Sheitana hat geschrieben:
Ich weiß, dass man da kaum was gegen tun kann in Pensionsställen. Aber "gemischte Herden" sind nun mal alles Andere als natürlich.
Sorry, aber das stimmt so nicht. Auch in freier Natur gibt es gemischte Herden. Stuten und Hengste (wobei die Hengste in der Regel sehr jung sind und sobald sie decken wollen, müssen sie gehen), nur eben keine Wallache, da gebe ich Dir recht. Aber da wir unsere Pferde sowieso nicht artgerecht halten können (sonst müssten wir ihnen freie Fläche ohne Zäune und keine Menschlichen Eingriffe in Form von Reiten oder sonstiger Nutzung anbieten), kommt die Gruppenhaltung mit beiden Geschlechtern der natürlich Herde noch am nächsten.
Ich kenne beide Formen: die gemischte Gruppe und die Geschlechtertrennung. Bisher konnte ich in den gemischten Gruppen keine wirklichen Probleme feststellen. Es gibt immer mal wieder ein Wallach der aufspringt und wir hatten einmal eine Stute die hat sämtliche Wallache (auch die, die das gar nicht wollten) zum Deckakt verführt. Nachdem die weg war, hörte das sofort wieder auf.
Es kann in reinen Wallach- oder Stutengruppen auch zu massiven Problemen kommen, wenn sich zwei davon absolut nicht riechen können. Kommt dann noch ein beengtes Platzvolumen dazu oder wird das Futter rationiert, dann sind Kriege vorprogrammiert. Aber bei ungünstigen Verhältnissen kommt es eh zu Unruhe, egal ob nun gemischt oder nach Geschlecht getrennt

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Die Eingliederung an sich habe ich auch schon mehrfach beobachten können. In Gruppen, wo ausreichend Futter und Platz vorhanden ist, gibt es am Anfang ein wenig Unruhe, was sich aber sehr schnell legt. In meinem vorherigen Stall hat man nach 2 Stunden nicht mehr gesehen, wer neu und wer alt in der Gruppe war, die haben jeden sofort an die Raufe gelassen, weil von allem immer genug da war. Bisher konnte ich auch nicht feststellen, dass eine wochenlange Trennung von Neu und Alt durch einen Zaun, die Unruhe bei der endgültigen Zusammenführung maßgeblich gemildert hätte. Sobald der Zaun weg ist, machen sie es einmal aus

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Es kommt auch immer auf die einzelnen Typen an, die man in so einer Gruppe eint. Aufdringliche Stuten können auch in einer reinen Stutengruppe zu einem Problem werden. Meiner z.B. will am Anfang nicht in die Gruppe, er lehnt die Kontaktaufnahme ab, indem er die anderen Pferde einfach abblitzen läßt

. Er steht auch jetzt gerne mal alleine und genieß seine Ruhe. Es gibt Wallach, die greifen sich eine Stute und verteidigen die massiv, wenn es von der Sorte zwei in einer Gruppe gibt, könnte es zu Problemen kommen, aber das ist recht selten.
Wir haben gerade in eine Dreiergruppe (nur Wallache) einen vierten Wallach eingegliedert. Die ersten beiden Tage waren bunt, jetzt ist Ruhe. Wir haben genügend Raufen an unterschiedlichen Stellen, die Pferde können entscheiden, wo sie fressen und mit wem sie zusammen stehen, Platz ist genug da. Ich denke, dass es bei einer Eingliederung einer Stute nicht viel anders gelaufen wäre. Nebenan stehen 2 Wallache mit einer Stute zusammen, auch da gibt es keine Probleme. Also ich finde jetzt nicht, dass nur die eine oder die andere Variante den absoluten Vorzug bekommen sollte. Wenn Pferde charakterlich nicht zusammen passen, hat man Probleme, egal wie sie gemischt werden. Stimmt Futter- und Platzangebot nicht, gibt es Probleme, egal wie sie gemischt werden

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