Hm, hm... ich fürchte, so ein deutliches JA, wie Funky es bräuchte, kann ich gar nicht senden. Ich brauch Hilfsmittel dazu... meine Methode, ihn nach der Meinung zu fragen, ist auch so gestrickt: Ich halte ihm z.B. den Kappzaum hin, dreht er sich weg, lass ich es halt.Lizari hat geschrieben:Naja, für mich waren dabei zwei Dinge wichtig: Erstens dass ich, wenn ich etwas von ihr will, es so klar und eindeutig will, dass ich ihr ein deutliches JA senden kann (ohne selbst innerlich mit hinderlichen Gedanken oder ängstlichen Gefühlen beschäftigt zu sein). Diese Energie braucht sie, um etwas für mich zu tun. Und zweitens, dass sie Vertrauen gewinnt und merkt, dass ich auf sie achte. Wir stehen manchmal am Anfang einfach ein bisschen auf dem Platz herum, oder ich gehe hin und her und gucke, was sie damit anfängt (Körpersignale), oder wenn sie sich bewegt, gehe ich mit ... funktionieren tut das, wenn ich mich auf die scheinbare "Sinnlosigkeit" dieses Verhaltens einlasse, das eigentlich Kommunikation ist. Und nach einer Weile sind wir soweit und können zusammen was tun.
Mir ist schon klar, dass ich mir damit einige Wege verbaue, dass ich das clickern von der "Arbeit" abtrenne, aber das war eine bewusste Entscheidung. Als ich es letzten Herbst/Winter anders versucht habe, hatte das Folgen, die mir (in Form von Angst) bis jetzt z.T. in den Knochen stecken. Ich weiß jetzt, oder glaube zu wissen, woran es lag, nämlich dass ich seine Mitarbeit, sein Vertrauen in mich, etc., "kaufen" wollte, ohne dass ich mich als tatsächlich als vertrauenswürdig und kompetent in seinen Augen erwiesen hatte. Ehe ich mich's versah, war ich zu dem degradiert worden, wovor einen die Clickergegner immer warnen, nämlich zum Leckerlispender, und Funky hatte sich zum Leithengst unserer Zweierherde befördert. Und ich meine nicht den Rashid'schen passive leader.Ich glaube, eines der Probleme ist, dass Du das Clickern separierst. Bzw. es ist das Hauptproblem. Es ist doch nachvollziebar, dass Dein Pferd am liebsten macht, wofür es gelobt und bestärkt wird, und das in Verbindung mit einem Leckerlie. Würden wir es nicht genauso machen, wenn wir die Wahl hätten?
Irgendwann war ich dann soweit, einzusehen, dass das so nicht weitergehen kann. Das war dann der Zeitpunkt, wo ich mir sagte: Also gut, clickern ja, ABER manche Sachen müssen ganz einfach ohne gehen, und vor allem muss ich an mir arbeiten, damit ich Funky überzeugen kann, dass ich schon weiß wovon ich rede. Unsicherheit beim Menschen spürt er ganz genau, und dann übernimmt er, und das schneller als man schauen kann.
Mittlerweile kommen wir wieder ganz gut miteinander zurecht, und ich baue meine Ängste nach und nach wieder ab. Eine gewisse Grundnervosität beim clickern ist aber immer noch da, vor allem beim frei clickern. In letzter Zeit hab ich ihn dafür angebunden gelassen (weil wir sowieso Sachen geübt haben, die angebunden funktionieren, Hufe heben, Körpertargets...), heute wollte ich es frei probieren- prompt schnalzt der Puls wieder hoch. Heute wollte er selber auch gar nicht mitmachen, er ist schnurstracks zurück in seine Box marschiert und hat Heu gemampft. Das soll mir doch was sagen?
@wiassi, dein Elmi klingt nach dem Gegenteil von Funky Zweimal hintereinander das gleiche machen ist schon fad, dreimal geht gaaaaar nicht. Natürlich, die altbekannten Lieblingsübungen gibts bei ihm auch (Kinntarget... wie der sich verbiegen kann, um mir das Kinn in die Hand zu drücken, wenn die gerade ganz woanders liegt und versucht ganz was anderes abzufragen, das ist gigantisch ). Neue Aufgaben stoßen bei ihm zwar meistens auf Skepsis (Wat willstn jetzt schon wieder?), aber er versucht sie zu lösen, und wenn mensch sich nicht ganz blöd anstellt, lernt er auch total schnell. Aber wehe, man langweilt ihn mit einer Aufgabe, dann geht er innerlich auf Urlaub.
Nur: Von selber kommt er auch nicht, die Initiative muss von mir ausgehen, und so hoch kann ich meine Motivation gar nicht schrauben, dass ich ihn anstecke, wenn er nicht will. Funky könnte auch sehr gut ohne mich, solang er seine Kumpels und sein Futter hat, da sind sich unsere zwei einig
Inzwischen glaube ich, bin ich einem Teil des Problems auf die Schliche gekommen Nämlich meinem schlechten Gewissen, immer wieder das gleiche mit ihm zu machen. So wahnsinnig abwechslungsreich ist BA, Stangentraining, spazierengehen und mal clickern nämlich auch nicht. Vor allem fiel diesen Sommer spazierengehen wegen Mörder-Bremsenaufkommens ja auch noch flach
Jetzt haben wir unser Programm nochmal erweitert, um Dualaktivierung und Fahren vom Boden, und prompt gehts mir besser. Dienstag ist er mir nach der BA sogar freiwillig durch die Halle gefolgt (er hätte nicht müssen, ist mir aber über die halbe Halle Entfernung nachgezottelt und dann neben mir geblieben, es war also auch kein "Ich komm dich mal holen damit wir endlich gehen können").