Junger Kater Verdacht auf gebrochene Hüfte

Moderator: Wallinka

ehem User

Junger Kater Verdacht auf gebrochene Hüfte

Beitrag von ehem User »

Hi,

vielleicht hat ja einer von euch mit sowas Erfahrung. Gestern Abend wurde unser knapp 5 Monate alter Kater angefahren. Zum Glück hat das eine Nachbarstochter beobachtet und schnell reagiert, so konnte er schnell eingefangen werden, bevor er sich irgendwo verkriecht. Wir waren natürlich gar nicht zu Hause :cry:

Eine knappe Stunde später waren wir dann direkt mit ihm bei einem super netten Tierarzt hier um die Ecke. Er hatte keine äußerlichen Schaden. Er wurde dann durchgecheckt und geröngt etc. Diagnose: starke Gehirnerschütterung und evtl eine angebrochene Hüfte. War schwer zu sagen, da er ja noch im Wachstum ist und man auf den Röntgenbildern ja auch die ganzen Wachstumsfugen sieht.

Der TA hat uns jedenfalls wieder mit Kater nach Hause geschickt und wir gehen heute später nochmal zu ihm.

Meine eigentliche Frage ist folgende: sollte er eine angebrochene Hüfte haben, hat der TA uns abgeraten zu operieren. Hat hier jemand Erfahrung damit? Wie kommen Katzen damit zurecht? Mit welchen Folgeschäden ist zu rechnen?

Wenn er sich überhaupt bewegt, torkelt er nur wie vollbesoffen durch die Gegend und bekommt die Hinterbeine nicht wirklich unter Kontrolle und kann sie auch nicht wirklich belasten. Er hat eindeutig dabei Schmerzen. Das Torkeln sei normal, sagte der TA könnte mehrer Wochen anhalten, gibt sich dann aber meistens von selber.

Wäre dankbar über Erfahrungsberichte!
jella
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Re: Junger Kater Verdacht auf gebrochene Hüfte

Beitrag von jella »

Hi,der Kater meiner Freundin hatte auch Begegnung mit einem Auto. Hüfte gebrochen ...

Er wurde operiert, Kostenpunkt inkl. allem 1000,- Euro, aber dem Kater gings gut u. hat keine Folgeschäden. Er läuft bis heute ganz normal! Er hatte einen zweiten Unfall, wieder große OP ... Dieser Kater hat wirklich 7 Leben!

Drücke dem Kater ganz dolle die Daumen!
Wallinka
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Re: Junger Kater Verdacht auf gebrochene Hüfte

Beitrag von Wallinka »

Wenn im Becken/Hüftbereich keine massive Verschiebung stattgefunden hat (und das hätte man auf dem Röbi sehen können müssen) dann läßt man sowas im allgemeinen so heilen. Ich kenn das so, dass das Katezntier dann sechs Wochen Käfigruhe bekommt, damit es nicht springt/tobt und dann wird es langsam wieder antrainiert. Normalerweise haben die hinterher keine Probleme mehr (von einer eventuellen Arthrose, die aber auch nach OP auftritt, mal abgesehen)
Wichtig ist auf alle Fälle, das Urin und Kotabsatz möglich sind, da muß man grad am Anfang ziemlich drauf achten.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
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WaldSuse
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Re: Junger Kater Verdacht auf gebrochene Hüfte

Beitrag von WaldSuse »

Ich kann folgendes beisteuern:

Ein Kater von uns hatte auch mal eine Gehirnerschütterung nachdem er angefahren wurde.Er bekam Traumeel Tbl. Ich weiß aber nicht mehr,wieviel,es ist so lange her.
Unsere Katze Nell hatte nach einem Susammenstoß mit einem Auto die Hüfte ausgekugelt,ein TA riet dringend zur (sauteuren) OP.Ich wartete aber ab und holte mir noch andere Meinungen von TIerärzten ein.Wir haben gar nichts gemacht.Und Nell lebt bis heute schmerzfrei und problemlos damit.
Ich bin natürlich kein TA,aber ich würde ihm was gegen die Schmerzen geben,aber nicht so viel,damit er Ruhe gibt,ihn längere Zeit drinnen lassen.Es heilt bestimmt aus.
Gute Besserung!!!!
Nicht müde werden,
sondern,
dem Wunder leise,
wie einem Vogel,
die Hand hin halten.
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Equester
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Re: Junger Kater Verdacht auf gebrochene Hüfte

Beitrag von Equester »

Ich würde auf keinen Fall operieren lassen, Katzen haben seltsame Knochen, die splittern gerne nach, wenn daran rumoperiert wird.

Unser Kater hat sich mit 9 Monaten übel den Oberschenkel gebrochen (er hat den Wettlauf zur Tür mit meiner Tochter verloren, sie ist über ihn gefallen :( ) . Da ich damals auf Dienstreise war ist meine Tochter sofort mit ihm in die Tierklinik gefahren, die geröngt haben und am liebsten gleich angefangen hätten zu operieren. Kostenpunkt auch gute 1000 Euro (erstmal, hätte aber auch mehr werden können).

Über meine SB wurde ich dann an eine gute TA vermittelt, die meinte, sie operiert Katzen nicht an den Knochen, das kann ein Leidensweg ohne Ende sein. Ich soll ihn irgendwo ruhig halten und zusehen, dass er sich nicht bewegt (also möglichst Hasenkäfig ganz klein) und ihn so oft wie möglich zum schnurren bringen, das fördert die Knochenheilung. Hasenkäfig haben wir nicht mal 2 Stunden ausgehalten, dann waren wir alle irre, Kater, Hund, Mann und meinereiner. Also haben wir ihn ins Bad verfrachtet und in der Dusche einen Platz gebastelt. Dort hat er freiwillig 14 Tage verbracht (und jedesmal jämmerlich geschrien, wenn er sich bewegt hat, es war wirklich schlimm) um dann langsam wieder seine Welt zu erobern. Er hat von selber seinen Aktionsradius erweitert, immer so, wie er es ausgehalten hat. Nach dem Unfall hat er dann ca. 6 Monate stark gelahmt, dann immer weniger und er hat gut 2 Jahre seinen Ruheplatz immer auf der Sofalehne gesucht, wo er das Bein runterhängen lassen konnte. Die TA meinte, dass er wahrscheinlich dauerhaft lahm bleiben wird, weil sich die Knochen übereinander geschoben hatten. Ist aber nicht so, man kann heute nicht mehr erkennen, dass er jemals etwas am Bein hatte. Er ist putzmunter und seine Lieblingsübung ist, vom Sofa aus senkrecht den Balken hochzuspringen (ohne Krallen) um ins Hochbett zu kommen :augenroll:
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
malwine
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Re: Junger Kater Verdacht auf gebrochene Hüfte

Beitrag von malwine »

Hallo,
auch unser Katerli wurde vor einem guten Monat angefahren an der Straße gefunden.Wir haben (Freitag nachts um halb zwölf) leider weder unseren Haustierarzt noch den notdiensthabenden Wochenendtierarzt erreicht und sind deshalb nachts noch in die 40 Kilometer entfernten Tierklinik gefahren. Dort wurde uns dringend zur OP geraten (Diagnose Hüftluxation oder Beckenbruch - war auf dem RöBi nicht eindeutig erkennbar). OP hätte mindestens 1000 Euro kosten sollen. Wir haben einen OP-Termin für Montag ausgemacht, sind aber am nächsten Morgen noch zu unserem Haustierarzt gegangen, der erst mal zu zwei Wochen Ruhe und Abwarten geraten hat, weshalb wir den OP-Termin wieder abgesagt haben. Wenige Tage später war Katerli wieder so weit fit, dass wir die verordneten Schmerzmittel absetzten. Nach insgesamt drei Wochen Hausarrest geht es ihm wieder gut, er tobt draußen rum wie vorher und man sieht nur noch ein ganz leichtes Hinken (und das auch nur, wenn man weiß, dass da eine Verletzung war).

Ich habe auch sonst bei manchen (nicht bei allen!) Tierärzten das Gefühl, dass oft sehr schnell zu teuren Behandlungen gedrängt wird. Vielleicht ist die schicke Praxiseinrichtung noch nicht abbezahlt?
liebe Grüße, Malwine
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A.Z.
Zentaur
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Re: Junger Kater Verdacht auf gebrochene Hüfte

Beitrag von A.Z. »

Der Schwarze im Stall wurde nach einer (vermutlichen) Begegnung mit einem Auto und Verdacht auf Beckenbruch auch nur in einer Pferdebox ruhig gestellt.

Er blieb auch einige Zeit ganz freiwillig ruhig auf einem Fleck liegen, bis er nach und nach immer mehr in der Box rumstromerte und schlussendlich nicht mehr daran gehindert werden konnte, die Box durch die Futterlucke zu verlassen. Er musst dazu auf den Futtertrog springen. Ich glaube nicht, dass er das mit nennenswerten Beschwerden getan hätte.

Mir wurde erzählt, dass der Tierarzt von weitergehenden Behandlungen abriet, das sowas bei Katzen entweder von allein in Ordnung kommt oder garnicht.

Heute sieht man im den Schaden nur noch ab und zu an. Ansonsten ist er ein fittes gemütliches Katzentier.
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

In memoriam
Traber(bilder)geschichten
ehem User

Re: Junger Kater Verdacht auf gebrochene Hüfte

Beitrag von ehem User »

Vielen Dank für eure Antworten!

Jetzt bin doch schon etwas beruhigter! Mein TA hat ja auch dazu geraten, nicht zu operieren! Das einzige, was bisher unklar ist, er hat bisher weder Kot noch Urin abgesetzt, ist aber ja auch noch keine 24 Stunden her. TA meinte, wenn da nicht innerhalb von 2 Tagen was passiert ist es kritisch.

Wg Schmerzmittel muss ich noch mal fragen, er hatte ja gestern eine Spritze bekommen. Mal schauen, er hat definitiv Schmerzen, wenn er versucht die Hinterbeine zu bewegen oder gar aufzustehen. Aber er bewegt sich praktisch nicht, will aber auf den Arm oder ganz dicht bei mir sein und es schön warm haben. Das mit der Dusche ist eine tolle Idee! Zum Glück muss ich erst heute Nachmittag arbeiten, da sind dann die Kids aus der Schule zurück, so dass er erstmal nicht alleine ist und dann ist ja langes WE bei uns. Aber ab Montag muss er zumindestens vormittags alleine zurecht kommen!
Wallinka
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Re: Junger Kater Verdacht auf gebrochene Hüfte

Beitrag von Wallinka »

Schmerzmittel sollte er auf alle Fälle bekommen und grad der Urinabsatz ist wichtig, weil bei einem Autounfall eine volle Blase auch mal platzen kann. Da würd ich auf alle Fälle heute nochmal mit dem TA drüber reden.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
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foxy48
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Re: Junger Kater Verdacht auf gebrochene Hüfte

Beitrag von foxy48 »

Der Kater meiner Eltern wurde auch einmal in jungen Jahren angefahren - Beckenbruch.

Da wurde auch nichts gemacht (außer dass die Narkose für das Röntgen gleich für die immer wieder herausgeschobene Kastration genutzt wurde ;) ) . Er hatte ein Bettchen und Klo im Werkraum/Heizkeller und bewegte sich nur so viel, wie er konnte. Es verheilte alles sehr gut und er lebte danach noch gute 15 Jahre. Ich hatte sogar den Eindruck, dass der überlebte Unfall seine Einschätzung der Gefährlichkeit von Autos für den Rest seines Lebens positiv beeinflusst hat ;)

Dass deine Katze die Toilettengänge jetzt noch nicht wieder in Gang sind, könnte auch an der Sedierung (die er ja bestimmt für das Röntgen gekriegt hat?) liegen. Ich finde das zu jetzigen Zeitpunkt noch nicht besorgniserregend.

Alles Gute für dein Katerchen!
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