Das ist ein tolles Thema
Wir halten unsere Pferde in einem, wie im Eingangspost genannten, LAG-Stall. Insgesamt ist es eine kleine überschaubare Herde mit insgesamt 5 Pferden, mehr möchten wir auch unten im Stall gar nicht haben. Noch sind es 4, aber in ca. 2 Wochen kommt eine Einstallerin aus England mit ihrem Fellpony zu uns.
Ich fing früher ganz klassisch in Boxenställen an zu reiten und irgendwie hats mir nie gefallen, die Pferde dort zu sehen, nachdem ich dann das erste eigenen Pferd hatte, bzw. davor schon, habe ich mir genau überlegt, was braucht mein Pferd, um Pferd sein zu dürfen. Wie sollte es leben?
Für mich war von Anfang an ganz klar: Es sollte immer laufen können und immer die Möglichkeit haben zu fressen. Aber wo findet sich sowas in Düsseldorf? Gar nicht, ich habe es nicht gefunden, also stellte ich sie in eine andere Stadt, aber was nimmt man nicht alles in Kauf, damit es dem Pony gut geht
Von Stallbesitzern, die ihre Versprechen nicht halten, von ungemisteten Ausläufen, von Zäunen die auf dem Boden liegen, oder auch Zäune, die einfach abmontiert werden, während die Pferde auf der Wiese stehen,neben einer Straße, ca. 5 Minuten von der Autobahn entfernt, kann ich auch ein Lied singen.
Ich habe mich schon damit abgefunden, dass ich entweder schnellstmöglich eine Weide pachten kann und alles alleine mache, oder ich hätte sie verkauft, an jemanden, vielleicht in einem anderen Bundesland, der ihr ein artgerechtes Leben bieten kann, doch dann kam mein Stall
Wie es dazu kam, sprengt jetzt den Rahmen, zuerst war ich Einstallerin, nach einigen Monaten Mit-Besitzerin
und bei uns sieht es so aus:
Wir haben 2 Holzhütten, die groß genug sind, dass in jeder Hütte 3 Pferde Platz haben, also wäre es Platz für 6 Pferde. Der "Winterauslauf" ist ein halbes ha groß, wovon wir 800qm mit Paddockplatten befestigt haben. Die Wiese beträgt 2 ha und ist super gelegen. Geradeaus und breit, wird gerne genutzt zum fetzen, auch im Winter machen wir die Wiese oft auf.
Spielerein gibt es bei uns auch, ganz viele Bürsten zum Kratzen, Spielbälle, im Winter verstecken wir oft Möhren, die die Pferde dann liebend gern überall suchen usw.
Heu gibt es bei uns das ganze Jahr über, auch in der Weidezeit zur freien Verfügung.
Wenn die Wiese auf ist, können die Pferde trotzdem jederzeit wieder auf den Paddock und sich unterstellen und ich kann nur bestätigen, wenn es total heiß ist, stehen alle Pferde in der Hütte und gehen erst wieder raus, wenn es schattiger wird.
Was wir im Sommer auch aufstellen ist so eine Fliegenfalle, ich weiß nicht, ob ihr sie kennt: TaonX oder so ähnlich heißt sie, so ein schwarzer großer Ball mit einem weißen Schirm drüber. Habe ich letztes Jahr für die Ponys gekauft und es wurden auf jeden Fall weniger Bremsen.
Wasser ist auch immer da, wir haben einen Bach, der einmal komplett durch die Wiesen und den Paddock läuft, der glücklicherweise auch im Winter nicht einfriert und im Sommer nicht austrocknet.
Eine Offenstall,-Robus,-oder auch Freilandhaltung macht in meinen Augen mehr Arbeit, wenn man es gescheit macht, aber für die Pferde ist es weitaus schöner und artgerechter als Boxenhaltung.