Das Reitwaisen Forum

sacramoso hat geschrieben: ↑Di 23. Jul 2019, 09:42 Wenn keiner mehr hingeht, keiner mehr sponsoren will weil es nicht mehr als positiv gesehen wird, DANN ändert sich was. Wenn die Reiterinnen und Reiter anfangen selbst an sich und ihren Pferden was zu ändern, die Nachfrage nach entsprechenden Trainern und Vorbildern da ist, DANN ändert sich was.

Und wenn ich mir denke, wie sehr letztes Jahr nach dem CHIO geschimpft wurde (zurecht!), dann HAT sich eben doch zu diesem Jahr etwas geändert.

Ich bin dieses Jahr auf vielen Turnieren der EWU (Westernreiten) gewesen, von kleinen Turnieren bis hin zu großen Qualifikationsturnieren und auch da hat sich in letzter Zeit viel geändert. IMMER steht ein Steward am Rand, es werden immer mal wieder Reiter angesprochen, die es übertreiben und dann auch konsequent des Abreiteplatzes verwiesen. Allerdings ist das kaum noch nötig, weil wirklich meist fair und freundlich geritten wird. Das war vor noch nicht so langer Zeit ganz anders.
Natürlich gibt es immer noch die, die hinter verschlossenen Türen sch***** reiten und was die Leute zuhause machen kann man auch nur schwer kontrollieren. Doch in meinen Augen ist ein guter Anfang gemacht, Entwicklungen brauchen ihre Zeit, das ist nicht in einem Jahr gemacht. Es ist lange in die falsche Richtung gelaufen, es freut mich, dass es zunehmend Tendenzen in die richtige Richtung gibt.

Ich bin da bei Sheitana. Es ist nicht alles toll, sicher nicht. Aber die Richtung ist besser.
Vor wenigen Jahren hat man fast nur zusammengezurrte, unglückliche Pferde gesehen in den hohen Dressurprüfungen, und das habe ich nicht mehr so empfunden. Da waren einige Pferde dabei, die willig und gelassen gelaufen sind. Die Piaffen waren nicht mehr nur Trab auf der Stelle, sondern es waren welche mit guter Hankenbeugung und schöner Form dabei. Die besseren Reiter haben im Schnitt auch besser abgeschnitten (in London landeten die noch konsequent hinten!)

Und schlechte Piaffen hab ich schon überall gesehen, ob bei Schülern des Herrn Karl, bei der Bückeburger Hofreitschule, bei Akademikern, etc pp.
Da muss man eh gut gucken.
Und bei all denen von uns, die kein Pferd mit sehr gutem Exterieur haben, wird die Piaffe eh immer etwas anders aussehen. Ich zumindest hab inzwischen gelernt, dass die Piaffe keine 'finale Lektion' ist, sondern eine super Übung um Aufrichtung, Hankenbeugung, Durchlässigkeit, Rückentätigkeit, etc zu verbessern. In dem Sinne ist dann auch eine nicht perfekte Piaffe sinnvoll.

Ich finde es außerdem auch interessant, wie sich die Kommentare in den Übertragungen gewandelt haben. Das konnte man sich lange Zeit ja wirklich nicht antun, was die Kommentatoren da so gefaselt haben (ok, Negativ-Ausrutscher gibt es noch immer).

Ich würde behaupten, vor ein paar Jahren wäre ein Ritt von Werth nur belobhudelt worden. Am Sonntag gab es zumindest ein paar Sätze dazu, dass die Stute an einigen Stellen zu eng war etc.
Was da zu Zeiten von Totilas + Co geschwafelt wurde, während das Pferd durch die Gegend krauchte...

ist mir auch aufgefallen

Ich habe mir jetzt das Video von Claudio Castilla und Alcaide angesehen. Das fand ich jetzt einen schönen Rot mit einem entspannen Pferd und einem gutgelaunten Reiter.

Warum da eine Werth 10 Punkte in ihrer verkrampften Strampelpiaffe bekommt und der Spanier so schlecht bewertet wird.... jedenfalls fand ich das denn harmonischsten Ritt.

Belgano hat geschrieben: ↑Di 23. Jul 2019, 15:46 Ich finde es außerdem auch interessant, wie sich die Kommentare in den Übertragungen gewandelt haben. Das konnte man sich lange Zeit ja wirklich nicht antun, was die Kommentatoren da so gefaselt haben (ok, Negativ-Ausrutscher gibt es noch immer).

Ich würde behaupten, vor ein paar Jahren wäre ein Ritt von Werth nur belobhudelt worden. Am Sonntag gab es zumindest ein paar Sätze dazu, dass die Stute an einigen Stellen zu eng war etc.
Was da zu Zeiten von Totilas + Co geschwafelt wurde, während das Pferd durch die Gegend krauchte...

Stimmt! Damals habe ich meistens ohne Ton geschaut.
Es bewegt sich also was, langsam, aber es bewegt sich.

Riff hat geschrieben: ↑Mi 24. Jul 2019, 18:55 Ich habe mir jetzt das Video von Claudio Castilla und Alcaide angesehen. Das fand ich jetzt einen schönen Rot mit einem entspannen Pferd und einem gutgelaunten Reiter.

Warum da eine Werth 10 Punkte in ihrer verkrampften Strampelpiaffe bekommt und der Spanier so schlecht bewertet wird.... jedenfalls fand ich das denn harmonischsten Ritt.

Meinst du dieses Video? https://youtu.be/YyMDEg0amdc
entspannt und harmonisch, ja. Schön anzusehen.
Piaffe und Passage sind allerdings sehr schwankend, und auch keinesfalls taktrein. Er tritt hinten sehr breit und vorne kreuzt er die Beine schon teilweise, das ist weder gesund noch korrekt. Finde in der Passage die Hinterhand auch nicht gut ran geschlossen. Und die Verstärkungen geben nicht viel her.
Ohne Frage ein schöner Ritt (und somit ein weiteres positives Beispiel) aber er lässt halt auch einiges an Punkten liegen. Und da gerade Pi und Pa doppelt gewertet werden, ist mir auch verständlich, warum er (noch!) nicht vorn mitspielt.

Mir ging es auch um die Harmonie. Und die Pipa finde ich trotzdem im Grundsatz zig mal besser, als die hochbewerteten.

Der wird nie oben mit reiten. Reitet schon Jahre international. Aber eben mit guter Laune. Grins. Da kommt man nicht hoch. Ha ha.

Und es stört hier wirklich niemanden, dass sich die Pferde da reihenweise fast in die Brust beißen können? Was ist daran entspannt? Sorry, ich kann da nicht einen Ritt wirklich schön finden .

Für mich tun sie das nicht... :nix:Ja, bei den schlechten Ritten teils, aber der Rest ist an der Senkrechten, teils sogar davor.