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Horror beim Putzen

Verfasst: Mo 18. Mär 2013, 13:19
von elcaracol
Hallo,
nachdem Pony gestern meine Hose zerrissen hat, ich bin gerade am verzweifeln. Leider ist so etwas ja so ein Thema, was mir sehr unangenehm und peinlich ist, da dass ja eigentlich gehen sollte und "beweist" was für ein unerzogenes Pony ich habe...
Seit Jahren haben Pony und ich ein Problem mit dem Putzen. Pony hasst es!
Trotzdem versuche ich es immer wieder. Dabei zeigt sie meist zwei Verhaltensweisen:
1. mit offenen Maul, wütend nach bürste oder meinen Beinen schnappen. Meist droht sie das nur an.
2. Ein "emotionsloses" nach mir schauen und zwicken, dann zieht sie den Kopf wieder weg (passiert innerhalb einer Sekunde) Natürlich erwischt sie dabei immer so kleine Hautfalten, was dann sehr schmerzhaft ist und mich schon öfters zum ausrasten gebracht hat. Zeitweise hatte sie nach dem zwicken panisch den Kopf hochgezogen, weil sie wohl meinte ich raste wieder aus, aber das zwicken hat sie nicht gelassen :evildevil:

Leider gibt es auch nicht wirklich Situationen wo sie das immer macht. Außer beim wütenden schnappen, da bürste ich sie meist, in der Bauchgegend oder Brustbeingegend.
Ich schätze, dass Pony so ein Darmproblem hat, wo ich aber gerade versuche das Problem zu lösen.
Eine ganze Zeit lang habe ich meine Stute gar nicht geputzt, da war einfach alles super :-D Doch da Pony ja schon ein paar Baustellen hat (Darm, Magen, Hufe, Verspannungen) möchte ich nicht mehr auf anfassen evt. massieren verzichten.
Ich habe mit den energetischen Putzen begonnen. Dieses habe ich erclickert, funktionierte auch anfangs ganz gut, aber gestern eben nicht. Leider ist es auch sehr schwer nicht gewollte Verhaltensweisen zu ignorieren, wenn es weh tut...

Inzwischen habe ich das Gefühl, dass Pony mit mir kleine Machtspiele macht. Sie nimmt den Kopf rum > ich weiß sie will mich zicken> ich ziehe mein Bein/Hand zur Seite> Pony stellt sich wieder normal hin. Oder wenn Pony "zickt" höre ich mit dem Putzen auf und dann ist wieder gut. Jedoch wenn ich einfach weiter bürste, schnappt sie zu...

Ich habe schon überlegt, ihr eine adere Handlung beizubringen, welche sie dann machen soll wenn ich putze. wie z.B. bei "Nein" Nase auf die andere abgewandte Seite drehen oder so. Aber eigentlich möchte ich ja, dass sie entspannt steht und es mag...
Übrigens verschiedene Bürsten habe ich schon ausprobiert, Striegel nehmen wir nicht mehr, da ist sie noch mehr "ausgetickt".
Hat wer eine Idee, wie ich das Problem angehen kann? Inzwischen habe ich natürlich auch gar keine Lust mehr auf putzen, was Pony sicher auch schon merkt.... Irgendwie eine typische Negativspiralle.

Re: Horror beim Putzen

Verfasst: Mo 18. Mär 2013, 13:38
von bine_mn
Ach herje, das ist ja wie bei meiner Stute. Die beißt, schnappt, tritt und buckelt beim Putzen, wenn sie richtig gut drauf ist.
Ganz schlimm im Winter, wenn sie ihr mega Winterfell hat (10cm lange herunterhängende Haare am Bauch/Hals/Beine). Das ziept alles. Ich bürste im Winter nur noch mit sowas: http://cdn.idealo.com/folder/Product/10 ... -10-cm.png
und jetzt zum Fellwechsel mit dem Furmaster: http://www.zooplus.de/shop/hunde/hundep ... mme/113426

Scheinbar gleiten diese Draht-Bürsten problemloser durchs Fell und es ziept weniger.

Langsame Bürstenstriche sind auch besser als schnelle!

Und sobald es wärmer wird, wird per Schere das ganze lange Gezottel abgeschnitten (Kopfunterseite, Halsunterseite, Brust, zwischen den Beinen, Beine, Bauch, Flanken). Danach ist es wie eine Wohltat zu putzen, denn die Zickereien sind deutlich weniger.

Gruß Sabine

Re: Horror beim Putzen

Verfasst: Mo 18. Mär 2013, 13:39
von Equester
Für mich hört sich das an, als ob sich das Pony extrem unwohl fühlt, wenn es geputzt wird, so als ob es weh tut. An Machtspiele glaube ich eher nicht, warum sollte es sowas machen? Pferde sind soziale Tiere und Fellpflege ist ein wichtiger sozialer Akt. Unsere Putzerei kommt diesem sozialen Akt sehr nahe und meistens hat man in der Jungpferdezeit ein Problem damit, dass sie den sozialen Akt in Form von "ichkrauledirjetztauchmalkräftigdeinenrücken* gerne zurück geben wollen.

Macht sie denn mit anderen Pferden Fellkraulen? Sind es nur bestimmte Stellen, wo sie so massiv reagiert? Wird es besser, wenn z.B. ein Problem (z.B. Hufe?) gerade nicht da ist? Welche Materialien nimmst Du zum putzen? Reagiert sie auch so, wenn Du nur einen Lammfellhandschuh nimmst und sie weich abstreifst? Wie verhält sie sich beim Satteln? Wenn Du den Gurt anziehst? Wie wurden bisher die Verspannungen bei ihr gelöst? Durch Massage? Wenn ja, wie hat sie sich dabei verhalten?

Re: Horror beim Putzen

Verfasst: Mo 18. Mär 2013, 14:24
von elcaracol
Also wie ich auf spielen komme ist, meine Stute dreht "emotionslos" den Kopf zu mir, und wenn ich mich bewege oder zur Seite gehe ist wieder Ruhe. In einem Buch habe ich gelesen, das "ranghohe Tiere" (eigentlich bezweifle ich auch, dass es sie gibt, bin mir aber nicht sicher...) manchmal aus Metern Entfernung beim Grasen giften , das gemeinte Pferd nimmt dann kurz die Nase zur anderen Seite und die "Rangordnung" ist bestätigt. Ich habe das Gefühl, die Verhaltensweise wiederzufinden.

Bis vor kurzen habe ich allen den VOgel gezeigt, dass unser Putzen der Fellpflege nahe kommt bis ich eine Isistute betüddeln durfte, diese hat mich auch immer geschubbert, wenn ich sie gebürstet habe. Bei meiner Stute ist es etwas komplett anderes, sie hasst es einfach und verbindet es scheinbar gar nicht mit Fellpflege. Ich sehe sie sehr selten beim Fellkraulen. Im Sommer schubbert sie sich öfters, oder wenn es ihr stark quckt, darf ich auch kraulen.
Der Sattel ist auch so ein Problem. Sie mag den Sattel nicht. Es ist auch egal welcher Sattel. Ich habe nun auch mehrere baumlose ausprobiert, ändert nichts. Aber am schlimmsten ist der Gurt. Es geht auch gar nich mehr darum, dass der Gurt zu fest ist, selbst wenn ich da noch zwei Fäuste Quer zwischen Gurt und Bauch schieben kann, giftet sie rum. Seit Jahren bin ich extra vorsichtig beim Satteln und Gurten, doch es ändert sich nichts. Zwischendurch bin ich sehr wenig geritten oder nur noch ohne Sattel, doch dann nach 1 Jahr hatte ich mir wieder einen Sattel gewünscht und dann war gleich wieder das selbe Problem.
Die Baustellen, sind leider ein Dauerproblem, sie sind nie weg! Sie sind nur mal besser oder schlechter. Ich erinnere mich nur an einen Sommer, da konnte meine Stute (auch Rehepony) zum ersten mal nach Jahren 24h auf eine lange Brachliegende Weide. Leider ging das nur etwa 2 Monate dann war sie abgefressen, aber das waren die schönsten Monate seit langen. Sie war so ausgeglichen und ich durfte sie putzen und kraulen. sie mochte sich immer noch nicht gerne in der Bauchgegend anfassen lassen, aber es war ok.
Zu diesem Zeitpunkt, hatte ich auch einen Osteo da, der sie massiert hatte, dass hat sie richtig genossen. Ich sollte das auch machen, am Anfang war es auch ganz ok, doch jetzt darf ich es nicht mehr. Sonst habe ich gerade keine Möglichkeit, um Verspannungen zu lösen...
Momentan nehme ich so eine weiche Bürste mit langen Borsten zum putzen und eine normale Noppenhaarbürste, aber nur vorsichtig.
Die bösen Stellen sind: Bauch, Euter, innere Seite der Unterschenkel, Knie, Ellenbogen, Gurtlage, Widerrist, Brustbein
Die anderen Stellen sind scheinbar erträglich..., obwohl sie z.B. am Mähnenkamm, Genick, Gesicht sich meist langsam abwendet. Quasi wie ein Kind welches von seiner Oma in die Wange gekniffen wird...
Das einzige was mir einfällt, was ihr mal gefallen hat. war wenn ich ihr den Schweif verlesen habe
Ich habe auch das Gefühl, dass sie es nicht mag, wenn etwas ohne ihr Zutun einfach mit ihr gemacht wird oder gezwungen wird. Z.B. zieht sie sich ihr Halfter /Trense selbst an, sie mag nicht angebunden Stehen und will überall mitkommen und gucken. sie mag es nicht, wenn sie angebunden steht und sich ihrer Umgebung (vor allem hektische, quietschende Menschen und Hunde) nicht entziehen kann, sie hat dann keine Angst, es gibt dann ununterbrochen Zickerein. Inzwischen will niemand mehr sein Pferd zum putzen neben uns hinstellen. Zu dem Pferd ist sie lieb, aber zu den Menschen nicht...
Mit dem Lammfellhandschuh ist eine Idee, welche ich versuchen kann.

Re: Horror beim Putzen

Verfasst: Mo 18. Mär 2013, 14:43
von calista
Ich erinnere mich nur an einen Sommer, da konnte meine Stute (auch Rehepony) zum ersten mal nach Jahren 24h auf eine lange Brachliegende Weide. Leider ging das nur etwa 2 Monate dann war sie abgefressen, aber das waren die schönsten Monate seit langen. Sie war so ausgeglichen und ich durfte sie putzen und kraulen. sie mochte sich immer noch nicht gerne in der Bauchgegend anfassen lassen, aber es war ok.
Woran ich sofort bei Deiner Beschreibung und auch aufgrund dieses Satzes dachte: Bauchschmerzen / Magengeschwüre.
Vielleicht kannst Du das schon ausschließen und ich bin da auch nicht sehr bewandert, aber ich meine, es gibt die Möglichkeit über Reisfütterung (Milchreis mit Wasser gekocht??) die Magenproblematik auszustetsten. Es gibt bestimmt auch medizinischere Methoden aber ich meine mich zu erinnern, dass das der einfachste und preiwerteste Weg ist. Da gibts hier aber bestimmt Erfahrungen, einfach mal suchen?

Re: Horror beim Putzen

Verfasst: Mo 18. Mär 2013, 14:52
von elcaracol
Genau, ich vermute auch dass da ein Magengeschwür im argen liegt. Leider habe ich schon ein paar Tierärzten von der Problematik erzählt, jedoch konnte mir bisher keiner helfe, die osteo meinte Pony hat ein Magen/Darmproblem und konnte mir auch nur Futterratschläge geben. Inzwischen versuche ich einfach mein Pony so gut wie möglich zu halten, wie man es auch bei Magengeschwürpferden tun soll. Weitere Maßnahmen habe ich noch nicht ergriffen...

Leider besteht das Putzproblem schon seit ca.6-9 Jahre...

Re: Horror beim Putzen

Verfasst: Mo 18. Mär 2013, 15:03
von calista
Schau mal hier und vielelicht fragst Du auch mal Cate?
viewtopic.php?f=13&t=819&p=11639&hilit= ... eis#p11639
Scheinbar wirkt wohl Magnoguard auch schnell bei Magengeschwüren. Das ist aber relativ teuer, aber die Iwest Sachen sind auch immer gut.

Re: Horror beim Putzen

Verfasst: Mo 18. Mär 2013, 15:16
von Ramona
Neben Magenproblemen würde ich allgemein auf Stoffwechselprobleme tippen (wg. der Rehe). Das kann sich u. a. auch in Berührungsempfindlichkeit äußern. Ist dir da was bekannt? Gibt's Blutbilder (sowohl aktuelle als auch ältere zum Vergleich)?

Re: Horror beim Putzen

Verfasst: Mo 18. Mär 2013, 16:42
von elcaracol
Leider gibt es keine Blutbilder...
Ich glaube auch, dass durch die Rehe,Stoffwechsellage und Fehlfütterung der gesamte Magen/Darm-Bereich empfindlich ist. Vielleicht ist sie auch übersäuert. Ich versuche es auch zu bessern. Doch ich denke es kann doch nicht sein, dass sie sich so extrem nicht anfassen lässt.

Re: Horror beim Putzen

Verfasst: Mo 18. Mär 2013, 16:57
von calista
Naja, wenn Menschen wirklich schlecht gelaunt sind, dann sind das die mit einem Magengeschwür. Die Schmerzen sind erheblich, das würde ich bei einem FPerd auch nicht anders vermuten. Ich würde die Reisschleimfütterung über einen Zeitraum von 2-3 Wochen versuchen und schauen, ob sich was verbessert. Bei Magenproblemen muss man immer eine Diät einhalten, also würde ich alle möglichen Zusätze vermeiden. Nur Heu und Reisschleim, am Besten mal andere Magenpferde-Besitzer fragen!