Hilfe, ich bin schief!

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Napipony
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Re: Hilfe, ich bin schief!

Beitrag von Napipony »

Lewitzer Flummi guten Tipp gegeben hab :viele:

Ich hab mich im August das erste mal richten lassen, weil Schiefe Hüfte und keinen geeigneten Osteopaten empfohlen bekommen, hieß immer, der ist gut, aber...
Dann hat mir ne Freundin eine empfohlen, die selbst reitet und als ich angerufen hab und erstmal ne halbe Stunde bekommen hab zum "ausmerzen" hat sie mir mein ISG wieder gerichtet, dass hat dermaßen geknackt *autsch*
Außerdem hat sie noch so einige andere Sachen gefunden und gerichtet. Dann sollte ich meinen Körper erstmal anderthalb Monate zur Gewöhnung lassen. Meine Kollegen hatten die erste Woche Spaß - ich lief wie ne 80jährige und mein Gleichgewicht war völlig dahin! Seit dem war ich noch zweimal und werd bald wieder gehen.
Sie nennt einem Sachen, auf die man aufpassen soll: zB wenn man ne Treppe hochläuft, geht man immer mit dem gleichen Fuss los und so. Seitdem ich auf solche Sachen achte und ne Gleichheit herstellen will ist es schon viel besser geworden.
Meine RL hat bei der ersten Stunde nach derOsteo gesagt, sie wußte bis jetzt nicht, wo es herkommt, ich saß immer so instabil, jetzt ist es viel besser. Wenn ich jetzt mal wieder regelmäßig reite wird das bestimmt auch besser...
Und Lewitzer Flummi: Zwerchfell kenne ich auch, aber noch besser ist es, wenn se mir an den Blinddarm geht. Der verklebt gern, dann zieht es das ganze Darmpaket rechts runter und dann häng ich wieder schief und hab so doofe Schmerzen. Ist schon genial, wie das alles zusammen hängt. Als sie mir mal am Bauch rumgewurschtelt hat ziepte die linke Schulter :?

Und noch nen Tipp für alle: Viele Krankenkassen bezahlen jetzt beim Osteopaten mit!!! Einfach anchfragen von Technischer Krankenkasse weiß ich es und meine BKK zahlt auch
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wiassi
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Re: Hilfe, ich bin schief!

Beitrag von wiassi »

halb so wild, ich komme ja zurecht. Und wenn ich gar nicht mehr draufkomme: Mein Pferd legt sich zur Not auch auf Kommando hin und nimmt mich mit hoch. War mal Praktisch, als ich in der Halle nicht zum Aufsteigetritt kam, weil der dauerbelegt war. :roll: Ansonsten parkt er überall wo ich mich draufstelle so ein, das ich den Steigbügel vor mir habe, auch praktisch. :lol: Das Handikap hat mich dazu gebracht deart nützliche Sachen vermehrt einzuüben.

Auch ein schönes Buch: Wenn Erwachsene in den Sattel wollen, auch da sind viele schöne Übungen gezeigt, gibt es auch mit DVD.

Hinas Beitrag hat mich dazu gebracht, mein Elastikband zu suchen. Das werde ich auch wieder verstärkt machen, danke für die Erinnerung!!
Einem Tier zu helfen, verändert nicht die ganze Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.

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Hina_DK
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Re: Hilfe, ich bin schief!

Beitrag von Hina_DK »

Was mir noch einfällt. Irgendwie ist es in uns drin, dass wir von links aufs Pferd aufsteigen und das dann gewöhnlich mehrmals die Woche. Das ist ein richtig fettes Muskeltraining, das man auf keinen Fall unterschätzen sollte. Das trägt auch gehörig zu einer Schiefe bei. Dem Pferd tuts nur gut, wenn man auch regelmäßig von rechts aufsteigt und uns auch. Als Isireiter findet das noch nichtmal jemand merkwürdig, die Isländer steigen ja meistens von recht auf ;). Aber aufpassen. Beim ersten mal ist das total komisch und man hat das Gefühl, gleich verheddert man sich die Beine ;) .
Viele Grüße
Hina

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wiassi
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Re: Hilfe, ich bin schief!

Beitrag von wiassi »

Von beiden Seiten aufsteigen mache ich auch, aber ich benutze eben wann immer es geht einen Tritt oder eine Erhöhung. Dazu ist das "Einparken" sehr nützlich, wenn das Pferd selbstständig oder auf Zeichen seitlich an den Tritt tritt und man so bequem für Pferd und Mensch aufsteigen kann. Das Umschalten beim Einparken für "von links aufsteigen" zu "von rechts aussteigen" war dann wieder eine schöne kniffelige Bodenarbeitsübung für uns. So was übe ich zB, wenn der Boden Reiten nicht zuläßt oder ich eben gesundheitlich nicht kann.
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Aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.

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ehem User

Re: Hilfe, ich bin schief!

Beitrag von ehem User »

Das Problem mit der Schiefe habe ich auch und seitdem ich nicht mehr so viel für mich mache :oops: , ist es ganz ätzend geworden!
Müsste auch zum Osteo, aber für mich ist derzeit leider kein Geld vorhanden.
Nun habe ich mit Joga angefangen um überhaupt was zu tun. Merke auch, dass meine Muskeln teilweise total verkürzt sind. :shock:
Und ich werde mir jetzt angewöhnen von beiden Seiten auf- und abzusteigen!

Merke beim reiten ganz deutlich, dass wenn ich vorher Gymnastik gemacht habe, wesentlich besser sitzen kann und auch das Pony viel besser läuft!
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Hina_DK
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Re: Hilfe, ich bin schief!

Beitrag von Hina_DK »

Mal wieder hochkram, da wir in einem anderen Thema auf die Schiefe gekommen sind.

Hier ein sehr interessanter Vortrag von Eckart Meyners zum Thema sitzen mit sehr schönen Übungen. Sehr interessant auch der Anfang, wie das auch mit den Augen zusammenhängt. Eine klitzekleine Sache mit so riesiger Wirkung.

http://www.youtube.com/watch?v=eNLU4JeTHOo
Viele Grüße
Hina

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ehem User

Re: Hilfe, ich bin schief!

Beitrag von ehem User »

Hina_DK hat geschrieben:Das verteufelte ist allerdings, dass wir diese Schiefe eigentlich auch nicht von natur aus haben, es sei denn, man wurde mit Wirbelsäulenschäden o.ä. geboren. Babys und Kleinstkinder haben die nicht. Das ist eine "erlernte" Schiefe. Wir können aber durchaus etwas dagegen tun, wenn wir in uns selbt zur "Geraderichtung" genausoviel Arbeit stecken würden, wie in unsere Pferde. Aber das wäre vielleicht wiklich mal ein interessantes eigenständiges Thema.
So, ich habe das jetzt mal aus dem Spätentwicklerthread hierher kopiert. Vielleicht können wir ja hier weiterreden.
Mich würde jetzt interessieren, woher Du weißt, dass Babys und Kleinstkinder diese Schiefe noch nicht haben. Ich würde eher so meinen, dass die Schiefe, bzw. das Muster, nach denen sich diese Schiefe entwickelt, bei jedem Menschen von Anfang an angelegt ist und mit zunehmendem Alter einfach deutlicher sichtbar wird. Wir mögen am Anfang unseres Lebens durchlässiger sein, aber das Muster, nach dem unsere Durchlässigkeit im Laufe des Lebens abnimmt, ist von Anfang an da.

Mich fasziniert dieses Thema seit etwa 7 Jahren und je tiefer ich darin einsteige, desto faszinierender, klarer UND verwirrender wird das Ganze.
Als ich damit angefangen habe, kam ich von einem Centered Riding Kurs nach Hause und wollte das Gelernte für mich alleine weiter üben. Da ich damals weder eine RB noch ein eigenes Pferd hatte und der übliche Reitunterricht in der Reitschule schon damals nichts mehr für mich war, habe ich einfach mal angefangen, mich alleine erstmal im "Körperspüren" zu üben, vor allem während der Spaziergänge mit meinem Hund. Ich habe lange nichts anderes gemacht als mich körperlich von innen zu spüren. Wie setze ich die Füße beim Gehen? Wie bewegen sich die Hüftgelenke? Welcher Spielraum ist da überhaupt? Wie schwingen meine Arme beim Gehen, und und und? Es gibt tausende Dinge zu spüren. Irgendwann hatte ich dann ein ziemlich klares gefühltes Körperinnenbild von mir. Und das war schon frustrierend, denn ich war total schief, verspannt und verdreht und vor allem lag und liegt mein Körperschwerpunkt nicht in meiner Mitte, sondern - gemessen an meiner Längsachse - rechts davon.

Nun habe ich so gedacht, wie jeder normale Menschen denken würde "Arbeite dran, Frau" und begradige Dich. Und das tue ich nun tatsächlich seit ca. 7 Jahren. Dabei lasse ich mich nur von dem leiten, was ich in mir fühle. Yoga, Feldenkreis etc. ist zwar alles ganz interessant und gibt nette Anregungen, aber nur mein Körper weiß genau, wo er steht und was nun als nächstes ansteht.
Wenn ich damals schon gewusst hätte, dass diese Begradigungsarbeit zu meiner großen Leidenschaft, ja ich würde fast sogar sagen Lebensaufgabe werden würde, hätte ich sicherlich meine Körperstatik damals irgendwie messen lassen. Denn vielleicht könnte ich dann dieses Paradoxon beweisen, dass ich nur spüre, aber kaum erklären kann. Je gerader ich werde, desto schiefer bin ich ;) . Wie soll man das erklären? Eigentlich unmöglich!

Also, an meinem Schiefenmuster hat sich nichts verändert. Dieses Schiefenmuster scheint mir wie eine Struktur zu sein, die sich durch alle Schichten der Zwiebel hindurchzieht und uns Halt gibt. Es lässt sich nicht einfach "bearbeiten" und auflösen. Wenn ich damit einen Scheinerfolg hatte und innerlich jubelte, kam so sicher wie das Amen in der Kirche ein neuer Tag und die gefühlte Erkenntnis "Boah, bin ich schief".
Tatsächlich aber hat sich eine ganze Menge geändert. Z.b. bin ich seitdem ca. 2 cm "gewachsen". Ich habe mich also doch aufgerichtet und bemerke am eigenen Leib, dass reele Aufrichtung nur mit gleichzeitiger Begradigung möglich ist und natürlich immer nur relativ sein kann, solange dieses Schiefenmuster mich im Griff hat. Ich habe vollständig meine Rückenschmerzen verloren, die ich bei bestimmten Arbeiten wie Staubsaugen oder Hauseckgrundstück fegen damals hatte. Ich habe - äußerlich - mein Hohlkreuz verloren. Man sieht es von außen nicht mehr, aber ich spüre es noch. Ich stehe ganz anders auf meinen Beinen und damit auch im Leben, viel sicherer und geerdeter. Und da gibt es noch viel viel mehr. Dennoch, Fakt ist, ich bin noch genauso schief wie damals und mein Wille, das zu überwinden, ist immer noch ungebrochen. Denn ich habe eine klare Vision davon, was ich und wie ich mit meinem Pferd zusammen sein will, wenn ich dann irgendwann mal auf ihr reite. Und dafür benötige ich diese absolute Beweglichkeit aus der Mitte heraus.

Für mich war übrigens der Gang zum Osteopathen o.ä. nie wirklich etwas, wovon ich mir mehr als die kurzfristige Illusion einer Lösung versprochen hätte, denn die Körperstruktur zieht und bildet alles wieder zurück, was ihre neue Stabilität gefährdet. Die Körperstruktur muss anders überzeugt werden, nachhaltig ihr altes Bewegungs- und Haltemuster aufzugeben. Es mag wirklich sehr abgefahren klingen, aber der Körper benötigt umfassendes Vertrauen in sich selbst, um umfassend loslassen zu können. Und das geht nur in ganz ganz kleinen bewussten Schrittchen, die dann aber nachhaltig sind. Man könnte es auch so sagen, ich mache den LK seit langer Zeit mir mir selbst, bin sozusagen mein eigenes Pferd in mir selbst :mrgreen: .

Viele Grüße

Tanuschka
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Schnucke
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Re: Hilfe, ich bin schief!

Beitrag von Schnucke »

Tanuschka dann geht es dir ungefähr wie mir, wobei ich noch nicht so lange dabei bin. ;)

Ich bin auf dem Standpunkt der mensch hat seine Schiefe, die im Grunde ja auf der Händigkeit basiert von Geburt an. Es gab neulich zB mal einen Bericht, daß umgelernte Linkshänder nicht die gleiche "Gehirnleistung" bringen wie Linkshänder die Linkshänder blieben oder geborene Rechtshänder. Also muß die Händigkeit angeboren sein. Zu Rechtshändigkeit gehört dann auch noch eine Linksfüßigkeit, das Linke Bein ist also Standbein udn das was die Führung übernimmt. Dadurch ist das linke Bein eben oftmals das kürzere, was sich dann aufs Becken auswirkt und somit auch auf die Wirbelsäule.
Ich gehe das Ganze relativ streng an, ich versuche meine Hände gleichmäßig zu nutzen und zwinge mich auch mal mit links zu schreiben (Einkaufszettel zB). Alle Stallarbeit wird auf beide Seiten gleichmäßig verteilt, alles was ich Alltag mache versuche ich so gut als möglich zu verteilen. Aber es braucht für vieles unendlich viel Konzentration, gerade in der Anfangszeit, die Bewegungen sind da auch nicht fließend und natürlich. Es erfordert auch viel Konzentration bei der Arbeit das zu verteilen, denn instinktiv wird man immer die normale Seite bevorzugen. Man braucht also eine gewisse Achtsamkeit mit der man die Alltäglichen Dingen erledigt, Multitasking ist da vollkommen fehl am Platz. Und das bestätigt auch die These dieses Fernsehbeitrags, wer in eine andere Händigkeit gedrängt wird als es die Natur vorsieht, muß viel mehr das "Hirn" einsetzen um eine gewisse Sache zu erledigen, als derjenige der es zB von Natur aus mit Links macht.

Ich merke genau wenn ich einen Tag mal geschludert hab, dann merke ich wie sich mein Körper wieder in die natürliche Schiefe flüchten will. Eine Schiefe mit der er jahrelang gelebt hat und sich seinen Weg gesucht hat auch damit zurecht zu kommen ohne gleich nur noch schmerzhaft zu sein.

Meine Osteo sieht mich relativ selten, wobei ich vielleicht auch mal gehen sollte, wenn ich keine Hexe habe, damit ich meinem Körper helfen kann gerader zu bleiben. Ich fühl mich zwar aktuell relativ gerade, aber es ist nicht so wie frisch von der Osteo ausgerichtet.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

Form und Farbe
ehem User

Re: Hilfe, ich bin schief!

Beitrag von ehem User »

Tanuschka dann geht es dir ungefähr wie mir, wobei ich noch nicht so lange dabei bin. ;)
Ist ja herrlich! Noch so eine Ver-Rückte wie ich :mrgreen: . Ist übrigens auch total spannend, wie wir die Körperlichkeit in unserem Sprachgebrauch benutzen, um bestimmte Dinge zum Ausdruck zu bringen. "Vom rechten Weg abkommen", "auf die schiefe Bahn geraten", ein "aufrechter Mensch" mit "starkem Rückrat", "mit beiden Beinen im Leben stehen" (ich stehe nur mit dem linken Bein im Leben ;) ), etwas "loslassen" (in meinen Händen ist der gleiche Krampf wie in meinen Füßen) etc. etc.
Ja, ich denke auch, dass dieses Muster von Geburt an da ist. Es ist sozusagen genetisch fixiert und tatsächlich fühlt sich diese Verdrehtheit durch den ganzen Körper auch spiralig an (wie die Doppelhelix). Aber mit grundsätzlichen Fixierungen kann ich mich ja nicht dauerhaft zufrieden geben. Mein Freiheitsdrang ist größer :) .
Und das mit links zu machen, was ich üblicherweise mit rechts mache, gehört auch zu meinem Standardprogramm. Aber mir scheint, das alleine genügt nicht. Denn obwohl ich das schon so lange mache, ist meine linke Seite nicht so da wie die rechte. Weiß der Teufel, was es da noch braucht?! Vielleicht einfach nur Zeit. OM!
Ich arbeite auch sehr viel mit passiver Dehnung, vor allem über Kreuz. Und eine Schlüsselrolle spielen wohl auch die Hüftgelenke, die der neuzeitliche Mensch ja als reine Scharniergelenke benutzt. Wenn wir gehen, dann gehen wir sozusagen an unserem Schwerpunkt vorbei. Hätten wir den vollen Bewegungsspielraum beider Seiten als Kugelgelenke zur Verfügung, dann könnten wir die Bewegung wirklich wie eine liegende Acht durch uns, bzw. durch unsere Mitte fließen lassen. Aber meine Acht eiert gewaltig, da eben mein rechtes Bein sich oben im Gelenk anfühlt wie das Holzbein eines beinamputierten Seemannes. Ob das nun daran liegt, dass mein linkes Bein wirklich auch im Knochen verkürzt ist oder es an dieser Verdrehtheit liegt, will ich lieber gar nicht wissen. Ich gehe einfach munter davon aus, dass alles möglich ist, - auch Knochenwachstum, wenn er denn gebraucht wird :) .
Ich merke genau wenn ich einen Tag mal geschludert hab, dann merke ich wie sich mein Körper wieder in die natürliche Schiefe flüchten will. Eine Schiefe mit der er jahrelang gelebt hat und sich seinen Weg gesucht hat auch damit zurecht zu kommen ohne gleich nur noch schmerzhaft zu sein.
Weißt Du, was ich glaube? Dieses sich Zurückziehen in das alte gewohnte Muster passiert dann, wenn wir mit unseren "Übungen" über unsere Grenze gegangen sind.
Grenzerweiterung findet genau an der Grenze statt, nicht davor und nicht dahinter. Unterforderung bringt genauso wenig wie Überforderung. In dem ersten Fall passiert sowieso nix und in dem zweiten Fall ist die Grenzerweiterung nicht nachhaltig und man muss quasi immer wieder die alten Sachen üben, um in Form zu bleiben. Also ist mein Bestreben immer und immer wieder, diese Mitte zu finden zwischen der alten und der neuen Welt, um zu einer nachhaltigen Veränderung zu kommen. Das ist ganz schön anspruchsvoll und man muss seinem Körper immer wieder genau zuhören, Fehler machen und neu versuchen. Der Körper, bzw. die Art wie er sich mitteilt und reagiert, hat große Ähnlichkeit mit der Art wie Pferde, bzw. Tiere überhaupt sich mitteilen.

Hach, ich liebe dieses Thema :love: .

Tanuschka
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Hina_DK
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Re: Hilfe, ich bin schief!

Beitrag von Hina_DK »

Schief wird der Mensch nicht geboren, die Schiefe ist im Prinzip nur "vorprogrammiert", durch die Händigkeit. Der Mensch trainiert sich sozusagen schief. Darauf geht übigens auch Meyners in seinem Vortrag in dem Link ein. Wie dem auch sei, der Mensch kann es im Prinzip aber nicht verhindern, dass er schief wird. Es gibt aber vieles, was dazu beiträgt, dass viele Menschen sogar eine beträchtliche Schiefe haben, wenn sie nicht bewusst gegensteuern. Da uns das aber erst bewusst wird, wenn wir, so wie hier beim Reiten, direkt damit konfrontiert werden, ist es wirklich ein ordentliches Stück Arbeit, was zu leisten ist, dagegen anzugehen.

Tanuschka, ich habe mich zwar schon lange mit dieser Schiefe beschäftigt und als früher etwas extrem viel Sporttreibende auch schon immer im gewissen Unfange das eine oder andere dagegen getan aber bei mir war ein CR-Kurs auch nochmal der Punkt, das wieder ganz bewusst aufzunehmen. Ganz entscheidend dabei ist es wirklich, ein gutes Körpergefühl zu entwickeln. Durch den Sport habe ich das zwar aber es gibt wirklich immer noch etwas zu verbessern. Ja, man kann es im Grunde wirklich als Lebensaufgabe bezeichnen, denn durch unsere Händigkeit, die wir nicht einfach wegwischen können, steuern wir ja auch immer wieder dagegen.

Hier im Thread wurde ja auch einige male davon gesprochen, dass einigen die Stallarbeit als eine Form des Muskeltrainings, hilfreich wäre. Da ich als Selbstversorger unserer Fünferbande da ja auch bestens mit beschäftigt bin, habe ich eigentlich seitdem ein größeres Problem, denn diese Form des Muskeltrainings ist letztendlich auch wieder nur einseitig und die andere Seite braucht den Ausgleich.
Viele Grüße
Hina

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