Legerté

Moderatoren: Sheitana, Cate

ehem User

Re: Legerté

Beitrag von ehem User »

Lizari, ich finde Deine sehr gute Frage nicht sooo einfach zu beantworten, aber was Tina schreibt, finde ich schon sehr gut. Vor allem den Teil mit dem Durchatmen und der Nervosität.
Ich denke auch, daß ein Pferd "umlernen" kann (den Begriff "Umerziehung" finde ich nicht so passend, schließlich sind es unsere Pferde, die uns erziehen und nicht umgekehrt), aber ist das nötig?
Mein Vorschlag wäre, (wenn Du das noch nicht getan hast) kauf Dir das Buch "Irrwege der modernen Dressur" von PK und arbeite es mal durch, am besten zusammen mit Deiner RL, wenn sie das macht. Dadurch wirst Du nicht zur vollendeten PK-Reiterin oder Schülerin, aber es erweitert das Verständnis für das, was Dein Pferd gelernt hat ungeheuer und zeigt allerhand Möglichkeiten auf, auch wenn Du nicht stringent nach PK reiten willst oder kannst. Danach kannst Du weiterdenken.
ehem User

Re: Legerté

Beitrag von ehem User »

Piebald, das hört sich ganz gut an. Das Buch kenne ich nicht, der Titel klingt so "theoretisch", aber so wie du es beschreibst, beleuchtet es ja genau meine Frage nach der unterschiedlichen Wahrnehmung des Pferdes bei "herkömmlicher" Dressur und LC.

Gibt's vielleicht noch mehr Antworten?
ehem User

Re: Legerté

Beitrag von ehem User »

Der Titel ist irreführend :kicher:
Benutzeravatar
Cate
Pegasus
Beiträge: 18714
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:40
Wohnort: Unterfranken

Re: Legerté

Beitrag von Cate »

Das Buch ist sehr gut und auch verständlich geschrieben. :-n

Lizari, verstehe ich das richtig, bei dir geht es doch in erster Linie um Reiterschulung und Angstbewältigung, und erst in zweiter Linie um das Nachreiten bzw. die Ausbildung deines Pferdes? Da würde ich mir wegen der Hilfengebung nicht so einen Kopp machen :hug: , wichtiger finde ich, dass du locker und entspannt in Balance sitzen und das Reiten genießen kannst. Als nächstes wäre mir eine korrekte Hilfengebung aus dem Sitz und der Intention heraus wichtig, Zügel- und Schenkelhilfen haben da - bei mir zumindest ;) - noch viiiiiel Zeit .....
Einfühlsames, entspanntes Reiten und viel Zeit zum Fühlen und Hinhorchen sind in deinem Fall sicher wichtiger als die reine "Technik". :-)
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
ehem User

Re: Legerté

Beitrag von ehem User »

Danke, Cate, das klingt in der Tat nach Entspannung ;) Angst habe ich nicht mehr, aber tatsächlich geht es einfach darum, mit dem Reiten insgesamt wieder in Gang zu kommen. Und da möchte ich Liberty so gern da abholen, wo sie ausbildungsmäßig angekommen war. Aber du hast wahrscheinlich recht, da ich das eh nicht kann, ist es besser, mir keinen Kopf zu machen und zu hoffen, dass sie, wenn Sitz und Gefühl halbwegs gut sind, mit dem Rest flexibel genug ist.

Ich werde mich trotzdem mal mehr mit LC beschäftigen, schaden kann's ja nicht :-D
Lateva
Nachwuchspferd
Beiträge: 574
Registriert: Di 15. Mai 2012, 20:22
Wohnort: Bergisches Land
Kontaktdaten:

Re: Legerté

Beitrag von Lateva »

Hallo, auch auf die Gefahr hin, dass es hier schon besprochen wurde (habe nicht alle 25 Seiten durchgelesen :whistle: ):

kann mir einer von den Experten mal kurz ganz einfach und logisch die genauen Hilfen für das Schulterherein (natürlich nach PK) erklären? Ich stehe da irgendwie auf dem Schlauch...

bitte am Beispiel rechte Hand - Bewegung in Richtung linke Schulter auf der Geraden an der Wand entlang.

Schonmal danke :)

LG
Benutzeravatar
La Espanola
Nachwuchspferd
Beiträge: 522
Registriert: Di 15. Mai 2012, 18:12

Re: Legerté

Beitrag von La Espanola »

Mhhh traut sich keiner dann versuche ich das Mal.

Also rechte Hand:

Ich stelle/biege das Pferd in der Ecke nach rechts, oder in einer Volte und versuche diese Biegung beizubehalten. Der rechte Schenkel kommt an den Gurt und wirkt seitwärts. Der linke (äußere Zügel) führt die Schulter nach innen bzw. wird an den Hals gelegt. Der rechte Zügel (innere) wird leicht nach innen geführt und kann bei Bedarf durch spielen oder anheben die Biegung verstärken. Der Reiter verlagert sein Gewicht nach links und setzt sich in Bewegungsrichtung. Bei Bedarf kann der äußere Schenkel etwas zurück gelegt werden damit die Hinterhand dreußen bleibt.
Benutzeravatar
Biggi
Lehrpferd
Beiträge: 4659
Registriert: Do 17. Mai 2012, 18:00
Wohnort: im schönen Bergischen Land

Re: Legerté

Beitrag von Biggi »

La Espanola hat geschrieben:Mhhh traut sich keiner dann versuche ich das Mal.

Also rechte Hand:

Ich stelle/biege das Pferd in der Ecke nach rechts, oder in einer Volte und versuche diese Biegung beizubehalten. Der rechte Schenkel kommt an den Gurt und wirkt seitwärts. Der linke (äußere Zügel) führt die Schulter nach innen bzw. wird an den Hals gelegt.

Ist es richtig, dass die Schulter durch das Anlegen des Zügels an den Hals nach innen geführt wird? Oder macht der äußere Zügel sonst noch was?

Der rechte Zügel (innere) wird leicht nach innen geführt und kann bei Bedarf durch spielen oder anheben die Biegung verstärken. Der Reiter verlagert sein Gewicht nach links und setzt sich in Bewegungsrichtung. Bei Bedarf kann der äußere Schenkel etwas zurück gelegt werden damit die Hinterhand dreußen bleibt.

:-e Verhindert ein verwahrender Schenkel nicht eher das Ausbrechen der Hinterhand? Also im beschriebenen Fall das Wegdriften der HH nach links?
Viele Grüße

Birgit

Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen! :-D Das Probelm: Du darfst auch fast nichts machen! :mrgreen:

Das Tagebuch der schrecklichen Schecken!

Sch(r)ecken-Fersehen
Shieldmaiden

Re: Legerté

Beitrag von Shieldmaiden »

hmm, irgendwie hat mich das bloede system nicht benachrichtigt, dass jemand was geschrieben hatte, sonst haette ich schon laenger geantwortet - sorry :shy:

Also, so ganz stimme ich dem oben geschriebenen nicht zu. Erstmal muss man sich zum schulterherein bewusst machen, wie das mit der schulterkontrolle funktioniert. Die schulterkontrolle funktioniert in der legerete ueber die zuegel, udn das ist einfach auf logik aufgebaut und funktioniert sehr schoen so. Allerdings nimmt man IMMER erst den seitwaertsweisenden zuegel bevor man einen 'neckrein' benutzt (also da widerspreche ich halt dem oben geschriebenen).
Das ist sehr wichtig da es viel effektiver darin ist, das gewicht auf die innere schulter zu bringen und damit die schulter herein zu bringen. Wenn das nicht so klappt, kann man helfender weise den aeusseren zuegel mit nach innen nehmen (neck-rein), aber dies ist wirklich nur, wenn ersteres nicht funktioniert. Sonst kommt man naemlcih leicht in die situation, dass man die haende zusammendrueckt. Bei s/h anfaengern sage ich oft - beide haende nach links (oder rechts) nehmen wenn's nicht klappt, so dass man nicht versucht ist, die haende zu kreuzen/zusammenzufuehren.

Ich kann ja auch gerne noch mal schreiben wie s/h mMn funktioniert:

Rechte hand, die volte finde ich schon eine gute idee, oder wie gesagt aus der ecke heraus, aber nehmen wir mal die volte. Wenn ich am hufschlag ankomme, tue ich sozusagen so, als wolle ich noch eine zweite volte anlegen (die innere hand geht leicht seitlich, gewicht kurz innen - aber dann - anstatt dass ich nun meine volte mit normaler biegung weiterreite, setze ich mich nun nach aussen (also links!). Das pferd wird, ganz natuerlich, unter mein gewicht gehen wollen sozusagen, und bewegt sich nun weiterhin an der bande entlang. Mein rechtes bein am gurt bestaerkt diese bewegung, und das aeussere bein verhindert, dass die kruppe ausweicht. An der bande braucht man das nicht so sehr, aber beim s/h auf der mittellinie zb wird diese funktion deutlicher.

Je nach dem, auf welcher hand mein pferd hohl bzw steif ist werde ich meine hilfen anpassen muessen. Sagen wir mal mein pferd ist links hohl. Beim s/h nach rechts wie oben beschrieben wird es nun zu viel abstellung und nicht genug biegung anbieten. Hier muss ich nun mit dem inneren zuegel nach oben um mehr biegung bitten, und gleichzeitig wenn notwendig immer mal mit dem aeusseren zuegel das gewicht wieder auf die linke schulter bringen (soll heissen - aussen seitwaertsweisender zuegel um zu grosse abstellung zu verhindern).

Auf der anderen hand ist das umgekehrte der fall. Mein pferd wird sich zu viel biegen wollen aber nicht genug abstellen (auf die aeussere schulter fallen oder gar darueber weglaufen). Hier muss ich nun andersherum vorgehen - meine linke (innere) hand wird des oefteren seitwaerts weisen und mehr abstellung erreichen, aber ganz wichtig ist dabei dass ich es dem pferd nicht erlaube, sich zu viel zu biegen, und das erreiche ich tatsaechlich mit dem aeusseren zuegel der die schulter begrenzt (nicht nachgibt, zur not mit hoher hand wenn das pferd zum einrollen neigt). Und der kann dabei zur not auch mal eine 'neck rein' hilfe geben, soll heissen er wird gegen den hals gelegt (in kombination mit dem inneren zuegel seitwaerts).

Hoffe, das war verstaendlich :-)
Benutzeravatar
Biggi
Lehrpferd
Beiträge: 4659
Registriert: Do 17. Mai 2012, 18:00
Wohnort: im schönen Bergischen Land

Re: Legerté

Beitrag von Biggi »

Super Shieldmaiden! Ich hatte zwar nicht danach gefragt, aber dieses Thema beschäftigt uns auch zunehmend.
Viele Grüße

Birgit

Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen! :-D Das Probelm: Du darfst auch fast nichts machen! :mrgreen:

Das Tagebuch der schrecklichen Schecken!

Sch(r)ecken-Fersehen
Antworten