Zähne

Moderator: Sheitana

Cardea
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Zähne

Beitrag von Cardea »

Hallo zusammen,

mich würde interessieren von wem ihr die Zähne eurer Pferde machen lasst...werden die Zähne per Hand oder maschinell berabeitet...sediert oder unsediert...wo seht ihr die vor- und Nachteile?

Freue mich auf Antworten
ehem User

Re: Zähne

Beitrag von ehem User »

ich hatte bisher immer einen tierarzt dran, der beim pequin in kanada gelernt hat, also zusätzlich zum vet-med-studium noch zahnspezi.

sediert und maschinell.

nach der letzten behandlung hat mosh wchenlang probleme mit dem kiefergelenk gehabt. ist allerdings sicher nicht ne frage der methode, sondern der durchführung. ich war auch nicht sonderlich angetan von der art dieses mal und die drauf folgende kiefer-blockade ist für mich ein grund, beim nächsten mal jemand anderen zu holen.


allerdings hab ich in zwischen auch ein bisschen den eindruck, dass diese superspeiz-zahnleute mehr und häufiger behandeln als nötig.
ein pferd hat ein revolvergebiss, was weg ist, ist weg. und solange die kanten nicht die mundschleimhäute oder zunge verletzen oder die mahlbewegung des kiefers einschränken, warum soll man dann was machen lassen.
klar, wenn anzeichen da sind, dass die kaufunktion nicht mehr optimal ist oder eben schleimhautläsionen, muss was gemacht werden.
aber wie gesagt, die zahnsubstanz ist limitiert.
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Equester
Pegasus
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Re: Zähne

Beitrag von Equester »

Ich lasse die Zähne jedes halbes Jahr überprüfen, ob was gemacht werden muss. Mal muss er jedes Jahr ran, mal nur alle 2 Jahre :nix: . Bisher hatte ich nur 2 bestimmte Leute dran gelassen, beide ausgesucht fähige Leute. Letzte Sommer habe ich dann meinen normalen TA dran gelassen, weil der sich sehr intensiv hat schulen lassen. Werde ich aus verschiedenen Gründen nicht wiederholen, obwohl er die Arbeit selber sauber ausgeführt hat, dann lieber auf einen längeren Termin bei meinen ursprünglichen Leuten warten.
Bei meinem Pferd kommt man ohne Sedierung nicht mal in die Nähe der Vorderfront, geschweige denn ans Maul oder an die Zähne. Mein Zahn-TA schafft es aber, mit einem Minimum an Sedierung auszukommen, der hat einfach ein Händchen für schwierige Pferde und arbeitet zügig, so dass es nicht ewig dauert.
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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Schnucke
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Re: Zähne

Beitrag von Schnucke »

Mein normaler neuer Haus- TA macht die Vorbeschau, die Behandlung macht dann ein Zahnspezi, der aber auch TA ist, mit meinem TA zusammen. Zum Glück habe ich einen TA der wirklich Pferdeahnung hat, züchtet selber Vollblüter, ist TA der Österreichischen Distanzreiter. Der sieht es ähnlich wie Mosheline, was weg ist ist weg, deshalb nur an die Zähne ran gehen wenn es nötig ist und eben auch möglichst minimalinvasiv Arbeiten.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

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ehem User

Re: Zähne

Beitrag von ehem User »

Wir lassen unsere Pferde 1x im Jahr checken, unsere aktuelle Pferdedentistin hat bei Pequin hier in Kanada gelernt. Sie habe ich gewählt, weil sie sich auch mit Gebissanpassung auskennt und unser Equipment unter die Lupe genommen hat, ich finde es klasse dass man dort auch endlich fachmännisch/fräulich beraten werden kann.
Zudem arbeitet sie, im Gegenteil zu unser vorherigen Fachfrau, mit Tierärzten zusammen, die bei Bedarf mitkommen und Sedieren (ohne Aufpreis) Bei unserem Oldie mussten die Frontzähne bearbeitet werden, daher brauchte er eine Sedierung, alles andere ging bisher manuell und ohne Medis!
Ich bin sehr zufrieden und werde die Pferde weiterhin so behandeln lassen, die Tierärzte hier im Umkreis sind weder fachlich weitergebildet noch zu bezahlen (die Spezialistin kam zur Kontrolle der Zähne und Gebisse und nahm weder ein Honorar noch Anfahrtskosten - obwohl wir das anboten!!!)
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jaz
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Re: Zähne

Beitrag von jaz »

Bei meiner Stute hatte ich am Anfang einen Rhythmus von einem 3/4 Jahr, der sich mit der Zeit, durch regelmäßige Behandlung, auf ein gutes Jahr ausgeweitet hat. Ihr Kiefer stand schief, und wenn sie nicht regelmäßig behandelt wurde, gab das Druck und Entzündung im Kiefergelenk... Ob sie wieder fällig war, hab ich sehr genau beim Reiten gemerkt, wenn sie im Genick steif wurde... Ohne Sedierung ging bei ihr überhaupt nichts. Ich habe eine Pferdezahnärztin, wegen der Sedierung bringt sie eine TA mit. Sie arbeitet maschinell, was in Bezug auf ihre Größe und Kraft (sie ist eher klein und zierlich) sicherlich ein Vorteil für sie ist.

Bei meinem Jungspund schaut sie jetzt im Zahnwechsel schon begleitend mit drauf, alle 4-6 Monate, bisher als reine Vorsichtsmaßnahme meinerseits und ohne dass sie etwas hätte machen müssen ;)

Wir hatten im alten Stall einen Fall, wo ein Pferd so schlimme Zähne hatte dass sie nicht mehr richtig kauen konnte, und ich schon Zahnschmerzen bekam wenn ich das Pferd nur ansah. Der TA, der wegen Koliksymptomen gerufen wurde, hatte das nicht herausgefunden... Nachdem ich meine Zahnärztin in Absprache mit der Besitzerin gerufen hatte, und sie das Pferd (mit Sedierung) behandelt hat, hat es in kurzer Zeit wieder schön zugenommen und etliche Blockaden, gerade was die Biegung im Hals / Genick angingen, haben sich von selbst gelöst. Die Stute sollte nach einem halben Jahr erneut vorgestellt werden weil so viel gemacht werden musste, insbesondere die Schneidezähne waren viel zu lang.
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Sheitana
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Re: Zähne

Beitrag von Sheitana »

Wir haben eine Tierärztin, die sich auf Zähne spezialisiert hat und dort auch einige Zusatzausbildungen hat und sind absolut zufrieden mit ihr.
Sie hat durchweg immer gute Arbeit geleistet, macht aber nicht mehr als nötig und sagt auch ehrlich, wenn es bis zum nächsten Termin Zeit hat (auch, wenn sie dann statt 5 Pferden nur 1 zu behandeln hat bei 150km Anfahrt). Vor Allem hat sie die Zähne meiner Stute soweit möglich wieder hinbekommen, wo es lange Zeit so aussah, als würden ihre Zähne nicht bis 10 Jahre halten.
Sie kommt (wegen meiner Stute) alle halbe Jahr und schaut dann alle unsere Pferde durch. Wenn etwas gemacht werden muss, dann entweder mit Handraspel ohne Sedierung, oder aber mit Maschine mit Sedierung. Mit der Maschine arbeitet sie nicht ohne Sedierung.
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-Tanja-
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Re: Zähne

Beitrag von -Tanja- »

Bei unseren schon älteren Hafis haben wir lediglich immer unseren normalen TA beim Impftermin schauen lassen. Der legte das Maulgatter ohne Sedierung an, tastete, schaute und raspelte wenn nötig manuell. Das hat eigentlich immer gereicht, denn ich konnte in den 12 Jahren nie Mauligkeit beim Reiten oder Fressen feststellen.

Nächste Woche kommt erstmals ein Spezialist, weil ich, bevor mein Junger ein Gebiß ins Maul bekommt, einen Profi drüberschauen lassen will. Unser TA meinte nämlich auch beim letzten Kontroll-Termin im September, daß Kurti irgendwie ein komisches Gebiß hätte.

Bin gespannt, was der sagt und wie das dann abläuft. Kurti hat vorgestern auch seinen ersten Schneidezahn verloren. ;)
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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sacramoso
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Re: Zähne

Beitrag von sacramoso »

Hallo alle,

früher habe ich die Zähne von meinem Dicken vom "normalen" TA machen lassen, aber mittlerweile bin ich seit einigen Jahren bei einem reinen Pferdezahnarzt. Kontrolliert und ggf. behandelt wird ca 1x im Jahr. Wichtig sind mir folgende Punkte:
  • Kein rein maschinelles Schleifen und keinesfalls Geräte ohne Wasserkühlung (da leidet ganz massiv der Zahnschmelz)
  • Exaktes Anpassen des jeweiligen Zahns an seinen Gegenspieler (Kieferbewegung frei ohne zu hakeln). Das ist im Finetuning nur in Handarbeit möglich.
  • Auch die Schneidezähne müssen gelegentlich mit angepaßt werden (wird von vielen TAs nicht gemacht)
  • Mein Pferdezahnarzt arbeitet bei Bedarf auch mit meiner Ostheopathin zusammen (War vor allem am Anfang erforderlich um eine Blockade zu lösen)
Fazit: Ich habe mit einem spezialisierten Pferdezahnarzt sehr gute Erfahrungen gemacht (das war auch beim Reiten zu spüren) und werde dabei bleiben. Und mal ehrlich: wir Menschen gehen ja auch zum Zahnarzt bzw Kieferorthopäden und nicht zum Hausarzt, oder?

Grüße
Sacramoso
Als Gott erfuhr daß Reiten nur für die Besten ist erschuf er noch Fußball :dance1:
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A.Z.
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Re: Zähne

Beitrag von A.Z. »

Wir haben einen Tierarzt der sich voll auf Pferde spezialisiert hat. Mit seiner Leistung bin ich auch in Hinblick auf die Zähne vollauf zufrieden.

Er arbeitet mit Sedierung und einer guten Maschine, nötigenfalls kommt auch mal die Handraspel zum Einsatz.

Was mir besonders wichtig ist - Mosheline sprach es ja schon an - er bearbeitet nur soviel wie nötig, aber so wenig wie möglich. Es werden also wirklich nur Stellen beseitigt, die den Kauschlag behindern oder in die Maulschleimhaut stechen. Und er beachtet auch die Schneidezähne.


Seine Arbeitsweise ist im Grunde genau so, wie die des Spezialisten, den wir einmal vor Jahren da hatten. Und deutlich besser, als diese Tierarztes der mit Bohrmaschinenaufsatz und viel Schwung geradezu ne Autobahn ins Maul geschliffen hat.
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

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