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Herde

Verfasst: Fr 10. Mai 2013, 14:00
von roniybb
Ich weiss nicht ob ich hier richtig bin, ansonsten verschieben..
Und ich weiss nicht mehr weiter...langsam hab ich es auch bissl satt...
Die Vorgeschichte in Kürze
Herde aus 3 Pferden, 1 alter Wallach und 2 Fohlen, alter Wallach Chef-
im November Versuch einen 4 jährigen in die Herde zu integrieren- wurde vom alten W. fast totgemacht-
Chefe wurde 1/2 Jahr in einen anderen Stall gestellt
1 Fohlen ist verkauft so wie der alte wiederkam, das ganze vor nicht ganz 1 Woche
die beiden verbliebenen sind ein Herz und eine Seele
nun den alten wieder geholt und die ersten Tage war alles ok.
Nun sortiert der Alte den 4jährigen aus- der darf nicht mehr zu seinem Kumpel, nicht unters Dach, nicht ans Futter.
der Stall hat 50qm, eigentlich für 3 Pferde ausreichend, aber leider nur einen Eingang. Aber ich glaub das ist grad egal, der jungsche darf nicht mal in die Nähe vom Stall kommen.
Und das ganze alles "liebevoll" spricht kein Beißen, kein Treten- gar nichts- nur Ohren anlegen und Hintern zudrehen...

Ich bin so ratlos...den Alten möcht ich ungern weggeben, der ist 18 und hat Arthrose und ist auch schon 14 Jahre bei mir.
Und den jungschen möcht ich auch behalten- bleibt max der kleine Kumpel übrig, aber da hab ich dann 2 die sich nicht wirklich leiden können, gut ist das für keinen...
was kann ich machen? Gibts für sowas überhaupt eine Lösung????

Re: Herde

Verfasst: Fr 10. Mai 2013, 14:43
von ehem User
Erstmal tief durchatmen ;)

Bei uns war das bisher immer so, dass der Herdenchef die Neulinge von den anderen abgeschirmt hat.
Bei denen weiß er nunmal nicht, wo er dran ist und will seine bisherige Herde beschützen.
Nach und nach dürfen die anderen dann näher kommen, wenn er merkt, dass sie keine Bedrohung sind.
Und nach ein paar Tagen (oder auch länger als einer Woche), stehen alle friedlich beieinander.

Wie lange habt ihr die 3er Konstellation zusammenstehen?
Drücke die Däumchen, dass alles gut wird und bin da sehr zuversichtlich ;)

Grüße, Stoppelhopper

Re: Herde

Verfasst: Fr 10. Mai 2013, 15:03
von roniybb
Noch mal, vielleicht ist es zu undeutlich gewesen

Der der aussortiert wird gerade, ist im November neu gekommen und wurde vom chefe aussortiert.
daraufhin hab ich den Chef ein halbes Jahr weg gestellt weil es im Winter nicht funktioniert hätte
der neue wurde daraufhin Chef von den Fohlen
nun ist ein Fohlen verkauft und der alte Chef ist wieder gekommen
die ersten Tage waren total friedlich, der alte chef war ja "neu"und hat sich eingewöhnt
nun ist er wieder chef und hat den "damals neuen" aussortiert. das übrige Fohlen hat sich "umorientiert" und darf nicht mehr zu seinem Kumpel

ich hoffe, das ist jetzt verständlicher.
Und ich habe wenig Hoffnung,das sich das ändern wird...

Re: Herde

Verfasst: Fr 10. Mai 2013, 15:51
von -Tanja-
Bei uns ist es ähnlich, wobei es tendenziell immer besser wird.

Im letzten Jahr wurde unsere Hafi-Stute eingeschläfert. Zu meinem 19-jährigen Hafi-Wallach kam nun ein 3-jähriger Noriker. Der Noriker hat gleich von Anfang an das Zepter in die Hand genommen. Der Hafi dürfte nur noch recht selten in den Stall (ca. 20 qm). Wir haben direkt davor aber noch ein großes Vordach mit ca. 40 qm, so daß der Hafi nicht im Regen zu stehen brauchte.

Da wir im Paddock noch eine Rundraufe haben, ist das mit dem Futter kein Problem. Ich will auch demnächst noch eine weitere Freßstelle in einem anderen Paddockteil installieren, damit das weiter entzerrt wird. Derzeit haben wir für zwei Pferde fünf Freßstellen, es wären dann also sechs.

Anfangs dürfte der Hafi nicht in den Stall, auch nicht an die Rundraufe, wenn der Nori dort war. Es wurde nicht geprügelt, es reichte, die Ohren anzulegen und zu schauen. Zwischenzeitlich darf der Hafi in den Stall, manchmal auch nicht, sie können aber auch gemeinsam aus der Rundraufe fressen. Bis letzteres möglich war, hat es aber schon ein halbes Jahr gedauert. Ich denke, daß es sich mit weiterem Zeitablauf und der jetzigen Weidesaison weiter einspielen wird. Daß es so lange dauert, hätte ich auch nicht für möglich gehalten. Aber da der Hafi nicht verprügelt wird und auch sein Futterzustand weiterhin sehr gut ist, gehe ich davon aus, daß es so in Ordnung ist für ihn.

Re: Herde

Verfasst: Fr 10. Mai 2013, 16:00
von roniybb
Oh mann, und was machst du im Winter?? Wg der Liegefläche??? Meine Freundin hat auch gesagt, ich soll denen Zeit geben. Ich kenne aber meinen dominanten alten Wallach- ich hatte das gleiche schon mal und da ist nach 2 Jahren keine Änderung eingetreten..und wir dachten es liegt an diesem Wallach,dass der sich nicht einfügen wollte...aber mit dem neuen das gleiche Problem...hab es echt bissl satt... :wall:

Re: Herde

Verfasst: Fr 10. Mai 2013, 18:05
von -Tanja-
Liegefläche: Paddock. Wir haben Sand. Dort liegen beide - oft auch mal einträchtig nebeneinander. Im Stall lagen auch früher die beiden Hafis nur sehr, sehr selten (gut, wir streuen dort auch nicht ein, haben Holzboden). Für unsere Stute, die Arthrose hatte, hatten wir früher eingestreut. Solange ich aber merke, daß die ohne Einstreu gut auskommen, wird nicht eingestreut. Wie gesagt: sie liegen auch sonst am liebsten im Sand im Paddock (der ist auch drainiert und auch bei stärkerem Regen an bestimmten Stellen ohne Pfützen). Der Paddock hat 300 qm.

Re: Herde

Verfasst: Fr 10. Mai 2013, 21:55
von Equester
Wir haben ein ähnliches Problem in unserer kleinen Herde. Ursprünglich sind wir mit 3 Pferden in den Selbstversorgerstall gezogen, was von Anfang an sehr gut geklappt hat. Alle 3 sind gemeinsam in den Unterstand gegangen, das Pony wurde regelmäßig ein wenig geschickt, fand das aber nicht weiter schlimm.

Nach gut 3 Monaten haben wir ein viertes Pferd dazu genommen, alle Pferde kannten sich vom Stall davor und hatten bereits über ein Jahr zusammen gestanden, es gab dort keine ernsthaften Probleme.

Im jetzigen Stall steht den Pferden ein Unterstand 4 x 9 m zur Verfügung, eine große und zwei kleinere Fressstellen, ca. 1000 m² Auslauf, insgesamt knapp 4 ha Wiese dazu. Man sollte meinen, das ist genug Platz und weil sich doch alle kannten....... :-z . In der ersten Woche hat meiner - bis dahin der absolute Chef in der 3-er-Gruppe - den neuen geschickt, wo es nur ging, teilweise echt böse. Nach knapp 14 Tagen war die Situation dann genau andersrum. Der neue schickt meinen, wo er nur kann, meiner rennt hysterisch weg, was der Neue offensichtlich ultratoll findet *seufz* . Für die anderen beiden ist meiner noch der Boß, die lassen sich vom Neuen nichts sagen und der Große schickt ihn regelmäßig ums Eck, selber läßt er sich aber von meinem alles gefallen :nix: . Das Pony ist recht schmerzfrei und geht weg, wenn die anderen es sagen, um dann von der anderen Seite wieder zu kommen und sucht deutlich die Nähe von meinem.

Mir als Mensch und als Besitzer von dem Hysteriker fällt es auch schwer, das auszuhalten, aber ich habe jetzt mehrfach festgestellt, dass meiner nur so ein fürchterliches Theater (*imrenntrabwegrenn*) macht, wenn ich in der Nähe bin. Wenn ich die Pferde aus der Ferne beobachte, geht meiner zwar dem Neuen aus dem Weg, aber durchaus entspannt und nicht wirklich schnell. In den Unterstand traut er sich allerdings nur noch dann, wenn der Neue deutlich weit weg ist (Weide).

Da inzwischen alle Freßplätze nach draußen verlagert wurden gehen die Pferde im Großen und Ganzen nur noch in den Unterstand um dort ihre Geschäfte zu erledigen oder ein wenig Schatten zu suchen. Da der Unterstand aber genügend Schatten auf den Auslauf wirft, bleibt auch für meinen Angsthasen ein schattiges Plätzchen übrig. Bei Regen geht keines der Pferde rein, denen ist der Regen egal, Heu schmeckt auch naß ;) . Wir werden jetzt noch ein Sonnensegel spannen, damit die Schattenfläche vor dem Unterstand erhöht wird, ansonsten müssen sie mit der Situation klar kommen.

Ich glaube nicht, dass es für die Pferde wirklich ein Problem ist, wenn sie nicht im sondern vor dem Unterstand liegen müssen, das war auch in der 3-er-Gruppe so, was man an dem platten Sand gut erkennen konnte. Wenn Deiner jetzt so sehr den Boß rauskehrt, und der Neue nicht in den Unterstand darf, finde ich es nicht wirklich schlimm, sofern er bei großer Hitze die Möglichkeit hat, ebenfalls ein schattiges Plätzchen aufzusuchen. Dass die bei Regen draußen sind, macht nicht wirklich was, dafür haben sie Fell oder wie bei meiner laufenden Baustelle eine Decke :nix: . Solange genügend Freßstellen da sind, finde ich es auch nicht weiter schlimm, wenn immer mal wieder gewandert wird, Bewegung ist gut und auch ein Boß kann immer nur an einer Stelle den Boß raushängen lassen und irgendwann muss auch er fressen, so dass genügend Zeit für den Neuen bleibt, dass er in Ruhe fressen kann. Wenn das Vertreiben dann auch noch nur mit Ohren anlegen und ohne Kampf erfolgt, bleib entspannt, für uns wirkt das schlimmer als es für die Pferde wirklich ist :schulter:

Re: Herde

Verfasst: Sa 11. Mai 2013, 13:52
von Lewitzer Flummi
Ich weiß nicht, ob Euch Bachblüten an dieser Stelle nicht etwas weiter helfen würden?
Wir haben sie im 1./2. Jahr gemeinsam genommen und es hat bei mir einiges bewirkt. Ob bei den Pferden, kann ich nicht so sagen. Aber Jack hat sich mir deutlich geöffnet und auch der Bube + ich kommen immer besser miteinander aus. Auch Dank "Schnippschnapp". :whistle:

Meine beiden Pferde kannten sich gar nicht, als beschlossen wurde, dass sie evtl. beide zu mir ziehen sollten.
Zum Glück standen sie aber auf dem gleichen Hof. Nur hatte Jack seine Hengst-Einzelkoppel und der Bube, seit er zur Körung vorbereitet wurde, ebenfalls. Beide aber jeweils außer Sichtweite und beide standen in unterschiedlichen Gebäuden.
Der Züchter/Aufzüchter steckten dann beide einen Tag gemeinsam nebeneinander in die Boxen, alle anderen durften mehr oder weniger raus. So hatten sie genug Zeit sich etwas zu beschnüffeln und sich "gegenseitig zu bedauern".
Dann kamen sie einige Tage nebeneinander auf die Hengstkoppel und kurz darauf zusammen. Nachts hatten sie Boxen nebeneinander.
Der ältere Herr hatte also ein Händchen dafür, wie man Pferde vergesellschaftet.
Zwei, drei Wochen später gingen beide für 4 Wochen gemeinsam in einen Stall, wo der Bube angeritten wurde und ich Jack reitmäßig etwas ausprobieren durfte. Sie standen nebeneinander und waren wie Kletten. :roll:
Das ist dann die Kehrseite der Medaille. Zum Glück hat sich das hier daheim ganz gut gegeben. Als der Kleine jetzt hengstiger wurde, zeigte Jack deutlich, dass ihm dies missfiel, aber geändert hat das am gemeinsamen Schlafen/Fressen nur wenig.

Die beiden nutzen bei mir den Stall von Anfang an ganz selbstverständlich gemeinsam, schlafen ausschließlich drinnen. Nur die Ziege muss immer mal weichen, weil der Bube einfach teilweise ein kleines A-loch ihm gegenüber ist.

Re: Herde

Verfasst: Sa 11. Mai 2013, 20:54
von roniybb
Naja, auf 2 von 3 passt deine Beschreibung auch..nur der 3.ist übrig...in paar Tagen gehen sie nachts dann auf die Weide, werd sehen wie sich das dann entwickelt, hab zum Glück diesmal Platz und Zeit...

Re: Herde

Verfasst: Mo 13. Mai 2013, 09:08
von Cashew
Lass ihnen noch ein bisschen Zeit. Bis eine Herde sich wirklich gefügt hat dauert es locker einige Monate. Für uns Menschen ist das manchmal schwierig aus zu halten. Aber so lange nur gedroht und weg geschickt wird und kein Pferd ernsthaft aggressiv ist, würde ich abwarten.

Bei uns ist es ähnlich gewesen... Bin umgezogen und hab drei Pferde zusammen gebracht. Ein Junghengst, bis dann immer auf der untersten Sprosse und ein Wallach, eher oberes Management, beide Großpferde, die in verschiedenen Herden standen und sich bis dato nur "über'm Zaun" und dann vom Transport kannten. Dazu noch ein pferdesozial gesehen sehr pflegeleichtes Shetty, das hier bereits stand und also Heimvorteil hatte. Als die drei zusammengekommen sind, hat der Junghengst das Zepter übernommen und den Wallach ziemlich gnadenlos vom Shetty fern gehalten. Erinnert mich sehr an das, was du als Aussortieren beschreibst. Secret (der Wallach) durfte nicht in die Nähe kommen, und sollte das Shetty mal wagen, ein paar Meter vom Chef zu weichen wurde er schnell zurück geholt. Bei uns war aber mit Beißen, Ansteigen und durch den Zaun jagen so ziemlich alles dabei.

Ich war anfangs geschockt - und kannte meinen "schüchternen" Hengst kaum wieder. Eine Züchterin hier in der Nähe wertete das aber als normales Hengst/bzw. Leitpferd-verhalten - der Chef muss halt erstmal gucken, wie seine neuen Herdenmitglieder so sind. Dass sich deine bereits ein bisschen kennen, macht möglicherweise keinen Unterschied. Die Unterbrechung war ja doch recht lang und sie sind davor nur kurz (?) zusammen gewesen. Außerdem ist die Herdenzusammensetzung ja inzwischen wieder anders.

Die Züchterin hat damals gesagt, nach 10-14 Tagen sollte das Schlimmste vorbei sein. So war es bei uns auch. Wallach und Shettty sind inzwischen ein Herz und eine Seele - nur Fressen geht nicht zusammen. Da genießt Shetty den Schutz vom Boss. Sie arrangieren sich halt nach ihren Maßstäben. Ich glaube außer Haltungsbedingungen so optimal wie möglich zu gestalten (keine toten Ecken, genügend Futterplätze,...) haben wir da wenig Einfluss drauf :nix:

Ganz stressfrei geht es bei uns übrigens nach 6 Monaten noch immer nicht. Neue Sachen wie jetzt der Weideauftrieb sind erneut stressig und es wird wieder vermehrt gerannt.

:dd: und :ohm: für deine Herren (und dich ;) ) - das die Unruhe sich schnell legt!