Kommen die sog. Flegeljahre auf jeden Fall???

Moderator: Sheitana

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Okapi
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Re: Kommen die sog. Flegeljahre auf jeden Fall???

Beitrag von Okapi »

Lass dir auf keinen Fall von anderen was einreden. Ich frag mich, warum manche einem immer alles madig reden müssen. :roll:
Bleib bei deinem Weg, das klingt doch sehr gut mit euch beiden. Versuche lieber, den Fokus auf all das Gute zu legen und die schöne Beziehung, die ihr habt. Und nicht auf das, was irgendwann vielleicht mal schlecht laufen könnte. Selbst wenn es mal Rückschläge gibt, das gehört dazu.

Lustigerweise habe ich mich in den letzten Tage gefragt, wo eigentlich die Flegeljahre bei meinem Pferd geblieben sind ;)
Ich hab ihn seit 3 Jahren, er wird jetzt 7, also das typische Flegelalter. Davon merke ich nichts. Er war eher ganz am Anfang etwas aufmüpfig. Ich glaube, das lag eher daran, dass für ihn und mich alles neu war und wir uns erstmal finden mussten. Er ist mit sehr viel Selbstbewusstsein gesegnet und lässt das eben gerne raushängen. Ich sehe das nicht als Problem, sondern erfreue mich an Stolz und Ausstrahlung meines Pferdes. Er probiert aber immer wieder, ob ich gewisse Regeln nicht doch etwas lockerer sehe, aber ich glaube, das wird bei ihm immer so bleiben. Ruhig und konsequent bleiben und weiter im Text :)

Mein erstes Pferd hatte mit 6/7 so eine Phase, da hat er sich ungern trensen lassen und wurde heiß im Gelände usw. Das habe ich damals unter Flegeljahre eingeordnet. Da war ich aber selber 15/16, das würde ich heute vielleicht ganz anders sehen :lol: . Und trotzdem hatten wir später eine so enge Bindung, dass ich mich gefragt habe, ob ich das jemals wieder mit einem Pferd erleben kann (er wurde leider nur 11 Jahre). Ja, es geht :)
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Sky4ever
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Re: Kommen die sog. Flegeljahre auf jeden Fall???

Beitrag von Sky4ever »

Okapi hat geschrieben:Lass dir auf keinen Fall von anderen was einreden. Ich frag mich, warum manche einem immer alles madig reden müssen. :roll:
Bleib bei deinem Weg, das klingt doch sehr gut mit euch beiden. Versuche lieber, den Fokus auf all das Gute zu legen und die schöne Beziehung, die ihr habt. Und nicht auf das, was irgendwann vielleicht mal schlecht laufen könnte. Selbst wenn es mal Rückschläge gibt, das gehört dazu.
Ja, genau das sage ich mir auch immer "Bloß nicht neagtives einreden lassen". Ist aber für mich leichter gesagt als getan :seufz:

Naja, in den letzten zwei Wochen hat mir mein Kleiner aber wieder gezeigt, wie toll er ist. Und dass es keinen Grund gibt, an ihm zu zweifeln. Er hat vor zwei Wochen angefangen zu lahmen, die genaue Ursache war unklar, aber da er auf die Hufzange reagiert hat, ging es wohl von den Hufen aus. Er bekam Boxruhe verordnet. Und das als Offenstallpferd :ohhh:

Und während ich täglich Verbände gewechelt habe, stand er ganz artig und unangebunden am Putzplatz. Kein Rumzappeln oder Weglaufen, alles ganz "isi" :-)

Bei den ersten geführten Runden in der Reithalle auf weichem Boden zeigte er zwar schon, dass er gerne Losstürmen würde. Sein Blick sprach Bände "Mami, komm, los, lass uns rennen und spielen", aber er lief ganz brav im Schritt und Trab neben mir, selbst wenn er schneller wurde und ich dadaurch zu weit nach hinten kam (also in die treibende Position), ließ er sich von mir per Stimme durchparieren.

Und seit ein paar Tagen reite ich ihn auch wieder im Schritt und Trab. Er ist wie immer lieb und artig. Das lässt mich wirklich hoffen, denn wenn er unter diesen Extremumständen (Boxenhaft) so relaxt bleibt, dann zeichnet ihn das doch wirklich aus, oder?

(Nur auf dem Paddock spielt er jetzt den Macho. Gestern hat er beim Spielen einem seiner Kumpel fast das Ohr abgebissen :frech: Da dreht er so richtig auf. Aber genauso wünsche ich mir das auch, ohne mich soll er sich austoben, und mit mir bitte weiterhin so ruhig und gelassen bleiben. Ich habe ihm nur Nachhilfeunterricht in Sachen Essgewohnheiten gegeben: er ist ein Vegetarier und die Ohren von Artgenossen gehören nicht auf seinen Speiseplan :greis: )

LG Rabea
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Okapi
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Re: Kommen die sog. Flegeljahre auf jeden Fall???

Beitrag von Okapi »

Sky4ever hat geschrieben:

Ja, genau das sage ich mir auch immer "Bloß nicht neagtives einreden lassen". Ist aber für mich leichter gesagt als getan :seufz:
Das glaube ich. Man lässt sich eben doch von außen beeinflussen, auch wenn man auf die Leute vielleicht nichts gibt, aber irgendwie nagt es doch an einem. Das ist ja nicht nur im Pferdebereich so. Lächeln, winken und weitermachen :)
Grad bei so einem tollen Pferdchen :-D
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Lottehüh
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Re: Kommen die sog. Flegeljahre auf jeden Fall???

Beitrag von Lottehüh »

Würdet ihr ein Pferd kaufen, das in der vermeintlichen Flegelphase ist?

Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung von Jungpferden, geh mir aber am Samstag nen 7-jährigen anschauen. Da hat man halt erstmal keine Bindung... Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Pferd austickt, solange man normal mit ihm umgeht?!
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Hina_DK
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Re: Kommen die sog. Flegeljahre auf jeden Fall???

Beitrag von Hina_DK »

Ich würde kein Pferd kaufen, was sich mir wie ein Flegel präsentiert, egal, ob es gerade mal ein wenig Flegelphase hat oder generell so ist. Es ist einfach zu nervig, bei einem fremden Pferd nach der Ursache und Nachhaltigkeit zu forschen. Und Verkäufer erzählen seeeeeehr viel, wenn der Tag lang ist ;). Ansonsten würde ich den Pferdekauf nicht vom Alter abhängig machen, sondern von mir, was ich mir zutraue und was das für ein Pferd ist. Ich hatte ja auch ein junges Pferd gekauft, das ganz toll war. Dann kam auch eine Flegelphase, die hatte es in sich. Der Spurk ging vorbei aber da begriff ich, dass ich damit nicht wirklich umgehen konnte. Diese Frage hatte ich mir allerdings vor dem Kauf nicht gestellt, ob ich entsprechenden Situationen, die es ja immer mal geben kann, auch gewachsen bin. Mittlerweile machen mir solche Situationen aber nicht mehr so viel Angst und ich kann souveränger damit umgehen, allerdings haben wir bisher keine neuerlich Flegelphase. Da er aber erst im Sommer 6 Jahre alt wird, kann durchaus noch was kommen.
Zuletzt geändert von Hina_DK am Mi 13. Mär 2013, 13:25, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Hina

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Re: Kommen die sog. Flegeljahre auf jeden Fall???

Beitrag von ehem User »

Ich würde es kaufen, wenn der Funke überspringt. ;) Aber ich bin da wohl kein Maßstab.

Bedenken würde ich nur, dass sich das Verhalten durch Stallwechsel etc. nach dem Kauf noch einmal deutlich "verschlimmern" kann. Auch in sich ruhende Exemplare sind dann erst einmal von der Rolle. Welche die vorher schon aus dem Häuschen waren, dann aber möglicherweise umso mehr.

So war das bei meiner ersten Stute :shy: Und das hat mich sehr an meine Grenzen gebracht ....

Andererseits könnte es sich auch drastisch verbessern. Evtl. sind am jetzigen Verhalten auch suboptimale Haltungsbedingungen schuld? Wie kommst Du drauf, dass der Youngster in der Flegelphase steckt? Und wie äußert sich das?


Aber sag mal, hattest Du nicht noch ein anderes Jungpferd neben der tollen Lotte?
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Schnucke
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Re: Kommen die sog. Flegeljahre auf jeden Fall???

Beitrag von Schnucke »

Wenn der Funke überspringt würde ich das Pferd trotzdem kaufen.

Ich geb aber zu bedenken die Flegelphase kann auch ganz schön ätzend sein. Dondi ist grad mitten drin :lol: und ich stoße fast täglich an meine Grenzen, wobei da noch ein paar andere Dinge mit rein spielen. Zum einen hab ich zuviel Energie reingestopft, dann das Frühjahr, die Pferde bewegen sich grad sehr wenig auf der Koppel, dazu das ständige antesten bei einem großen Pferd mit viel Gang und viel Blut. Das kann viel Frust bringen und ängstlich sollte man auch nicht sein. Ich war die letzten zwei Wochen fast täglich sauer auf meinen Körper, weil ich es nicht schaffe einfach drüber wegzureiten wie ein guter Profi. Ich bin derzeit in einem ziemlichen Tief, wobei gestern die ersten Anzeichen da waren, daß es langsam etwas besser wird.
Man braucht einfach einen ganz langen Atem, viel Ruhe, Geduld und nicht schnell frustriert sein.
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Lottehüh
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Re: Kommen die sog. Flegeljahre auf jeden Fall???

Beitrag von Lottehüh »

Also vom Prinzip her bin ich eher nicht der ängstliche Typ. Was das Reiten selbst angeht bin ich gerade etwas ängstlich, weil ich schon ewig nicht mehr auf einem Pferd gesessen bin. Aber ich würde behaupten, dass sich die allermeisten Probleme - so auch die Flegeljahre (Behauptung ohne Erfahrung ;-)) - bestimmt vom Boden lösen lassen.

Lotti wird jetzt 16 (ist ja für ein Belgier schon ein ganz stolzes Alterchen) und mag nicht mehr geritten werden. Ich habe (bisher) kein anderes Pferd.
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Schnucke
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Re: Kommen die sog. Flegeljahre auf jeden Fall???

Beitrag von Schnucke »

Für ausschließlich vom Boden wegarbeiten bin ich leider zuviel Reiter. Wobei auch bei Dondi die meisten Probleme und die Testerei, sich fast ausschließlich unter dem Sattel zeigt. Wir haben jetzt ein Jahr fast nur vom Boden aus gearbeitet, vieles konnte ich dadurch verbessern, der Rest geht aber m. M nach nur vom Sattel aus. Klar machen wir auch immer mal wieder Handarbeit, wir arbeiten auch nach LK und clickern, aber Reiten sollte jetzt langsam eben im Programm überwiegen. Zumal es so ist, vom Boden aus komme ich ihrem derzeitigen Vorwärtsdrang nicht gerade entgegen und nur Tempo drosseln macht dieses Pferd eben nicht glücklich. Es ist zwar nicht so, daß ich ihr alles durchgehen lasse, also ich verlange immer wieder Konzentration und Langsamkeit, aber zu viel davon und ich hab sie erstens gegen mich und zweitens können die Folgen eben die nächsten Jahre noch spürbar sein. Sie ist nunmal ein 3/4 Blüter, sensibel, intelligent und derzeit eben ein wenig krawallig. Wenn ich da zuviel vorwärts nehme egal ob vom Sattel oder vom Boden aus, ist die Gefahr sehr groß, daß sie sehr schnell "über die Uhr" ist.
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Hina_DK
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Re: Kommen die sog. Flegeljahre auf jeden Fall???

Beitrag von Hina_DK »

Aber abgesehen vom totalen verknallt sein in ein Pferd. Wie will man unterscheiden, wenn ein Pferd da total rumspinnt, ob es eine reparable "Macke", die vielleicht durch eine eigenwillige Art der Ausbildung enstanden ist oder gerade ein altersbedingter Flegelanfall oder die äußeren Umstände sind oder schlichtweg ein nicht reitbares Pferd ist, mit sehr tiefründigen Ursachen, also nicht nur z.B. ein unpassender Sattel? Machen wir uns nichts vor, es stehen nicht selten auch junge Pferde zu moderaten Preisen zum Verkauf und werden mit netten Worten angepriesen, die z.B. regelrechte Schäden am Bewegungsapparat haben und rumflippen. Da steht dann allenfalls, dass sie nicht für Anfänger geeignet sind oder dass sie einen erfahrenen Reiter brauchen. Es gibt sogar Verkäufer, die nur sehen, dass sie mit dem Jungspund überfordert sind, kennen aber die eigentliche Ursache selbst nicht. Die wenigstens machen doch bei der AKU rundum inkl. der Wirbelsäule jede Menge Röntgenaufnahmen, um sicher zu gehen, dass wirklich alles i.O. ist. Meist wird sich doch auf die Beugeprobe oder das Röntgen der Beine verlassen. Ich würde nur kaufen, wenn ich das Pferd mehrmals "ganz normal" in seinem Verhalten erlebt habe und das nicht nur auf der Weide.
Viele Grüße
Hina

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