Jungpferd läuft mit Gebiss viel schlechter

Moderator: Sheitana

ehem User

Re: Jungpferd läuft mit Gebiss viel schlechter

Beitrag von ehem User »

Verstehe ich es richtig, dass du ihn bisher selber nur einmal mit Gebiss geritten bist und das war nachdem deine Bereiterin ihn geritten ist? Falls ja, solltest du vielleicht einmal schauen, wie er ist, wenn du ihn mit Gebiss reitest, ohne dass die Bereiterin ihn vorher geritten ist. Ich würde es halt mal ausprobieren, um auszuschließen, dass es an der Bereiterin liegt. Vielleicht ist es einfach auch nicht eine soooo gut Idee eine neue Trainerin, also jemanden, den dein Pferd nicht gut kennt, das Gebiss einführen zu lassen. Die kann ja dann auch schlecht beurteilen, wie er üblicherweise ohne Gebiss geht oder kennt sie ihn auch gebisslos?

Du sagtest ja, dass die Kombi aus LG-Zaum und Gebiss ja noch ganz ok war, vielleicht noch einfach eine Weile damit weitermachen, bis er sich damit wohler fühlt und erst auf nur Gebiss umstellen, wenn er es zusammen mit LG-Zaum so richtig akzeptiert.
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Hottie
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Re: Jungpferd läuft mit Gebiss viel schlechter

Beitrag von Hottie »

Swedenfox hat geschrieben:Vielleicht ist es einfach auch nicht eine soooo gut Idee eine neue Trainerin, also jemanden, den dein Pferd nicht gut kennt, das Gebiss einführen zu lassen. Die kann ja dann auch schlecht beurteilen, wie er üblicherweise ohne Gebiss geht oder kennt sie ihn auch gebisslos?

Du sagtest ja, dass die Kombi aus LG-Zaum und Gebiss ja noch ganz ok war, vielleicht noch einfach eine Weile damit weitermachen, bis er sich damit wohler fühlt und erst auf nur Gebiss umstellen, wenn er es zusammen mit LG-Zaum so richtig akzeptiert.
Ja stimmt, er wurde erst 2 mal richtig mit Gebiss geritten, beide Male von der Bereiterin. Vorher habe ich ihn mit eingeschnalltem Gebiss longiert und bin 4-5 Mal mit vier Zügeln mit Lg geritten. Und nein, sie kennt ihn nicht gebisslos. Es stimmt also, dass sie schlecht beurteilen kann, wie er mit Gebiss läuft. Ich lasse sie reiten, weil ich eben vor gut 2 Wochen gestürzt bin und seitem wieder mehr Angst habe beim Reiten und dachte, dass Angst und Gebissgewöhnung sich sehr schlecht vertragen... Sie reitet ihn wenigstens völlig angstfrei vorwärts und reitet über kleine Problemchen hinweg und zieht eben nicht unabsichtlich am Zügel, bloß weil er mal zuckt. Aber ich kenne ihn eben doch viel besser und weiss, dass er mit Lg um Welten besser läuft :? .

Tja ich überlege gerade auch, ob ich nicht doch besser selbst reite und mit vier Zügeln und Lg langsam weiter mache. Weil so wie er jetzt läuft, kann ich das echt nicht einfach weiter machen. Wenn der Tierarzt am Freitag nichts an den Zähnen findet, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es an der Bereiterin liegt... Irgendwie dacht ich eben, ich tue dem Pferd einen Gefallen, wenn ich ihn von einem Profi, der mir ausdrücklich für Jungpferde empfohlen wurde, reiten lasse...
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Keshia
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Re: Jungpferd läuft mit Gebiss viel schlechter

Beitrag von Keshia »

Hallo liebe Hottie,

meine Frage, warum du das Gebiß einführen möchtest, habe ich schon gestellt, weil ich im Hinterkopf hatte, ob das überhaupt nötig ist. Ich selbst reite mit Gebiß, allerdings nur, weil mein gemietetes Pferd eine Versicherung hat, die gebißlos nicht abdeckt.
Wenn ich lese, was du schreibst, habe ich schon den Eindruck, es kann dir helfen, wenn du dir Gedanken um zusätzliche Alternativen machst, wie du dein Pferd davon abhalten kannst, in Panik zu geraten. Dabei denke ich z.B. an Desensibilisierung durch Bodenarbeitsübungen. Die helfen nicht nur dem Pferd, auch dem Menschen ;-) Denn wenn DU beim Ausreiten unsicher bist, überträgt sich das 1:1 aufs Pferd. Deine Unsicherheit nach den Stürzen kann ich sehr gut nachvollziehen, hab das auch hinter mir.
Sind es denn immer die gleichen Sachen, die dein Pferd erschrecken? Ist er allgemein sehr schreckhaft und guckig?

Habt ihr ihm das Gebiß vom Boden aus erklärt? Vielleicht kann er es besser akzeptieren, wenn er es für kürzere Abstände im Maul hat, damit geführt wird, Abkauübungen macht, etc.

Ich denke, dauerhaft ist es für deine Gesundheit (und die ist ein wichtiges Argument) das Beste, wenn ihr auch an eurer Beziehung und der Gelassenheit arbeitet. Wünsche dir viel Erfolg.
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ehem User

Re: Jungpferd läuft mit Gebiss viel schlechter

Beitrag von ehem User »

Ich würde ihn dann vielleicht sogar noch ein paar mal wieder nur mit LG-Zaum reiten, wenn du das schaffst, ist ja echt doof mit dem Sturz :twisted: mur damit er wieder ein positives Erlebnis hat und wenn er damit wieder so gut läuft, wie du es kennst, wieder mit der Kombi anfangen.

Ich kann dich voll verstehen, man will ja nur das Beste und denkt, dass jemand anders, der nicht vorbelastet ist, vielleicht für gewisse Dinge besser geeignet ist. Kann ja auch manchmal sein, aber irgnedwie sind diese Menschen dann auch immer unpersönlicher bzw. unpferdischer :lol: Man sollte die Beziehungsebene da nicht unterschätzen!
Auch wenn ich Hilfszügel eigentlich grundsätzlich ablehne, hast du evtl. doch schon mal daran gedacht einen Martingal zu verwenden? Die tun ja nichts böses, solange man mit lockerer Hand reitet, aber wenn ein Pferd echt vor lauter Panik kopflos wird, kann man mit einem Martingal halt schon einwirken. Müsste ja auch mit LG-Zaum funktionieren. Nur mal so als Denkanstoß, vielleicht fühlst du sich damit einfach etwas sicherer.
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Hottie
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Re: Jungpferd läuft mit Gebiss viel schlechter

Beitrag von Hottie »

Keshia hat geschrieben: meine Frage, warum du das Gebiß einführen möchtest, habe ich schon gestellt, weil ich im Hinterkopf hatte, ob das überhaupt nötig ist. Ich selbst reite mit Gebiß, allerdings nur, weil mein gemietetes Pferd eine Versicherung hat, die gebißlos nicht abdeckt.
Wenn ich lese, was du schreibst, habe ich schon den Eindruck, es kann dir helfen, wenn du dir Gedanken um zusätzliche Alternativen machst, wie du dein Pferd davon abhalten kannst, in Panik zu geraten. Dabei denke ich z.B. an Desensibilisierung durch Bodenarbeitsübungen. Die helfen nicht nur dem Pferd, auch dem Menschen ;-) Denn wenn DU beim Ausreiten unsicher bist, überträgt sich das 1:1 aufs Pferd. Deine Unsicherheit nach den Stürzen kann ich sehr gut nachvollziehen, hab das auch hinter mir.
Sind es denn immer die gleichen Sachen, die dein Pferd erschrecken? Ist er allgemein sehr schreckhaft und guckig?

Habt ihr ihm das Gebiß vom Boden aus erklärt? Vielleicht kann er es besser akzeptieren, wenn er es für kürzere Abstände im Maul hat, damit geführt wird, Abkauübungen macht, etc.

Ich denke, dauerhaft ist es für deine Gesundheit (und die ist ein wichtiges Argument) das Beste, wenn ihr auch an eurer Beziehung und der Gelassenheit arbeitet. Wünsche dir viel Erfolg.
Also das mit der Versicherung ist noch so ein zusätzlicher Punkt...
Die beiden Stürze waren allerdings in der Halle. Und ich habe schon viiiiele Bodenarbeitsübungen mit ihm gemacht, ihn in Planen gewickelt, einen Klappersacke gezogen usw usf. Das hat uns viel Vertrauen gebracht, aber in den Schrecksituationen, wenn er irgendwas hinter sich sieht, nützt es leider nix. Er ist insgesamt ein sehr unsicheres Pferd, aber an vielen Tagen eigentlich fast gar nicht guckig. Nur dann gibt es eben Tage, an denen stört ihn jedes Geräusch und jedes Astwackeln. In der Halle schießt er los, wenn er meint ein Monster hinter sich zu haben, objektiv war es dann vielleicht eine Lichreflektion oder ein Astwackeln an der offenen Seite oder ähnliches. Im Gelände guckt er an solchen Tagen nach allem und jedem, aber da ist es so aufregend im Wald, dass er bisher noch nie losgeschossen ist (weil das nächste Monater ja vorne schon wieder in Sicht war ;) ).

Ich habe am Boden Abkau-Übungen gemacht und das hat er auch ganz schnell kapiert :) .
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Hottie
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Re: Jungpferd läuft mit Gebiss viel schlechter

Beitrag von Hottie »

Swedenfox hat geschrieben:Ich würde ihn dann vielleicht sogar noch ein paar mal wieder nur mit LG-Zaum reiten, wenn du das schaffst, ist ja echt doof mit dem Sturz :twisted: mur damit er wieder ein positives Erlebnis hat und wenn er damit wieder so gut läuft, wie du es kennst, wieder mit der Kombi anfangen.

Ich kann dich voll verstehen, man will ja nur das Beste und denkt, dass jemand anders, der nicht vorbelastet ist, vielleicht für gewisse Dinge besser geeignet ist. Kann ja auch manchmal sein, aber irgnedwie sind diese Menschen dann auch immer unpersönlicher bzw. unpferdischer :lol: Man sollte die Beziehungsebene da nicht unterschätzen!
Auch wenn ich Hilfszügel eigentlich grundsätzlich ablehne, hast du evtl. doch schon mal daran gedacht einen Martingal zu verwenden? Die tun ja nichts böses, solange man mit lockerer Hand reitet, aber wenn ein Pferd echt vor lauter Panik kopflos wird, kann man mit einem Martingal halt schon einwirken. Müsste ja auch mit LG-Zaum funktionieren. Nur mal so als Denkanstoß, vielleicht fühlst du sich damit einfach etwas sicherer.
Ja, vielleicht sollte ich echt zumindest mit dieser Kombi wieder reiten. Und du hast natürlich recht, dass jemand Fremdes viel unpersönlicher ist, es kann schon sein, dass das bei so einem Sensibelchen etwas ausmacht. Es ist ihn auch außer mir vorher noch nie jemand anderes geritten, also ist das natürlich schon neu und aufregend für ihn.

Über Martingal habe ich fürs Gelände schon nachgedacht, falls wir mal nicht nur im Wald reiten sollten... Auf offenem Feld könnte es nämlich echt gefährlich werden, wenn dann mal wieder hinter ihm ein Ast wackelt :? . Ich finde das auch noch den einzig akzeptablen Hilfszügel, wenn es richtig verschnallt ist.
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eseilena
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Re: Jungpferd läuft mit Gebiss viel schlechter

Beitrag von eseilena »

Das hat zwar nichts mit deinem Gebiß-Problem zu tun, aber: Wäre evtl. ein Balancezügel hilfreich für euch? Das ist schlicht und einfach ein Riemen, der lose um den Hals liegt. Mein Pferd neigt im Überschwang der Gefühle ("Ich will rennen!") manchmal dazu, zu vergessen :augenroll:, dass ich da oben auch noch da bin und vielleicht etwas langsamer möchte als sie. Ein Griff in den Balancezügel wirkt da wie eine Erinnerung, und sie hört mir wieder zu. Das Ding gibt mir selbst auch Sicherheit (und macht mich abhängig: ich war schon soweit, dass ich Bedenken hatte, draußen zu galoppieren, weil ich ihn vergessen hatte :-z).

Ob/wie der Balancezügel bei einem Pferd in Panik wirkt, weiß ich nicht, aber evtl. könntest du dein Pferd genau im entscheidenden Moment damit wieder "zu dir holen"?

Falls du ihn ausprobieren willst: bitte nicht zu lose schnallen; mein Pferd ist einmal beim Fliegen an der Brust Verscheuchen mit dem Unterkiefer darin hängen geblieben :ohhh:. GsD blieb sie cool stehen und wartete, bis ich sie befreit hatte. Ich habe ihn mit Klett am Sattel befestigt, damit er nicht zu weit nach vorne oder nach unten rutschen kann.
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Hottie
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Re: Jungpferd läuft mit Gebiss viel schlechter

Beitrag von Hottie »

So ich habe nochmal drüber geschlafen und ich werde nachher die Bereiterin anrufen und ihr für Morgen absagen. Ich kann das echt nicht mitangucken, wenn mein Pferd so schlecht läuft. Mit Lg waren wir dabei Seitengänge zu üben und zumindest Schulterherein war schon wirklich nett und auch erste gute Tritte Travers/Traversalen waren dabei im Trab. Und jetzt kann er plötzlich nicht mal mehr einen halbwegs vernünftigen Zirkel laufen :-o !! Der lief am Sonntag wirklich so schlecht, dass ich dachte, er hätte irgendwas zwischen einer Kolik und einer Lederhautentzündung :shock: . Und gestern im Prinzip das Gleiche (außer dass er Hufschuhe an hatte, um ein Hufproblem auszuschließen...). Sie ist ihn jetzt 2 mal geritten und ich erkenne mein Pferd nicht wieder, wie ist das dann erst nach 10 Mal?? :panik:
Und bevor sie das erste Mal geritten ist, bin ich ja vierzügelig mit LG geritten und da lief er beim 2. oder 3. mal so wie vorher auch, also locker flockig vorwärts und z.B. Schulterhereinartig Zirkel vergrößern war überhaupt kein Problem. Tjoa an sowas war gestern nicht mal mehr zu denken :shock: .
Ich glaube auch nicht wirklich, dass er etwas an den Zähnen hat (möchte es aber natürlich trotzdem ausschließen, Tierarzt kommt ja am Freitag). Denn dann würde er sich vermutlich deutlich mehr wehren. Er ist ja eigentlich echt brav, nur völlig verspannt. Deshalb vermute ich eher, dass wir entweder zu schnell vorgegangen sind (Übergang Lg auf Gebiss zu schnell) oder dass die Bereitern wirklich einfach zu hart in der Hand war :( . Und da er bei mir 2 Tage vorher noch locker flockig lief mit Gebiss im Maul und leichter Anlehnung (vierzügelig) und nachher nur noch verspannt war, vermute ich fast letzteres :( . Oh man ey, wieso kann ich Profi nicht mal echt ein Profi sein :wall: :wall: :wall: . (Aber gut, warten wir mal ab, was der Tierarzt sagt und wie er die nächsten Male bei mir mit Lg läuft...).
eseilena hat geschrieben:Das hat zwar nichts mit deinem Gebiß-Problem zu tun, aber: Wäre evtl. ein Balancezügel hilfreich für euch? Das ist schlicht und einfach ein Riemen, der lose um den Hals liegt. Mein Pferd neigt im Überschwang der Gefühle ("Ich will rennen!") manchmal dazu, zu vergessen :augenroll:, dass ich da oben auch noch da bin und vielleicht etwas langsamer möchte als sie. Ein Griff in den Balancezügel wirkt da wie eine Erinnerung, und sie hört mir wieder zu. Das Ding gibt mir selbst auch Sicherheit (und macht mich abhängig: ich war schon soweit, dass ich Bedenken hatte, draußen zu galoppieren, weil ich ihn vergessen hatte :-z).

Ob/wie der Balancezügel bei einem Pferd in Panik wirkt, weiß ich nicht, aber evtl. könntest du dein Pferd genau im entscheidenden Moment damit wieder "zu dir holen"?

Falls du ihn ausprobieren willst: bitte nicht zu lose schnallen; mein Pferd ist einmal beim Fliegen an der Brust Verscheuchen mit dem Unterkiefer darin hängen geblieben :ohhh:. GsD blieb sie cool stehen und wartete, bis ich sie befreit hatte. Ich habe ihn mit Klett am Sattel befestigt, damit er nicht zu weit nach vorne oder nach unten rutschen kann.
Danke für den Tipp :) . Ich hatte schon mal darüber nachgedacht, aber so richtig ausprobiert habe ich es noch nie. Ich denke in richtigen Schreck-Losstürm-Momenten wird es eher nichts helfen, aber vielleicht in normalen "Ich mag Rennen" Momenten dagegen schon :) . Und gerade wenn ich dann mehr mit Gebiss reiten sollte, ist das ja echt eine sehr nette pferdeschonende Art zu "Bremsen", wenn man gerade mit dem Sitz nicht durchkommt.
Oh Gott, aber die Situation mit dem Hängen bleiben in dem Balancezügel, da wäre bei uns schon wieder eine mittlere Katastrophe passiert, fürchte ich, weil er eben bei sowas definitiv nicht stehenbleibt und abwartet :? ...
Ramona
Nachwuchspferd
Beiträge: 477
Registriert: Fr 18. Mai 2012, 09:23

Re: Jungpferd läuft mit Gebiss viel schlechter

Beitrag von Ramona »

Also ich hab ja seit Jahren nur noch mit Arabern zu tun und schätze die eigentlich u. a. gerade für ihre Nervenstärke und Coolness. :breitgrins:

Ich habe aber auch schon mehrere aufregende Situationen hinter mir. Wenn ich mich recht erinnere fast immer mit Monstern, die von hinten kamen. Nach hinten sehen Pferde einfach am schlechtesten und deswegen ist alles, was überraschend von hinten kommt oft erstmal :panik:. Die "Monster", wo die Aufregung wirklich riesig war, waren bei uns übrigens einmal Reiter mit Handpferd, einmal zweispännige Kutsche, einmal 3 töltende Isis im Winterpelz. :panik: :lol: Und auf dem Reitplatz haben manchmal die Stallkatzen für :panik: gesorgt.

Um Ruhe reinzubringen, hilft eine 180° Wendung hin zum Monster und dann in Ruhe gucken lassen. Die 180°-Wendung machen Pferde sowieso immer, nachdem sie die normale Fluchtdistanz zurückgelegt haben. Erst mal wegrennen und dann aus gebührendem Abstand gucken, warum man überhaupt gerannt ist. :lol: Wenn du diese Wendung zeitlich und räumlich vorverlegst, kann dein Pferd schneller wieder runterfahren. Idealerweise leitest du die Wendung noch ein, bevor dein Pferd so richtig losschießt. Mir ist aber klar, dass nicht immer klappen wird.

Ein weiteres Problem sehe ich übrigens darin, dass wir unsere Pferde im Allgemeinen zu wenig von hinten händeln. Wir nähern uns in der Regel von der Seite oder von vorn. Wir halftern/trensen vorn bzw. auch seitlich. Wir satteln von der Seite, steigen von der Seite auf. Wir legen Decken von der Seite auf usw. Hinten wird kaum mehr gemacht als ein bisschen geputzt und Hufe ausgekratzt. Ich glaube, dass auch das ein Grund dafür ist, dass so vielen Pferde ihre Hinterhand nicht bewusst ist. Versuch mal deinem Pferd seine Hinterhaxen bewusster zu machen durch Abstreichen mit Händen, Gerte, Peitsche, intensives Bürsten etc. Eine Körperbandage könnte auch hilfreich sein.

Und schau dir mal noch diese Seite hier an. Ich könnte mir vorstellen, dass euch das auch noch viel hilft, wenn du das alles auch von hinten übst.

Die Frage, ob du mit Gebiss oder LG-Zaum reitest, halte ich bei deinem Problem übrigens für völlig nebensächlich. Weder das eine noch das andere allein, wird dein Problem lösen können, wobei ich es absolut in Ordnung finde, wenn du beides ausprobierst. Den Fokus würde ich aber auf die Hinterhand und Schrecktraining von hinten richten, nicht auf das Zaumzeug.
ehem User

Re: Jungpferd läuft mit Gebiss viel schlechter

Beitrag von ehem User »

Bei allem, was Du über die Erfahrungen und Verhaltensweisen von Deinem Youngster mit dem Gebiss schreibst, würde ich auch ganz stark auf die Bereiterin als Ursache tippen. Vllt sollte sie ihn erstmal mit dem LG-Zaum reiten, damit Du siehst, wie er dann auf sie reagiert. Möglicherweise liegt es ja garnicht nur an ihrer Gebiss-Handhabung. Im Zweifelsfall fände ich es unbedingt richtig, wenn Du vorerst auf Deinen guten, vorsichtigen und kleinschrittigen Weg der Gebissnutzung zurückkehrst und versuchst, später nochmal auf eine Bereiterin zurückzugreifen. Es wäre schade, wenn ihm das Gebiss jetzt madig gemacht wird obwohl es auch anders geht.
Über die Frage ob Gebiss oder nicht hast Du ja in Deinem TB schon sehr ausführlich reflektiert, ich finde diesen Versuch richtig und ich finde es unnötig, diese Diskussion hier nochmal aufzumachen, das war ja auch nicht die Fragestellung dieses Themas.
:zaunpfahl:
Zuletzt geändert von ehem User am Mi 27. Feb 2013, 11:16, insgesamt 1-mal geändert.
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