an gestern und nicht an morgen. Sie leben im heute und in ihrem Herzen. Ich nenne das Liebe und in der inneren Mitte sein.

Ich bin keinesfalls der Meinung das Tiere nur da sind um vom Menschen ausgebeutet zu werden. Wir haben unsere Haustiere irgendwann domestiziert. Sie können auch ohne uns leben. Ich finde es dann schon eher überheblich anzunehmen das z.B. ein Pferd nur mit Hilfe des Menschen in seine Mitte kommen kann. Es ist schon da wenn es nicht vom Menschen rausgeschubst wird.
Unsere Tiere helfen uns in unsere eigene Mitte zu finden, wir müssen sie nur verstehen. Ich bin meinen eigenen Tieren jedenfalls dankbar für das was sie für mich getan haben und noch tun.

So, und jetzt mach ich rein vorsichtshalber schon mal :tuete:
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. (Antoinne de Saint Exupery)
ehem User

Re: Warum wehren sie sich so selten wirklich?

Beitrag von ehem User »

Huhu Ulla :) ,
Tiere sind deshalb viel sensibler als Menschen weil sie sind wie sie eben sind. Sie akzeptieren ihr Leben, denken nicht an gestern und nicht an morgen. Sie leben im heute und in ihrem Herzen. Ich nenne das Liebe und in der inneren Mitte sein.
Ja, ich finde, das gut, wenn wir erklären, was wir mit unseren Worten überhaupt meinen.
Also, was die Akzeptanz betrifft, so ist für mich Akzeptanz ein Zustand, der im Kern überhaupt mal eine Wahlfreiheit voraussetzt. Ohne Wahlfreiheit ist es für mich Resignation oder Kapitulation. Wenn wir, mensch oder Tier, einem inneren trieb- oder was auch sonst bedingtem Programm folgen, haben wir keine Wahlfreiheit und sind nicht frei. Das "in der Liebe sein" ist für mich ein Seins-Zustand der vollkommen inneren Freiheit und Verbundenheit mit allem, was ist, - vor allem auch mit sich selbst. Die "innere Mitte" kann ich nur umschreiben oder malen. Ich würde das Auge eines Zyklons zeichnen, ein Ort, in dem sich die Gegensätze verbinden und zu einem Ganzen verschmelzen.
An diesem Ort sehe ich bis heute weder Mensch noch Tier. Dafür ist unsere Durchlässigkeit noch nicht ausreichend. Hier herrscht noch viel zu viel Angst in der Welt.
Ich bin keinesfalls der Meinung das Tiere nur da sind um vom Menschen ausgebeutet zu werden. Wir haben unsere Haustiere irgendwann domestiziert. Sie können auch ohne uns leben. Ich finde es dann schon eher überheblich anzunehmen das z.B. ein Pferd nur mit Hilfe des Menschen in seine Mitte kommen kann. Es ist schon da wenn es nicht vom Menschen rausgeschubst wird.
Nicht nur das Tier ist aus seiner Mitte geschubst worden. Auch wir wurden aus dem Paradies vertrieben ;) . Und wir wollen alle irgendwie dahin zurück, jeder auf seinem Weg und wir hier insbesondere mit unseren Pferden. Und warum ich die Pferde da für privilegiert halte? Weil meines Wissen bei keinem anderen Tier an der Begradigung der Schiefe gearbeitet wird :) ! Und wer schief daher watschelt ohne Gefühl für rechts und links und oben und unten, hinten und vorne, ob mensch oder Tier, kann nicht in seiner Mitte sein ;) .

Tanuschka
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