Deckender Wallach

[tryggg]

Das neue Pony meiner Haltergemeinschaftspartnerin, ein 6 jähriger Isi-Wallach, war früher Klopphengt, wurde 3jährig in der Klinik kastriert, lebte danach 3 Jahre in einer gemischten Herde (20 Ponys, Stuten und Wallache gemischt, alle Altersstufen). In dieser Herde war er unauffällig und hat nicht gedeckt, vom Rang her war er mittig bis unten.

Nun steht er bei uns mit zwei Stuten zusammen. Eine 25jährige Isi-Stute und eine 3jährige Exmoor-Stute.
Gleich beim ersten Zusammentreffen hat er beide Stuten besprungen (wirklich "drin" war er aber nicht) und zwar mehrmals. Die beiden haben ihn aber auch heftig angerosst.
Auch nach der Rosse der Stuten will er vor allem die alte Isi-Stute immer wieder bespringen. Wenn sie ihn mehrmals vehement abwehrt, gibt er irgendwann auf und grast friedlich daneben. Leider wehrt sie sich manchmal zu wenig oder ist nicht schnell genug, und schon hängt er wieder auf ihr.
Da wir nicht wollen, dass der Stute was passiert, muss der Wallach nun wieder extra stehen und darf nur unter Aufsicht zu den Stuten.
Klar ist aber, das kann kein Dauerzustand sein, auf Dauer wollen wir ihn schon gern mit den zwei Mädels vergesellschaften.

Wie sind da eure Erfahrungen? Legt sich die Deckerei nach ner Weile (es ist nun nach mehreren Wochen schon weniger geworden)? Kann man diesen "Trieb" irgendwie "runterfahren", z.B. mit Mönchspfeffer oder homöopathisch?

Ich halte seit 10 Jahren die Pferde mit meiner Freundin gemeinsam, wir hatten immer gemischte Kleinherden (3-4 Ponys, immer mindestens 1 Wallach mit 2 Stuten, oder 2 Wallache mit 2 Stuten), es gab in den 10 Jahren NIE ein Problem dieser Art.
Und wie gesagt hat der neue Wallach dieses Verhalten in seiner Herkunftsherde auch bisher nicht gezeigt. Auch sonst ist er überhaupt gar nicht hengstig.

Bin gespannt auf Erfahrungsberichte.

[lunimaus]

Frag mal bei Cate an, ich glaub, die hat Mönchspfeffer schon mit Erfolg ausprobiert.

[ehem User]

Ist ja doof ... warum einfach, wenns auch kompliziert geht
Ich kann dir leider keine großartigen Tipps geben, ich weiß nur von einer Bekannten, die ein ähnliches Problem hat und dem besagten Wallach dann immer homöopathische Kügelchen gibt.
Bei meinem Ex-Wallach hat tägliche Arbeit und Geduld schon geholfen.
Aber euer Problem klingt nicht nach ne Lappalie.
Viel Glück und gute Antworten!

[Equester]

Ist eine neue Stute in die Herde gekommen? Ich habe es einmal erlebt, dass eine einzige Stute zu Dauerrammeln aller Wallache und Stuten geführt hat. Gab es vorher nicht und als sie weg war, war sofort wieder Ruhe.

Oder ein ganz anderer Gedanke: hast Du schon einmal die Kastrationsnarbe entstören lassen? Es kann sein, dass sich da etwas aufgebaut hat, dass ihn dazu veranlasst, die Anspannung irgendwie los zu werden (zumal er es ja vorher nie gemacht hat).

Ich würde nicht direkt mit Mönchspfeffer oder anderen Dingen da ran gehen. Damit unterdrückst Du nur den Trieb, beseitigst aber nicht die Ursache .

[Fionnlagh]

Also ich kann nur von meinem Wallach erzählen.
Mit drei wurde er kastriert und ich war dabei, kann also garantieren, dass er kein Klopphengst ist
Auch die Kastrationsnarbe ist in Ordnung (hab ich mal überprüfen lassen).
Als er einige Monate nach der Kastration das erste mal mit Stuten zusammen kam, hat er begonnen zu decken. Allerdings immer nur nach Aufforderung durch die Stuten. Er wär nie auf die Idee kommen, eine Stute zu decken, die nicht rossig ist und sich ihm anbietet.
Im Laufe der Zeit und je länger er in der Herde war, umso mehr hat sich das gegeben. Mittlerweile deckt er nicht mehr, auch wenn die Stuten rossig sind und sich ihm anbieten.
Laut meiner Stallbesitzerin ist das recht üblich, das sich das mit der Zeit gibt. Wir haben allerdings auch einen Wallach in der Herde, der eine bestimmte Stute immer wieder mal deckt, wenn sie rossig ist und ihn dazu auffordert. Allerdings wirklich nur, wenn sie rosst und auhc nur diese eine Stute.

[HP-Manu]

ich kann dir auch nur von unseren Erfahrungen berichten:
im alten Stall sind wir mit unseren beiden Stuten zu einem spät gelegten Isi-Wallach gekommen. Meine Stute war damals 26ig und die beiden haben es anfangs heftig ...hust...... egal ob wir daneben gestanden sind oder nicht. Das hat sich bei uns aber nach der 2ten Rosse gelegt, bzw, hat dann ganz aufgehört.
Jetzt im neuen Stall zu Hause kam unser Pocco, Shettymann 5 jahre alt, dazu. er war gerade mal 3 Wochen gelegt und meine beiden Isländerdamen haben ihn angehimmelt und er ist anfangs auch heft druaf gestigen. Auch hier so bis zur 2ten bis 3ten Rosse und seitdem ist alles gut.

[tryggg]

Die beiden Stuten sind die Urherde, der 6j. Wallach ist vor einigen Wochen neu dazugekommen. Leider hat sich meine alte Stute sofort verliebt und gleich beim ersten Mal vorsichtig zusammenlassen richtig an ihn rangeschmissen. Da schien ihm plötzlich ein Licht aufzugehen Inzwischen hat sie sich ziemlich "entliebt", kein Rossen mehr und hätte ihn gern auf gebührlichen Abstand.

Ich denke ja, man müsste ihm das Aufspringen irgendwie vermiesen. Er macht das auch völlig "unsozial", also überhaupt kein echtes Paarungsverhalten à la "ich umwerbe die Stute, bis sie mich unbedingt will. Sondern er rennt unvermittelt auf meine alte Stute zu und springt sofort auf, ohne Schnüffeln ohne nix. Ungefähr so als wenn eine Frau auf der Straße spazierengeht und plötzlich springt ein Kerl aus dem Hinterhalt auf sie drauf und will sie vergewaltigen. Mir kommt das vor, als wäre es so ein spätpubertäres Dominanzgetue. Zum ersten Mal von seinem bisherigen Zuhause aus klaren Herdenhierarchie-Strukturen weg, jetzt will er "die Sau rauslassen" (mal vermenschlicht gesehen) und auch gleich Chef sein.

Leider ist meine alte Stute eine ganz Sanfte, die sich nur zögerlich wehrt und auch gar nicht Chef sein will. Wahrscheinlich würde es nach einigen Tagen oder Wochen dauerhaft zusammen stehen auch seltener oder hörte ganz auf, aber mir ist das bei meiner alten Stute ohne Aufsicht zu gefährlich. Wäre meine 25j. Stute 10 Jahre jünger, würde ich sie einfach zusammenlassen und abwarten.Wenn wir da sind, scheuchen wir den Wallach immer runter und weg, wenn es zwei- dreimal nicht klappt, gibt er für eine Weile auf. Fressen ist ihm auch wichtiger, wenn er Hunger hat und es gibt Heu denkt er überhaupt nicht ans Aufspringen. Also scheint es auch kein "zuviel Hormone"-Problem zu sein.

Vielleicht so einen Saugschutz für Kälber bei den Stuten außen an den Schweif binden?

ww.siepmann.net/siepmann_shop.php?catebene1=160&catebene2=1610&action=show_product&product_code=320218&showpage=1&category=1610

Lösungen wie "andere Herde", "anderer Stall" kommen nicht in Frage. Wir sind seit über 10 Jahren ein super Haltergemeinschaftsteam und eng befreundet und möchten uns auf keinen Fall stallmäßig trennen.

[tryggg]

Frag mal bei Cate an, ich glaub, die hat Mönchspfeffer schon mit Erfolg ausprobiert.

für den Tipp, ich schreib' ihr ne PN.

[Hina_DK]

Meine Freundin hat auch einen Ex-Klopphengst. Als der zu zwei Stuten in die Herde gelassen wurde, wurde der auch erstmal ordentlich aktiv. Naja, die Damen waren allerdings auch nicht sehr widerwillig . Und mit dem Chef-Wallach hat er sich erstmal ordentlich angelegt. Das hat sich dann auch alles recht schnell gegeben. Vermutlich war das bei dem auch so eine Art Stressabbau im neuen Stall, das sich mit dem Einleben dann gelegt hat.

[HP-Manu]

wenn es meine Pferde wären, würde ich sie nicht ständig abtrennen. Damit ist oft sogar das Gegenteil erreicht, so in die Richtung: jipi, endlich hab ich meine Mädels wieder und nun gleich mal ran....
Wenn sie stetig zusammen stehen, dann wirds irgendwann langweilig.

Wieso hast du denn so Angst um deine ältere Stute?