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Wieviel Kalk?
Verfasst: Sa 27. Apr 2013, 14:14
von PLÜSCHpony
Hallo zusammen!
Ich hab eine Frage. Wieviel Kalk muss man auf 1/4 ha Wiese?
Die großen Flächen hat der Nachbar Bauer gemacht. Jetzt bleibt nur noch das kleine Stück Winterweide. Ich finde im Internet keine Empfehlungen und will auch nicht total dumm in den Landhandel stiefeln.
Liebe Grüße, Melanie
Re: Wieviel Kalk?
Verfasst: Sa 27. Apr 2013, 17:37
von ehem User
hey,
ich hatte meine Wiese auch letztes Wochenende geklakt. Mit dem Kalk von ner Genossenschaft und die haben mir 1 Tonne bei einem halben Hektar emphohlen. Hatte auch den ph bestimmen lassen und der war deutlich zu niedirg.
Re: Wieviel Kalk?
Verfasst: Mo 29. Apr 2013, 13:26
von PLÜSCHpony
Danke.
So habe ich dann ein bisschen einen Anhaltspunkt.
Re: Wieviel Kalk?
Verfasst: Mo 29. Apr 2013, 14:01
von Lottehüh
Das steht normal auch auf den Packungen drauf.
Re: Wieviel Kalk?
Verfasst: Do 2. Mai 2013, 13:14
von Biggi
Sinnvoll wäre schon, vorher den pH-Wert bestimmen zu lassen. Wir hatten eine pH-Wert-Senkung im mittleren Bereich und die Empfehlung lautete 600 kg/ha Kalkmergel o.ä. Das ist ja doch ein gewaltiger Unterschied zu " 1 Tonne auf 1/2 Hektar" von Sunnybell. Eine so große Menge würde ich außerdem auf 2 Portionen verteilen, sonst hast du Puderzucker drauf.
Re: Wieviel Kalk?
Verfasst: Do 2. Mai 2013, 14:48
von ehem User
1 to auf 1/2 ha scheint mir sehr sehr viel zu sein. Kalk wird ja auf saure Böden gestreut, um einen neutralen pH-Wert im Boden zu erreichen. Daher müsste eigentlich erst der pH-Wert gemessen werden udn dann vom Fachmann die Menge errechnet werden. Bei der Menge müsste euer Boden ja stocksauere sein, wenn er wirklich so sauer ist, daß so eine große Menge gerechtfertigt ist um ihn zu neutralisieren, dann wäre sicherlich eine wiederholte kleinere Gabe über einen längeren Zeitraum gestreckt sinnvoller. Bei uns z.B. streuen die Landwirte alle Jahre zwischen 150 und 350 kg/ha Kalkammonsalpeter, um den Boden pH-neutral zu halten.
Re: Wieviel Kalk?
Verfasst: Do 2. Mai 2013, 21:57
von ehem User
Auf meine 1,5 Hektar wurden letztes Jahr 2 Tonnen Kalk gestreut.
Die zwei Jahre davor haben wir jeweils 3 Tonnen auf 1,5 Hektar verteilt. Dieses Frühjahr waren es genau wie letztes Frühjahr dann 2 Tonnen und ich denke dies reicht jetzt auch als Erhaltungsmenge für diese Weide mit teils feuchteren Ecken.
Re: Wieviel Kalk?
Verfasst: Do 2. Mai 2013, 22:14
von ehem User
Habt ihr denn mal den pH-Wert von eurem Boden gemessen?
Hier mal ein Wikipediaauszug:
Die richtige Dosierung der Kalkdüngung erfordert eine Bodenanalyse und eine Zielgröße für die anzustrebende Bodenreaktion (Boden-pH). Bei leichten Böden wird ein etwas niedrigerer pH-Wert (5,0 bis 6,0) angestrebt, als bei schweren Böden (5,5 bis 7,0). Einige Pflanzen sind an bestimmte Säurebereiche so eng angepasst, dass sie als Indikatoren für den aktuell vorhandenen pH-Wert dienen können.
Nach dem Einsatzzweck werden die Gesundungskalkung zur Deckung von Nachholbedarf und die Erhaltungskalkung unterschieden. Je nach Pufferkapazität des Bodens werden schnell wirkende Kalkformen wie Branntkalk CaO oder Löschkalk Ca(OH)2 für schwere Böden bevorzugt, während auf leichteren Böden Kalkmergel oder Hüttenkalk verwendet wird, um eine Überkalkung zu verhindern.
Bei der Einstellung eines günstigen pH-Bereiches sind weniger die direkten Auswirkungen der H+-Ionen maßgebend, als die Verfügbarkeit von Nährstoffen für die Kulturpflanzen und die Struktureigenschaften des Bodens bei dem jeweiligen pH-Wert. Bei sauren Böden sind neben dem Kalzium auch Magnesium, Kalium, Phosphor und Molybdän durch Auswaschung (Verarmung) oder Festlegung nicht pflanzenverfügbar. Ab einem Wert pH < 3 wirkt sich die H+-Toxizität aus.
Bei einer Überkalkung werden dagegen Eisen, Mangan und Bor festgelegt. Ab einem Wert pH > 9 kommt eine OH--Toxizität als Primärschaden zustande.
Re: Wieviel Kalk?
Verfasst: Fr 3. Mai 2013, 15:29
von ehem User
Bei mir war der Ph wert deutlich zu niedriger. Wo bei Bodenuntersuchung laut verschiedener Genossenschaften eigentlich über sind. Ich würde von mehreren leicht belächelt, denn sie meinten ein Blick auf das Pflanzenvorkommen (Zeigerpflanzen) reicht meistens schon aus. Woraufhin ich natürlich recharchiert habe, was bei mir alles so drauf ist und ich bin zu dem entschluss gekommen, das die volkommen recht haben. Ach ja, die sprachen aufjedenfall alle von einer Tonne Kalk(Pulver, weiß den Namen gerade nicht mehr) für meinen 1/2 Hektar. Vielleicht gibt es da auch von Kalk zu Kalk unterschiede
Vielleicht kannst du ja mal ein Landwirt aus deiner Nachbarschaft oder jemanden von der Genossenschaft fragen ob sie sich deine Wiese anschauen würden. Die können dir mit Sicherheit am besten weiter helfen.
GLG

Re: Wieviel Kalk?
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 17:10
von PLÜSCHpony
Danke noch mal für die vielen ausführlichen Antworten.
Ich hab mich jetzt nach Beratung mit den Leuten vom Landhandel und mit meiner Freundin (Sie hat Landwirtschaft gelernt und studiert) an's Kalken gemacht.
Bodenprobe hab ich jetzt nicht genommen, die Zeigerpflanzen waren laut der "Experten" erstmal eindeutig.
Es sind jetzt 300kg auf meinen 1/4ha gekommen.
Und zwar schon vor dem Regen
Jetzt werde ich erstmal schauen und im Zweifelsfall im Herbst noch mal Kalken. die Wiese hat jetzt auf jeden Fall erstmal Pause. vielleicht sogar das ganze Jahr. Bis dahin werde ich nur regelmäßig Mulchen und fieses Unkraut entfernen.
Gruß Melanie