Ohne Sattel reiten - schädlich, hilfreich?

[Maxima]

Schädlich! ich war auch ganz erschrocken als ich das gelesen hab...
http://www.barnboox.de/wissensdatenbank ... %C3%BCcken

Nuja.... die Studie sagt eigentlich dasselbe worüber in den obigen Beiträgen ja schon Einigkeit besteht - nicht übertreiben, nicht zu lange etc. Also die in dem Link gewonnen Erkenntnisse würde mich jetzt nicht vom Reiten ohne Sattel abhalten.

[Heidemi]

so ganz glauben kann ich das nicht. Ich habe zwar keine statistisch relevanteren Daten, aber och denke bei Muskelschäden müssten die Rückenmuskeln abbauen und verspannen.
Das konnte ich so nicht beobachten, im Gegenteil.
Meine alte Stute hatte die letzten Jahre gar keinen Sattel mehr und wurde geritten und regelmäßig überprüft. Es konnte keine Schmerzraktion an ihrem Rückenfestgestellt werden. Auch mein VB Wallach, der in sehr schlechtem Zustand war, muskelte auf beim ohne Sattel reiten. Und die andere Stute, die echt verdorben war und grundsätzlich dagegen ging, fing an ohne Sattel Vertrauen zu fassen.
Die Pferde werden (oder wurden) regelmäßig vom Ostheo durchgesehen udn ich habe immer mal eine Dame da, die Akkupunktur macht und die als erstes immer den Rücken auf Schmerzempfindlichkeit überprüft. Das ist immer alles ok gewesen.
"Beweise" habe ich in dem Sinn jetzt nicht, aber diese Beobachtungen passen einfach nciht überein mit den Ergebnissen.

[Axel]

Hi zusammen,

naja, ich sehe so eine "Studie" kritisch.

Jetzt mal ehrlich, 7 Pferde, die getestet werden, das ist doch keine Studie. Es wird nichts dazu gesagt, wie schwer die Reiter sind und welche Reitweise benutzt wird. Wir sind alle uns drüber einig, dass es ein Unterschied macht, ob der Reiter 100 kg oder 50 kg wiegt.

Mir ist sowas zu wischiwaschie

Tschüs
Axel

[A.Z.]

Ich sehe diese Art von Tests ehrlich gesagt kritischen und höre da lieber auf mein Pferd.

[Ayira]

"Schädlich" ist so eine Sache. Die Sitzbeinhöcker des Menschen sind schon ein punktueller Druck - aber einem gut bemuskelten Pferd wird das kaum was ausmachen, wenn der Mensch 1-2x in der Woche für 30min barback reitet.

Beim Wochenendkurs mit M.E. hatten wir so ein ähnliches Thema, da wir eine Reiterin mit Barebackpad hatten:

Seiner Ansicht nach ist es, vom Pferd mal abgesehen, für den Sitz den Menschen nicht gut, ohne Sattel zu reiten. Der Körper des Menschen ist nicht dazu gemacht, auf einem Pferd zu sitzen. Je breiter/kräftiger/dicker das Pferd ist, desto weiter wird logischerweise die Hüfte des Menschen aufgespreizt. Das macht es dann schier unmöglich, dass der Reiter tatsächlich die Innenseite seiner Schenkel am Pferdebauch anlegen kann - er sitzt stattdessen "wie ein Frosch" oben, mit Tendenz zum Stuhlsitz, was dann wieder mit den Sitzbeinhöckern problematisch ist.

Ich kenne es von meinem Fellsattel. Ich sitze gern darin, aber es ist ein Ding der Unmöglichkeit für mich, dass ich damit meine Beine eindrehe und nicht wie ein Frosch am Pferd hocke.

Je dicker das Pferd, desto weiter sollte der Mensch vom Pferderücken entfernt sitzen.

[ehem User]

oiso. mein pferd hat aufgemauskelt unter 4 monatigem bare-back-pad reiten.
und zwar mehr als maximal 30 min 2 mal die woche.
es hat ihm also nicht nur nichts ausgemacht, er hat davon profitiert. er wurde vorher und zwischendurch osteopathisch untersucht, ohne befund beim 'nachher' vorher waren noch kleinigkeiten - die hab ich nicht weggerritten - aber: ich hab den ohne befund status erhalten und das soll bei mienem pferd was heißen.

ich hab das gefühl, dass viele, die gegen das ohne sattel reiten argumentieren, es ohne ausgiebige praktische erfahrung tun. ehrlich, da wird sehr theoretisch argumentiert über die sitzbeinhöcker und die druckmessungen usw.
das ist ein bisschen wie mit der hummel. die physiker meinten auch, die kann nicht fliegen - und weil sies doch kann, habn die biologen nachgeschaut und spezielle elastische elemente gefunden.
warum hat mein pferd keine probleme von meinen sitzbeinhöckern? ich denke, weil das pad die sehr gut wegpolstert. offenbar ausreichend jedenfalls. ohne mögen wir nämlich beide nicht.

was den sitz angeht ...
also einerseits vermute ich, dass ich mit dem klebrigen barebackpad oder fellsattel mehr halt hab, als mit sattel. einerseits wegen der haftung andererseits weil die fläche nicht hart begrenzt ist. also gilt jetzt für buckler oder so.

dass ich aber durchs ohne sattel reiten auf einmal mit sattel (der eben tailliert ist) im stuhlstitz sitze, bezweifle ich. im gegenteil, die mobilität in den hüftgelenken durchs breitere sitzen wird es mir im taillierten sattel eher erleichtern, nicht zu klemmen und nicht im stuhlsitz zu sitzen.
was ich befürchte ist, dass ich immer intoleranter gegen einengende sitzflächen werde. hab damit leider naturgemäß probleme, weil ich sehr groß bin.

gut, ich hab kein breites pferd - ich sitz auf dem nicht breiter ohne sattel, als ich es mit barocksattel getan hab

ich glaube inzwischen eher, dass ohne sattel reiten dem pferd nur dann schadet, wenn
a) die polsterung nicht stimmt - also eben ohne pad auf kantigem pferd oder dünner mensch usw
b) das pferd nicht korrekt vorwärts geritten wird, künstlich runtergetuned wird, damit es sitzbar wird.
wenn ein pferd nicht sitzbar ist, wenn es korrekt vorwärts geht - dann sollte man es wirklich mit sattel reiten.

[Maxima]

Ich finde auch daß beim Reiten ohne Sattel durch das beiderseitige Muskelspiel so viel Dynamik in der Kontaktfläche ist, daß es da nicht wirklich zu schädigenden punktuellen Druckspitzen kommen kann (von Kontakten Sitzbeinhöcker-Dornfortsätze mal abgesehen).

Ein Druckpad wird dann zwar Druckspitzen anzeigen, diese haben aber jeweils nur für unbedenklich kurze Zeit bestanden, nicht wie bei einer festen Struktur wie dem Sattel, wo sie dauerhaft gegeben sind.

[ehem User]

ja, so kommt es mir auch vor. hab vorhin das gleiche gedacht.

ich bin ja jetzt nicht gegen sättel. ich hab ihn schon ab und an vermisst - grad an tagen, wo was nicht ganz da war, und er deutlich schwerer zum takt und zur losgelassenheit fand. da wärs definitiv besser gewesen, ihn leichtzutraben oder im entlastungssitz.

ich hab auch einfach glück, dass er so gut zu sitzen ist und bei den ersten richtigen ausritten sehr schnell eine gute laufart anbot, ans gebiss zog, vorwärts ging, immer wieder schoen seinen takt fand. denn bei den ersten trabversuchen im gelände wollte er nur schenllstmöglich wieder heim und lief ganz schrecklich festgehalten. das war ne ganz andere nummer. bei der laufweise hätte er sicher schaden genommen auf dauer. (allerdings wohl auch mit sattel, vielleicht ein bisschen später)

[ehem User]

Seiner Ansicht nach ist es, vom Pferd mal abgesehen, für den Sitz den Menschen nicht gut, ohne Sattel zu reiten. Der Körper des Menschen ist nicht dazu gemacht, auf einem Pferd zu sitzen. Je breiter/kräftiger/dicker das Pferd ist, desto weiter wird logischerweise die Hüfte des Menschen aufgespreizt. Das macht es dann schier unmöglich, dass der Reiter tatsächlich die Innenseite seiner Schenkel am Pferdebauch anlegen kann - er sitzt stattdessen "wie ein Frosch" oben, mit Tendenz zum Stuhlsitz, was dann wieder mit den Sitzbeinhöckern problematisch ist.

Hmmm, wenn das so stimmen würde, warum waren dann die Indianer eins der besten Reitervölker überhaupt?

Wir reiten unseren auch nur mit Fellsattel und ganz ohne - über mangelnde Rückenmuskeln können wir uns bei ihm nicht beklagen. Für mich ist dabei auch das Reitvermögen des Reiters wichtig. Jemand, der bei jedem Trabschritt auf dem Rücken rumdotzt, sollte es lieber nicht zu lange tun.

[Ayira]

Mustangs sind doch ziemlich schmal, oder nicht?

Und ich meinte nicht, dass es unmöglich ist - nur schwierig. Die Hüfte muss sehr beweglich sein und bei den meisten Reitern ist sie das nicht, weil sie weder vor noch nach dem Reiten dehnen bzw. die richtigen Reitermuskeln trainieren. Die Indianer hatten eine komplett andere Lebensweise als wir.