Auf dieses Thema bezogen: Der Reitsport hat sich abgewandt von einem Sport der wenigen Guten zu einem Sport der vielen mit viel Geld. Das pferd wurde dagrediert vom unschätzbar wertvollen Partner (allein weil man sich ein zweites Toppferd nicht leisten konnte) zu einem beliebig ersetzbaren Produkt.
Ich denke eine weitere Teilschuld trägt einfach die Mentalität der modernen Gesellschaft, hin zur wergwerfmentalität. Es muss sich lohnen, aber nicht für alle, sondern nur für mich. Wenns kaputt geht, ist es billiger was neues zu kaufen...
Also, ich weiß nicht. Ich finde hier muss man schon ganz deutlich zwischen dem Spitzensport (Dressur, Springen, Pferderennen) und dem Freizeitbereich unterscheiden. Vielleicht ist es teilweise so, wie du behauptest, dort, wo man mit Pferden wirklich Geld verdienen muss. Aber ich finde es gibt so viele ander gute Beispiele, nicht zuletzt die schon genannten Dressurreiterpaare!
Wenn ich mich so umschaue: es hat noch nie so viele Offenställe gegeben wie heute, die Haltungsbedingungen für viele Pferde haben sich deutlich verbessert. Es reiten auch deutlich mehr Menschen, ja, auch teilweise, weil man es sich leisten kann. Wenn aber mehr Menschen reiten, als früher, sieht man vielleicht auch häufiger "schlechte Beispiele", das heißt noch lange nicht, dass sich das Verhältnis von "guten" zu "schlechten" Reitern verschlechtert hat.
Vielleicht haben wir eine "Wegwerfmentalität" in der Gesellschaft, finde diese Aussage aber zu pauschal. Gleichzeitig ist unsere Gesellschaft aber so kritisch wie nie zuvor und mit Hilfe der neuen Medien, die es so vor 30 Jahren noch nicht gab, werden viele Missstände aufgedeckt und angeprangert, ich denke da an Rollkurvideos auf Youtube auch von sehr berühmten Reitern. Auch werden viele dieser Missstände in den führenden Pferdezeitschriften aufgegriffen und Thematisiert. Vor knapp 25 Jahren war es schon svjwieriger Aufnahmen davon zu machen, wie ein bekannter Springreiter seine Pferde barrte ... wer weiß, was da hinter den Kulissen sonst noch geschah.
Wir haben heute unglaubliche Möglichkeiten uns zu informieren und auf Probleme hinzuweisen, davon konnte man vor 30 Jahren nur träumen. Persönlich glaube ich nicht, dass sich die Reiterei grundsätzlich in die verkehrt Richtung entwickelt hat. Wie gesagt, schwarze Schafe gibt es immer und überall und auch die Medien erzielen höhere Auflagen/Einschaltquoten, wenn sie über das Negative berichten, was alles gut läuft, interessiert eben keinen. Dadurch sind uns die negativen Beispiele halt immer present und es entsteht leicht der Eindruck, es wäre die Regel.
Edit: habe den Namen rausgenommen, weiß ja eh jeder, wer gemeint ist, hast schon recht, Sheitana!