Zweifel in der Ausbildung

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Luftikus
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Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Luftikus »

Hallo Pferdefreunde,

mich beschäftigen momentan so viele Dinge was das Reiten/Ausbilden meiner Stute angeht und ich mache mir nen Kopf hoch zehn. Folgender Sachverhalt:

Meine Stute konnte ja noch nicht all zu viel, als ich sie im Juni 2012 gekauft habe. Sie war ungefähr auf Dressurpferde-A-Niveau. Sie lief immer lieber zu tief mit dem Hals/Kopf und man tat sich schwer sie etwas nach oben zu holen. Zudem hatte sie immer genügend HH-Aktivität. Einmal wöchentlich nehme ich Reitunterricht bei einer RLin, die selber bis M-Dressur geritten ist. Meine Stute ist nicht immer die Einfachste, sie kann ab und an mal recht stur sein.

Jedenfalls haben wir angefangen sie etwas mehr nach oben zu holen (nach der Abreitephase versteht sich). Meine RLin sagt immer, ich solle sie nicht tiefer lassen und mit dem äußeren Zügel eine Parade nach oben geben und mehr treiben. Allerdings habe ich immer das Gefühl, dass meine Stute dabei nicht zu 100% locker bleibt. Sie stützt sich immer etwas auf dem Zügel ab und ich meine auch, dass sie einfach ihren Kopf/den Hals "hinstellt". Die Ohrspeicheldrüse scheint mir auch manches mal gequetscht. Ich habe also das Gefühl, ich hole sie fälschlicherweise zuviel mit der Hand nach oben, anstatt durch genügend Aktivität der HH. Der Schwung und Vorwärtsdrang geht verloren.

Zudem hab ich dadurch mittlerweile auch das Problem, dass mein Pferd nicht "vor" mir geht. Sie hat keinen Zug und ich muss sie ständig treiben. Das kann es doch nicht sein!? Manchmal ignoriert sie auch (besonders) den linken Schenkel. Sie ist also noch nicht wirklich sensibel für die Schenkelhilfen. Dasselbe kann auch manchmal beim "Abparieren" am äußeren Zügel passieren. Sie ignoriert es einfach.

Meine RLin lässt mich im Galopp den Zirkel bis auf eine Volte verkleinern um das Pferd mehr in eine Bergaufgaloppade zu bringen. Im Allgemeinen ist es einfach so, dass mein Pferd den Hals nicht richtig fallen lässt, egal welche Gangart. Beim Abreiten ist das ok, aber sobald gearbeitet wird und die Zügel aufgenommen werden, geht sie nicht mehr schwungvoll vorwärts. Bei der Bodenarbeit oder eben bei der anfänglichen Lösungsphase und bei der abschließenden Entspannungsphase geht sie viel frischer von selbst vorwärts. Die Ausrüstung wurde gecheckt.

Ich zweifle nun einfach an mir, meiner RLin und der Ausbildung. Wenn ich meiner RLin manche von diesen Problemen schildere, dann weiß sie auch keine Antwort drauf. Ich hab viel von ihr mitgenommen, aber ich habe das Gefühl, dass wir viel zu schnell angefangen haben mein Pferd in Aufrichtung zu bringen. Erst kommt doch das Vorwärts bevor ich anfange das Pferd zurück zu holen, oder? Und wenn das Vorwärts aber in schweißtreibende Arbeit ausartet, dann läuft doch etwas falsch. Solange kein Vorwärts da ist, kann ich doch gar nicht anfangen die Schubkraft in Tragkraft umzuarbeiten, oder lieg ich da so falsch? Es passt einfach nicht momentan. Im Gelände ist sie ein ICE, da geht sie lieber im Mitteltrab vorwärts als im Arbeitstrab. Das ist fast unmöglich nen AT zu reiten, sie hat da nen brutalen Vorwärtsdrang. Gearbeitet wird sie ca. 2-3 x wöchentlich in der Halle. Ansonsten Bodenarbeit oder Gelände.

Eine Freundin hat mir bei der letzten Reitstunde zugeschaut und meinte, dass mein Pferd mittlerweile nur den Kopf vorne abkippen würde, aber der Hals bliebe einfach nur gerade anstatt einen leichten Bogen zu machen. Und ihr ist auch aufgefallen, dass meine Stute nicht mehr so schwungvoll trabt wie anfangs, als ich sie gekauft habe.

Oh man, das sind jetzt nen Haufen Probleme auf einmal. Vielleicht habt ihr ja Tipps oder Erklärungen. Ich bin fast mit meinem Latein am Ende. Komme so nicht weiter :heul:
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Hina_DK
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Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Hina_DK »

Eigentlich bringt man ein Pferd doch nicht mit Zügelhilfen in die Aufrichtung, sondern die Aufrichtung ist ein Ergebnis des entsprechenden Ausbildungsstandes. Ich kenne das Problem bei den Isis. Da wird auch gerne aktiv aufgerichtet, um Tölt zu reiten. Dabei wird aber total vergessen, dass eine aktive Aufrichtung nichts weiter als eine falsche Spannung in das Pferd bringt und es läuft weiter vorhandlastig. Die Aufrichtung soll eine relative Aufrichtung sein und das bedeutet, dass das Pferd das Gewicht mit der HH aufnimmt, unter seinen Schwerpunkt tritt und durch die Hankenbeutung kommt es zu dieser relativen Aufrichtung. In Wirklichkeit geht das Pferd eigentlich hinten runter. Das ist aber nicht einfach so mit Zügel aufnehmen und treiben getan, sondern das ist die Folge einer korrekten Gymnastizierung des Pferdes. Ich denke, Deine Stute ist ganz einfach noch überhaupt nicht so weit und verspannt sich einfach nur, weil sie bewusst mehr oder weniger von vorne aufgerichtet wird, ohne dabei mit der HH unter ihren Schwerpunkt zu treten. Das sie auf Schenkelhilfen nicht korrekt reagiert und im Grunde fast dauergetrieben werden muss, ist eigentlich ein Zeichen dafür, dass das nicht hinhaut. Daher läuft sie dann auch nicht korrekt in Takt, Schwung und Losgelassenheit aber genau das ist ja das eigentliche Ziel.
Viele Grüße
Hina

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Pirat
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Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Pirat »

Jedenfalls haben wir angefangen sie etwas mehr nach oben zu holen
was meinst du damit?
ich dachte zuerst, daß du den kopf "hoch holst", damit sie nicht "staubsauger" spielt.
das machen wir bei meinem.
aber als ich weitergelesen habe, habe ich das hochholen anders verstanden: hochholen in "aufrichtung".

das sind ja 2 unterschiedliche dinge.
das erste finde ich (eventuell) o.k. also, das machen wir auch so, weil er sich einfach angewöhnt hat staubsauer zu spielen (nachdem er vorher immer "eng in aufrichtung" geritten wurde).

aber ziel ist bei uns immer noch eine gute dehnungshaltung - keine aufrichtung...

etwas aufrichtung kommt manchmal, wenn wir mit sitzeinwirkung die tritte im trab verändern und er so aus der dehnungshaltung und guten vorwärts in ein ruhigeres tempo mit mehr aufwärts kommt.
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Luftikus
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Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Luftikus »

@Hina
Eben, so weiß ich das auch, dass die Aufrichtung ein Ergebnis sein soll durch eine korrekte Ausbildung. Die HH muss tragen und sich beugen und somit kommt vorne automatisch die Aufrichtung. Ich denke, dass wir viel zu schnell damit begonnen haben sie hoch zu holen und teilweise schon Ansätze von Versammlung probieren. Aber für mich fühlt sich das an, als wäre das der falsche Weg meiner RLin. Ich will kein Pferd haben, dass sich einfach oben hinstellt und gar nicht korrekt geht, sondern dass dies dann eine Schummelhaltung ist. Sie möchte, dass ich durch das Zirkel verkleinern und den Bergaufgalopp dann demnächst den Außengalopp anfange zu üben. Aber ich denke, dass wir da einfach noch nicht so weit sind. Es hapert noch an grundsätzlichen Dingen (wie eben z.B. die Schenkelhilfen etc.), wozu dann Außengalopp? Ich habe Angst, dass ich alles kaputt mache und meinem Pferd den Schwung wegreite, den sie von ihren Eltern aber so schön mitbekommen hat.

@Pirat
Mit nach oben holen meine ich, dass meine RLin immer sagt, das Genick soll der höchste Punkt sein. Ist ja korrekt, doch ich weiß eben nicht, ob dies durch die Paraden und Treiben alleine hinzubekommen ist und es so richtig ist. Staubsauger spielt sie eigentlich nicht. Sie dehnt sich soweit in Höhe vom Buggelenk. Klar kann sie da nicht immer bleiben, aber wie ist der richtige Weg sie hoch zu holen (nicht in Aufrichtung!).
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Hina_DK
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Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Hina_DK »

Sehe ich auch so. Da wird wieder einmal der zweite vor dem ersten Schritt gemacht. Aber was nutzt Dir ein Pferd in hoher Aufrichtung, eng und mit falschem Knick, das auf der VH latscht und den Rücken weggeknallt hat, um es mal ganz krass zu sagen. Das kann es nicht sein. Ich würde da mal ganz in Ruhe mit der RL sprechen, was sie sich davon verspricht, wenn Ihr das Pferd aktiv aufrichtet. Es geht doch nicht um die Optik, es geht darum, das Pferd der Ausbildung entsprechend, gesund zu reiten. Das sehe ich auf diesem Weg ehrlich gesagt nicht.
Viele Grüße
Hina

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Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Cate »

Wie alt ist dein Pferd denn? Wie lange, und wie oft unter dem Sattel? Wie sieht es vom muskulär aus, würdest du den Trainingszustand als "gut" beschreiben, oder ist es eher ein "naja" ? ;)

Für mich hört sich das so an, als würde dein Pferd den Widerrist nicht richtig "öffnen" - du kannst auch sagen, es läßt die BWS durchfallen -, der Rücken ist also nicht richtig aufgewölbt, die obere "Verspannung" funktioniert (noch) nicht, das ist ein Kraftproblem.
Dagegen hilft z.B. gutes Longieren, Cavalettiarbeit, Klettern gehen ....

Die reelle Dehnung der Oberlinie ist wichtiger als das Genick am höchsten Punkt, in einer korrekten Dehnungshaltung kann es das gar nicht sein. Wenn du das Gefühl hast, du hast dein Pferd nicht mehr "vor" dir, dann merkst du völlig richtig, dass du wohl mit der Hand zuviel machst. Sprich doch mit deiner RL nochmal drüber und sag ihr, dass dir eine reelle Ausbildung wichtiger ist als Lektionenreiten. :-)
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
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Luftikus
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Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Luftikus »

Hina_DK hat geschrieben:Sehe ich auch so. Da wird wieder einmal der zweite vor dem ersten Schritt gemacht. Aber was nutzt Dir ein Pferd in hoher Aufrichtung, eng und mit falschem Knick, das auf der VH latscht und den Rücken weggeknallt hat, um es mal ganz krass zu sagen. Das kann es nicht sein. Ich würde da mal ganz in Ruhe mit der RL sprechen, was sie sich davon verspricht, wenn Ihr das Pferd aktiv aufrichtet. Es geht doch nicht um die Optik, es geht darum, das Pferd der Ausbildung entsprechend, gesund zu reiten. Das sehe ich auf diesem Weg ehrlich gesagt nicht.
Oh, ja, du nimmst mir das Wort aus dem Mund! Es geht nicht um die Optik. Meine RLin sagt zwar schon auch, ich müsse mehr treiben, dass meine Stute noch aktiver von hinten schiebt, aber dieses um alles in der Welt das Genick oben behalten... das funktioniert einfach nicht ohne dass ich zuviel Gewicht auf den Zügeln habe und es sich einfach nicht locker und gelöst anfühlt. Da kann die Abreitephase noch so locker und gelöst gewesen sein.
Cate hat geschrieben:Wie alt ist dein Pferd denn? Wie lange, und wie oft unter dem Sattel? Wie sieht es vom muskulär aus, würdest du den Trainingszustand als "gut" beschreiben, oder ist es eher ein "naja" ? ;)

Für mich hört sich das so an, als würde dein Pferd den Widerrist nicht richtig "öffnen" - du kannst auch sagen, es läßt die BWS durchfallen -, der Rücken ist also nicht richtig aufgewölbt, die obere "Verspannung" funktioniert (noch) nicht, das ist ein Kraftproblem.
Dagegen hilft z.B. gutes Longieren, Cavalettiarbeit, Klettern gehen ....

Die reelle Dehnung der Oberlinie ist wichtiger als das Genick am höchsten Punkt, in einer korrekten Dehnungshaltung kann es das gar nicht sein. Wenn du das Gefühl hast, du hast dein Pferd nicht mehr "vor" dir, dann merkst du völlig richtig, dass du wohl mit der Hand zuviel machst. Sprich doch mit deiner RL nochmal drüber und sag ihr, dass dir eine reelle Ausbildung wichtiger ist als Lektionenreiten. :-)
Mein Pferd ist 8 (im April). Sie wurde mit ca. 4,5 eingeritten, dann ne Weile geritten, dann verletzungsbedingt ein paar Wochen nicht geritten und dann wurde die Bereiterin schwanger, somit wurde sie auch nicht wirklich viel geritten und hatte wohl eine einjährige Pause. Bei mir ist sie ca. 2 bis 3 x in der Woche unter dem Sattel. Ich arbeite nach dem Longenkurs und Berge hat es leider keine im Gelände. Im April zieht sie in einen anderen Stall, da ist die Gegend recht bergig.

Ich bin auch der Meinung, dass das bei ihr schon auch noch ein Kraftproblem ist mit dem Kopf/Hals etwas höher nehmen. Werde mal mit meiner RLin reden, denn so werden wir beide (Stuti und ich) auf Dauer nicht glücklich. Da sag ich ihr z.B., dass ich Probleme habe, dass sie sich im Schritt im Hals fallen lässt, aber ich bekomme keine Antwort bzw. Lösung gesagt. Es kommt dann vielleicht mal ein: Das kostet noch Kraft im Schritt die richtige Haltung anzunehmen.
Ich war einmal bei einem anderen RL, der bei uns am Stall noch Unterricht gibt. In dieser Reitstunde haben wir nichts anderes gemacht als das Pferd in der HH zu aktivieren und eben Vorwärtsdrang zu entwickeln. Da wurde nicht eine einzige Lektion geritten. Ich war begeistert und hab richtig gemerkt wie ich das Pferd vor mir habe. Da hat sie auch den Schwung wieder im Trab gehabt. Leider kommt der RL immer Mittwochmittag, da muss ich arbeiten, sonst wäre ich öfter bei ihm in der Reitstunde.
ehem User

Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von ehem User »

So einen RL hatte ich auch mal - eine ganze Stunde lang...

Ich bin hingekommen, mich vorgestellt, Pferd war auf gutem A-Niveau, nächste Saison wollten wir mit L anfangen. Dann sollte ich eine geschlagene halbe Stunde am Stück versammelten Galopp "üben", also wir sollten eine halbe Stunde langsam galoppieren, immer mit Gerte und vorne hochholen.

Nach einer halben Stunde habe ich abgebrochen, mich nicht wirklich artig bedankt und gemacht dass ich da wegkomme.

Mit meinem anderen RL haben wir an den Basics und der Durchlässigkeit gearbeitet und faktisch bin ich meine erste L mit dem Pferd geritten, ohne mit ihm jemals vorher Aussengalopp oder einfach Wechsel geübt zu haben. (Gut, Kurzkehrt hatten wir vorher mal geprobt:))

bei der 3. L meine ich stand dann was von "sehr guter versammmelter Galopp" im Protokoll - niemals bewusst im Training geübt...

Ich würde noch mehr an den Basics arbeiten, also immer wieder Genickposition verändern, Tempiunterschiede, Übergänge, häufiges Zügel aus der Hand kauen lassen. Irgendwann fragst Du dich dann, was Du "damals" für ein Problem mit der Aufrichtung gehabt hast.... :lol:
calista
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Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von calista »

aber sobald gearbeitet wird und die Zügel aufgenommen werden, geht sie nicht mehr schwungvoll vorwärts. Bei der Bodenarbeit oder eben bei der anfänglichen Lösungsphase und bei der abschließenden Entspannungsphase geht sie viel frischer von selbst vorwärts. Die Ausrüstung wurde gecheckt.
Das ist für mich der alles entscheidende Satz, weil ich jahrelang selber daran geknabbert habe, dass das Pferd beim Aufnehmen der Zügel singalisiert "geht nicht". Alles andere ist m.E. Make up. Aktive Hinterhand, Versammlung usw. geht alles gar nicht wirklich, wenn das Pferd vorn schon dicht gemacht hat. Geholfen hat mir der Hinweis meiner letzten RLin, im Schritt am aufgenommenen Zügel die Nickbewegung des Kopfes mit den Händen (getragen!) mit zumachen, Arme locker aus dem Schultergelenk am Oberkörper fallend. Das ging ganz schnell, auf einmal merkte ich den Rücken, der sich unter mir nach oben wölbte. Und dann muss man daran arbeiten, dass das Pferd langsam die Kraft bekommt, den Rücken so zu tragen. Sprich, es dauert einige Zeit, bis die Muskulatur aufgebaut ist. Erst dann ist man bereit für mehr. Dauertreiben ist für mich übrigens ein Grund, den RL zu wechseln.
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Luftikus
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Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Luftikus »

BarockTraki hat geschrieben: Ich würde noch mehr an den Basics arbeiten, also immer wieder Genickposition verändern, Tempiunterschiede, Übergänge, häufiges Zügel aus der Hand kauen lassen. Irgendwann fragst Du dich dann, was Du "damals" für ein Problem mit der Aufrichtung gehabt hast.... :lol:
Danke BarockTraki, ich werde an den Basics dran bleiben und üben.
calista hat geschrieben:Geholfen hat mir der Hinweis meiner letzten RLin, im Schritt am aufgenommenen Zügel die Nickbewegung des Kopfes mit den Händen (getragen!) mit zumachen, Arme locker aus dem Schultergelenk am Oberkörper fallend. Das ging ganz schnell, auf einmal merkte ich den Rücken, der sich unter mir nach oben wölbte. Und dann muss man daran arbeiten, dass das Pferd langsam die Kraft bekommt, den Rücken so zu tragen. Sprich, es dauert einige Zeit, bis die Muskulatur aufgebaut ist. Erst dann ist man bereit für mehr.
Ich versuche schon mit der Nickbewegung mitzugehen. Ich schließe sogar manchmal die Augen und erfühle jeden Schritt, lasse mein Becken locker in der Bewegung mitkreisen und eben die Hände der Nickbewegung folgen. Das funktioniert ganz am Anfang des Reitens im Schritt, aber sobald ich mal getrabt oder galoppiert bin, lässt sie den Hals nicht mehr richtig locker und konstant fallen. Sie wirft ihn immer wieder hoch.
calista hat geschrieben:Dauertreiben ist für mich übrigens ein Grund, den RL zu wechseln.
Wenn der Stallwechsel vollzogen ist, werde ich mich auch dem besagten RL anschließen, bei dem ich so eine tolle Stunde hatte in der meine Stute wirklich schön fleißig vorwärts ging und ich dann nicht mehr dauertreiben musste. Denn eine Freundin zieht mit ihrem Pferd ebenfalls in den gleichen Stall um und, die reitet jetzt schon bei ihm und möchte auch weiterhin bei diesem RL reiten. Deswegen werden wir eine Reitstunde auf's Wochenende legen. Sofern das dann auch wirklich alles klappen sollte.

Hier mal ein Bild meiner Stute (ist wohl vom letzten Frühjahr 2012) aus der Verkaufsanzeige. So ging sie anfangs von der Haltung her. Und ich meine, dass das auch jetzt noch ok wäre. Durch Übergänge, Schulterherein, Tempounterschiede etc. kam sie ja schon etwas höher, aber ich will eben nicht mit aller Gewalt und Eile das Genick als höchsten Punkt haben.
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