Immer wieder von vorne beginnen?

Moderator: Keshia

ehem User

Re: Immer wieder von vorne beginnen?

Beitrag von ehem User »

Vielen lieben Dank für eure zahlreichen Antworten!

Ich dachte halt echt das wir mit dem Thema durch sind, da ich in letzter Zeit (im alten Stall) alles mit ihr machen konnte und sie soo brav war - aber anscheindend sieht sie das anders... ich kann ihr nicht genug Sicherheit bieten (anscheinend).

Eure Antworten helfen mir, sie besser verstehen zu können, dennoch ist es wirklich sehr schwierig, da ich ja zugeben muss, dass ich eine ziemlich ungedultige Person bin :? ... Ich werde versuchen - wie Ulla geraten - auch selbst in mich hineinzuhören. Mir tut es ja auch echt leid für sie, dass ich ihr schon wieder einen Umzug zumuten musste, da es für sie anscheinend echt schwierig ist, aber es ging irgendwie nicht anders :/ ...

Also Mangel hat sie ziemlich sicher nicht - dieses Problem hatten wir im Winter - und nun nach zwei Bluttests war wieder alles im grünen Bereich und bekommt seit dem Mineralfutter, damit wir nicht wieder in einen Selen-/Zinkmangel hineinrutschen.
An Bachblüten habe ich auch schon gedacht. Über welchen Zeitraum und wie oft/wie viel soll man solche Tropfen geben?

Ich habe jetzt mehr einsehen für die pferdische und die menschliche Ansicht - deswegen habe ich mich auch an euch gewendet, denn ich will nur das Beste für mein Pferd (und mich ;) ) .... es ist nur manchmal schwierig, sozusagen die Fassung zu bewahren, wenn sie wieder einmal nicht ruhig stehen kann beim Putzen, sich ihren verletzten Fuß nicht versorgen lässt oder vor allem panisch erschrickt.... denn ich möchte wieder mehr vertrauen zu ihr gewinnen, aber sie lässt mir manchmal nicht mal eine Chance ihr es zu zeigen, da sie immer wieder zu den anderen will.

Was sagt ihr, wie soll ich mit ihr arbeiten? ... Da sie ja die Sehenzerrung hat, darf sie nur Schritt gehen, und da kommt eben das zweite Problem dazu - dass sie einfach schon sehr Energiegeladen ist, da sie nicht genügend Bewegung bekommt. .... Soll ich weiterhin das Spazieren gehen üben, oder doch lieber nur in Stallnähe bleiben? Soll ich sie eher in Ruhe lassen oder nur Putzen, oder reiten ... :?: :?: :?:

Danke
Ulla
Fohlen
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Re: Immer wieder von vorne beginnen?

Beitrag von Ulla »

Vertraue Dir selbst. Du kennst sie und ich in sicher das Du weist was ihr gut tut. :) Du kannst nichts falsch machen solange Du sie zu nichts zwingst. Schrittarbeit wird ihr nicht schaden und spazieren gehen auch nicht. Beschäftige Dich einfach so mit ihr wie Dein Gefühl es Dir sagt.

In dem Moment wo Du Dir selbst vertraust wird sie Dir auch vertrauen. Sie ist Dein Spiegel. Probier es einfach mal aus. Ganz locker mit Vertrauen in Dich selbst. Wenn Du den Anfang gemacht hast, geht der Rest fast von alleine.

LG Ulla
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. (Antoinne de Saint Exupery)
noriker
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Re: Immer wieder von vorne beginnen?

Beitrag von noriker »

Kannst du sie vom Kopf her zusätzlich beschäftigen? Ich kenne mich mit Sehnengeschichten nicht aus, aber ein im Kopf ausgelastetes Pferd ist ja auch ruhiger. Natürlich nicht als vollständiger Ersatz für die Bewegung. Spontan fallen mir ein
Apel aus Wassereimer fischen
Teppich ausrollen
Gummiquietschtier
Leckerli aus Kartonschachtel auspacken
Klickersachen /Tricks usw.
Ist Dualaktivierung (im Schritt) möglich? Sowas kann auch fordern.
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Lottehüh
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Re: Immer wieder von vorne beginnen?

Beitrag von Lottehüh »

Musst Du Euch das "Gekämpfe" wirklich geben? Wie weit kannst Du denn mit ihr laufen, so, dass sie sich noch wohl fühlt?

Ich würde lieber kurze Strecken oft laufen, wenn ich dabei ein friedliches Pferd habe und das dann positiv bestärken (LOB), als eine von mir geplante lange Strecke durchzusetzen, bei der sich Pferd und Mensch gegenseitig hochschaukeln und das ganze in einem nervenaufreibenden Chaos endet. Und wenn der Spaziergang dann nur einmal um das Stallgelände geht, damit sie die anderen noch sieht - na und? Das Ergebnis, hinterher ein ausgeglichenes Pferd zu haben, das ohen Stress beim nächsten Mal freudiger mit Dir mitkommt, weil es keinen Stress erwartet, wäre es mir wert, nur ganz kleine Runden zu laufen und diese dann schrittweise auszubauen.

Dein Pferd muss gerade in eine bestehende WG einziehen und dann auch noch die Führung übernehmen - gib ihr Zeit!
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
ehem User

Re: Immer wieder von vorne beginnen?

Beitrag von ehem User »

Danke für eure Beiträge!
Im Moment bewege ich sie meistens im Schritt unterm Sattel in der Halle, weil sie da am entspanntesten ist! Ich habe das Gefühl das ihr die Bewegung in sicherer Umgebung gut tut.

@Noriker: Danke für die Tipps. Werde darauf achten das ich mit ihr auch ein bisschen Kopfarbeit mache.

@Lottehüh: Seit sie so stressig drauf ist, habe ich mich nie weiter als außer Sichtweite dem Stall entfernt. Es reichen bereits ein paar Meter in ungewohnte Umgebung (aber noch mit Blick zu den anderen) die sie nervös machen lassen. Aber ich übe jetzt eben immer nur diese paar Meter, damit ich einen guten Abschluss habe, mehr habe ich ihr eh nie zugemutet.

Habe jetzt auch Bachblüten zusammenmischen lassen, hoffentlich unterstützen diese ein bisschen!

LG
Stjern
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Re: Immer wieder von vorne beginnen?

Beitrag von Stjern »

fluffi hat geschrieben: Ich habe jetzt mehr einsehen für die pferdische und die menschliche Ansicht - deswegen habe ich mich auch an euch gewendet, denn ich will nur das Beste für mein Pferd (und mich ;) ) .... es ist nur manchmal schwierig, sozusagen die Fassung zu bewahren, wenn sie wieder einmal nicht ruhig stehen kann beim Putzen, sich ihren verletzten Fuß nicht versorgen lässt oder vor allem panisch erschrickt.... denn ich möchte wieder mehr vertrauen zu ihr gewinnen, aber sie lässt mir manchmal nicht mal eine Chance ihr es zu zeigen, da sie immer wieder zu den anderen will.
Ich denke, dass Du auf einem sehr guten Weg bist. Auch wenn es Dir schwierig erscheint. Nicht nur Dein Pferd, sondern auch Du lernst gerade. Und zwar auf einer Baustelle, die die schwierigste ist im Leben. Bei Dir selbst. Ungeduld ist eine Eigenschaft und Dein Pferd lehrt Dich, dass Du die Tugend der Geduld ausbauen musst. Das geht, dauert aber und innere Rückfälle sind normal. Wenn Du es erkennst und zum Anlass nimmst, wieder dran zu bleiben und Wege für Dich findest, es zu ändern, dann wird es werden.

Aber nimm Dir selber den Druck mit dem Vertrauen. Mach weiter so. Suche den Weg. Ergründe, was Dein Pferd und Du brauchen für das Miteinander. Das Geschenk des Vertrauens wird eines Tages kommen. Freue Dich an jedem Fortschritt. Lass die Erwartungshaltungen der Stallkollegen an Dich aussen vor und gehe den Rhythmus, der Dir und Deinem Pferd guttut. Versuche evtl. eine zeitlang, was Dir hier schon geraten wurde, andere Dinge mit dem Pferd zu machen. Schau Dir z.B. Clickertraining an (es gibt auch eine Clickerbox hier im Forum).

Versuche eben andere Dinge zu tun, ausser auf das Reiten fixiert zu sein. Viele alte Reitmeister haben die Pferde die Übungen erst vom Boden aus über Boden- und Handarbeit gelehrt, bevor die Übungen geritten wurden.
Hier z.B. ein Demovideo aus dem Bodenarbeitskurs von BB http://www.youtube.com/watch?v=G60f-ZvyKDo

Falls Du es nicht schon kennst, so schau vielleicht auch diesen Film: http://www.youtube.com/watch?v=c3cA2qI2N5M
Hier findest Du noch mehr Einblick in verschiedene Wege zum Pferd.
ehem User

Re: Immer wieder von vorne beginnen?

Beitrag von ehem User »

Hallo!
Danke auch für deine Antwort! Das muntert mich doch ein bisschen auf! ... Dieses Video kenn ich bereits und denke immer wieder oft daran.... und nehme einige Sachen darauf auch auf.

Mit Bachblüten kann ich sie meine rMeinung gerade ganz gut unterstützen! ... Sie ist bereits entspannter....

Ich habe jetzt noch eine Frage außerhalb dieses Themas an euch: Die Pferde bekommen in der früh eine Portion Heu, kommen dann von ca 07:00Uhr bis 18:00 Uhr auf die Weide und am Abend wieder eine Portion Heu. Bis jetzt war auf der Koppel einen Raufe mit Heu, doch jetzt wollen die Stallbesitzer nur nch Stroh füttern - sprich sie bekommen den ganzen Tag nur Gras/Stroh, oder im Winter nur Stroh tasgüber. Was sagt ihr dazu??

LG
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Nelchen
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Re: Immer wieder von vorne beginnen?

Beitrag von Nelchen »

Ich habe früher auch Stroh gefüttert. Wenn ich aber jetzt sehe, was unsere Feldnachbarn alles spritzen, das liebe, lange Jahr, dann kommt mir das Grauen bei dem Gedanken das Stroh füttern zu müssen. Ich füttere so viel Heu, dass sie keinen Hunger auf Stroh mehr haben. Da ich damit einstreue, lässt sich der eine oder andere Halm nicht verhindern. Aber als Futter kommt das bei mir nicht mehr in die Raufe. :snooty:
LG Katrin

Ein Tänzer scheint nur denen verrückt, die die Musik nicht hören.
Stjern
Einhorn
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Re: Immer wieder von vorne beginnen?

Beitrag von Stjern »

Stroh hatten wir schonmal in diesem Thread beleuchtet. Vielleicht hilft Dir das schon ein bisschen?
viewtopic.php?f=65&t=5909
ehem User

Re: Immer wieder von vorne beginnen?

Beitrag von ehem User »

Hallo Fluffy,

für mich klingt das so, als wenn dein Pferd eine starke Führungsperson braucht. Gut geklappt hat es doch, als dir viele Leute Mut zugesprochen haben, und du selbstsicher mit deinem Pferd umgegangen bist. Die Probleme fingen erst wieder im neuen Stall an. Warst du da selber wieder verunsichert, aufgrund der komplett neuen Umgebung und weil du nicht wusstest, wie dein Pferd reagiert? Vielleicht hat dein Pferd auf deine Verunsicherung so reagiert? Mein Pferd ist auch Herdenchef (wobei definitiv freiwillig und mit Leib und Seele ;) ) und der fragt auch gerne immer wieder nach, wer Chef von uns beiden ist. Er ist halt Herdenchef und verlässt sich nur sehr ungern auf Andere, er braucht dann wirklich eine starke Führung, auf die er sich verlassen kann. Vielleicht geht es deiner Stute ja genau so.
Hast du sie in der Herde mal beobachtet, wie sie mit den Anderen umgeht? Da wär ich ja mal neugierig, wie sie sich gegenüber den anderen Stuten verhält.

Grüße, Stoppelhopper
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