ich weiß nicht, ob dieses Thema hier an der richtigen Stelle ist, aber es ist eben allgemein zu Pferden, allerdings auch nicht nur Plauderei, - hoffe ich

Es sind so starke Tiere, viel viel stärker als wir und was lassen die sich alles gefallen? Notwehr ist doch etwas, was instinktiv veranlagt ist. Ist das bei den meisten Pferden ausgeschaltet?
Ich sehe die Parallele zu uns Menschen. Was Menschen alles mit sich machen lassen und "brav" mitmachen! Wieviele können wirklich sagen, dass sie ihr Leben rundum lieben und eine tolle Arbeit haben, die sie jeden Tag gerne verrichten, einfach, weil es so schön und erfüllend ist? Die meisten von uns sind genau wie die Pferde in einem permanenten "Muss-Modus".
Ehrlich, das macht mich richtig traurig.
Ich erkläre es mir so, dass sowohl die Pferde als auch wir es "von klein" auf so lernen und eingeprägt bekommen von Menschen, die es auch nie anders kennen gelernt haben. Wir und die Pferde "müssen" etwas von klein auf immer tun, - sonst ist`s übel und wir bekommen nicht, was wir wollen und dringend brauchen oder man fügt uns Schmerz zu. Das können wir nur leisten, indem wir uns zunehmend verdichten, um nicht spüren zu müssen. Schließlich ist der Panzer so dicht, dass wir uns nicht mal mehr daran erinnern können, wie durchlässig und offen wir ursprünglich für das Leben und die Lebendigkeit waren und wir verschleißen und werde müde und alt und grau. Pferde sind doch eigentlich ein Symbol für Wildheit und Freiheit. Aber die Pferde, die ich sehe, sind höchstens noch eine Karikatur davon. Vielleicht ist uns Menschen ursprünglich ja eigentlich etwas ganz anderes bestimmt, als sich mühevoll und kämpfend durch`s Leben zu ackern? Und wir haben es genauso vergessen wie die Pferde? Und genau aus diesem Grund nur ist es möglich, diese wundervollen Wesen so grob zu behandeln. Wir sind auch völlig verdichtet.
Ich bin zur Zeit Zeugin einer solchen Behandlung eines Pferdes. Es soll jetzt "ausgebildet" werden ohne jedes Gefühl, ohne jede Beziehung zu dem Pferd. Und dieses Pferd hat sehr viel Feuer, ist aber schon 12 Jahre alt und hat in seinem Leben nix Gutes mit Menschen erlebt. Sein Körper und seine Muskulatur, die tiefen Kuhlen über seinen Augen sprechen Bände. Und dennoch ist das ein vitaler Kerl, der beim Zusammentreffen mit meiner Stute wieder zum Hengst wurde. Da wurde er richtig lebendig und fröhlich und stand nun bald 2 Monate mit ihr auf der Weide. Aber da er mit ihr zu vital und lebendig wurde und anfing sich gegen seine "Ausbildung" zu wehren, haben sie ihn von meinem Pferd getrennt

Ich glaube, es braucht dringend so etwas wie eine Revolution der Pferde


Das sind so meine Gedanken und ich würde mich freuen, wenn jemand was dazu sagen möchte.
Tanuschka
