Diskussion rund um Hufe

Moderator: Sheitana

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_Eva
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von _Eva »

sacramoso hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 09:57 Und mal so ganz nebenbei: für den menschlichen Fuß wäre es auch besser barfuß zu laufen, trotzdem sehe ich die meisten Leute mit Schuhen an den Füßen. Wie beim Pferd gilt: wenn die Schuhe passen, ein gutes Fußbett haben, vielleicht auch Einlegesohlen oder gar orthopädische Schuhe sind ist das eher vorteilhaft.
Hierzu habe ich in den letzten Tagen eine Beobachtung gemacht: Ich trage seit ca 1,5 Jahren vermehrt Barfußschuhe und jogge mittlerweile auch problemlos damit. Hauptsächlich auf Asphalt. Also würde ich behaupten, dass ich barfußschuhlaufen auf harten Böden gewöhnt bin.
Jetzt sind wir aktuell im Urlaub und wandern viel, ich zum Teil mit Barfußschuhen, sonst halt normale Wanderschuhe.
Und da merke ich, dass nach ein paar km das laufen auf Asphalt oder hartem Schotterboden unangenehm bis schmerzhaft wird, einfach weil der Boden so hart und unnachgiebig ist und die Belastung so monoton. Vielleicht ist es ja auch mit einem gesunden und funktionalen Barhuf einfach unangenehm, länger auf so einem Boden zu laufen :nix:
Waldboden ist übrigens auch nach vielen km sehr angenehm zu laufen, der Boden ist elastisch und die Belastung immer etwas anders. Wanderschuhe machen das Laufen auf Asphalt angenehmer.
Vielleicht ist ein Hufschutz, wenn wir viel auf solchen Wegen reiten, einfach ein Zugeständnis, das wir bei so einem unnatürlichen Untergrund machen müssen. Genauso wie ich auf harten Wegen halt die Wanderschuhe bevorzuge :nix:
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Schnucke
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Schnucke »

Also bei uns war es so die Arabs konnten früher durchweg ohne Hufschutz, auf allen Böden, das sind aber durchweg Pferde die extrem harte Hufe hatten, die Schmiede haben immer geächzt (und ich tus heute noch). Die Trakehner waren dann wirklich die ersten wo man bei viel reiten über Hufschutz nachdenken mußte. Die Oldenburgerin brauchte dringend möglichst 24/7 was, wie sich das entwickelt hätte kann ich aber nicht sagen. Wir haben im Gelände fast nur Schotterwege, ganz wenige sind normale Wald und Wiesenwege.

Meine jetzigen Reitpferde brauchen teils teils, Famosa kann ich 11/12 des Jahres komplett ohne laufen lassen, da haben wir nur in der Wenigwachstumsperiode einen kurzen Zeitraum wo wir bei intensivem reiten etwas zu wenig Hufwachstum haben, da muss ich bissl auf die Wege achten oder eben Hufschuhe anziehen.
Polly läuft komplett ohne (Halbaraber) .
Bei Canissa brauchen wir Hufschuhe sobald wir den Hof verlassen, sie ist einfach in der Umstellungsphase, sie hatte über 15 Jahre Beschlag, das braucht einfach Zeit. Aber mit Schuhen läuft sie super, auf er Koppel läuft sie super, nur Schotter und Kies machen halt Probleme. Da ists es aber nicht das Hufwachstum, sie hat einfach eine noch empfindliche Sohle. Bei ihr ist es übrigens ähnlich wie beim Bären, sobald man nicht von außen den Huf klein hält flügeln die Wände und die Zehe, allerdings bei guter Hufgröße.
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Cashew
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Cashew »

_Eva hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 10:39 Hierzu habe ich in den letzten Tagen eine Beobachtung gemacht: Ich trage seit ca 1,5 Jahren vermehrt Barfußschuhe und jogge mittlerweile auch problemlos damit. Hauptsächlich auf Asphalt. Also würde ich behaupten, dass ich barfußschuhlaufen auf harten Böden gewöhnt bin.
Jetzt sind wir aktuell im Urlaub und wandern viel, ich zum Teil mit Barfußschuhen, sonst halt normale Wanderschuhe.
Und da merke ich, dass nach ein paar km das laufen auf Asphalt oder hartem Schotterboden unangenehm bis schmerzhaft wird, einfach weil der Boden so hart und unnachgiebig ist und die Belastung so monoton. Vielleicht ist es ja auch mit einem gesunden und funktionalen Barhuf einfach unangenehm, länger auf so einem Boden zu laufen :nix:
Waldboden ist übrigens auch nach vielen km sehr angenehm zu laufen, der Boden ist elastisch und die Belastung immer etwas anders. Wanderschuhe machen das Laufen auf Asphalt angenehmer.
Vielleicht ist ein Hufschutz, wenn wir viel auf solchen Wegen reiten, einfach ein Zugeständnis, das wir bei so einem unnatürlichen Untergrund machen müssen. Genauso wie ich auf harten Wegen halt die Wanderschuhe bevorzuge :nix:
Kann ich nur unterschreiben. Wobei ich gar nicht mehr in meinen Wanderschuhen laufen kann, nach einer Stunde tun mir die Füße höllisch weh, egal ob Waldboden oder Asphalt. Sie passen wohl einfach nicht mehr. Ich habe aber zwischenzeitlich Barfuß-Wanderschuhe und will die nicht mehr missen. Quasi mein "Hufschutz" ;-)
Viele Grüße,
Sarah und Co


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_Eva
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von _Eva »

Cashew hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 11:23 Ich habe aber zwischenzeitlich Barfuß-Wanderschuhe und will die nicht mehr missen. Quasi mein "Hufschutz" ;-)
Jaa, Barfuß-Wanderschuhe stehen jetzt auf meiner Wunschliste :-D
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Scheckenfan »

sacramoso hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 09:57
Tatsächlich keine ich viele Pferde die Probleme haben/hatten weil sie KEINEN Hufschutz haben aber nicht ein einziges das WEGEN des Hufschutzes gesundheitliche Probleme hat. (und ich kenne auch etliche richtig alte Pferde die bis ins hohe Alter auch noch geritten wurden/ werden)
Ich kenne schon so einige, die wegen des Hufschutzes Probleme hatten... Wo die Eisen so oft abfielen, dass am Ende keine Substanz mehr da war, auf dem das Pferd hätte laufen können (das ging teils tödlich aus). Wo das Pferd nicht mehr laufen konnte, wenn ein Eisen mal abgefallen war oder abgetreten wurde (was ja vorkommen kann). Oder wo das Pferd in Rente sollte, weil es immer schlechter lief, und als letzte Chance wurde er auf barhuf umgestellt und läuft jetzt (ja, mit Hufschuhen) viele Jahre später immer noch.
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
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Belgano
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Belgano »

Der Vergleich mit den Barfußschuhen geisterte mir auch schon die ganze Zeit durch den Kopf, aber ihr wart schneller ;)


Mir drängt sich die Frage auf, ob es überhaupt Ziel sein kann, das ein Barhufpferd über alle möglichen Untergründe ohne erkennbaren Unterschied im Gangbild drüber läuft. Schließlich ist es doch Sinn der Barhufsache, dass die Hufe den Untergrund fühlen können. :-e

Oder um beim Barfußvergleich zu bleiben: ich kann ohne Probleme barfuß über Asphalt laufen. Ist nicht so angenehm wie eine Wiese, sieht auch anders aus vom Laufbild, aber geht.
Wenn man mir dann aber einen 15kg schweren Wanderrucksack auf den Rücken packt und von mir verlangt, damit 30km zu laufen, DANN hätte ich schon lieber ein paar gut passende Wanderschuhe unter den Füßen.
Ich glaube unseren Pferden geht es nicht anders.
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Sheitana
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Sheitana »

@ Belgano :five:

An dem Gedanken denke ich auch schon die ganze Zeit dran rum.
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A.Z.
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von A.Z. »

Ich kann die Gedanken bzgl. Barfußschuhen unterschreiben. Seit ich regelmäßig - vor allem auch mit dem Pferd - damit unterwegs bin, suchen wir gemeinsam nach Wiesenrändern ...
Solange wir überwiegend bis ausschließlich nebeneinander unterwegs sind, geht da auch Vieles. Spätestens sobald ich wieder regelmäßiger reite, wird es wieder Rundumbeschuhung geben. :-n

Bzgl. Hufschutz nur Vorne wurde mir übrigens neulich ein interessanter Beitrag bei Facebook serviert, der sich ziemlich mit meinen Erfahrungen deckt:
https://www.facebook.com/Osteodressage/ ... 7776853230
Ich hoffe, der ist ohne Anmeldung lesbar.
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

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Belgano
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Belgano »

Danke AZ fürs teilen :-d
Klingt für mich tatsächlich auch sehr logisch so.
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Beate1712

Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Beate1712 »

Ja, robustere Duplos aus härterem Kunststoff. Bei uns ist es genauso wie bei euch. Keiner bekam Sohlenwölbung hin. Und nun ist eben einfach künstlich durch die Duplos Platz zur Sohle geschaffen worden. Und das für 24/7 . Und nicht, wie mit Hufschuhen, nur dann, wenn wir die Empfindlichkeiten zwei Stunden am Tag sehen. ;-)
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