Pferd reiten und fahren, Vorteile?, Nachteile?

Moderator: Cate

ehem User

Re: Pferd reiten und fahren, Vorteile?, Nachteile?

Beitrag von ehem User »

Ich möchte auch einen Erfahrung beisteuern in der das mit dem Reit und Fahren nicht so gut klappt. Wir haben unser junge Hafistute bei einer feinfühligen, klassischen Bereiterin ausbilden lassen. Die hatte auch noch andere Pferde in Beritt, u.a. eine Friesenstute, die schon von ihren Besitzern problemlos gefahren wurde. Die wollten dann auch reiten und haben sie zu ihr in den Beritt gebracht. Der Beritt lief super, so das die Stute wieder nach Hause konnte. Die Besitzer kamen auch ganz gut klar, vor allem unter der Anleitung der Bereiterin. Die Probleme traten dann beim Fahren auf, und zwa rnicht nur so ein bisschen. Die ging richtig durch an der Kutsche. Erklären konnte sich das keiner, bis der Gedanke aufkam, dass die Stute in der klassischen Ausbildung ja das Gebiss neu kennegelernt hat. Sie sollte sich herandehnen, und gebremst wurde über den Sitz. Jetzt ist sie mit der "bremsenden" Wirkung des Gebisses an der Kutsche nicht mehr einverstanden. Zumal man ja bei der Kutsche nicht die Hände etwas höher nehmen kann um den Kopf anzuheben.
Das gleiche Phänomen (Druck im Maul =/= Bremse) ist uns im geringen Maße auch schon bei unsere älteren Hafistute aufgefallen, die jetzt auch in die klassische Richtung geritten wird. Die ist allerdings außer am ´Schlitten nicht gefahren.

Ev. hat auch jemand noch eine andere Idee dazu.
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Veilchen
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Re: Pferd reiten und fahren, Vorteile?, Nachteile?

Beitrag von Veilchen »

Hm, Katsumi. Da fällt mir dann nur ein, dass die Pferde auch vorher bzw. nachher nicht ordentlich gefahren wurden. Unsere Pferde sollen sich nämlich schon auch vor der Kutsche ans Gebiss ran dehnen. Sowas wie Du hier beschreibst, habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört. Pferde verstehen viele Sprachen und können durchaus auch umschalten von Reiten auf Fahren. ;)

Ich kann nur sagen, dass unsere Pferde enorm davon profitieren, geritten und gefahren zu werden.
Liebe Grüße vom Veilchen

Es ist, wie es ist. :giraffe:
noriker
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Re: Pferd reiten und fahren, Vorteile?, Nachteile?

Beitrag von noriker »

Hm Katsumi, das tönt seltsam. Wie lange wurde denn die Stute vor dem Beritt gefahren? Und wie lange dauerte der Beritt?
Wie Veilchen schon angemerkt hat, unterscheiden sich die Leinenhilfe beim Fahren und Reiten ja nicht Grundsätzlich. Und auch das Umschalten können kann ich bestätigen. Während ich beim Longieren ein Pferd will welches auf feine Körpersprache reagiert (so fein ich das halt hinkriege ;) ) muss das Pferd absolut still stehen wenn ich beim Holzrücken neben dem Pferd rumhample, Stämme an- und abhänge, Leinen sortiere, was auch immer. Das müssen sie erst lernen, aber es klappt.
ehem User

Re: Pferd reiten und fahren, Vorteile?, Nachteile?

Beitrag von ehem User »

Wie lange die Stute vorher gefahren wurde, kann ich nicht sagen. Auch nichts über die Qualität der Fahrausbildung, aber wahrscheinlich wird da der Hase im Pfeffer liegen. Wird beim fahren vom Pferd ein an die Hand dehnen gefodert/gewünscht und die Geschwindigkeit wird nur über Stimme geregelt unterscheidet es sich ja nicht zum Reiten.

Über die Qualität der Reitausbildung kann ich was sagen, die ist richtig gut und fundieert. Würde die Bereiterin in irgendeienr Forum mit Druck bzw. Zwang arbeiten, wäre ihr unser Hafi um die Ohren geflogen :D
Es ist aber so gekommen, dass die Bereiterin unser Stütchen genau wegen diesem Selbstbewusstsein und der eigenen Meinung zu ihrem Liebling erkoren hat. Die Ausbildung findet jeweils über meherer Monate statt und sie passt sich der Geschwindigkeit des Pfeerdes an.

Ich hatte von sowas bisher halt auch noch nie gehört, und dachte das vlt einer von euch eine Idee hat.
Frau Gretel
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Re: Pferd reiten und fahren, Vorteile?, Nachteile?

Beitrag von Frau Gretel »

Hallöchen, bin ja nun auch wieder hier zu gange !
Meine Shettystute wird sowieso nur gefahren , mittlerweile auch gebisslos auf LG-Zaum.
Meine Versicherung habe ich gefragt und die sagten,dass sei kein Problem..Die Email könnte ich mir mal ausdrucken :-d
Nun habe ich ja noch ein zweites Pony der auch schon mehrmals vor der Kutsche ging, aber ich habs bisher nicht weiter verfolgt, möchte ich aber irgendwann weil ich finde, dass das gerade wenn das Pferd vllt aus verschiendenen Gründen nicht mehr geritten werden kann sei es vom reiter oder vom pferd eine schöne ergänzung.
Bisher wurde er gefahren auf Kandare, gefiel mir aber nicht gut, da er auch schon so beim Reiten Probleme hatte die Nase vor die Senkrechte zu bekommen , gefahren wurde er von einem Profi ( WM, DM usw).
Mittlerweile musste ich ihn auf gebisslos umstellen - beim Reiten habe ich besonders im Gelände mit Durchgehen zB gar keine Probleme mehr ! Allerdings frage ich mich natürlich ob man ihn jetzt so einfach gebisslos fahren sollte, ist halt auch eine anderen Nummer als mit meiner Shettystute die ich in und auswendig kenne. :-e
noriker
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Re: Pferd reiten und fahren, Vorteile?, Nachteile?

Beitrag von noriker »

Hallo Frau Gretel
Auf deinen Wunsch äussere ich mich mal zum Gebisslosfahren. Ist aber nur meine bescheidene Meinung gell?
Ich würde nicht gebisslos fahren. Einfach weil ich ansonsten fast keine anderen Hilfen habe. (Ja ich kenn die ganzen gebisslos Zäumungen, bin jahrelang selber gebisslos geritten). Ich selber hab nicht mal den Senior so gefahren, oder jetzt den kleinen Esel den ich auch schon jahrelang hab und der nicht mal zu den Fluchttieren zählt. Ich finde Kutsche fahren eine ganze Ecke gefährlicher wie reiten. Nicht, dass man Angst haben muss davor, aber wenn das Pferd mit Kutsche durchgeht, endets eben meist weit aus schlimmer als ohne. Vor allem auch für unbeteiligte. Und ja ich weiss, dass man ein durchgehendes Pferd nicht mit Gebiss aufhält, selber schon erlebt. Aber ich habe halt auch schon erlebt, dass das Durchgehen verhindert werden konnte. Puh, das sind jetzt die ganzen abgedroschenen Sätze die man immer hört. Ich kanns irgendwie nicht besser erklären. Mein persönliches Ziel ist halt so gut fahren zu lernen, dass man mit feinen Hilfen das Pferd fahren und gymnastizieren kann. Wir wohnen aber auch in stark bevölkertem Gebiet, macht vielleicht auch einen Unterschied.
Es gibt doch eine Reihe von Gebissen zum Fahren, da musst du ja nicht unbedingt auf die Kandare zurückgreifen? Eine Freundin hat ein ähnliches Problem. Pferd rollt sich gerne ein, vor dem Wagen und unter dem Sattel. Ist sicher ein langwieriges Korrekturprojekt. Warum musstest du den Umstellen auf Gebisslos? Rollt er sich auch ein wenn er von jemand anderem gefahren wird? Turnierfahrer fahren oft mit etwas mehr Druck. Das ist kein Vorwurf, das ist jetzt nur meine Beobachtung. Aber ich komme auch aus der Ecke landwirtschaftliches Arbeiten mit dem Pferd, da ist die Leine oft nicht wirklich in Gebrauch und das Pferd arbeitet nur auf Stimme (nein, auch da arbeite ich nie gebisslos ;) )
Frau Gretel
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Re: Pferd reiten und fahren, Vorteile?, Nachteile?

Beitrag von Frau Gretel »

noriker hat geschrieben:Hallo Frau Gretel
Auf deinen Wunsch äussere ich mich mal zum Gebisslosfahren. Ist aber nur meine bescheidene Meinung gell?
Ich würde nicht gebisslos fahren. Einfach weil ich ansonsten fast keine anderen Hilfen habe. (Ja ich kenn die ganzen gebisslos Zäumungen, bin jahrelang selber gebisslos geritten). Ich selber hab nicht mal den Senior so gefahren, oder jetzt den kleinen Esel den ich auch schon jahrelang hab und der nicht mal zu den Fluchttieren zählt. Ich finde Kutsche fahren eine ganze Ecke gefährlicher wie reiten. Nicht, dass man Angst haben muss davor, aber wenn das Pferd mit Kutsche durchgeht, endets eben meist weit aus schlimmer als ohne. Vor allem auch für unbeteiligte. Und ja ich weiss, dass man ein durchgehendes Pferd nicht mit Gebiss aufhält, selber schon erlebt. Aber ich habe halt auch schon erlebt, dass das Durchgehen verhindert werden konnte. Puh, das sind jetzt die ganzen abgedroschenen Sätze die man immer hört. Ich kanns irgendwie nicht besser erklären. Mein persönliches Ziel ist halt so gut fahren zu lernen, dass man mit feinen Hilfen das Pferd fahren und gymnastizieren kann. Wir wohnen aber auch in stark bevölkertem Gebiet, macht vielleicht auch einen Unterschied.
Es gibt doch eine Reihe von Gebissen zum Fahren, da musst du ja nicht unbedingt auf die Kandare zurückgreifen? Eine Freundin hat ein ähnliches Problem. Pferd rollt sich gerne ein, vor dem Wagen und unter dem Sattel. Ist sicher ein langwieriges Korrekturprojekt. Warum musstest du den Umstellen auf Gebisslos? Rollt er sich auch ein wenn er von jemand anderem gefahren wird? Turnierfahrer fahren oft mit etwas mehr Druck. Das ist kein Vorwurf, das ist jetzt nur meine Beobachtung. Aber ich komme auch aus der Ecke landwirtschaftliches Arbeiten mit dem Pferd, da ist die Leine oft nicht wirklich in Gebrauch und das Pferd arbeitet nur auf Stimme (nein, auch da arbeite ich nie gebisslos ;) )
Also ich muss kurz korrigieren, er rollte sich nicht unbedingt ein, er nimmt die Nase aber auch nicht VOR die Senkrechte mit Gebiss ! Egal wie oft wir das damals mit Aktion/Reaktion geübt hatten...mittlerweile war gestern die zweite Zahnärztin da, ich wollte ihre Meinung auch noch hören.
Also bei meinem Pony ist es tatsächlich so, dass er schmerzhafte Vernarbungen hat in der Gebisslage - Gebiss ist absolutes No-Go !
Gretel fahre ich ja mit LG-Zaum, früher mit Kandare oder Trense - gibt aber keinen Unterschied *hüstel* sie nimmt trotzdem hier und da einen Happen Gras...
Wir sind meinen großen damals keine 10x gefahren, aber selbst als ich die Leinen in der Hand hatte, hat er das Gebiss nicht angenommen. hier ist mein einziges Video mit dem Vorbesitzer, hat silbernes Fahrabzeichen übrigens.. http://www.youtube.com/watch?v=fgRk36yFA0s
ehem User

Re: Pferd reiten und fahren, Vorteile?, Nachteile?

Beitrag von ehem User »

Moin,

unser Andalusier wurde auch erst geritten, jetzt wird er fast nur noch gefahren. Nach Meinung meiner Frau hatte er nie so viel Spaß am Reiten, wie jetzt beim kutschieren. Vor allem nicht auf dem Platz. Da wir keinen Fahrplatz haben wird ihm die Dressur auch erspart. Hin und wieder reitet meine Frau ihn aber doch mal und er hat nichts verlernt.

Er wurde erst mit 8 Jahren eingefahren, wobei wir sehr viel am Boden vorbereitet haben. Vor allem „steh“ und ruhig stehen bleiben. Wenn ich beim Putzen, Aufschirren oder beim Anspannen bin mag ich kein Gezappel. Da bin ich auch sehr unflexibel. Mag auch daran liegen dass ich am Anfang viel Respekt, um nicht Angst zu sagen, hatte.

Was die Ausrüstung beim Fahren angeht über die hier auch diskutiert wurde kann ich ja mal meine Erfahrungen schildern.

Leinen: Ich konnte die reine Leder-Leine immer schlecht fixieren, vor allem die rechte. Mein Kompromiss ist jetzt vorne Leder, hinten Gripgurt. Biothane-Leinen hatte ich auch mal probiert, aber die waren mir zu leicht bzw. zu seitenwindempfindlich. Ich fand die drehten sich gern ein und man musste die sehr stramm halten. Kann aber auch am Material gelegen haben (Zilco). Wir haben jetzt für den Hund eine Biothane-Schleppleine, die sich viel besser anfühlt. Irgendwann probier ich die noch mal aus.
Für den Winter habe ich eine Sieltec-Leine gekauft um zu probieren wie es sich mit den Schlaufen bei dicken Handschuhen fährt. Bisher ist das Ergebnis nicht zu meiner Zufriedenheit gelöst, was in der Hauptsache daran liegt, dass ich die Leinen noch für mich gleichmäßiger einstellen muss.

Kandare: Am Anfang hatte ich eine Doppelringtrense, weil meine Frau, der das Pferd gehört und die um Welten mehr Ahnung von Pferden hat als ich, grundsätzlich erstmal gegen Kandaren ist und es mir egal war. Nach einem Artikel in der Pferd und Wagen wo Toni B. seine Kandaren vorgestellt und gut begründet hat warum er die Kandare so bauen lässt habe ich das Geld investiert und bin wirklich überzeugt. Die Kandare hat eine hohle, glatte, sich von außen nach innen hin verjüngende Stange, leichte Zungenfreiheit und feste Seitenteile. Unser Pferd nimmt die Stange viel lieber als die Doppelringtrense. Die Kandare liegt ruhiger im Maul, es werden die Tasthaare nicht eingeklemmt und es gibt weniger Schaum am Maul, also kann er besser schlucken. Da wir nur im Gelände fahren schnalle ich die Leinen in den Schaumring, für das Dressurfahren würde ich den ersten Schlitz (knapp unter der Stange, noch im Schaumring) der Liverpool-Kandare schnallen. Dazu bemühe ich mich wirklich komplett einhändig zu fahren. Ich würde allerdings auch keine andere Kandare nehmen wollen, schon gar keine mit Riffelung. oder gebrochen. Wichtig ist halt auch, dass die Kandare nicht so hoch wie ein Gebiss geschnallt wird damit letztendlich das Gewicht der Leinen, und die sind erheblich schwerer als Zügel, über den Genickriemen mit getragen wird. Der Kinnriemen muss auch richtig sitzen, damit sich das gute Stück nicht verkanntet. Die Anleitung zum Sitz des Kappzaum von Babette kommt einem Fahrzaum schon sehr nahe :) .

Gebisslos würde ich nicht fahren wollen. Das Gewicht der Leinen liegt dann überwiegend auf der Nase des Pferdes. Ein LG-Zaum um bei dem Beispiel zu bleiben hat enorme Wirkung auf die Nase! Wenn Du meinst Du könntest beim durchgehenden Pferd vor der Kutsche stark dagegen halten, kannst Du mit der Konstruktion auch schweren körperlichen Schaden bis hin zum Bruch anrichten. Unser ist auch schon durchgegangen (wenn zum Glück auch nur ein paar Galoppsprünge). Die Hilflosigkeit auf dem Bock ist im Nachgang betrachtet schon erschreckend. Deshalb üben wir auch immer wieder vor der Kutsche zu galoppieren. Dann ist das „ins Trab fallen“ etwas ganz normales. Auch kurze Tempowechsel hintereinander (also einfach nur ca. 10 m in einer Gangart) streue ich immer wieder ein.

Das Problem mit dem Verkriechen und hinter die Senkrechte kommen hatte ich am Anfang oft beim "Fahren vom Boden" am Kappzaum, also ohne Gebiss. Das lag aber an mir und meinem Üben mit den "Schnüren" der Doppellonge. Beim Fahren hat er das nicht gezeigt.

Zum LG hätte ich dann noch eine Frage: Fahrt Ihr mit einem Fahrzaum oder benutzt den Reitzaum?
Frau Gretel
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Re: Pferd reiten und fahren, Vorteile?, Nachteile?

Beitrag von Frau Gretel »

Also da ich mein Shetty vorher mit Kandare oder Trense auch mit normaler Reittrense gefahren bin, ist dort der LG auch drin.

Tja wenn ich die Wahl hätte gebisslos fahren oder nicht, dann würde ich erstmal mit Gebiss fahren, aber mein Großer darf kein Gebiss mehr tragen. :wall:
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Sky4ever
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Re: Pferd reiten und fahren, Vorteile?, Nachteile?

Beitrag von Sky4ever »

Ich hole das Thema noch mal aus der Versenkung. :-)

Mein Pony und ich sind ja ganz frisch unter die Fahrer gegangen, und bei mir tun sich jetzt ein paar Fragen auf.

Mein Pony ist ein dreizehnjähriger Isi, der bis vor wenigen Monaten ausschließlich geritten wurde. Er wurde immer nur dreigängig geritten, Tölt und Pass sind vorhanden, aber nicht trainiert. Wir sind meistens im Gelände unterwegs, ein bis zweimal die Woche auch in der Halle oder auf dem Platz, dann meistens Stangenarbeit. Er ist unterm Reiter eher triebig, wenn überhaupt lässt er sich eben durch Stangentreten und kleine Hüpfer (nicht höher als halbe Cavalettihöhe) motivieren.

Nun ist ein Sulky bei uns eingezogen, und Pony und ich sind hellauf begeistert. :freu2: Wir sind mit Sulky eigentlich nur im Gelände unterwegs, dabei läuft er fröhlich vorwärts und bietet von sich aus auch ein schnelleres Grundtempo in den Gangarten an. Er wird mit normaler Wassertrense mit Biothaneleinen gefahren. Er lässt sich gut regulieren und hört vor allem auf Stimme (das ist beim Reiten auch schon so). Besonders am Po sind auch schon die Muskeln gewachsen.

Nachdem ich nun mehrfach den direkten Vergleich zwischen einem Ausritt und einer Ausfahrt hatte, also die gleiche Strecke im gleichen Tempo an einem Tag geritten, am anderen Tag gefahren, habe ich den starken Eindruck, dass mein Pony definitiv lieber gefahren als geritten wird. Beim Fahren bietet er bis zum Schluss sich immer wieder an, weiter zu traben und auch ein höheres Grundtempo im Trab, unterm Reiter fällt er doch ziemlich schnell zurück.

Daher bin ich am Überlegen, ob ich das Reiten zugunsten des Fahrens einstellen soll. :kratz:

Daraufhin erhalte ich verschiedene Reaktionen: von Zustimmung bis Ablehnung ist alles dabei. :zweiseelen2:
Zustimmung kommt eigentlich von allen, die ihn von früher unterm Reiter kennen, und jetzt vorm Sulky laufen gesehen haben. Sie sagen alle, dass er viel fröhlicher wirkt und seine Gangarten auch lockerer.
Ablehnung eher von denen, die ihn zwar auch kennen, aber immer schon gefordert haben, mehr Gymnastizierung mit ihm zu machen, und dieses auch jetzt einfordern, und zwar unterm Sattel.

Nun bin ich selbst aber definitiv keine begnadete Reiterin, ich tue mich sehr schwer damit zu beurteilen, ob mein Pferd jetzt anatomisch korrekt läuft. In der Theorie weiß ich da viel, die Umsetzung ist ohne RL an meiner Seite eher mau. Daher traue ich mich eigentlich auch immer nur mit RL in der Richtung was zu machen, und das kann ich nicht mehrmals wöchentlich. :geldalle:

Würde ich ihm schaden, wenn er nur noch vorm Sulky liefe? Dann wäre sicherlich seine Muskulatur zum Tragen nicht mehr gefordert und würde verkümmern, aber er müsste ja auch nicht mehr tragen.
Wäre es leichtsinnig, aufs Reiten zu verzichten, wenn ich doch die Möglichkeit hätte, ihm mit Fahren und Reiten viel Abwechslung zu bieten?
Sind reine Fahrpferde ungesünder bemuskelt als Reitpferde?

(Kleiner Hinweis am Rande: aufgrund seiner Lungenerkrankung muss er jeden Tag ordentlich bewegt werden, auch im Galopp über längere Strecken, das kann ich an der Longe oder am Boden nicht bewerkstelligen.)

Würde mich über ein paar Gedankengänge von Euch freuen. :danke2:
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