Das Reitwaisen Forum

Guten Abend

Mir fiel keine bessere Überschrift ein.

Das Thema beschäftigt mich schon länger und heute trat es wieder mal so deutlich zu Tage, dass ich Euch zum Diskutieren brauche...

Um es kurz zu machen: Ich habe eine Wirbelsäule, die ziemlich am Ar.... ist. Mit viel Aufwand - Physio, spezielle Form des Reitens, rückenfreundlicher Alltag, immer schön obacht geben... - gehts mir für die Befunde richtig gut!

Auch beim Reiten ist durch die spezielle Form des Reitens mit Rücken soweit alles o.k. - ABER: Ich bin wie ein Steiftierchen, wenn es um den Linksgalopp geht. Und entsprechend läuft meine Wondermaus - es fühlt sich nett gesagt "suboptimal" an... Es ist unabhängig vom Rückenschmerz, der Laune, eigenen aktuell nicht vorhandenen Blockaden oder sonstwas: Linksgalopp ist kaputt!

Es geht nur um den Linksgalopp - alle anderen GGA kann ich reiten, Wonder läuft locker flockig, sehr gute Übergänge, auch anspruchsvollere Sachen wie Schritt- und Trabschaukel, Schulter herein und Travers gelingen auf beiden Händen in Schritt und Trab, Rechtsgalopp ist Schaukelgalopp pur - ausser Linksgalopp... Ich gymnastiziere im Schritt - Trab, vorwärts, seitwärts, rückwärts - Galopp ist "nur" fürs vorwärts und entspannen da.

An der Longe läuft sie immer super - egal, ob Links- oder Rechtsgalopp. Am Sattel liegt es auch nicht, Blockaden hat sie keine - es liegt an mir. Da ist irgendwas, was diese Bewegung nicht mitmachen kann - ich weiss es nicht!

So - und heute war der Unterschied so krass und da habe ich mir gedacht: Dann reite ich halt keinen Linksgalopp mehr! Wonder wird an der Longe auf beiden Händen in allen GGA gearbeitet, da sollte das doch die Maus nicht fett machen, wenn ich ihn unterm Sattel auslasse.

Was haltet ihr davon? Ich möchte Wonder gut gymnastizieren, sie bei Laune und gesund halten und das wir beide Spass haben. In ein paar Tagen gehts wieder regelmässig ins Gelände

Vielen Dank für Euer Inputt!

Linksgalopp unter dem Reiter weg lassen finde ich suboptimal ich würde dann eher ganz auf den Galopp unter dem Reiter verzichten. Läßt man den Galopp auf Dauer auf einer Hand aus wird sich auch die Muskulatur dahingehend verschieben, das Pferd wird also schief. Das hatte eine Freundin von mir, die dachte auch läßt sie einfach übergangsweise weg, das Pferd wurde immer schiefer.
Die Frage wär was da bei dir blockiert, ob evtl. ein guter RL entgegenwirken könnte indem er eine Sitzanalyse macht und dir sagt was du da anders machst. M.E. brachte auf einem Kurs ein Beispiel, einer Dame die keine fliegenden Wechsel auf der einen Hand reiten konnte, weil sie falsch mit der Bewegung mitging, nämlich genauso wie auf der anderen Hand. Im Handgalopp hat das Pferd diese falsche Bewegung noch kaschiert, nur beim Fliegenden kam dieses Problem dann eben zutage.

Ich hab nach einem Sturz jahrelang den Rechtsgalopp vermieden - angstbedingt. Als ich endlich eine RL gefunden hatte, musste ich da ran ... keine Chance mit meinem Pferd. An der Longe galoppierte er prima auf beiden Händen, unter dem Reiter Rechtsgalopp eine Katastrophe - auch unter anderen Reitern. Er bekommt seine Hufe nicht sortiert und galoppierte grundsätzlich links an, sogar aus engen Wendungen. Eine RL meinte mal, es wäre unglaublich, wie er aus Volten im Außengalopp loslegt Im Gelände, wenn ich ihn in den Galopp "reinlaufen" lasse, bevorzugt er rechts, aber sowie der Reiter die Hilfen für Rechtsgalopp gibt, gibt es Beinsalat.
Irgendwann, nach langem Üben, kamen wir beim Kreuzgalopp an. Vorne geht, hinten Chaos. Nach weiterem langen Üben klappt es mit dem Rechtsgalopp phasenweise ... aber jedesmal beim Angaloppieren schmeißt er die Hinterhand hoch, damit er Zeit hat zu überlegen, wie er die Beine sortiert, wie es scheint. Und er kann bis heute nicht ruhig und gesetzt rechts galoppieren, gerät leicht ins Rennen.
Ich fürchte, du tust deinem Pferd keinen gefallen, wenn du beim Reiten Linksgalopp weglässt ... das würde ich nur dann machen, wenn ihn noch jemand anders reitet, der sich dann auch um Linksgalopp kümmert.

Vielleicht hilft es dir, dich mal beim Galoppieren aufzunehmen und die Videos vom Rechts- und Linksgalopp vergleichen. Eventuell siehst du da einen Unterschied in deinem Sitz und findest raus, woran es liegt, dass ihr links Probleme habt.

Vielleicht hilft es auch, wenn dich jemand an die Longe nimmt und von unten angaloppiert und du einfach versuchst, mitzugehen? Dann musst du nicht drüber nachdenken und auf Dauer fällt vielleicht der Groschen, wo es hakt?

Salue

Vielen Dank fuer Eure Rueckmeldungen!

Ich habe mit meiner und Wonders Physio telefoniert, weils mir keine Ruhe gelassen hat *gruebel*

Fakt ist, das ich rechts einen Beckenhochstand habe, der wird diesen Samstag wieder behoben. Bis alles wieder stabil ist, dauert so ca. 3 Wochen,weil ich taeglich belaste und nicht nur optimal belaste - geht jobmaesig nicht anders.

Das Reiten ohne Linksgalopp findet sie nicht soo schlimm, da ich eher wenig galoppiere und die komplette Gymnastizierung in Schritt und Trab mache. Außerdem läuft Wonder an der Longe in allen drei GGA und dort auch anspruchsvolle Lektionen wie einfache Galoppwechsel.
Sie betonte aber auch, dass es ein Problem waere, wenn ich noch normal reiten und sitzen koennte und mehr galoppieren und vor allem im Galopp ebenfalls gymnastizieren wuerde, wenn man dann den Linksgalopp weglassen wuerde.

Ich bin gespannt, wie der Linksgalopp geht, wenn der Ruecken wieder Grade ist. Solange lasse ich den Linksgalopp unterm Sattel weg.

Bin gespannt, was Ihr noch fuer Erfahrungen habt!

Ich habe momentan auch massive Probleme mit dem rechten ISG. SIcherlich auch dadurch bedingt, dass cih die letzten Monate 14 Stunden am Tag vor dem PC gesessen habe, 8 Stunden Arbeit und danach noch Studium. Pferd war krank, sodass ich während dessen auch nicht geritten bin.

Nun fangen wir wieder an und ich galoppiere konsequent nur im leichten Sitz, sitze im Trab nicht aus und acht im Schritt bewusst auf die Beckenbewegung. Das klappt eigentlich prima, früher konnte er rechts nicht galoppieren, das macht er nun toll. Ich galoppiere auch nur über austreten des inneren Bügels an, also sitze zum angaloppieren gar nicht ein. Es funktioniert wirklich gut.

Mittelfristig habe ich auch wieder Termin beim Chriopraktiker und werde auch das Fitnessstudio öfter mal besuchen. Joggen gehen wollte ich ab Ende März, momentan trette ich rechts etwas kurz...

Wenn ich mal wieder geschmeidig bin, werde ich auch wieder für 1-2 Galoppsprünge einsitzen. Ich denke, wenn das ISG dabei frei bleibt, kann ich dann auch wieder an die Beweglichkeit gehen. Eigentlich hat mir reiten immer geholfen, aber wenn man mal eine längere Pause hatte, ist alles anders...

Ich weiß nicht, ob es hilfreich ist, dennoch meine Ideen dazu:

Galopp erst mal nur im Gelände geradeaus reiten?
Evtl. auch erst mal nur im leichten Sitz reiten (oder hast du da auch Probleme)? Und dann probehalber nur einen einzelnen Galoppsprung aussitzen und sofort wieder in den leichten Sitz? Langsam steigern (Galoppsprünge mitzählen), sobald es wieder "klemmt" zurück in den leichten Sitz?
Wenn möglich, mal andere Pferde reiten?
Wenn's dein Rücken erlaubt, mal ohne Sattel bzw. nur mit Pad reiten?
Öfter mal die Bügellänge verändern (länger, kürzer), evtl. auch mal ganz ohne?

Danke für eure Antworten

Das Aussitzen im Trab und Galopp sind seit Jahren kein Thema mehr - kaputt. Genauso wie das Leicht traben - nix geht mehr.

Ich reite in einer Art Entlastungssitz, der von meiner Physio in regelmässigen Abständen kontrolliert wird. Und damit geht es dem Rücken gut, weil es für mich das perfekte Rückenmuckitraining ist

Alles, was ich reiterlich erarbeite, erarbeite ich über diesen Entlastungssitz. Das geht rein über Gewicht, Bügeltritt und oder Körperdrehung. Vorbereitung läuft über Bodenarbeit und unterm Sattel gebisslos - da geht nix mit Schummeln .

Geradeaus galoppieren im Gelände werde ich wieder probieren, wenn das ISG nicht mehr brummt - hat mir meine Physio auch empfohlen.
Andere Pferde reiten geht gar nicht mehr, ohne das der Rücken hinterher meckert. Ohne Sattel ist ein Idee, die mir sehr gut gefällt - das probiere ich mal im Schritt aus und schau dann weiter.

Wie der Sitz aussieht, könnt ihr unter http://www.aktives-reiten.de ansehen - da noch mit Guanito, dem Zauberpferd, vor ca. 1 1/2 Jahren. Wir haben den Sitz noch mehr optimiert und verbessert und Wonder läuft schön locker flockig - ausser ebend im Linksgalopp.

Die Frage ist halt - wenn sich das ISG nicht bessert: Ums Biegen und Brechen beide Hände galoppieren und Wonder auf der linken Hand den Galopp zumuten oder eben nicht. *grübelgrübel*

Ich hab mir mal das Video angeschaut. Nun zeigt das nicht den aktuellen Stand, möglicherweise hat sich inzwischen einiges geändert. Wenn ich von dem Video ausgehe, würde ich die Probleme jedoch nicht nur beim ISG suchen, sondern auch im Schulterbereich, womöglich noch weiter oben. Mir scheint, dass du da nicht auf beiden Seiten gleichmäßig beweglich bist, sondern dass du dich besser nach rechts drehen und die linke Seite besser dehnen kannst als umgekehrt. Absolut sicher bin ich mir nicht, möglich wäre es immerhin, dass die Kameraperspektive das ein wenig verfälscht und ich hab auch kein geschultes Physio-Auge. Wenn du aber ohnehin regelmäßig bei der Physio bist, kannst du das ja mal mit untersuchen lassen.

Hmm - ich möchte jetzt nicht meine ganze Krankengeschichte ausbreiten.

Deine Zusammenfassung triffts auf den Punkt. Daran kann man im Millimeterbereich was ändern - im Großen und Ganzen nicht (mehr). Guanito konnte das besser abhaben - Wonder ebend nicht...

Trotz allem bin ich froh, überhaupt wieder reiten zu können und es läuft gut, bis auf den Linksgalopp. Der schwächelt immer - aktuell mehr wegen akutem ISG und Beckenschiefstand. Und das hat als Folge den Schulter-/Halsbereich, der fest wird.

Ich schau mal, wie es ist nachm Gerade machen und lasse mir Zeit mit dem Galoppieren im Allgemeinen. Ende März kommt meine Leib- und Lebenphysiotherapeutin und dann wird das schon!

Danke nochmal für Dein Feedback Ramona