Das Reitwaisen Forum

Hallo,

ich habe seit ca. 10 Wochen einen sechsjährigen Tinker-Wallach (eigentlich sollte er bereits 7 sein, aber der Zahnarzt stellte heraus, dass er mindestens ein Jahr jünger ist.)
Jetzt ist mir in den letzten Tagen (und auch anderen Einstellern) aufgefallen, dass er momentan sehr überbaut ist. Er war von Anfang an überbaut (die Rasse hat das ja gerne mal), aber die Vermutung ist jetzt doch, dass er noch nen Schub macht. Er ist bereits 1,60m groß.

Jetzt meine Frage: muss ich jetzt auf irgendwas besonderes achten? Soll ich ihn schonen? Soll ich ganz normal weiter arbeiten?
Ich bilde ihn zusammen mit einer RL aus. Wir machen regelmäßig Doppellonge und reiten auf dem Platz und im Gelände - also alles ganz normal.
Hab mir jetzt jedenfalls gedacht, dass ich aufs longieren verzichte, falls er im Wachstum ist um die Gelenke zu schonen. Aber im Gelände reiten dürfte ja kein Problem sein, oder?

Ui der ist ja totaaal süüüß :herz:

Also ich bin ja eher der Typ lieber zu spät als zu früh und würde lieber gut longieren (also mit guter Biegung, das geht ja dann auch nicht auf die Gelenke), als reiten. Hab aber "nur" nen 7-Jährigen vor 8 Wochen gekauft, kann also nicht aus Erfahrung sprechen.

Im Gelände geritten wird er schon lange. Die Vorbesitzerin hat ihn wohl schon mit 3 Jahren (nen Tinker - mit 3 Jahren!!! ) "eingeritten".
Ich denke halt immer, longieren - Biegung hin, Biegung her - auf dem Kreisbogen ist immer schwieriger für die Gelenke als im Gelände reiten. Alleine schon wegen der Fliehkräfte auf dem Zirkel.
Andere haben schon gesagt, man könne ein Pferd, welches nen Wachstumsschub hat, auch normal weiterreiten mit etwas geringerer Belastung. Aber irgendwie hab ich da ein nicht so gutes Gefühl.

Meine RL seh ich erst in 14 Tagen wieder, wegen Pfingstferien.


P.S. muss mein Avatar-Bild ändern, auf dem Bild ist meine Ex-RB, auch ein Tinker - ein ganz wunderbarer sogar - aber meiner ist schwarz.

So sah er vor ca. einem Monat aus. Leider hab ich kein Aktuelleres, wo er ganz drauf ist. Aber da war er leicht überbaut und jetzt ist hinten noch gut zwei Zentimeter dazu gekommen.

wenn er mit 3 schon eingeritten wurde, dann ist das eh viel zu früh in meinen Augen. Wenn er jetzt 7 ist und du ihn jetzt schohnen willst, dann wird das nichts bringen, wenn schon Folgeschäden vom jungen Anreiten da sein sollten. Sollten keine Folgeschäden da sein, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass jetzt noch was passieren wird. Generell aber bin ich auch ein Freund vom späten Einreiten.

Ich glaube ich habe meine Frage nicht verständlich gestellt.

Meine Frage lautet: Wenn ein Pferd sich in einer aktuellen Phase des Wachstums befindet, soll man dann normal weiter arbeiten oder es irgendwie schonen?


Bei meinem Dicken sind keine Schäden durch das zu frühe reiten entstanden. Auch ansonsten ist er durchgecheckt und er ist körperlich und geistig in einem sehr guten Zustand. Er wurde auch nicht professionell eingeritten. Die Vorbesitzerin hat sich halt auf ihn drauf gesetzt und ist im Gelände rumgejuckelt. Dabei hat sie wohl nix kaputt gemacht.

Aber wie gesagt, sein Körperbau hat sich in den letzten Wochen dahingehend verändert, dass er jetzt wieder mehr überbaut ist. Da frag ich mich halt, ob man ihn normal arbeiten kann, wenn er gerade wächst.
Es ist ja zu erwarten, dass er mit 6 Jahren nicht ausgewachsen ist und es bis zum 8 Lebensjahr immer wieder zu solchen Wachstumsschüben kommen kann.

Ich würd´s von ihm abhängig machen. Wenn du merkst, es zwickt ihn was und er ist unwillig, würd ich eher pausieren.
Grundsätzlich denk ich aber, dass ihm Geländeritte nihct schaden. Nur kann´s halt dann sein, dass der Sattel schnell unpassend wird oder sowas. Da würd ich zusätzlich noch ein Augenmerk drauf haben.

Hübscher Kerl übrigens

Bei meinem Dicken sind keine Schäden durch das zu frühe reiten entstanden

das kannst du leider jetzt oft noch garnicht feststellen Ich wünsche euch aber dass es wirklich so ist.

Und zur eigentlichen Frage würde ich mich Fionnlagh anschliessen. Nicht jedes junge Pferd mag es in der zeit gearbeitet zu werden. Kenne Pferde, die bei einem wachstumsschub auch oft nicht taktklar laufen.

HP-Manu hat geschrieben: Und zur eigentlichen Frage würde ich mich Fionnlagh anschliessen. Nicht jedes junge Pferd mag es in der zeit gearbeitet zu werden. Kenne Pferde, die bei einem wachstumsschub auch oft nicht taktklar laufen.

Kann mich dem nur anschließen.
Unsere Stute war in ihren Wachstumsphasen (wobei... eigentlich während des kompletten Wachstums ) z.T. extrem überbaut. Sie hatte enorme Mühe sich auszubalancieren und "normal" zu laufen. Erst nach abgeschlossenem Wachstum hat sich herausgestellt, daß sie über ein gescheites Gangwerk verfügt .
Im Gegensatz dazu hatte ihr Halbbruder, der nie wirklich überbaut war, keinerlei Probleme.
Also: einfach mal gucken.

Viele Grüße, Gioia

Bei jedem Wachstumsschub verändert sich ja der Schwerpunkt des Pferdes und es muss sein Gleichgwicht wiederfinden. Darauf würde ich schon etwas Rücksicht nehmen und in der Zeit nicht gerade Höchstleistungen und perfektes Gehen von ihm erwarten. Ihn deshalb gar in die Ecke stellen, würde ich nicht aber durchaus die Sache in der Zeit ein wenig mit ruhigen Übungen angehen, also z.B. vor allem verstärkt Schrittarbeit machen. So ein Wachstumsschub zehrt natürlich auch etwas, deshalb wäre es sicher auch vernünftig, die Einheiten so zu gestalten, dass das Pferd nicht dabei total geschafft ist. Aber in Watte packen, muss man es ganz sicher auch nicht. Die Natur hat heranwachsenden Pferden durchaus einiges an entsprechenden Voraussetzungen mitgegeben, die Herde in solchen Phasen nicht bei ihren Wanderungen zu behindern. Nur reiten ist eben nicht so natürlich und wirkt sich halt auf den Schwerpunkt zusätzlich ungünstig aus.

Danke für eure Antworten. Ich denke so werde ich es machen!