Kehlkopflähmung. Oh. Wir haben einen älteren Araber bei uns am Stall, der aus diesem Grund bei Steigspielchen o.ä. manchmal einfach umfällt. Da legt sich wohl der Kehlkopfdeckel komplett über die Luftröhre -mosheline hat geschrieben:zu dem grundsätzlichen galopp-problem (denke in erster linie kraft) kommt nun einerseits die pollenallergie, andererseits hat er auch eine ausgeprägte linksseitige kehlkopflähmung,
erwarte ich zu viel? bzw was kann ich erwarten - in welchen zeiträumen muss man da denken?
oder muss ich einfach damit leben, dass er so eingeschränkt ist atemtechnisch, dass das einfach nicht mehr wirklich wird?
Der wird von seiner Besitzerin aber auch noch im Gelände flott galoppiert, wobei er wohl ziemlich röchelt, aber bisher die Luftzufuhr wohl kein Problem war. Trotzdem würde ich versuchen rauszufinden, ob der im Galopp genug Sauerstoff bekommt. Vielleicht die Schleimhäute nach dem Galopp kontrollieren? Sehen, ob er 'japst'?
Ich hab ja auch ein Pony mit schlechtem (aber angeblich für einen Traber gar nicht so schlechten) Galopp. Der hat mir neulich auf der Koppel in Jux-Laune mal demonstriert, dass er Vollstoff-Galopp deutlich länger als zehn Minuten durchhält (also Sprint, umdrehen, usw.). Danach war der aber bratfertig. So verschwitzt hab ich ihn noch nie gesehen. Also: Es geht, das mit dem Galoppieren. Ist halt anstrengend.
Zum Durchgaloppieren (nicht zum Angaloppieren) muss ich bei meinem den 'Vorwärts-Modus' anwerfen. Ihm tatsächlich klar machen, dass es jetzt um möglichst viel Weg in möglichst wenig Zeit geht. Diese Art der körperlichen Anstrengung fehlt ja meist beim LK-Training. Die sind halt nicht gewohnt von uns, die Vierbeiner, bei der Arbeit auch mal zu schwitzen. Und Galopp ist in Sachen Anstrengung auch eine andere Liga als der Trab, der doch eher ökonomische Langstreckengangart ist, gerade bei Pferden, die einen nicht so guten Galopp haben.
In der Praxis läuft das so, dass ich ihn nach einigen Runden im Galopp, kurz bevor er ausgeht, mal für ein paar Sprünge beschleunigen lasse. Das geht am besten frei im Roundpen, vom Boden aus. Das ist dann eher ein Spiel als aggressives Treiben, nach dem Motto 'Wenn du nicht schnell genug weg bist, erwische ich dich am Hinterbein!' Also nicht 'Halten im Galopp', sondern entschlossenes Zulegen, wenn er langsamer wird. So konnte ich kultivieren, dass er den Galopp hält, ohne dass ich ich mich da hinten tot treibe.
Das ganze dann 2 bis 3 mal, und siehe da, plötzlich sind wir 20 Runden galoppiert statt drei. Und siehe da, man kann ein Pferd auch im Galopp halten ohne wilden Nebenher-Hopserlauf, bei dem das Bodenpersonal mehr galoppiert als das Pferd
(OT: eine gut installierte treibende Hilfe ist übrigens auch beim LK Gold wert. Das schönste, smootheste Antraben, das beste SH auf dem schwachen Bein bekomme ich, seit ich da noch mal Feinjustierung betrieben habe.)
Das ganze sollte natürlich nicht in Panik ausarten und setzt ein Pferd voraus, das nicht im Kreuzgalopp davonstürmt. Aber das scheint bei Mosh ja gegeben.
Gut ist auch alles, was ihn dazu bringt, freiwillig zu galoppieren - Freispringen, Galoppstangen etc.
Wegen akuter Unfallgefahr habe ich das bei meinem anfangs nur mit Dualgassen gemacht. Und seine eigenen begeisterten Galoppaden haben mir deutlich stärkere Nerven in Sachen 'Hilfe! Der fällt um!' beschert.