Ponys bedrängen mich auf der Weide...

Moderator: Keshia

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Lottehüh
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Re: Ponys bedrängen mich auf der Weide...

Beitrag von Lottehüh »

Sheitana hat geschrieben:Wie denn?

Du willst mir jetzt aber nicht erklären, dass es in einer "echten" Herde nie zu Querelen kommt?
Doch, wenn sich Hengste um Stuten kloppen. Da kloppen sich aber nicht die Herdenmitglieder untereinander.

Und das hat mit der Koppel-Situation gar nix zu tun. Die herdeninternen Kämpfe bei Pferden sind wie das Märchen vom rangniedrigsten Wolf, an dem alle ihren Frust auslassen. Sowas gibt es in freier Wildbahn nicht. Es gibt bestimmt Ausnahmen (wenn Futter extrem knapp wird zum Beispiel und es wirklich ums nackte Überleben geht), aber in der Regel wird ein Leithengst sicher nicht riskieren, seine eigenen Stuten zu verletzen.
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
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Sheitana
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Re: Ponys bedrängen mich auf der Weide...

Beitrag von Sheitana »

Ich bin der Meinung, es gibt auch so mal Gerangel in der Herde.
Sicherlich nicht so, wie es manchmal beschrieben wird, das ist in der Tat menschengemacht.

Trotzdem, gibt es manchmal Diskussionen: Wenn die Stute gerade in er pubertären Phase ist und zickig, wenn das Jungpferd gerade ausprobiert, ob die Regeln von gestern immer noch gelten, wenn bei dem Spiel der Eine dem Anderen zu ruppig wird...
Es kommt dabei sicherlich nicht immer zu Prügeleien, um Gottes Willen.... Trotzdem wird schon mal sehr deutlich gezeigt, was Sache ist..

Ansonsten halte ich es wie Axel. Bei den meisten Pferden reicht ein andeuten "das ist mein Raum"m im Zweifel mit Strick. Es gibt aber nun mal auch Kandidaten, die müssen das deutlich gezeigt bekommen. Sei es, weil sie einfach vom Charakter her sehr aufdringlich sind, oder weil es ihnen beigebracht wurde. Bei erwachsenen Pferden schlecht einschätzbar.
Und ich muss zugeben, im Zweifel ist mir meine Gesundheit wichtiger. Ich habe gesehen, was passieren kann, wenn eine ganze Herde auf den Menschen zudrängelt und es ist gottlob glimpflich ausgegangen.
Im Zweifel, wenn ich meine Hände nicht frei habe, kommen auch meine Füße zum Einsatz.

Unabhängig davon sollte klar sein, dass vermutlich jeder hier im Forum die Art der positiven Verstärkung bevorzugt und solche Ausnahmesituationen auf ein Minimum reduziert sind.

Edit: Interessant sich anzusehen wäre vll auch mal der Umgang mit Hengst und Stute miteinander. Da fliegen manchmal ganz schön die Fetzen.... ;)
ehem User

Re: Ponys bedrängen mich auf der Weide...

Beitrag von ehem User »

Herdenkämpfe gibt es nicht andauernd ... aber Räume verhandeln, Grenzen testen, das ist eigentlich eine Dauerbeschäftigung in den Pferdeherden, eher wie ein Spiel und nicht todernst. "Ernst" daran ist, dass es im Grunde dauernd Klarheit über die bestehende Rangordnung bewirkt.
Das kann ich sogar in der Zweierherde meiner beiden Pferde beobachten ... diese subtilen Gesten und Schritte, um mal wieder eine Grenze zu verschieben. Und erst recht, wenn ich dann dazu komme. Ich hatte lange Schwierigkeiten, meinen Raum zu behaupten, weil ich Gewalt nicht wollte, sondern Freundschaft und Nähe. Seit ich entdeckt habe, wie wohl sich die Pferde fühlen, wenn ich klare Raumverhandlungen mit ihnen mache, und gelernt habe, wirklich präsent zu sein in ihrer Gegenwart, ist das überhaupt kein Problem mehr und braucht keine Fußtritte und auch keine Gerte.

Wenn ich in einer ungeklärten Situation wäre mit Pferden, würde ich üben, meine Signale rechtzeitig und in ansteigender Intensität zu geben, dann haben sie - wie Axel es mit seinem Strick beschrieben hat - die Wahl, das Zeichen zu respektieren oder nicht. Und wichtig ist dabei: die entscheidende Grenze bei beginnenden Raumverhandlungen liegt ziemlich weit entfernt ... auf zwei Meter Entfernung ist es schon längst zu spät.
Wallinka
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Re: Ponys bedrängen mich auf der Weide...

Beitrag von Wallinka »

Lizari, ich glaube, da sprichst du einen ganz wichtigen Punkt an. Wenn ich weiß, dass die anderen mich und mein Pferd bedrängen, dann versuche ich, sehr aufmerksam zu sein und wenn ich seh, dass einer von irgendwo auf uns zukommt, sag ich im gleich beim ersten Schritt, den ich sehe: komm nicht näher. Also durchaus schon bei 10 bis 15 m Abstand. Und das dann, weil ich eher unsicher bin, durchaus auch mit Gerte oder Peitsche (also groß machen, nen Schritt nach vorne, Gerte heben "komm nicht näher" ) . Dann ist für die anderen klar, dass sie im Moment nicht dran sind und ich kann in Ruhe mit meinem Pferd davon ziehen.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
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