Tierkommunikation

Moderator: feendrache

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Mailo
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Re: Tierkommunikation

Beitrag von Mailo »

Ich selbst kann es nicht, aber es begleitet mich jemand seit 3 Jahren
sehr kompetent. Ohne sie hätte ich diesen schwierigen Fall verkauft.
"Dominanz ist dummes Zeug. Man muss das Vertrauen der Pferde gewinnen und mit ihnen reden." George Theodorescu (1925-2007)

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Muriel
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Re: Tierkommunikation

Beitrag von Muriel »

Fasziniert hat mich die TK schon länger und ich hab da auch schon die bekannteren Bücher gelesen. Eigene Erfahrung im Sinne von "geplanter" kontaktaufnahme oder gar einen Gespräch hab ich aber nicht, nur ein paar Momente, die herausstachen.
Vor zwei Jahren habe ich dann eine TK machen lassen weil mich die Ursache eines Verhaltens interessierte. Das hat auf jeden Fall eine auch im Alltag verbesserte Kommunikation gebracht. Ich würde sagen, das Wissen, "gehört" zu werden, ist für ein Pferd sehr wichtig.

Während meiner Ausbildung zur Pferdephysio und seitdem ich damit arbeite, werden meine Kanäle aber immer offener für die Energiearbeit und es passiert immer mehr in dieser Richtung. Ich stelle meine Erlebnisse da nicht in Frage, sondern beobachte nur gespannt und bin offen für alles weitere was kommt.
ich denke wenn die Behandlung eh ein sehr intensives Hinlauschen zum Pferd ist, dass manche Pferde dann eben auf eine andere Weise antworten.
Und auf einmal ist dann eine Kommunikation da... und das geht dann einfach so, ganz ohne esoterisches Getue. Da nehme ich einfach an was kommt, aber ich setze mich nicht hin und "übe".
"Gegen Zielsetzungen ist nichts einzuwenden, sofern man sich dadurch nicht von interessanten Umwegen abhalten lässt."
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ehem User

Re: Tierkommunikation

Beitrag von ehem User »

ich bezweifle ganz stark, dass es TK braucht, damit ein pferd weiß, ob es gehört wird oder nicht :-?
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Muriel
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Re: Tierkommunikation

Beitrag von Muriel »

Ok, lass mich das anders formulieren.

Ich hab mein Pony ja "schon immer", also lange. und wir haben durchaus einen guten Draht zueinander, auch vorher schon gehabt.
Am Tag nach dem Gespräch mit der TK-lerin war etwas anders. Vielleicht ist es das Bewusstsein des Menschen, das erweitert ist, weil es weiss, dass das Pferd sich jemandem mitgeteilt hat und nun auch eine andere Erwartungshaltung an den Menschen hat?
Ich höre seitdem genauer hin als vorher und stelle auch anders Fragen und warte auf die Antwort (jetzt mal total praktisch: Thema Deckenanziehen - da frag ich halt ob er die Decke haben mag und er "sagt" ja oder nein indem er sich entweder zum Anziehen direkt vor mich stellt oder weggeht.
Klar, das kann auch jeder ohne TK haben, aber es fühlt sich anders an. Klarer.
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ehem User

Re: Tierkommunikation

Beitrag von ehem User »

mosheline hat geschrieben:ich bezweifle ganz stark, dass es TK braucht, damit ein pferd weiß, ob es gehört wird oder nicht :-?
Nach den Gesprächen mit meiner Großen hieß es ganz klar, sie läßt sich nur auf diese Art von Kommunikation ein, wenn sich danach auch was ändert...
Ich war vorher schon der Meinung, eigentlich alles so pferdegerecht wie möglich (eben Pensionsstall...) zu machen, aber wir waren trotzdem beide unglaublich unglücklich miteinander und frustriert, weil wir uns gegenseitig eben NICHT verstanden...
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november
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Re: Tierkommunikation

Beitrag von november »

TK findet in meinen Augen auch auf einer noch anderen Ebene statt. Natürlich kann man vieles durch "Hinsehen" und "hinfühlen" erkennen und aufnehmen. Aber mittels TK kann ich mich noch auf einer Ebene mit dem pferd austauschen, die über das körperliche und psychische Befinden und Vorlieben, Wünsche (alles auf diese Ebene auf der wir leben und agieren) etc. hinaus geht.
So habe ich mit meinem Oldie sehr intensive Gespräche geführt über das Leben, den Tod, den Abschied, den wir irgendwann voneinander werden nehmen müssen usw.
Das klingt natürlich sehr abgefahren, hat aber unser sowieso schon inniges Verhältnis noch weiter vertieft. Ich habe dadurch auch nicht mehr ganz so viel Angst vor dem Tag x, an dem ich ihn gehen lassen müssen werde.
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Mailo
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Re: Tierkommunikation

Beitrag von Mailo »

Für viele ist und bleibt es "abgefahren". Mir hat es ein unsichtbares Band
zu meinem Tier gegeben. Er reagiert nun auf meine Gedanken und selbst
im Gelände kann ich ihn dazu bewegen eine andere Gangart einzulegen.
Ich kann senden, nicht empfangen (oder vielleicht doch?) Er wartet am
Zaun seiner Koppel, wenn ich ihm in Gedanken sage, dass ich gleich komme
usw. was will man mehr? Ich habe vorher nie hingehört...
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ehem User

Re: Tierkommunikation

Beitrag von ehem User »

@ olga, ich nehme an, in dem fall hätte euch auch ein guter trainer oder verhaltenstherapeut helfen können. aber prinzipiell sollte nautelrich jeder den 'helfer' wählen, der ihm zusagt.

so, wie muriel es beschreibt hab ich damit absolut keinen blutdruck.

schwierig finde ich, wenn eine standleitung zur TK besteht.
wenn die leute mehr und mehr ihr eigenes gefühl für nicht mehr ausreichend befinden.
wenn die TK für jede banalität benutzt wird ...



und an all die, die TK selbst anwenden:
könnt ihr das auch mit menschen?

mailo, das was du beim reiten beschreibst ist ja nicht so ungewöhnlich, sally swift arbeitet genau damit. formuliere klar einen gedanken und dein körper wird ihn kommunizieren :nix:
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Muriel
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Re: Tierkommunikation

Beitrag von Muriel »

ein kleines Erlebnis, kurz nach der "professionellen" TK vor zwei Jahren:

Entgegen der Aussage des SB kam im Winter kein anderes Pferd raus auf die Winterkoppeln. Mirko wollte nicht alleine bleiben (konnte er noch nie gut) und weil ich aber wollte, dass er rauskommt, bin ich halt mit ihm mitgegangen und hab Gesellschaft geleistet. Zunächst haben wir gespielt, aber er sollte ja auch einfach Zeit für sich verbringen und nicht mich als ständigen Bespaßer haben.
Also hab ich mich ins Auto nebendran gesetzt (ca 0 Grad, 20 Zentimeter Schnee), in Pullover und Decken gewickelt, scharf beobachtet von Mirko der sich vergewissern wollte dass ich nicht verschwinde.
Ich hab ihm dann in Gedanken mitgeteilt dass er jetzt da bleiben kann und ich nicht weggehe. Da kam ein kurzer Satz "Wie lange" durch meinen Kopf geschossen - und genauso schnell hab ich impulsiv geantwortet "solange du willst". Und hab hinzugefügt, wenn er rauswill, soll er sich ans Tor stellen, ich hole ihn dann.

Dann hab ich gelesen und nach ca einer halben Stunde stellte MIrko sich ans Tor und guckte zu mir.
Bin dann brav hin und hab ihn wieder reingeholt in seinen Offenstall-Wohnpaddock. Das haben wir dann über die nächsten Tage ausgeweitet, bis ich auch Misten gehen konnte (ausser Sicht) und schliesslich stand er 2 Stunden alleine auf der Koppel und war völlig entspannt. Was für ihn ein riesengroßer Schritt war.

jedesmal hat er die Zeit verlängert und irgendwann "Bescheid" gesagt, indem er sich ans Tor gestellt hat. Heu und Wasser hatte er auf der Winterkoppel, es ging also weder um Hunger oder Durst. Und vor allem war er die ganze Zeit fast ganz entspannt.

Dann gab es zum Glück einen neuen Kumpel, mit dem er rauskonnte, und es entspannte sich alles für uns.
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M. Twain
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Re: Tierkommunikation

Beitrag von ehem User »

mosheline hat geschrieben:schwierig finde ich, wenn eine standleitung zur TK besteht.
wenn die leute mehr und mehr ihr eigenes gefühl für nicht mehr ausreichend befinden.
wenn die TK für jede banalität benutzt wird ...
Ja, das halte ich unter Umständen sogar für gefährlich. Weil man nicht mehr auf sich selbst, sein Urteilsvermögen und Gefühl vertraut.

Ich denke, dass TK nicht nur "sprechen" ist. Nicht jeder empfängt Worte - das kann auch einfach ein Gefühl sein, das sich bildet. Aber dafür muss man auch sich selbst und seinem Bauchgefühl vertrauen (lernen). Denn in der Regel spürt man sehr viel - nur vielen fehlt die Offenheit dafür, weil uns nunmal Vernunftsbetonung anerzogen wurde.
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