Hundegebell

[Equester]

Ich frage mal hier in die Runde, vielleicht kennt sich ja jemand etwas aus oder hat ähnliches erlebt.

Wir haben einen Riesenschnauzer, der immer mal wieder anschlägt, wenn jemand den Hausflur betritt oder wenn es bei uns klingelt. Das Bellen dauert nie lange, schlägt er wegen Unruhe im Hausflur an, meldet er das kurz und dann ist Ruhe. Anders sieht das allerdings aus, wenn man bei uns klingelt, da fühlt er sich verpflichtet es deutlich anzuzeigen. Aber auch das dauert nur kurz und zum Glück klingeln nicht so viele bei uns . Auf Grund seiner Größe hat er schon ein beträchtliches Organ, was gut zu hören ist .

Wir haben im Haus weitere Hunde (3 Stck) von denen 2 Dauerkläffer sind, die - sobald die Besitzer die Wohnung verlassen - teilweise 1 Stunde am Stück kläffen und jedesmal, wenn etwas im Haus zu hören ist, erneut damit anfangen. Mit der einen Besi des Dauerkläffers liegen wir seit Jahren im Streit, da ich es einmal gewagt habe, nach 6 Stunden Dauerbellen in der Nacht einen Zettel an ihre Tür zu stecken (sie war die ganze Nacht auf Trallafitti :- ). Das Ergebnis seit dem: Auto zerkratzt, Wasser vor meine Wohnungstür gekippt so dass der frisch verlegte Laminatboden gleich ruiniert war und nette Briefe der Verwaltung, dass ich angeblich mit den Türen knalle (ich bin Eigentümerin der Wohnung, sie ist Mieterin der anderen Wohnung) . Natürlich stand nirgends ihr Name, so dass wir zwar Anzeige gegen Unbekannt erstattet haben, aber weiter nichts passiert ist.

Heute morgen finde ich dann einen Zettel auf meiner Fußmatte (die Schrift ist eindeutig besagter Nachbarin zuzuordnen) dass sie das Ordnungsamt informieren wird, sollte mein Hund nochmals bellen.

Das ärgert mich jetzt wirklich . Allerdings kann ich im I-Net nicht wirklich etwas finden. Klar ist, dass Dauerkläffen nicht geht (macht er ja nicht) und dass gelegentliches Anschlagen von Nachbarn hingenommen werden muss, es aber 30 Minuten insgesamt am Tag nicht überschreiten darf (ist es nicht, zusammengenommen kommen wir an "schlimmen" Tagen nicht auf 10 Minuten. Was ich aber auch weiß: wenn Anzeige beim Ordnungsamt erstattet wird, kostet das erstmal und man kommt aus der Nummer nicht so schnell wieder raus. Nachts schlägt er nicht an, es sei denn, jemand macht sich direkt an meiner Wohnungstür zu schaffen.

Noch ganz kurz ein paar Details: der Hund ist ein Diensthund, bzw. soll es nach seiner Ausbildung werden, er ist im Grunde nie alleine, weil éiner von uns ihn immer mitnimmt. Wenn er anschlägt, sind wir also zu Hause und unterbinden das dann auch sofort.

Jetzt meine Frage:

Was kann ich tun, um mich gegen eine - aus meiner Sicht ungerechtfertigten Anzeige beim Ordnungsamt zu schützen? Wie sieht die Rechtslage aus, wenn es dann zu einer Anzeige kommt? Macht es Sinn, wenn ich vorbeugend selber ein "Lärmprotokoll" führe um später darlegen zu können, dass es sich im normalen Bereich bewegt? Oder ist sowas nicht aussagekräftig?

Bisher habe ich mich über Hundegebell oder laute Musik von Nachbarn nicht beschwert, da ich nach vielen Jahren in der Immobilienbranche weiß, dass sich sowas dann schnell zu einer nicht mehr steuerbaren Lawine entwickelt. Allerdings scheine ich mit einer solchen Einstellung irgendwie alleine zu sein

[WaldSuse]

Ohweh......Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben.....

Also ein sogenanntes "Lärmprotokoll" wäre bestimmt hilfreich.Und wenn du jetzt schon mal vorab beim Ordnungsamt anrufst und die Situation schilderst?Oder nen Anwalt fragst,was du für Rechte in dem Fall hast? Denn es ist so,wenn sie dich anzeigt,liegt die Beweislast bei ihr.Also muß sie ihrerseits ein Lärmprotokoll vorweisen,in dem klar hervorgeht,daß dein Hund zu viel,zu lange und zu laut bellt.
Es ist halt einfach total unnütz Kraft vergeudet.....

[Stjern]

Och je, Dinge, die man nun wirklich neben dem Alltag nicht braucht.

Aber mal andersrum gefragt? Sitzt besagte Dame nicht im Glaskasten mit ihrem Hund? Der bellt doch vielmehr lt. Deiner Eingangsbeschreibung.

Du könntest doch die anderen Nachbarn höflich zum Gespräch bitten. Die Situation erläutern. Den Brief als Beweis hast Du. Dann könnten die anderen evtl. Dein Lärmprotokoll gegenzeichnen (da kann sie dann nicht selber Eines "frisieren")

Und wenn Du ganz frackig bist, dann überlegst Du, ob Du mit Zeugen im Boot die besagte Dame zuerst anzeigst plus den Vermieter der Wohnung informieren, was da läuft.

[Jule]

Das es bei euch beim Ordnungsamt gleich kostet, verwundert mich ehrlich gesagt ein wenig. Denn bei uns ist die Anzeige beim Ordnungsamt die Zeit nicht wert, die man dafür braucht, da so gut wie nichts passiert. Und ehrlich gesagt, es kann ja eigentlich nicht sein, dass man wegen einer ungerechtfertigten Anzeige zahlen muss - wenn die Anzeige nicht gerechtfertigt ist, müsste wenn überhaupt eigentlich der Anzeigenerstatter zahlen, finde ich.

Uns scheint mal einer beim Ordnungsamt angezeigt zu haben. Es kam ein Brief, wir sollten unseren Hund nicht mehr unbeaufsichtigt laufen lassen (unser Hund war einer der wenigen im Dorf, die nie allein unterwegs waren da hatte ich viel zu viel Angst um meinen Hund, da es bei uns im Dorf einen 85 kg Rüden gab, der ständig allein unterwegs war und meinen 16 kg Rüden mehrfach sofort angegriffen hat. Ich bin am Ende gar nicht mehr spazieren gegangen mit ihm vor Angst, zumal der Rüde auch mir gegenüber aggressiv geworden ist, als ich ohne Hund unterwegs war. Ich konnte mich gerade noch hinter einen Gartenzaun retten). Ich habe dort angerufen und gesagt, dass es sich um eine Verwechslung handeln müsse, da unser Hund nie alleine unterwegs ist und dass es mehr Leute mit unserem Nachnamen und Hund im Dorf gibt. Ich habe nie wieder was gehört davon.
Unser Nachbar ist wohl wegen derselben Sache angelatscht worden von irgendeinem - seine Hunde waren tatsächlich tagtäglich alleine unterwegs und gingen auch jagen. Ich habe mal ein halb aufgefressenes Lamm bei ihnen im Garten liegen sehen. Einer der beiden hat die Hasen des Nachbarsohnes gekillt ... ich hab ihn vom Balkon aus gesehen und versucht, den Hundesitter zu erreichen, da Nachbars im Urlaub waren. Da ich schon beobachtet hatte, wie der Hund auch nach Passanten schnappt, habe ich mich nicht getraut, einzugreifen. Lautloser Killer, es war beängstigend. Aber auch da ist außer einem Brief wohl nichts passiert. Die Hunde sind bis an ihr Lebensende ständig alleine unterwegs gewesen.

Und auch bei anderen gefährlichen Hunden, wie dem 85 kg Rüden hier und dem Hund aus dem Nachbarort, der meinen Mann mehrfach angegriffen hat, wenn er auf dem Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad da vorbei wollte (mein Mann musste sich teilweise mit dem Fahrrad schützen, eine Hose hat´s auch erwischt) gab es unseres Wissens keine Konsequenzen.

Von daher würde ich der Sache mit dem Ordnungsamt eher gelassen entgegen sehen (solange der Hund dort ordnungsgemäß angemeldet ist bezüglich Hundesteuer ). Wenn wirklich was kommt, würde ich anrufen und sagen, dass das eine Verwechslung sein muss, der Dauerkläffer wäre in Wohnung xy.

Besteht die Möglichkeit, dass ein anderer aus dem Haus die Dame bereits beim Ordnungsamt oder dem Vermieter angezeigt hat wegen dem Dauerkläffen und sie denkt, du seist es gewesen wegen dem Zettel und das ganze Theater ist sozusagen die Retourkutsche?
Vielleicht kann man auch in die Offensive gehen, mit dem Zettel zum Ordnungsamt marschieren und die ganze Sache mal ruhig und sachlich schildern und um Rat fragen?

[renner]

Kosten dürfte dir das erst mal gar nix :-ü das Ordnungsamt muß dem Hinweis nachgehen, aber es muß auch deine Aussage einholen. Du wirst also, wenn die Dame tatsächlich zum Ordnungsamt gehen sollte zunächst einen Brief bekommen, in dem der Vorwurf geschildert wird und du zur Stellungnahme aufgefordert wirst. Und dann stehen Aussage gegen Aussage und der Außendienst des Ordnungsamtes wird gegebenenfalls eine Vorortbegehung machen ... Ausgang unklar weil vermutlich alle Hunde bellen werden ...
Lass es auf dich zukommen! vorher würde ich nichts unternehmen ...
Vermutlich viel Lärm um nichts (Bellende Hunde beißen nicht )


ein Lärmprotokoll kannst du machen, welche Glaubhaftigkeit dieses hat und ob es anerkannt wird wenn du dem Ordnungsamt sachlich erklärst, das es sich um Nachbarschaftsstreitigkeiten und Retourkutschen handelt, hast du wahrscheinlich mehr Erfolg

[Mia77]

Sehe es ähnlich wie Renner-Sandra, wenn Du tatsächlich angezeigt wirst, dürftest Du einen Anhörungsbogen bekommen. Das würde ich abwarten. Wenn Du Dich schon jetzt ans Ordnungsamt wendest, werden sie Dich ggf. eher als die Quertreiberin abstempeln. Sollte die Nachbarin Dich anzeigen, würde ich dem Hinweis von Sandra folgen und denen schriftlich - ggf. noch zusätzlich telefonisch - erklären, dass es sich um einen "Nachbarschaftsstreit" und eine Retourkutsche handelt. Bin mir auch nicht sicher, ob Du beweisen musst, dass Dein Hund nicht bellt, ich denke viel eher, dass die Nachbarin beweisen muss, dass Du der Ruhestörer bist.
Ein Lärmprotokoll führen halte ich für nicht schlecht, solang Du Dich dann nicht zusätzlich noch erheblich ärgerst. So kannst Du im Konfliktfall wirklich stichhaltige Aussagen machen. Vielleicht auch gleich ein Lärmprotokoll über den / die bellenden Nachbarhunde. (Aber das wirklich nur, solang Du Dich dann noch zusätzlich ärgerst.)

Fühl Dich mal gedrückt, das ist ja eine ganz ganz ätzende Situation dass die blöde Nachbarin auszieht und sich das Problem ein für alle Mal erledigt.

[Sheitana]

Soweit ich weiß hat ein Lärmprotokoll keinen Bestand, wenn man es nur alleine ausfüllt. Man kann sich da schließlich alles zusammen schreiben
Würde aber ein Nachbar z.B. das noch mit abzeichen sähe es sicher schon anders aus.

[Equester]

Vielen Dank für die Antworten, das beruhigt schon mal ein wenig. Besagte Dame ist aus meiner Sicht nicht ganz klar im Oberstübchen und hat sich in mich "verliebt". Sowas kenne ich ja aus meiner Immobilienzeit und genau deshalb habe ich bisher auf ihr störendes Verhalten nicht reagiert (und der Hund kann ja nicht für seine Besitzerin, der ist total niedlich ), weil sie keinen Grund braucht, um Briefe zu schreiben, es reicht schon, dass man da ist *seufz*. Aber mutig finde ich das im Grunde auch, selber ständig gegen die Hausordnung verstoßen aber andere anschei....en. Vielleicht werde ich beim nächsten Brief eine öffentliche Antwort an den Infokasten hängen...........

Das mit dem sofort zahlen hatten mir mehrere Mieter erzählt, wo Nachbarn sich ebenfalls über sie beschwert hatten, von daher bin ich davon ausgegangen, dass das auch stimmt. Schön, wenn dem nicht so ist.

Ich werde also mal entspannt abwarten und notieren, wann mein Hund bellt und wann nicht. Ich denke wie Sheitana, dass es im Ernstfall nicht wirklich etwas bringen wird, aber zumindest kann ich dann konkret auf Beschuldigungen antworten. Am liebsten wäre mir natürlich, wenn so ein Ding kommt, wenn Nero nachweislich gar nicht da war *teufelchenaufschulteranguck* .

[ehem User]

Soweit ich weiß hat ein Lärmprotokoll keinen Bestand, wenn man es nur alleine ausfüllt. Man kann sich da schließlich alles zusammen schreiben
Würde aber ein Nachbar z.B. das noch mit abzeichen sähe es sicher schon anders aus.

Sehr beliebt sind da auch sogenannte Beschwerdekoffer, die sind fälschungssicher und der Nachbar drückt nur ein Köpfchen, wenn dein Hund bellt, das Rest wird aufgezeichnet. Dann kommts halt drauf an, wie laut dein hund ist und welchen Lärmpegel er erzeugt und in welchem Gebiet du wohnst.

Hatte mal so einen Fall, das war aber ein Gewerbebetrieb...

[Equester]

in dem Fall würde ich gerichtlich auf einen Stimmvergleich bestehen (und ich würde eh gerichtlich gegen egal was kommt, vorgehen )

Edit: äh Moment, der nimmt meinen Hund auf und wiederholt das dann unendlich? Wie ist das ausgegangen?