Vorurteile Futterlob/Clickern

Moderator: Keshia

ehem User

Re: Vorurteile Futterlob/Clickern

Beitrag von ehem User »

Das ist leider oft so, faraway. :cry:
Oder es wird zwischendurch "zur Entspannung" mal eine Einheit geklickert, ist ja doch nett. Ansonsten im täglichen Umgang weiter mit viel Druck und Vehemenz Gehorsam eingefordert.

Ich gebe zu, dass es für mich ganz am Anfang ähnlich war. :oops: Erst das intensive Auseinandersetzen mit den ganzen Hintergründen aus der Verhaltensbiologie und die Lektüre vieler Bücher haben mein Verständnis komplett geändert und damit auch deutlich mein Handeln.
Dadurch musste ich aber auch eingestehen, dass ich zuvor viel Mist gemacht habe. Und das ist unangenehm. Und nicht jeden gelingt das. Leider, denn es eröffnet sich eine ganz neue Einstellung.

Aber, Sorry Snöflingan, das rutscht nun OT.
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Keshia
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Re: Vorurteile Futterlob/Clickern

Beitrag von Keshia »

Cate hat geschrieben:
Keshia hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist Clickern nicht mit Futterlob gleichzusetzen. Clickern ersetzt doch im Prinzip ein klares "Ja!". Erstens fällt es dem Pferd leichter, durch ein klares Ja zu lernen. Zweitens ist man mit dem tatsächlichen Lob (irgendwas, was fürs Pferd toll ist, sei es Futter oder Kraulen oder wasauchimmer) meist zu langsam, so daß man es mit dem Click verknüpft. Clickern geht auch ohne Futter.
Das würde ich so nicht sagen - Clickertraining ist wie ein "Vertrag" mit dem Pferd, und nach dem Click muß die Belohnung folgen, so funktioniert das Prinzip der positiven Verstärkung. Die Belohnung kann auch Kraulen sein, aber die meisten Pferde mögens lieber handfest ;) und wollen einen "Keks" :click:
Dann meinen wir das Gleiche :-) Natürlich muß nach einem Click dann auch das Lob folgen. Aber das kann eben in Form von Futter sein, kann aber auch in Form von Kraulen, Stehen bleiben, etc. sein. Das meine ich mit "Clickern geht auch ohne Futter".
Ich persönlich "clickere" (mit dem Lobwort) mit Futter, allerdings clickere ich nur zum Erklären, zum JA sagen. Sobald das verstanden ist, höre ich damit auf. Nach ein paar Wiederholungen clicke ich ein bestimmtes Verhalten vielleicht nochmal, aber grundsätzlich möchte ich eben so viel wie möglich ohne Futter arbeiten, finde clickern aber als hilfreiche Methode zum Erklären.
Piebald hat geschrieben:
Keshia hat geschrieben: Informier dich über das Prinzip des Clickerns, ich kann es dir gerne erklären. :-)
Au ja, erklär mal bitte, wie Du das machst. Scheinbar gibt es da unterschiedliche Wege und mich würde Deiner interesssieren. Vllt ein eigenes Thema im Klickerbereich?
Sorry, Piebald, das ist ein Misverständnis. :D Dein Zitat gehörte zu einem Satz, den man den Leuten entgegnen kann, die eben Vorurteile über das Clickern haben. Ich hätte es in Anführungszeichen setzen sollen.
ICH kann sicher keinem das Clickern erklären, ich kann nur erzählen, wie ich mit meinem Pferd umgehe. Ich sehe mir Methoden an - manche oberflächlich, manche intensiv. Was mir gefällt und logisch erscheint, übernehme ich.
Positive Verstärkung finde ich grundsätzlich gut. Ebenso wichtig finde ich allerdings das Grenzen-Setzen. Wenn du gern mehr über meine Arbeitsweise wissen magst, vielleicht per PN? :mrgreen: Mag hier auch nicht zu sehr Off-Topic werden.

A.Z., das, was du beschreibst, finde ich schlüssig. :-n Da sowieso alles mehr oder weniger unnatürlich ist, was wir mit den Pferden machen, ist die Natürlichkeit einer Methode für mich überhaupt kein Argument. Für mich zählt das, was herauskommt UND der Weg, wie man es erreicht. Es ist eine Art der Kommunikation mit dem Pferd, die ihm nicht schadet, wenn man verantwortungsbewußt füttert und die dem Menschen nicht schadet, wenn er die Methode überlegt anwendet. :-)
Der späte Wurm entgeht dem Vogel.

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Axel
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Re: Vorurteile Futterlob/Clickern

Beitrag von Axel »

Neiiiiin.

Mein Text ist weg. So ein Mist. Dann nochmal die Kurzfassung.

Für mich ist das Clickern eine Art der Kommunikation. Und zwar eine klare, eindeutige Art. Das macht für mich das Clickern so toll. Eine speziesübergreifende Art der Kommunikation. Beim Clickern zwingt man das Pferd zu nichts und es hat die Möglichkeit einfach aufzuhören.

Wieso must du dich dafür rechtfertigen? Lass einfach deine Arbeit für dich sprechen. Oder vielleicht bist du es, die nicht zufrieden mit den Resultaten ist?

Die meisten Taschengrabscher und Bettelpferde sind durch falsches Futterlob "erzogen" worden, nicht durch das Klickern.

Ich denke auch, für viele Pferdebesitzer ist das Klicken noch etwas exotisch. Hey, für die meisten Pferdemenschen ist es noch exotisch, dass man mit einem Pferd auch spielen kann. Es hat dann keinen Sinn, mit solchen Personen zu diskutieren, da diese nicht ihren Horizont erweitern wollen (oder können).

Gerade am Wochenende habe ich wieder was erlebt, als ich geklickert habe... aber das wäre OT.

Tschüs
Axel
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november
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Re: Vorurteile Futterlob/Clickern

Beitrag von november »

Für mich ist das Clickern eine Art der Kommunikation. Und zwar eine klare, eindeutige Art. Das macht für mich das Clickern so toll. Eine speziesübergreifende Art der Kommunikation. Beim Clickern zwingt man das Pferd zu nichts und es hat die Möglichkeit einfach aufzuhören.
Sehr schön geschrieben. So sehe ich das auch.
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ehem User

Re: Vorurteile Futterlob/Clickern

Beitrag von ehem User »

@Axel, schade dass dein Text weg ist!
Axel hat geschrieben:Wieso must du dich dafür rechtfertigen?
Muss ich eigentlich nicht, aber Selbstbewusstsein ist nicht meine Stärke. Ich arbeite dran 8-) aber man fällt oft mal in alte Muster...
Axel hat geschrieben:Lass einfach deine Arbeit für dich sprechen. Oder vielleicht bist du es, die nicht zufrieden mit den Resultaten ist?
:kicher: Himmel nein! Wenn schon ist das Problem dasjenige, dass ich bezüglich allen, die es anders machen mittlerweile teilweise zu unflexibel geworden bin :shy: - Nicht dass ich andere Wege grundsätzlich nicht akzeptieren könne, aber in diesem Fall fällt es mir ungemein schwer und ich möchte am liebsten jedes Pferd, das mir über den Weg läuft, so leuchten sehen wie es Clickerpferde nun mal tun. Ich will damit nicht sagen, dass alle anderen Pferde nicht gern arbeiten, aber es ist einfach nochmals etwas anderes und ich persönlich ziehe es vor.

Meine Arbeit kann ich mangels Pferd zZt eben schlecht für mich sprechen lassen :seufz:
Axel
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Re: Vorurteile Futterlob/Clickern

Beitrag von Axel »

snöflingan hat geschrieben: :kicher: Himmel nein! Wenn schon ist das Problem dasjenige, dass ich bezüglich allen, die es anders machen mittlerweile teilweise zu unflexibel geworden bin :shy: - Nicht dass ich andere Wege grundsätzlich nicht akzeptieren könne, aber in diesem Fall fällt es mir ungemein schwer und ich möchte am liebsten jedes Pferd, das mir über den Weg läuft, so leuchten sehen wie es Clickerpferde nun mal tun. Ich will damit nicht sagen, dass alle anderen Pferde nicht gern arbeiten, aber es ist einfach nochmals etwas anderes und ich persönlich ziehe es vor.
Ich verstehe, was du meinst. Mein Erlebnis vom Wochenende: Ich bin mit dem Pferd meiner Freundin, mit dem ich auch schon eine weile klickere von der Koppel gekommen. Auf dem Hof war bisschen was los, weil eine zu einem Springtunier fahren wollte. Ich stellte das Pferd auf den Putzplatz. Später kam die Frau mit ihrem Pferd auch zum Putzplatz. Das Pferd stellte sich direkt parallel zur Wand, mit der Hinterhand zu mir und zu "meinem" Pferd. Die Besitzerin meinte, das macht das Pferd immer, es würde aber nicht austreten. Ihr Pferd war offensichtlich sehr nervös und aufgedreht. Mir war unwohl bei der Sache und ich habe mein Pferd genommen, bin auf einen Platz gegangen und hab da mein Pferd einfach "stehen lassen". Es ist nämlich so cool und brav, des es zumeist an seinem Platz stehen bleibt. Da hat die andere Pferdebesitzerin erstmal geschaut und zu ihrem Pferd gesagt: Nimm dir ein Beispiel dran. Da habe ich in mich hinein gegrinst.

Dann bin ich mit "meinem" Pferd in die Halle gegangen zum klickern. Die Pferdebesitzerin hat kurz mal einen Blick in die Halle geworfen und gesagt, das geht nur mit dem Pferd, weil es so ruhig hätte. Ich habe nur erwiedert: Wenn ich genug Zeit hätte, würde ich jetzt eine Wette abschließen...."

Das eine Pferd war nur so aufgedreht wegen der Besitzerin. Bei der Frau wäre ich auch nervös :snooty:

Leider halten viele das Klickertraining auch für eine Spielerei. Ach, verdammt, die meisten haben nicht mal eine Ahnung, was eine persönliche Beziehung zu einem Pferd bedeutet. Solche Leute kann man nur mit gutem Beispiel überzeugen. Diskussionen bringen nichts. Ich glaube, solche Leute sind eher verunsichert, wenn sie sehen, dass es auch anders geht.

Schönes Wochenende
Axel
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