Langzeiterfahrungen mit vers. Hufbearbeitungsphilosophien

Moderator: Sheitana

bine_mn
Schulpferd
Beiträge: 681
Registriert: Di 22. Mai 2012, 09:00

Re: Langzeiterfahrungen mit vers. Hufbearbeitungsphilosophie

Beitrag von bine_mn »

Hi.
Ich hab zwei Ponys seit ca. 18 Jahren. Eine Stute mit sehr gleichmäßigen geraden Hufen und ihr Sohn mit leider katastrophalen Fehlstellungen an beiden Vorderhufen/-beinen. Wg. dem Wallach hab ich auch schon etliche Richtungen durch, weil ich mir immer erhoffte, ein anderer Bearbeiter wird es vielleicht doch hinbekommen die Füße zu verbessern. Wir hatten früher konventionell nur einen Schmied, dann den ersten reinen Barhufbearbeiter (BESW Hufpflegeschule/GdHK). Es folgte vor 8,5 Jahren ein Umzug von NRW an die Küste. Dort hatten wir zuerst eine HO (Biernat), dann eine Hufpflegerin (DHR), dann wieder die HO und dann zuletzt einen Hufheilpraktiker/NHC (Barhuf-Institut Detlev Urban).

Fazit:
- Die Stute konnten alle problemlos bearbeiten und es war immer o.k.
- Keiner der Hufpfleger hat die Problemhufe meines Wallachs in den Griff bekommen. Sie hatten alle versch. Ansätze zur Lösung des Problems und leider fruchtete nichts.

Nach einem Stallwechsel mache ich nun die Hufe der beiden wieder mal selbst. Hilfe bekam ich letztes Jahr in einem Hufforum, wo mir noch eine weitere ganz andere Bearbeitungsmethode nahe gelegt wurde (Daniel Anz, F-Balance). In Eigenregie setze ich das Stück für Stück um.

Gruß Sabine
Benutzeravatar
Lewitzer Flummi
Pegasus
Beiträge: 10021
Registriert: Mi 16. Mai 2012, 20:56

Re: Langzeiterfahrungen mit vers. Hufbearbeitungsphilosophie

Beitrag von Lewitzer Flummi »

@all

Danke für Eure Erfahrungsberichte!
Mir ist schon klar, dass die Qualität der Arbeit an jedem einzelnen Bearbeiter hängt.
Und genauso klar ist mir mittlerweile geworden, dass eben nicht jede Bearbeitungsphilosophie zu jedem Hufproblem passt. Sieht man ja sehr deutlich jetzt.

@calista
Ich weiß nicht, nach welcher Richtung der letzte HO (J.) arbeitete. Evtl. kann das Napipony sagen. Ich wusste nicht mal, dass er mal auf der Liste der DHG stand. Der Name K.R. (Name von Mod gekürzt) fiel aber, so glaube ich, immer mal in unseren Gesprächen. :kratz: Und von ihr ist auch ein Buch auf der DHG-Seite verlinkt.
Fakt ist, dass die letzte Bearbeitung durch den HO ca. Mitte/Ende Oktober war und die Physio kurz danach sagte, so ist das nicht okay. Dann kam Mitte/Ende Dez. der letzte Schmied (Empfehlung vom Schmied der Physio, das hat einfach so lange gedauert) und nun sind 5 Wochen um und die Hufe sehen so aus, wie es die Bilder zeigen.
Napipony hat geschrieben:Ich wollte auch noch was schreiben.
Der J. ist nicht mehr in der DHG Liste, weil die (meiner auch) sich streichen lassen haben, weil se es nicht hauptberuflich machen und es irendwie Ärger mit irgendwem gab, keine Ahnung mir egal, den meiner geht noch regelmäßig zu den Fortbildungen ect.
Ich hatte dir ja noch ne PN geschickt, mit dem anderen, den ich empfehlen kann.
Ich habe jetzt seit knapp 3,5Jahren A. dran und bin immer wieder zufrieden, er erklärt, zeigt mir, wo ich aufpassen muss, wo ich gegenraspeln soll und hat den Diagonalhuf von Herr Pferd super hinbekommen.
Der muss demnächst mal wieder ran, fällt mir gerade ein :whistle:
Aber wir haben halt den Vorteil, er war noch jung (Herr Pferd) und hatte keine großen Schiefstellungen.
Jack hat einfach auch ne Vorgeschichte, was du nie ganz weg bekommen wirst. Aber gefallen haben se mir am So nicht so ganz :oops:
:hug:
Von "ganz weg bekommen", kann ich derzeit nur träumen. Ich denke, wenn ich es wieder auf den Stand bekomme, wie es war bevor die Odyssee angefangen hat, kann ich froh sein.
Ich meinte nicht J., der da nicht mehr in der Liste steht, sondern den ersten HO (Herr M.), den ich an meinen beiden hatte und der mir vor einem Jahr zu kostenintensiv erschien. Nun ist guter Rat teuer und der NHCler nimmt garantiert genauso viel, wie der erste HO.
Allerdings hat dieser HO und auch J. immer auch an der Sohle rumgeschnitzt, soweit ich das beim Pferd festhalten eben sehen konnte.
Schneidet A. auch an der Sohle rum?

Ich überlege, ob ich mich zu dem Hufseminar, dass Du mir geschickt hast, anmelde oder ob ich eines in Thüringen (NHC) besuche.
Das von Dir wäre in HAL und damit natürlich deutlich näher. :kratz: Du hast keine Zeit um mitzufahren?

Meine beiden Jungs stehen auch nicht besonders gut beim Hufe machen. Das wird dann sowieso wieder "lustig" werden.
Vermutlich probiere ich es dieses Mal mit der Gabe von Rescue-Tropfen. Sind sowieso da, also warum nicht probieren.
Wobei beide eigentlich nicht direkt ängstlich sind. Jack hat einfach Probleme, sich auszubalancieren und dadurch etwas "Panik" umzufallen (wir lehnen ihn dann meist mit dem Hintern an einer Wand an, dann geht es besser) und beim Buben habe ich den Eindruck, er will teilweise einfach seinen Dickkopf durchsetzen. Da war der letzte Schmied echt taff. Der hat ihn nicht abhauen lassen. Und die Schmiede sind halt auch ruckzuck fertig und brauchen keine 30-40 Min. pro Pferd.
Liebe Grüße
Die Flummis

Unser Tagebuch
Und Teil 2: Auf dem Weg zum Reitpferd
Benutzeravatar
renner
Einhorn
Beiträge: 8994
Registriert: Di 15. Mai 2012, 10:47

Re: Langzeiterfahrungen mit vers. Hufbearbeitungsphilosophie

Beitrag von renner »

Hufseminar in Halle ? *interessiertguck* von und mit wem?

das mit der Sohle "schön" schnitzen, ist wohl ein weit verbreitetes Übel. Loses Horn entfernen OK aber alles andere ist zumeist nicht notwendig - das macht mein Schmied halt auch immer, würde es aber sicher lassen, wenn man was sagen würde :nix: Aber von der Stellung hat er meine Pferdchen immer gut hingestellt und war auch schnell, gründlich, freundlich. Ich mach es jetzt mal ne Weile selbst, aber meine Pferdchens haben auch keine Problemhufe ;)

Ich hatte jedoch noch nie das Glück einen Hufkünstler ala NHC, Biernat oder oder an den Hufen meiner Pferde zu haben, kann dir also mit Erfahrungen nicht dienen :nix:
Renner
Entscheidend ist nicht, ob man zusammen Pferde stehlen kann. Entscheidend ist, ob man deren Mist auch später gemeinsam vom Hof schaufelt.
calista
Sportpferd
Beiträge: 1436
Registriert: Di 15. Mai 2012, 12:27

Re: Langzeiterfahrungen mit vers. Hufbearbeitungsphilosophie

Beitrag von calista »

Die offizielle Bezeichnung "Huforthopäde" (HO) ist meines Wissens nach für HO gesetzlich geschützt, die auch wirklich nach Biernat arbeiten. Wenn du also hier die Abkürzung "HO" verwendest für Bearbeiter anderer Richtungen, dann finde ich das problematisch. Daher bitte ich um Klarheit, wie gesagt ich kann mir gar nicht vorstellen, dass diese Hufe von echten Huforthopäden bearbeitet wurden, so sehen sie mit Verlaub nicht aus. Mir ist schon klar, dass es auch da Schwankungen von Bearbeiter zu Bearbeiter gibt und meine HO kommt auch manchmal kopfschüttelnd von Pferdehufen, wo vorher andere HO dran waren. Aber so schlimm wie die Hufe von Deinen beiden aussehen, kann ich mir das gar nicht vorstellen, da würde ich mich bei Herrn Biernat über den Bearbeiter beschweren.
Wallinka
Zentaur
Beiträge: 19906
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:45

Re: Langzeiterfahrungen mit vers. Hufbearbeitungsphilosophie

Beitrag von Wallinka »

wir sind von den ganzen Barhufbearbeitern wieder ab zu einem klassischen Schmied mit viel Erfahrung- und der hat in vier bis sechs Monaten aus drei Problemhufpferden wieder Pferde mit benutzbaren Hufen gemacht. Ich glaub inzwischen, es kommt wirklich mehr auf die Person als auf die Bearbeitungsrichtung an.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
Benutzeravatar
Sheitana
Zentaur
Beiträge: 30643
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:07
Wohnort: Bergheim
Kontaktdaten:

Re: Langzeiterfahrungen mit vers. Hufbearbeitungsphilosophie

Beitrag von Sheitana »

Wallinka hat geschrieben: Ich glaub inzwischen, es kommt wirklich mehr auf die Person als auf die Bearbeitungsrichtung an.
Das würde ich so unbegrenzt unterschreiben :-n

Ich raspel meine Pferde inzwischen seit 2 Jahren selbst. Angefangen habe ich natürlich mit viel Stöbern im Internet und haben dann einen WE-Kurs bei einem NHCler gemacht.
Was mir in den 2 Jahren vor Allem bewusst geworden ist: Ich kann die Hufe nicht nach Schema F bearbeiten. Der eine braucht dies, der Andere braucht das. Ich habe sicherlich eine grundsätzliche Meinung was ich nicht will, aber mit der Zeit lernt man unweigerlich, dass man manchmal auch über seinen Schatten springen muss, weil vielleicht genau das dem Pferd hilft, was man dachte niemals machen zu wollen :nix:
Benutzeravatar
Lewitzer Flummi
Pegasus
Beiträge: 10021
Registriert: Mi 16. Mai 2012, 20:56

Re: Langzeiterfahrungen mit vers. Hufbearbeitungsphilosophie

Beitrag von Lewitzer Flummi »

calista hat geschrieben:Die offizielle Bezeichnung "Huforthopäde" (HO) ist meines Wissens nach für HO gesetzlich geschützt, die auch wirklich nach Biernat arbeiten. Wenn du also hier die Abkürzung "HO" verwendest für Bearbeiter anderer Richtungen, dann finde ich das problematisch. Daher bitte ich um Klarheit, wie gesagt ich kann mir gar nicht vorstellen, dass diese Hufe von echten Huforthopäden bearbeitet wurden, so sehen sie mit Verlaub nicht aus. Mir ist schon klar, dass es auch da Schwankungen von Bearbeiter zu Bearbeiter gibt und meine HO kommt auch manchmal kopfschüttelnd von Pferdehufen, wo vorher andere HO dran waren. Aber so schlimm wie die Hufe von Deinen beiden aussehen, kann ich mir das gar nicht vorstellen, da würde ich mich bei Herrn Biernat über den Bearbeiter beschweren.
Sorry,

aber wie man vielleicht sieht, habe ich nicht ganz den Durchblick wer sich da wie nennt/bezeichnet und nach was auch immer arbeitet.
Nach was arbeitet denn die DHG (Deutsche Huforthopädische Gesellschaft)? Und ist einer, der da in der Liste unter dem Begriff "Huforthopäde" steht/stand dann kein Huforthopäde? :nix:
Ob der letzte Hufbearbeiter ;) (J.) nun in der Liste je drin gestanden hat oder nicht, kann nur Napipony aufklären. Ich hatte nie wegen ihm danach gesehen und nun ist er ja anscheinend auch raus, genau wie der erste HO (Hr. M.), der da definitiv Anfang 2011 drin stand. Anders hätte ich ihn gar nicht gefunden.
Napipony hat geschrieben: Der J. ist nicht mehr in der DHG Liste, weil die (meiner auch) sich streichen lassen haben, weil se es nicht hauptberuflich machen und es irendwie Ärger mit irgendwem gab, keine Ahnung mir egal, den meiner geht noch regelmäßig zu den Fortbildungen ect.
Sind die dann keine HO mehr, weil sie nicht mehr in der Liste stehen? :kratz:

Im Übrigen wollte ich hier
erstens: keinen Streit
und zweitens: keine Unwahrheiten oder sonst etwas verbreiten.
Ich wollte Hilfe. Das steht auch im Eröffnungseintrag als erster Satz.
Den aktuellen Zustand von Jacks Hufen haben so viele Leute zu verantworten (inkl. mir als naiver Besitzerin), dass ich das gar nicht an irgend einer Bearbeitungsform fest machen will!

Die Hufe meines zweiten Pferdes kannst Du m.M.n. aber nicht beurteilen. Dafür müsstest Du "hellsehen" können oder uns persönlich kennen. Es gibt davon keine Fotos.
Also bitte immer langsam mit den jungen Pferden, ja. :)
Liebe Grüße
Die Flummis

Unser Tagebuch
Und Teil 2: Auf dem Weg zum Reitpferd
Benutzeravatar
Okapi
Nachwuchspferd
Beiträge: 300
Registriert: So 15. Jul 2012, 13:24

Re: Langzeiterfahrungen mit vers. Hufbearbeitungsphilosophie

Beitrag von Okapi »

Ich hatte bisher 3 Biernatbearbeiter am Pferd. Meiner hat aber eigentlich keine Problemhufe, sondern sogar Bilderbuchhufe laut aktueller HO.

Die erste hat das immer gut gemacht, kam dann nicht mehr wegen Umzug des Pferdes. Bei der Stute meiner Freundin traten immer wieder ähnliche Probleme auf, Fühligkeit, Fäule, tlw. Lahmheit. Schwer zu sagen, woran das nun lag (Fäule liegt mit Sicherheit auch am Stall dort). Sie war aber immer vorsichtig und hat nicht auf Teufel komm raus ein Sohlengeölbe reingeschnitzt.
Der zweite war okay, aber mein Pferd fand ihn komisch und ich irgendwie auch :oops: . Der ist viel in der Gegend hier unterwegs und ich habe schon öfter gehört, dass er bei normalen Hufen gute Arbeit macht, aber bei Problemhufen wohl kaum Verbesserungen erzielt.

Jetzt macht schon erwähnte K.R. Ponys Hufe. Habe auch nichts auszusetzen. Aber ich habe von Hufen auch kaum Ahnung und keine Lust, mich großartig damit zu beschäftigen, da weder Pferd noch ich Probleme haben.
"Dear God, what is it like in your funny little brains? It must be so boring!"
- Sherlock -
calista
Sportpferd
Beiträge: 1436
Registriert: Di 15. Mai 2012, 12:27

Re: Langzeiterfahrungen mit vers. Hufbearbeitungsphilosophie

Beitrag von calista »

Huch, falls Du mich meinst: das war keinesfalls als böse Kritik gemeint! Du fragtest selber anfangs nach den verschiedenen Fachrichtungen. Wenn Du einen HO nach DGHEV (so kürzen die sich glaube ich selber ab) als Bearbeiter hattest ist es m.E. nur fair, sie von einem HO nach Biernat zu unterscheiden. Und mich interessierte das auch, ich bin zwar nicht so vertieft in die Materie aber auf den eingestellten Bildern habe ich einige Dinge gesehen, wie sie meine HO/Biernat nicht machen würde, daher rein interessenhalber die Frage, welche Schule dahinter stand. Aslo meine Bitte war nur eine um Aufklärung, ich finds selber immer furchtbar, wenn Vertreter verschiedenr Fachrichtungen aufeinander einprügeln. Nicht zuletzt hatte ich deswegen geschrieben, dass es wohl häufig von den Fähigkeiten des Einzlnen abhängt und nicht zwingend von der dahinterstehenden Fachrichtung. Also nix für ungut, ich wollte hier niemanden verdammen!
Napipony
Einhorn
Beiträge: 5348
Registriert: So 27. Mai 2012, 22:34

Re: Langzeiterfahrungen mit vers. Hufbearbeitungsphilosophie

Beitrag von Napipony »

Lewitzer Flummi zur Aufklärung :-D
J. genauso wie der empfohlene A. genauso wie meiner sind alle ausgebildet von K.R. (diese ganzen Abkürzungen :-o )
das einzige was die 3 unterscheidet ist, dass A. die Prüfung abgelegt hat, weil er es hauptberuflich machen will und (wie der empfohlene Lehrgang) machen will, dass darf man nur mit abgeschlossener Prüfung, ansonsten darfst du nicht damit werben.
Die anderen, also J., meiner und auch dein vorhergehender sind aus der Liste gestrichen (bei deinem ehemaligen M. weiß ich es nicht, ob er auch sich streichen lassen hat oder gestrichen wurde, weil er die Weiterbildungen nicht besucht hat) weil sie es nebenberuflich machen und keine Werbung haben bzw schon genug Kunden haben, bzw wie bei meinem Mundpropaganda die beste Werbung ist.
Zu dem Lehrgang weiß ich nicht, ob ich mir das anschau, meiner erklärt mich immer genug..
Falls ich den A. mal fragen soll, wegen dem was ich in der PN geschrieben hab, dann sag bescheid, hab ja nen guten Draht zu dem.

Und zum Sohle "schnitzen", meiner macht in der Sohle nicht viel, nur wo Druckstellen entstehen könnten / sind, nimmt er was weg, aber es wird keine künstliche Sohlenwölbung geschnitzt...

@Renner: Ich schick es dir mal als PN
Antworten