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Innenbox bei Vorgeschichte mit Atemwegserkrankung?

Verfasst: Do 29. Aug 2013, 21:39
von ehem User
Hallo,

es hat sich kurzfristig ergeben, dass ich mir morgen einen Stall ansehen kann, in dem gerade eine Box frei wäre bzw. wird.

Hatte mich zunächst für einen Offenstallplatz interessiert, allerdings ist momentan wohl nur eine Innenbox frei und nun bin ich mir unsicher, wie bzw. ob meine Stute damit zurechtkommt. Derzeit steht sie ganztags auf der Wiese und kommt nur nachts in die Box. Aufgrund ihrer Atemswegserkrankung (was genau sie hat, wissen wir nicht so recht, laut Klinik COB, die haben damals alles abgeklärt inkl. Blutgasanalyse bei Belastung, Röntgen der Lunge etc.), daraufhin stellten wir sie ein Jahr an die Nordsee, wo ein THP feststellte, dass ihr Kehlkopf von Viren angegriffen wurde. Darauf behandelt verschand die Symptomatik (atmete sonst schon bei geringer Anstrengung relativ schwer, gehustet hat sie allerdings nicht) ganz, auch als wir sie nach einem Jahr wieder zurück nach Hause holten, war sie soweit fit. Seitdem stand sie allerdings nicht mehr in einem geschlossenen Stall, sondern einmal in einer Außenbox sowie einer Box (innen), die sich quasi direkt neben der Stalltüre befand.

Nun kann es natürlich gut sein, dass im Laufe der Zeit eine Außenbox frei wird, noch besser wäre ein Platz im Offenstall, jedoch bin ich gerade echt verunsichert, ob ich ihr mit der Innenbox einen Gefallen tue. :|

Habe den Stall bisher noch nicht besichtigt, aber von den Bildern und der Beschreibung im Internet her, klingen die SB unheimlich bemüht und auch die Haltung ist sehr durchdacht. Im Winter z.B stehen die Pferde rort ganztags draußen, im jetzigen Stall ist es leider so, dass sie nur für einige Stunden rauskommen (im Sommer aber ganztags), um die Fresspause nicht zu groß werden zu lassen.

Gefüttert wird Heu oder Heulage. Hatte anfangs Bedenken, aber das Heu bereitet ihr überhaupt keine Probleme, so dass ich von Heulage erstmal abgesehen habe. Die Einen schreiben, man kann es ruhig füttern, andere wiederum verweisen auf den für Pferde ungünstigen pH-Wert.

Schätze der Text ist jetzt ein bisschen wirr geworden, aber vielleicht mag ja jemand seine Meinung kundtun. =)


Liebe Grüße,

l'eau

Re: Innenbox bei Vorgeschichte mit Atemwegserkrankung?

Verfasst: Fr 30. Aug 2013, 01:25
von Hina_DK
Eine Innenbox ist natürlich für ein Pferd mit Atemproblemen immer nachteilig. Aber man muss natürlich auch unterscheiden, wie lange ein Pferd in so einer Box steht, wie es mit der Stallhygiene, Belüftung usw. aussieht. So richtig optimal bekommt man es aber bei einer Innenbox nicht hin. Die Frage ist dann natürlich, wie lange sie in so einer Innenbox verbleiben müsste, denn es ist ja nicht sicher, dass sie dann auch wirklich die erste wäre, die eine freie Außenbox oder sogar sinnvollerweise einen Platz im Offenstall bekommen könnte. Da warten vielleicht noch andere Innenbox-Einsteller auf einen freien Platz.

Die andere Sache ist die mit der Heulage. Das ist und bleibt nunmal kein Pferdefutter, ist in der Natur nicht vorgesehen, dass Pferde als Grundnahrung Saures fressen. Heulage übersäuert nicht nur den Verdauungstrakt und zerstört damit die Darmflora, sie entminieralisiert auch den Organismus. Um das zu neutralisieren, setzt der Körper Calziumcarbonat ein und damit muss der Körper im Grunde immer wieder auf Calziumreserven zurückgreifen, die er den Knochen entzieht. Das ist im Grunde eine Art Zeitbombe, die man da füttert. Nun kann man naütrlich versuchen, das mit zusätzlichen Gaben Futterkalk oder einem Minfu mit hohem Calziumanteil etwas in den Griff zu bekommen aber eine richtige Lösung ist das nicht.

Das andere Problem ist, dass wirklich ausnahmslos alle SBs schwören, dass sie astreine ganz tolle Heulage füttern. Aber das ist sie in den seltensten Fällen wirklich. Meist ist sie zu trocken und der Silierprozess nicht richtig abgeschlossen. Den Gammel sieht und riecht man aber nicht zwangsläufig bei so trockener Heulage. Die Bakterien, Sporen und was nicht alles, sind trotzdem drin. Auch das ist immer wieder ein Risiko, auf das viele Pferde mit Durchfall, Kotwasser oder gar Kolik reagieren. Aber auch Pferden, die so einen Kuhmagen haben, dass sie es vertragen, tut man damit wahrlich keinen Gefallen. Wirklich qualitativ hochwertige Heulage gibts eigentlich fast gar nicht bzw. ist in der Produktion extrem teuer und der Ertrag recht gering, weil äußerst aufwändig, auch wenn sie aus eigenem Anbau stammt.

Heulage würde ich nur füttern, wenn es gar keine Alternataive gibt. Sowie auch Heufütterung möglich ist, ist das immer weitaus sinnvoller.