Das Reitwaisen Forum

Hallo,

mein Aragon ist ein 6 Jahre alter Isi.
Er wurde 5jährig ein bisschen angeritten, es saß geschätzte 10mal jemand drauf, dann wurde er aus Zeitmangel wieder in Ruhe gelassen.
Im März hab ich ihn gekauft und seither gehen wir viel spazieren, machen Bodenarbeiten, longieren und eben auch reiten.

Im Gelände reite ich ihn momentan mit Sidepull. Auf dem Platz reite ich ihn mit Kappzaum plus Trense und vier Zügeln, wobei ich den Trensenzügel noch relativ wenig mitbenutze, der Hauptzügel ist der Kappzaumzügel.
Anfangs ist Aragon mit sehr hohem Kopf, rausgedrücktem Unterhals und durchgedrücktem Rücken gelaufen, also ziemlich unschön. Das wurde dann von mal zu mal besser.

Nun hatte ich die letztenmale aber das Problem, dass der Kopf immer tiefer und tiefer kam und er mir mit vollem Gewicht auf dem Kappzaumzügel gelegen war.
Ich hab versucht ihn "hoch zu zupfeln", was leider nur mäßigen Erfolge hatte.
Ich hab versucht, ihm die Zügel ganz lang zu lassen, damit der ewige Gegenzug am Zügel weg ist, aber dann frisst er sich leider am Boden fest da es nur ein Wiesenreitplatz ist.

Meine Reitlehrerin ist grade im Urlaub, daher kann ich sie nicht fragen. Möchte die nächsten zwei Wochen aber trotzdem nicht auf reiten verzichten und überlege daher, wie ich mit dieser "Kopflastigkeit" umgehen soll.
Morgen wollte ich mal testen, ob das Problem mit Sidepull auch besteht oder ob es am Kappzaum an sich liegt.

Gruß Yvonne

Ich habe das Problem selbst zwar nicht aber in Deinem Fall würde ich den Jungen energisch vorwärtsreiten, also nicht sinnloses rasen, sondern von hinten mehr Aktivität fordern. So lümmelt der sich vorne nur aus, weil Du die HH vergessen hast, mitzunehmen. Setzt er die HH vermehrt ein und besser Richtung Schwerpunkt, hängt er sich auch nicht mehr so starkt aufs Gebiss oder versucht unten sogar zu fressen. Ziehen hat überhaupt keinen Zweck. Durck erzeugt Gegendruck. Du muss ihn richtig "höherreiten". Aber ich weiß, ein Wiesenplatz ist immer ein Problem, es ist so verlockend. Kenne das .

Wenn alle Stricke reißen, dann versuchs mal mit Trense und dem Tellington Balancezügel, also auch vierzügelig. Das wirkt Wunder, denn da hat er gar nicht mehr die Möglichkeit, sich so tief ins Gebiss zu hängen, der Impuls auf die Muskulatur auf der Brust stabilisiert ihn besser. Macht sich hervorragend vor allem auch bei Jungpferdeausbildung. Ich reite auch meinen älteren damit. Kann man ganz leicht selbst bauen. Auf dem Foto geht er aufgerichtet aber gerade für eine gute ausbalancierte Dehnungshaltung ist er hervorragend.



http://www.spirit-of-horses.ch/eigene-b ... index.html

Den Bericht von Hina unterstreiche ich voll und ganz und der Banlance-Zügel ist wirklich super (danke für den Tipp, Hina )

Vielleicht liegt dein Problem aber noch wo anders. Evtl. im Verständnis deines Pferdes bezüglich des Reitens auf einem Sahnekuchen (Wiese). Wir hatten jahrelang auch einen Wiesenreitplatz und es hat bei dem ein oder anderen unserer 4 Ponys schonmal etwas gedauert, bis klar war: Mit dem Mensch auf dem Wiesenreitplatz geht der Kopf nicht tiefer als Buggelenk! Schluß, aus, fertig, kein Kompromiss!

Unsere Ponys haben es letztendlich ALLE verstanden und eigentlich hieß das Zauberwort nur KONSEQUENTZ.

Steht er denn bei jeglicher Form von Bodenarbeit und Longieren brav neben dir und giert nicht nach unten? Oder gibt es da hin und wieder auch Verständnisprobleme?

Danke für den Tipp mit dem Balance-Zügel, werde ich mal ausprobieren, hört sich gut und logisch an.

@Biggi: ja die Gier ist schon generell ein Problem welches Pony läuft schon gerne auf seinem Essen spazieren? *ggg*
Aber da bin ich wirklich sehr konsequent! Der Ponymann kann 23 Stunden am Tag auf der Weide tun und lassen was er will, in der 1 Stunden, die ich mit ihm was machen will, hat die Nase gefälligst nicht ins Gras zu gehen. Aber da er noch nicht so lange bei mir ist, wird er das wohl noch nicht ganz verinnerlicht haben

Gruß Yvonne

Skolli hat geschrieben:Danke für den Tipp mit dem Balance-Zügel, werde ich mal ausprobieren, hört sich gut und logisch an.

@Biggi: ja die Gier ist schon generell ein Problem welches Pony läuft schon gerne auf seinem Essen spazieren? *ggg*
Aber da bin ich wirklich sehr konsequent! Der Ponymann kann 23 Stunden am Tag auf der Weide tun und lassen was er will, in der 1 Stunden, die ich mit ihm was machen will, hat die Nase gefälligst nicht ins Gras zu gehen. Aber da er noch nicht so lange bei mir ist, wird er das wohl noch nicht ganz verinnerlicht haben

Gruß Yvonne

Das hört sich doch gut an. Bleib dran, ich bin sicher, er wird es verstehen. Wenn man immer auf das gleiche Stück Wiese geht, verstehen sie es irgendwann. Wir haben unsern Wiesenreitplatz damals immer mit dem Rasenmäher gemäht, da war die Gier auch nicht ganz so groß. Vielleicht wäre auch Clickern eine Möglichkeit? Frei nach dem Motto: wenn der Kopf oben bleibt, gibt es da was Gutes. Und irgendwann ist es etabliert.

Vielleicht kannst Du das ganze auch erstmal noch als Kurzzügelarbeit vom Boden mit ihm üben. Auch da kannst Du den Balancezügel mit einsetzen. Du hast aber etwas mehr Möglichkeit, bei der Gier nach unten einzugreifen, ihn auch nach unten zu begrenzen und vor allem siehst Du besser, was seine HH so alles dabei treibt. Wenn es am Boden sitzt, sollte es geritten auch kein Problem mehr sehn.