Unterstützungsband durchtrennen?

Moderator: Sheitana

ehem User

Unterstützungsband durchtrennen?

Beitrag von ehem User »

Hallo! Meine Stute (19 J.) hat seit Herbst 2010 immer wieder unklare, teilweise sich widersprechende Symptome, wovon aber eine mehr oder weniger deutliche Lahmheit vorne links immer wieder auftrat. Durch mehrfaches Anästhesieren hat sich im Herbst der Bereich Unterstützungsband der tiefen Beugesehne herauskristallisiert (Ultraschall zeigte dort auch leichte "Macke"), darum ging sie seitdem nur Schritt. Letzte Woche habe ich dann kontrollieren lassen --> im Trab schlimmer geworden :( ) . Laut Ultraschall sieht das Band aber gar nicht so schlecht aus, auch der Rest in der Gegend (Sehnen) sind ok und erklären das Lahmen nicht. Ta meinte jetzt, die einzige Erklärung wäre, dass das Band durch die nun an der Schadenstelle unflexiblere Struktur einen ungleichmäßigen Zug auf die tiefe Beugesehne ausübt, was den Bereich reizen würde. Als einzige Möglichkeit sieht er, das Unterstützungsband durchtrennen zu lassen, die meisten Pferde kämen ganz gut damit klar. Allerdings, ganz sicher, dass es hilft ist es nicht, da ja nicht ganz sicher ist, dass das überhaupt der Grund für die Lahmheit ist.
Hat jemand von Euch Erfahrung damit? Was würdet ihr tun?
Danke! :)
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Morena3
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Re: Unterstützungsband durchtrennen?

Beitrag von Morena3 »

Hmm, wenn die Diagnose so schwammig ist, dann würde ich nichts durchtrennen lassen.
Nur mal so als Anregung... Hast Du mal die Wirbelsäule anschauen lassen? Vielleicht kommt die Lahmheit ja auch von oben aus dem Rücken. Wurde schon mal ein Borreliose oder Herpestest gemacht?
Lieben Gruß
Sabine
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ehem User

Re: Unterstützungsband durchtrennen?

Beitrag von ehem User »

Hallo! Danke für die Antwort! Das ist auch mein Gefühl, durch ist durch, was, wenn es dadurch noch schlimmer wird? Ne, Borreliose oder Herpes habe ich noch nicht testen lassen. Wirbelsäule durch Osteopathin, da gibt´s (erstaunlicherweise, da Senkrücken) keine Auffälligkeiten (Schmerzen, Bewegungseinschränkungen o.ä.). Auffällig ist halt schon, dass die Anästhesie zu drei verschiedenen Zeitpunkten übereinstimmend ergab, dass das Lahmen weg war, wenn die betreffende Stelle betäubt war (und wir sind sehr sorgfältig und systematisch vorgegangen, eben weil das Ganze so komisch ist).
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Morena3
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Re: Unterstützungsband durchtrennen?

Beitrag von Morena3 »

Dann würde ich zumindest noch einen Borreliosetest machen lassen. Bei meinem Pferd war das damals auch so, dass er sehr diffuse, schwammige und auch sehr unterschiedliche Symptome hatte. Es waren damals die Borrelien...
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Re: Unterstützungsband durchtrennen?

Beitrag von norikermädchen »

Auf einem Lehrgang meinte der referierende Tierarzt, dass man bei Durchtrennungen von Sehnen / Bändern / Nerven oft vergisst, dass diese auch wieder von selbst zusammenwachsen. Es ist lediglich eine "Heilung auf Zeit", denn man kann nie vorher einschätzen wie lange der Zuwachs-Prozess dauert... Bei Sportpferden wird das gemacht. Ethik? :roll:

Mein Rat: hole dir mehr Meinungen ein. Z. B. von jemandem, der sich auf Akupunktur versteht. Durch die Anästhesie wurde doch tolle Vorarbeit geleistet!

Wie wird denn dein Pferdchen gehalten?
Liebe Grüße,
Vicky

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Re: Unterstützungsband durchtrennen?

Beitrag von Sheitana »

Wobei ein Sportpferd mit einem Nervenschnitt eigentlich nicht mehr startberechtigt ist auf Turnieren...

Ich würde ohne eine genaue Diagnose einen solchen Eingriff nicht vornehmen lassen.
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Re: Unterstützungsband durchtrennen?

Beitrag von norikermädchen »

Sheitana hat geschrieben:Wobei ein Sportpferd mit einem Nervenschnitt eigentlich nicht mehr startberechtigt ist auf Turnieren...

Ich würde ohne eine genaue Diagnose einen solchen Eingriff nicht vornehmen lassen.
*zustimm und tief seufze; TA hat auch geseufzt*
Liebe Grüße,
Vicky

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ehem User

Re: Unterstützungsband durchtrennen?

Beitrag von ehem User »

:hahano: :hahano:

soviel zum Thema Startberechtigung. Ich hab schon erlebt, daß der nervenschneidende TA ein halbes Jahr später auf Turnieren eingeteilt war, auf denen seine Patienten in höheren Prüfungen starteten- ich mein, so vergesslich kann man ja sein.... :whistle:

Aber hier geht´s ja auch nicht um einen Nervenschnitt, sondern ums Unterstützungsband.

Auf vagen Verdacht hin würd ich´s auch nicht machen lassen- erst alles andere ausschöpfen. Ich denk hier auch an eine homöopathische Behandlung und evtl Organpräparate (guter ausgebildeter THP/TA)
Sehnen/Bänder wachsen aber eigentlich nicht so leicht wieder zusammen :nix: - kann mich jedenfalls an keinen Fall erinnern, wo das so gewesen wäre. Ist ja auch schwierig- durch ihre Elastizität fatzen die ja auseinander wie ein Gummiband.

Nerven ja- und meistens nicht so, wie´s mal war.
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Muriel
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Re: Unterstützungsband durchtrennen?

Beitrag von Muriel »

Ich würde evtl noch andere Diagnoseformen zu Rate ziehen - Thermografie, Szintigrafie.
Wurde auch im Bereich des Fesselringbandes geschallt? wenn dort Schäden im Bandapparat sind, findet man die nur sehr schlecht, da das Ringband ja alles "verdeckt" und akute Zustände eben verschleiert werden.
es kann ja sein dass vom unteren Ende her eben Zug auf das Unterstützungsband und die tiefe Beugesehen kommt, der Schaden aber eben woanders ist.
"Gegen Zielsetzungen ist nichts einzuwenden, sofern man sich dadurch nicht von interessanten Umwegen abhalten lässt."
M. Twain
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Re: Unterstützungsband durchtrennen?

Beitrag von ehem User »

Hallo! Danke für Eure Meinungen. :) Pferdie steht im Offenstall mit 3 anderen Stuten, dort bewegt sie sich aber eher wenig, steht nur auf dem eingestreuten Teil und versucht, möglichst viel Stroh durch die Fressbremse zu zu ergattern. Letztere braucht sie, da sie der Chef ist und ansonsten platzen würde. Das wäre für die Beine ja auch nix. Homöopathisch wurde schon Ruta und Rhus gegeben, ohne merklichen Erfolg. Habe auch schon das ein oder andere an Futterzusätzen versucht (z.B. von Iwest) aber auch keine Veränderung.
Fesselringband ist übrigens ok.
Ich hab mittlerweile gehört, dass es durchaus sein kann, dass das Band wieder zusammen wächst. Aber insgesamt findet man nicht so sehr viele Erfahrungen über den Eingriff.
Der TA war übrigens schon die Zweitmeinung, meine Stamm-TÄ war zuvor auch zu einem ähnlichen Schluss gekommen.
Borreliosetest werde ich mal anregen.
Glaubt ihr, man könnte vielleicht auch osteopathisch was machen?
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