Hilfe, ich bin schief!

[Maxima]

Ich hab ein Problem das sich in letzter Zeit wieder verstärkt zeigt - ich ziehe beim Reiten jeden Sattel auf jedem Pferd nach rechts - und das schon immer seit ich überhaupt reite.

Früher hab ich immer Pferde mit deutlichem Widerrist geritten, da war das Problem immer "weg" wenn ich die Bügel um ein halbes Loch unterschiedlich geschnallt habe.

Nun reite ich aber nur noch breite Pferde ohne Widerrist und jetzt schlägt das Problem wieder voll zu.
Bügel unterschiedlich verschnallen reicht nicht mehr, oft ziehe ich den Sattel trotzdem nach rechts.
Ich weiß auch nicht ob eins meiner Beine länger ist oder ob ich in der Hüfte schief bin, gefühlsmäßig sitze ich schon gleichmäßig auf beiden Sitzhöckern.

Hat jemand von euch ein ähnliches Problem und eine Lösung dafür gefunden? Ich wäre um ein paar Erfahrungsberichte echt froh!

[Berry]

Mich hat mal ein Osteopath, den ich bei meinen Pferden hatte, nach dem Vorreiten zum Menschen-Osteopathen geschickt, weil ich auch schief war. Meine Pferde habe ich regelmäßig behandeln lassen, aber an mich habe ich nicht gedacht - wie das halt so ist! Der Osteopath hat unter anderem eine Beinlängendifferenz gefunden und mich "gerade gebogen". Lass dich doch mal untersuchen, vielleicht ist bei dir auch was verschoben?

[Schnucke]

Da schließ mich Berry gerne an. Ich hatte das problem zwar nicht so krass beim Reiten, trotzdem hab ich eine Beinlängendifferenz, die meine Osteo rausbekommen hat. Leider muß sie da immer wieder dran, weil ich von einem ausgewogenen beidseitig Arbeiten/ Belasten immer noch weit entfernt bin.
Auffällig ist bei mir auf jeden Fall wenn meine Beine schief sind, wegen ungleich Last aufnehmen, wirds Becken schief, mein ISG wird fest und dann fangen die Wirbel an doof zu machen. Ich versuch also möglichst gleichseitig zu arbeiten, Wendungen auf beide Beine gleichmäßig verteilen, beide Beine gleichseitig belasten, alle Arbeiten im Stall auf beide Seiten gleich verteilen usw.

[ehem User]

Bei mir ist es auch so, wurde ebenfalls immer schlimmer.
Der Grund ist eine leichte Skoliose, also Schiefe der Wirbelsäule. Mit der muss ich wohl leben, aber sowas ist auch absolut nicht selten. Die einzige Möglichkeit ist es, das Sitzgefühl im Sattel "umzuprogrammieren". Aber das ist halt sehr schwer. Ich fühle mich gerade, wenn ich schief bin. Und fühle mich schief, wenn ich gerade bin. Da braucht's eine RL, die genau hinguckt und Dir zur Haktung exaktes Feedback gibt. Dich quasi clickert Das neu Gefühl, was sich anfangs einfach nur falsch anfühlt, gilt es dann als richtig abzuspeichern.

[Schimmelchen]

Ich habe leider das selbe Problem. Vor zwei Jahren ging ich zum ersten mal zum Osteopathen - Ergebnis: Hüftschiefstand, Differenz 1,5 cm. Ich habe mich einrichten lassen. Eine Zeit lang war gut, dann habe ich gemerkt, dass wieder was nicht stimmt. Es war nicht mehr so schlimm, wie beim ersten mal, aber ich war doch wieder schief.
Ich gehe jetzt einmal jährlich zur Behandlung.

[Lewitzer Flummi]

Ich war Anfang November das erste Mal bei jemanden, der osteopathisch behandelt. Am Freitag war ich zur Nachbehandlung.
Mein Rücken hat insgesamt nicht mehr mitgemacht und allgemein war ich total verspannt.
Außerdem schleppte ich seit vielen Jahren ein immer wieder auftretendes leichtes Zwicken im linken Hüftgelenk mit mir herum und beim Reiten tat mir öfters das linke Knie weh, wenn die Steigbügel ein Loch kürzer waren.
Neben einem Beckenschiefstand war die Osteo auch mehrfach am Zwerchfell, fand einen beginnenden Tennisarm u.a.m.
Nie wieder werde ich soo lange warten, bis ich zum Spezialisten gehe. Leider kannte ich bis dahin keinen.
Dank Forum bekam ich aber auch da einen sehr guten Tipp.

Weiß jemand, ob man eigentlich auch mit einem Beckenschiefstand einen neuen Sattel schief sitzen kann?
Also wenn man links kürzer ist, schiebt es dann die rechte Sattelseite weiter nach vorn Richtung Hals?

[Hina_DK]

Man kann z.B. auch mal einen CR-Kurs mitmachen. Da geht es ja ums Reiten aus der Körpermitte. Wenn die nicht da ist, wo sie sein sollte, wird man auch begradigt und die Beine "verlängert" und kann Übungen am Boden und auf einem kleinen Trampolin erlernen. Auch ein Physiotherapeut kann einem entsprechende Übungen zeigen. Neben Wirbelsäulenschäden ist die Ursache oft auch ungleiche Muskulatur durch verstärkte einseitige Belastung. Mit Übungen, die beide Seiten stärken, ist da einiges zu machen.

Auf dem Kurs war auch eine Kellnerin die das Problem berufsbedingt sehr stark hatte. Die Trainerin war auch ausgebildete Physiotherapeutin, was natürlich sehr schön passte. Den Sommer über hat die Kellnerin diese Übungen ganz regelmäßig gemacht und es hat sehr gut geholfen. Mittlerweile kann sie mit ihrem Pferd auch Distanzen reiten, ohne, dass es hinterher lahmt oder der Sattel irgendwo sitzt, wo er nicht hingehört. Die ganzen Probleme bei ihrem Pferd, hatte nämlich ausschließlich sie selbst verursacht.

[Frau Gretel]

Ich bin auch schief, seit 2Jahren versuche ich esin den griff zu bekommen. Egal welcher art von therapeut mich behandelt spätestens nach 1 woche bin ich wieder schief und habe schmerzen. Ich habe unsummen an geld ausgegeben, was ich noch machen soll, keine ahnung.

[ehem User]

Ich leide auch wie so viele unter Skoliose, Hüfte schief, Beine daher unterschiedlich lang...fiese Rückenschmerzen. Geholfen wurde mir von einem Sportmediziner/Chiropraktiker und dann habe ich 3 Monate lang Muskelaufbau betrieben (die linke Muskelpartie war so gut wie nicht mehr vorhanden und die rechte hat die Hüfte immer wieder schief gezogen...ich hätte mich wöchentlich wieder grade ziehen lassen können )
Ich habe jeden Tag Rückenübungen gemacht und gezielt die Muskeln im Studio trainiert, danach hatte ich keine Schmerzen mehr und auch der Rücken sieht optisch harmonischer aus. Leider habe ich zur Zeit keinen Experten der die Fortschritte beurteilen kann, aber in Deutschland möchte ich weiter daran arbeiten meinen Körper in den Griff zu bekommen...bei meinem Pferd würde ich ein Training ja auch kontinuierlich verfolgen und keine Wunderheilung erwarten.
Physios, Osteos und Chiropraktiker können mMn nicht ausgleichen was wir im Alltag versäumen.

[Hina_DK]

Ich glaube auch. Die können einen zwar mal für den Moment geraderücken aber wenn man der Ursache nicht an den Kragen geht bzw. einen Ausgleich schafft, dann ist das auf Dauer immer für die Katz. Da hilft wirklich nur entsprechendes Training und das dauerhaft. Eigentlich wissen wir das ja auch von unseren Pferden .