Das Reitwaisen Forum

...klappt nicht. Dabei versuche ich es so umzusetzen, wie Babette in ihrem Video (die URL-Funktion geht grade nicht ) zeigt. Ich stelle mich seitlich vor den Pferdekopf, drehe ihn leicht weg von mir und touchiere mit der Gerte über dem Rücken die äußere Kruppe. Leider versteht mein Pferd offenbar nicht, was es daraufhin tun soll. Da rührt sich nämlich gar nichts. Ich gehe dann meist wieder zur "VH-Wendung zu mir hin" über, was er sehr gut macht. Das wird auch bejubelt und gekekst.

Hat jemand einen Tipp für mich, wie ich ihn dazu animieren kann, seinen Poppes auf das Gertentätscheln hin zu mir hin zu wenden? Mir würde ja schon ein Anzeichen von Bein entlasten reichen. Aber der Herr steht fest wie ein Fels...

Über Antworten freue ich mich!

Hi,

ich steh vor dem gleichen Problem. Versuche gerade das Hüfttarget zu erarbeiten (was ja ca. das gleiche ist). Ich hab so angefangen, dass ich meine Hand auf den Hüftknochen von Herrn Pferd gelegt hab und das mit C+B verstärkt hab. Dann mein Versuch die Hand minimal weg zu nehmen und zu warten. Mini Gewichtsverlagerungen, wenn er dann weil er nicht kapiert hat was das soll, desinteressiert den Kopf auf die andere Seite gedreht hat hab ich schon bekommen und hoch erfreut gekekst. Aber die Übung begriffen hat er noch nicht.
Eigentlich möchte ich ja das er selbst draufkommt was er machen muss, es also frei Formen, aber ich hab es auch schon mit "Schummeln" probiert:
Mit Gerte touchieren hab ich auch versucht, hat ihn aber nur verwirrt. Drum hab ich das gleich wieder weggelassen.
Was du auch noch probieren könntest wäre ihn in eine Longe zu wickeln *gg* Also einhängen, an der dir abgewanten Seite vom Pferd nach hinten, um den Popo rum und in deine Hand. Um ihm so einen Impuls in die richtige Richtung zu geben. Hat zwar bei mir auch nicht wirklich funktioniert weil er es als Rückwärtsimpuls verstanden hat, aber vielleicht hilft es ja dir.

LG

Danke dir! Handtarget wollte ich eigentlich nicht einführen, weil ich vermute, dass er dann jedesmal, wenn meine Hand an der Pobacke weilt, den Poppes rumschwenkt und einen Keks haben möchte

Aber die Idee mit der Longe ist gar nicht so schlecht Probieren könnte ich das ja mal.

Hat sonst noch jemand Tipps?

Ich habe Gody mal "drehen" beigebracht, das ist ja sowas ähnliches, ich steh quasi vor seinem linken Auge und kreise mit meinem Finger und daraufhin nimmt er den Pops zu mir rum und dreht sich einmal um die Achse, das habe ich auch über die Longe erarbeitet
Also Longe um den Pops wickeln und leichtes Zupfen, das hatte er innerhalb von 3 Einheiten verstanden,und dann immer ein Stück weiter rum.

Danke, Brexi, wenn das bei euch so gut funktioniert hat, werde ich das auch mal testen. Klingt vielversprechend!

Das touchieren auf der anderen Seite verwirrt manche Pferde, weil ihnen Deine Körpersprache dazu fehlt bzw unstimmig ist.
mit der Gerte sagst du "geh weg von dem Druck", gleichzeitig sagt deine Körpersprache (du musst dabei ja groß und ausladend sein) "geh weg von mir".

Eine Möglichkeit ist, erstmal das Verständnis auf das Touchieren hin zu erarbeiten.
also erstmal vorne stehen, Tendenz links, mit langer Gerte leicht an der Hüfte nach rechts touchieren (also linker Hüfthöcker). Jedes Seitlich gehen belohnen, viel Pause, viel Lob. Braucht das Pferd noch eindeutigere Position von Dir, musst Du noch weiter seitlich stehen und dann Deine Position so weit verändern bis du vorne am Kopf stehen kannst und touchieren (immer noch gleichseitig).
Wenn das gut klappt, gehst du auf die andere Seite vom Hals und touchierst unter dem Hals durch an die Hüfte. Viel Lob wenn das klappt. Dann änderst Du deine Position wieder ein wenig und wieder unter dem Hals durch touchieren.
wenn das klappt, oben über den Rücken touchieren, bei mangelndem Verständnis sofort unter dem Hals durch touchieren, großes Lob wenn es klappt.
Und so Stück für Stück aufbauen, bis das Pferd versteht was das Antippen da oben von der "falschen" Seite her soll.
Wichtig dass man mit der Tipp-Intensität immer niedrig und gleichbleibend verfährt, also bei keiner Reaktion nicht doller antippen, sondern gleichbleibend geduldig weitertippen, und bei einer noch so kleinen Reaktion sofort und Gerte weg und

Hüfttarget erarbeiten ist natürlich auch eine Möglichkeit, und wenn man da mit guter Signalkontrolle arbeitet hat man auch weniger die Gefahr eines dauer-Schwenk-pferdes. Aber die ist natürlich mehr gegeben als bei der anderen Vorgehensweise, das liegt in der Natur der Sache (der Bestärkung der Eigeninitiative).

Muriel hat geschrieben:Das touchieren auf der anderen Seite verwirrt manche Pferde.

Ja, den Eindruck hatte ich. Zumal wir mit der Wendung von mir weg begonnen haben und ich dann auf die andere umgeschwenkt bin. Hätte mich erstmal nur einer Sache widmen sollen, halte ich für mich fest.

Danke, Muriel!

Mein Pferd hat das auch nicht verstanden.

Ich bin dann dazu übergegangen, auf der Seite, die ich zu mir "locken" wollte, am Knie zu touchieren (anfangs eher zu kitzeln ). Das hat ziemlich schnell zunächst zum Bein anheben und dann zur gewünschten Bewegung auf mich zu geführt.

Pferde reagieren ja generell instinktiv mit Gegendruck und nicht mit Ausweichen. Insofern erscheint es mir auch logisch, dem Pferd direkt beizubringen, der Gerte zu folgen anstatt den schwer verständlichen Umweg über das Weichen zu nehmen.

Ich bin ja so stolz auf Herrn Pferd. Wir üben ja das Hüfttarget schon läger, hatten bis jetzt aber keine nennenswerten Erfolge. Dann Heute hat er den ersten Schritt begriffen und mir absichtlich eine deutliche Gewichtsverlagerung angeboten die natürlich sofort und belohnt wurde. Hach ich bin happy