Dringend! Rückabwicklung Pferdekauf

[Hina_DK]

Ich habe so einen ähnlichen Fall gehabt... Nur dauerte es ein Jahr,
bis die richtige Diagnose stand... Ich habe kein Recht bekommen, denn
recht haben heisst nicht selbiges. Es war auch ein Privatkauf, dass macht
die Sache noch schwerer, als bei einem Händler. Steht eine Rückgabezeit
auf versteckte Mängel im Vertrag? Ansonsten kann ich dir einen guten
Anwalt empfehlen. Sowas lohnt auch nur, wenn man eine Rechtschutzversicherung
hat, denn sonst ist man ganz schnell pleite...
Übrigens ist mein Spatpferd nach einigen Behandlungen und Futterzusätzen wieder
reitbar. Drück die Daumen.

Ein Jahr ist wirklich ein Problem. Da kann man schwer nachweisen, dass die Krankheit schon vor dem Kauf da war. Bei manchen Pferden die Akutpahse von Spat nur wenige Wochen oder Monate. Die Fristen sind ja immer nur 3 bzw. 6 Monate. Alles, was danach offensichtlich wird bzw. nachgewiesen wird, ist kaum noch rückgängig zu machen.

[ehem User]

Sie sollen und werden das Gutachten selbstverständlich bekommen. Was mich halt nur so ärgerlich werden lässt ist diese Uneinsichtigkeit der Vorbesitzer. Die Engelszungen, mit denen man auf sie einreden, das Taktgefühl, das man haben und die Diplomatie mit der man hierbei vorgehen muss, sind anstrengend und nervenaufreibend. Nun bangen und hoffen wir, dass der VB sich an die Abmachung hält und das Pferd dann auch zurücknimmt. Früher galt ein Wort nämlich mehr als heute...

[calista]

Ich habe nicht daran gezweifelt, dass das Gesetz noch in Kraft ist. Ein Gesetz ist aber ein mehr oder weniger "lebendiges" Ding, welches interpretiert und mit Urteilen ausgelegt wird. Eine Zeitspanne von 10 Jahren bietet einen längeren Interpretationsspielraum, so dass man sich nicht auf eine erste Einschätzung einer neuen gesetzlichen Regelung verlassen sollte, sondern darauf, was die Urteile bisher draus gemacht haben. Daher auch mein Hinweis auf Juristenforen, die dort hilfreich sein können. Schriftlich würde ich das als Verkäuferin auch haben wollen, na klar. Und bei dem TA, der die AKU gemacht hat, fragt man sich eigentlich, warum der nicht darauf hingewiesen hat, dass ein junges Tier mit einem solchen Gangbildvor einem Kauf geröngt werden sollte. Ich meine, das sollte seine Sorgfaltspflicht hergeben (das wäre evtl. ein 2. Hebel, den Du hast, gegen diesen TA vorzugehen, wenn Du bei der Verkäuferin scheitern solltest, ist mit Sicherheit aber nicht einfach). Daher rate ich dazu, mit entsprechender Bedachtsamkeit an den TA heranzutreten, so dass er nicht aus Selbstschutz nichts äussert. Und am Besten gleich die Beurteilung des neuen TA beifügen, ich drücke die Daumen, dass er bereit ist, sich schriftlich so klar zu äußern.

[ehem User]

Puuh, bin echt baff!
@Hina und Calista: Seid ihr vom Fach, dass ihr euch juratechnisch so gut auskennt?

[Mailo]

Ich habe so einen ähnlichen Fall gehabt... Nur dauerte es ein Jahr,
bis die richtige Diagnose stand... Ich habe kein Recht bekommen, denn
recht haben heisst nicht selbiges. Es war auch ein Privatkauf, dass macht
die Sache noch schwerer, als bei einem Händler. Steht eine Rückgabezeit
auf versteckte Mängel im Vertrag? Ansonsten kann ich dir einen guten
Anwalt empfehlen. Sowas lohnt auch nur, wenn man eine Rechtschutzversicherung
hat, denn sonst ist man ganz schnell pleite...
Übrigens ist mein Spatpferd nach einigen Behandlungen und Futterzusätzen wieder
reitbar. Drück die Daumen.

Ein Jahr ist wirklich ein Problem. Da kann man schwer nachweisen, dass die Krankheit schon vor dem Kauf da war. Bei manchen Pferden die Akutpahse von Spat nur wenige Wochen oder Monate. Die Fristen sind ja immer nur 3 bzw. 6 Monate. Alles, was danach offensichtlich wird bzw. nachgewiesen wird, ist kaum noch rückgängig zu machen.

Eben. Sichtbar waren erst nur 2 sehr große Chips von fast 2Cent größe,
Nebenbefund Spat... Im Vertrag stand liebevoll geschrieben, lebenslanges Rückkaufsrecht...
Davon wollten sie dann aber nichts mehr wissen...Fazit war 1 Jahr Rechtsstreit...

[ehem User]

Ich bin jetzt einfach mal gaaanz optimistisch und glaube an das Gute im Menschen...

[calista]

Nee, ich fürchte, das ist Lebenserfahrung aus den Fällen, wo der Glaube an das Gute im Menschen nicht mehr funktioniert hat... aber Du hast recht, meistens funktioniert das. Ich bin GsD auch ein optimistischer Mensch, der sich aufgrund gemachter Dämpfer-Erfahrung halt vorbereitet und Alternativen zu geraden Wegen sucht... , mit dieser kleinen Nachhilfe (in Form von ausgesuchten Argumenten, die die Gegenpartei dann serviert bekommt) funktioniert dann auch das Gute wieder .

[Hina_DK]

Pferdekauf war noch nie wirklich Vertrauenssache - leider. Roßtäuscher gab es auch schon immer und Leute, die von nichts wissen wollen, obwohl sie sich in der Geschäftswelt betätigen, auch. Wenn ich solche Geschäfte mache, bei denen es um viel Geld geht, es geht ja schließlich nicht einfach mal um ein altes Möbelstück, mache ich mich als Verkäufer auch vorher sachkundig, was passieren kann, wenn ... Wer sich aber dermaßen merkwürdig, wie diese Verkäufer benimmt und sich noch nicht mal schlau macht, wenn bereits etwas im Argen liegt, dann würden bei mir erst recht die Alarmglocken angehen. Entweder sind das dann total ignorante Menschen oder sie wissen genau, welches Spiel sie spielen. Vielleicht seid Ihr nicht die ersten, die dieses Pferd gekauft und zurückgebracht haben. Hört sich merkwürdig an, wäre aber absolut kein Einzelfall.

Ich bin kein Jurist aber ich war Unternehmerin und da gehört es einfach dazu, dass man über Dinge wie Mängel, Gewährleistung, Nachbesserung usw. Bescheid wissen muss oder zumindest weiß, wo man nachschlagen kann, auch entsprechende Urteile. Das ersetzt natürlich keinen juristischen Beistand, wenn es denn so weit kommen sollte. Ich habe auch mal eine Prüfung bei einer kaufmännischen Ausbildung in der Richtung ablegen müssen. Das ist dann allerdings schon länger her. Im Laufe der Jahre hat sich das Recht aber immer mehr zugunsten des Verbrauchers gewandelt und wie ich finde absolut zurecht. Natürlich kann man nicht alles, was einem plötzlich nicht mehr gefällt, als Mangel einstufen, da müssen schon die Gebrauchseigenschaften gemindert sein aber das ist ja hier in dem Fall ganz eindeutig. Das Pferd wurde als Reitpferd gekauft und ist keins.

[ehem User]

Das Pferd wurde als Reitpferd gekauft und ist keins.

Yep!

[ehem User]

Am Sonntag bringen wir unser Pferd zum Verkäufer zurück.

Schade...

Aber es ist besser so.