Trockener Husten

Moderator: Sheitana

ehem User

Trockener Husten

Beitrag von ehem User »

Mein Shettywallach, ca. 32 Jahre alt, ist seit ca. 15 Jahren leicht chronisch dämpfig. Der Vorbesitzer hatte sich nicht richtig um einen Husten gekümmert, davon ist das nun übrig geblieben. Beim abhören hört man leichte Geräusche und nach dem Wälzen hat er immer 1x gehustet.

Wenn er nun so ca. 4-5 Runden in der Halle galoppiert (konnten wir früher nicht feststellen da keine Halle bzw. größere Fläche zum laufenlassen zur Verfügung stand) gibt es ein Atemgeräusch, was ihn aber anscheinend nicht stört (er will im Gegenteil weiter laufen) und dann noch kurz im Trab weiter auftritt. Im Schritt ist es sofort verschwunden.

Er hustet aber in der Zwischenzeit leider zwischen 2-5x nach dem Wälzen, nach dem ersten Antraben nach ca. 1/2 Runde auch, manchmal aber auch erst nach problemlosen Traben und danach durchparieren in den Schritt (alles beim freilaufen, geritten wird er nicht mehr).

Heu machen wir nicht nass, das ist soweit ok. In der Box hustet er nicht (große Paddockbox mit Pflaster). Täglich Auslauf auf Sandpaddock (Ebbe-Flut-System) für ca. 1,5-2 Stunden. Koppel kommt jetzt langsam dazu, allerdings max. 1h pro Tag, plus eben frei laufen lassen. Einen Reitplatz zum laufenlassen haben wir nicht und der Sandpaddock ist nur halb so groß wie die Halle.

Es ist ein trockenes Husten, es gibt keinen Auswurf.

Ich habe nun von Markusmühle das Bronchovet gefüttert, allerdings hatte ich nicht den Eindruck dass es was gebracht hat.

TA meint nur dass es eben von der Dämpfigkeit kommt.

Kennt ihr irgendwas was ihm sonst noch gut tun könnte? Die meisten Sachen sind ja auch fürs Immunsystem (das ist aber ok) oder für Schleimabtransport, den wir ja nicht haben (also den Schleim).
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Morena3
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Re: Trockener Husten

Beitrag von Morena3 »

Hallo,
Du kannst versuchen etwas MSM dazu zu füttern, dieses wirkt bei Allergien sehr gut. Ist recht günstig und oft hilft es.
LG Sabine
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calista
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Re: Trockener Husten

Beitrag von calista »

Hört sich nach durch Staub gereiztem Kehlkopf an. Für mich immer ein Zeichen, dass ich das Heu wässern oder noch besser bedampfen muss. Es muss ja nicht schimmelig sein, die normalen Staubteilchen aus Heu und Stroh und dem Hallenboden reichen aus und reizen den Kehlkopf. Bevor eine Entzündung draus wird, kann man einerseits wie gesagt das Heu behandeln, die Haltung umstellen (Späne oder noch besser: Koppel, staubarmer Offenstall) und evtl. mit Isländisch Moos Kinderhustensaft ohne Alkohol etwas lindern. Gegen die Umstellung auf reizarm gibt es aber m.E. keine Alternative, wenn man diesen Husten in den Griff bekommen möchte...
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Re: Trockener Husten

Beitrag von norikermädchen »

Hast du schon mal eine Tierheilpraktikerin mit Akupunktur im Repertoire kommen lassen?
Unsere Tammi hatte früher immer wieder mal - Sommer wie Winter - gehustet. Seit einer Akupunktur-Anwendung vor einem Jahr ist Ruhe.
Kira hatte letzten November Husten im Anmarsch (2 Tage immer wieder mal ein Husterer). Akupunktur und Kräuter ab Tag 3 und nach einer Woche war der Murks weg.

Ich würde es mit THP + Aku versuchen.
Habe mir gerade die Zusammensetzung von Bronchovet angesehen und muss sagen, dass ich die gar nicht so verkehrt finde - zumindest, wenn man nicht auf die Melasse aufpassen muss...
Liebe Grüße,
Vicky

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ehem User

Re: Trockener Husten

Beitrag von ehem User »

In Anbetracht des Alters, des momentanen Wetters und der Vorbelastung würd ich auch auf Kehlkopfreizung durch Staub tippen, eventuell auch auf (altersbedingte) Kreislaufprobleme.

Hast du schonmal den Zahnfleisch- Drucktest gemacht? Wenn der Fingerabdruck sich nicht sofort wieder rosig färbt, sondern einen Moment hell bleibt, spielt möglicherweise ein niedriger Blutdruck mit rein.
ehem User

Re: Trockener Husten

Beitrag von ehem User »

Also Blutdruck ist ok, Halsfalten-Test ist auch ok.
THP mit Aku kenne ich hier keine die wirklich gut ist.
Haltung ändern geht nicht, wir sind schon froh dass wir jetzt in dem Stall sind. Späne extra bezahlen (die stauben auch, hatten wir auch schon mal) zusätzlich ist ganz schön teuer, da wir dann trotzdem normal weiterbezahlen müssen (350 Euro!). Einen annehmbaren Offenstall gibts hier in der Gegend nicht (zu klein mit zuvielen Pferden, Matschausläufe, Selbstversorger (nicht möglich), unzuverlässig usw) und auf Koppel kann er max. 1h.

MSM kann ich mal ausprobieren, danke.
calista
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Re: Trockener Husten

Beitrag von calista »

Dann würde ich (MSM hat bei uns nichts gebracht), das Heu bedampfen und das Pferd mittels Inhalator inhalieren lassen, Kochsalzlösung ist gut. Die Einstreu kannst Du mittels EMs behandeln, bindet etwas den Staub und hilft gegen Ammoniak. Viel Erfolg!
ehem User

Re: Trockener Husten

Beitrag von ehem User »

Inhalieren geht bei ihm nicht, er kriegt schon Panik bei der Schermaschine, geht nicht mehr zum Waschplatz und den Maulkorb hasst er auch. Also keine Chance da, leider. Wie kann ich mir das vorstellen mit dem bedampfen?
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Morena3
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Re: Trockener Husten

Beitrag von Morena3 »

Es gibt von Rokale einen Beutel, sieht fast wie ein Maulkorb aus, mit dem kann man auch Inhalieren. Da tropt man unten auf ein Tuch ein paar Tröpfchen ätherische Öle. Der ist absolut lautlos, wirkt zwar nicht so intensiv wie ein Ultraschallinhalator, aber ist besser als gar nichts und man bekommt die oberen Atemwege auf jeden Fall. Vielleicht ist das ein Versuch wert.
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Re: Trockener Husten

Beitrag von calista »

Ein Ultraschallinhalator ist ebenfalls superleise, man darf halt keinen Kompresser nehmen. Im Selbstbau bekommst man einen Inhaltationseinheit für ca. 120 € incl. Maske und Schlauch hingebastelt, mit den entscheidenden Werten Partikelgröße und Verneblerleistung.
Heubedampfen ist gegenüber tauchen und wässern vorteilhaft, weil das Heu nicht komisch riecht sonder lecker :hunger: , Vitamine und Co erhalten bleiben und nicht ausgewaschen werden, das Heu desinfinziert wird, d.h. die Pilzsporen abgetötet (Wasserdampftemperatur ca. 105°C). Außerdem braucht man viel weniger Wasser und kann das Heu auch in Frostzeiten bedampfen. Ich bedampfe das Heu in Netzen, die - da weniger Wasser - deutlich leichter sind als gewässerte Netze. Kosten für ein Profigerät ca. 1400 €, Selbstbau 80 €, wenn man alle Teile neu kauft.
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